Urs schrieb:
Die ModMatrix war problematisch wegen der Multicore-Unterstützung. Wir wollen das aber ändern, wissen nur noch nicht wann.
ah, jedesmal wenn ich was von Änderung höre kommt ein unangenehmes Gefühl in mir auf; ich hörte auch mal was von einer neuen MIDI Implementierung. Dann müsste ich meinen Lemurcontroller neu programmieren.
Und ich bin sowas von faul auf diesem Gebiet, habe unzählige Stunden in diesen Controller investiert, obwohl ich eigentlich lieber Musik mache als Scripte schreiben, was ich übrigens gar nicht gut kann. Beides zwar, aber Musik machen macht mehr Spass.
Ist natürlich nicht ernst gemeint; eine Adaption an eine neue Divaversion sollte kein Problem darstellen, die Sache eventuell sogar erleichtern. Die Angst vor Programmierarbeit bleibt jedoch, da ich auf diesem Gebiet nicht so kundig bin. Es war sogar Diva, was mich dazu antrieb, solche Sachen zu lernen. Die 14-bit Steuerung vom VCO-Tuning und Filter war ein Alptraum, den ich nur mit Hilfe von Lemurexperten realisieren konnte. Es hat sich aber gelohnt, Diva ist seit Sommer 2012 ein per Fernsteuerung bedienbarer Softsynth für mich, und erst dann kann ich einen Softsynth auch wie ein Hardwaresynth brauchen. Überflüssig zu erwähnen, dass ich eigene Presets verwende, bzw. live die Parameter ändere. So wie in alten Zeiten, eine Hand auf der Tastatur, eine Hand an den Reglern. Wie ein echter Synthesiser eben wie ich es mir gewohnt bin. Und da ich nie einen analogen polyphonen Synthesiser besass, und kein Budget habe für einen alten oder neuen, ist Diva auch in dieser Hinsicht eine sehr willkommene Lösung für mich.
A propos, ich finde das mit den Presets ideal. Eigene Presets lassen sich per Program Change anwählen, während die Factory Presets nicht ansteuerbar sind; perfekt für mich, ich arbeite immer so, und hätte dies gerne auch bei den anderen Softsynths, die ich verwende. Was in diesem Zusammenhang auch schön ist, ich brauche neben Diva kaum andere Plugins mehr. Früher verwendete ich mehrere polyphone Softsynths, nahm mal den, mal den andern, und hatte nicht mehr so den Überblick mit den selbsterstellten Presets. Da ist mancher Patch verlorengegangen bei einer Neuinstallation der DAW/des Betriebssystems. Jetzt verwende ich neben Diva nur noch Largo, weil der Wavetables kann, und FM8, weil der FM gut kann, aber dann ist schon bald Schluss. Massive, und andere populäre Softsynths sind obsolet geworden. Hatte Massive sowieso nie besonders gemocht, weiss auch nicht warum. Klingt ja recht gut. Auch die Sachen von XILS und Loomer sind brauchbar, doch letztendlich ist es für mich und für Klangdesigner viel besser, wenn man sich auf ein einzelnes gutes Plugin konzentriert und es gut kennenlernt.
Vielleicht noch Modular V für monophone Sachen, die eben nur ein Modular kann, einen Stringer noch für den Vocodercarrier, doch das ist schon 'ne Samplelibrary. Monark habe ich angetestet, doch das kann ich in Diva ja alles auch. Monophon läuft Diva im Divinemodus ja recht gut auf Zweikernprozessoren, da braucht es Monark eigentlich nicht.
Diva ist wie zugeschnitten für mich. Es ist alles da wie ich es mir in Träumen wünschte, der Klang ist aussergewöhnlich realistisch, und ich habe kürzlich extra einen modernen Laptop erstanden, damit ich Diva ohne Einschränkungen überall spielen kann. Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich für die Programmierarbeit und intensive Recherche für das Divaplugin bedanken. Von dem vorher angesprochenen "Berlin" habe ich auch schon gehört, da werde ich wohl kaum widerstreben können. Was ich in dem Zusammenhang noch anfügen will: beim Arturia Modular V finde ich es irgendwie unpassend, dass es einen polyphonen Modus gibt. Klar, in Software kann man vieles, was man in Hardware nicht konnte, und es ist ja an sich gescheit, diese Vorteile zu nutzen. Und man ist ja nicht gezwungen, den Polymodus zu verwenden. Nur, was die Prozessorlast betrifft, finde ich es noch sinnvoll, fände ich es noch sinnvoll, wenn der Berlin konsequent monophon aufgebaut wäre. Eine superrealistische Engine mit was weiss ich nicht wievielen Feedbackzyklen, die schon polyphon spielbar wäre, aber nur wenn man die Oszillatoren entsprechend patcht. Also nur das Keyboard bzw. die Ansteuerung polyphon machen, derweil die Module konsequent monophon aufgebaut sind, damit keine Einbussen oder Kompromisse gemacht werden müssen programmiertechnisch.
Klar, ich bin keineswegs in der Position, in solchen Sachen Ratschläge zu erteilen, aber vom Gefühl her wäre das die ideale Sache. Ein echtes Modularsystem auf virtueller Ebene, das in Sachen Klang und Performance realisierbar und ebenbürdig ist ITB. Es gibt ja ein paar virtuelle Modularsysteme auf dem Markt, doch ich hatte nie das selbe Gefühl wie mit Hardware. Vor allem wenn man anfängt, Filter und Oszillatoren hochfrequent zu modulieren. Da war ich stets etwas ernüchtert, und musste denselben Patch an der Hardware testen, und das klang stets besser, authentischer. Ist ja alles andere als einfach, jedes Detail einer diskret aufgebauten Schaltung zu emulieren. Da aber u-he
die Adresse ist, wo solche Sachen möglich sind, möchte ich diesen Wunsch anbringen. Keine Kompromisse! Maximale Emulation echter Schaltungen! Vielleicht (da sind wir wohl noch etwas entfernt, aber nah) ein kompletter Ersatz für Hardware? Ein beinah häretischer Gedanke, aber wenn man bedenkt, dass man nicht umhin kommt, einige Tausend Franken/Euro für ein grösseres Modularsystem auszugeben, dann bleibt dieser Gedanke einfach sehr attraktiv.
Ich liebe Hardware, und bin auch auf der Suche nach einem mobilen System (was ich habe ist super, aber eben nicht transportabel), doch seit ich Diva kenne nährt sich die Idee, alles nur noch virtuell zu machen. Aus Kostengründen, aber auch punkto Mobilität. Ich favorisiere Liveperformances, wo allerlei geschehen kann, eben auch Unvorhergesehenes, und da ist bis dato nur Hardware geeignet. Das Macbook, das man in vielen Performances sieht, spielt doch meist nur ein Abletonprojekt ab, mit Samples. Es wäre eine neue Ära, wenn man mit einem i7-Laptop einen beträchtlichen Teil des Hardwareequipments ersetzen könnte.
Wohlgemerkt, das ist im Prinzip ein Anliegen aus der Not; Hardware ist und bleibt das Non-Plus-Ultra. Ich kann es mir einfach nicht leisten im Moment, und bin daher sehr offen für Softwarelösungen. Diva und auch Uhbik sind die Lichtblicke, die solche Erwägungen zulassen, realistisch erscheinen lassen.
