Spekulation Was benutzen junge Leute zum Musikmachen?

Die jungen Leute aus meinem Sportverein, so 12 - 16 Jahre spielen so Klavier, Gitarre und Posaune. Synthesizer interessieren die nicht. Meine Wahrnehmung ist natürlich nicht repräsentativ (Vielleicht auch ortsabhängig? Spießiges Kaff im Rheinland 😉). Eventuell ist „Musik machen“ zu weit gegriffen und es geht Dir um Musik produzieren?
 
Lumm schrieb:
Die jungen Leute aus meinem Sportverein, so 12 - 16 Jahre spielen so Klavier, Gitarre und Posaune. Synthesizer interessieren die nicht. Meine Wahrnehmung ist natürlich nicht repräsentativ (Vielleicht auch ortsabhängig? Spießiges Kaff im Rheinland 😉). Eventuell ist „Musik machen“ zu weit gegriffen und es geht Dir um Musik produzieren?
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...und Schlagzeug, das ist hier nicht anders.
 
Lumm schrieb:
Die jungen Leute aus meinem Sportverein, so 12 - 16 Jahre spielen so Klavier, Gitarre und Posaune. Synthesizer interessieren die nicht.
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Ist auch meine Erfahrung. Ich bin auch schon einige Jahre in einem Sportverein tätig und unsere Jugend, soweit sie sich für's "Musikmachen" interessiert (das sind leider eher wenige), spielt Gitarre, Bass, Schlagzeug oder Klavier/Piano. Wenn sie älter werden und nicht bereits mit dem händischen Musikmachen in Kontakt waren, gibt es auch einige, die sich für's DJ'ing interessieren.
 
Moin :cool:

Ist hier auch so, viel Gitarre / Bass. Was ich auch wahrnehme ist, das viele auch tatsächlich Unterricht nehmen und nicht nur 'autodidaktisch' rumdaddeln.

Es ist aber schon so, das sich quasi Niemand von denen für Synths interessiert... Vielleicht kommt das ja erst mit dem Alter ;-)

Jenzz
 
Vielleicht liegt es auch daran, dass die Zeit der "Elektronischen Musik", die mit Synthesizern gemacht wurde, einfach durch ist. Viele hier dürften über die Musik von Jarre, Tangerine Dream usw. an die Geräte gekommen sein. Diese Art von Musik ist heute - noch stärker als früher - eine Nische und findet bei den jungen Generationen kaum noch Widerhall. Sieht man bei den Konzerten sehr gut. Und auch Bands wie Depeche Mode sind mittlerweile in die Jahre gekommen und dürften auch wenige junge Menschen triggern, sich mit Synthesizern zu beschäftigen.
Im übrigen: wer als junger Mensch Synthesizer ausprobieren möchte, wird vermutlich schon aus Kostengründen eher mit Software anfangen als mit Hardware.
 
Wenn’s so ist, wäre das doch eigentlich eine schöne Entwicklung. Akustische Instrumente verleiten vielleicht eher dazu, dann auch in die Band-Richtung zu gehen anstatt “Solo-Verbunkern im Maschinenpark“, dann hat man auch zwischenmenschlich mehr davon, und außerdem extra bzw. externe Motivation. Und mehr real-life Action und weniger Bildschirm.
 
Ich hatte vor einigen Jahren einen damals 18 jährigen Praktikanten im Studio. Er hatte Klavier gelernt, benutzte aber zum Musik machen nichts anderes als sein Macbook mit Logic Pro und spielte dabei auf dem Computerkeyboard beeindruckend gut.
Die Synthesizer hier fand er interessant und spielte gerne darauf herum. Er meinte das würde echt Spaß machen und er war von der Klangqualität mancher Sachen beeindruckt - aber es wäre unpraktisch für ihn weil er wegen seines anstehenden Studiums sowieso zuviel unterwegs sein würde.
 
moogli schrieb:
Wenn’s so ist, wäre das doch eigentlich eine schöne Entwicklung. Akustische Instrumente verleiten vielleicht eher dazu, dann auch in die Band-Richtung zu gehen anstatt “Solo-Verbunkern im Maschinenpark“, dann hat man auch zwischenmenschlich mehr davon, und außerdem extra bzw. externe Motivation. Und mehr real-life Action und weniger Bildschirm.
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Es sind leider zu wenige Kids, die sich für das Musikmachen interessieren. Was auch an den Schulen liegt, überall ist Lehrermangel und Stunden müssen ausfallen.
Meine Töchter haben sehr früh ihre (Lieblings-) Instrumente gelernt (Cello und Klarinette) und bisschen Klavier und Gitarre. Waldorfschülerinnen eben.
 
FixedFilter schrieb:
Vielleicht liegt es auch daran, dass die Zeit der "Elektronischen Musik", die mit Synthesizern gemacht wurde, einfach durch ist. Viele hier dürften über die Musik von Jarre, Tangerine Dream usw. an die Geräte gekommen sein. Diese Art von Musik ist heute - noch stärker als früher - eine Nische und findet bei den jungen Generationen kaum noch Widerhall. Sieht man bei den Konzerten sehr gut. Und auch Bands wie Depeche Mode sind mittlerweile in die Jahre gekommen und dürften auch wenige junge Menschen triggern, sich mit Synthesizern zu beschäftigen.
Im übrigen: wer als junger Mensch Synthesizer ausprobieren möchte, wird vermutlich schon aus Kostengründen eher mit Software anfangen als mit Hardware.
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Aber Musik mit Synthesizern ist doch lange nicht bei Tangerine Dream, Jarre etc. stehen geblieben?

Davon abgesehen glaube ich aber auch, dass bei jüngeren das Interesse an Hardware-Synthesizern - wenn überhaupt - erst kommt, wenn es durch Software geweckt wird, da hier der Zugriff günstiger und schneller möglich ist und es ist auch sehr abhängig davon wohin sich ein junger Mensch musikalisch entwickelt. Verallgemeinerungen sind ohnehin kaum möglich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bernie schrieb:
Es sind leider zu wenige Kids, die sich für das Musikmachen interessieren. Was auch an den Schulen liegt, überall ist Lehrermangel und Stunden müssen ausfallen.
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Solche Sachen zu lesen macht mich richtig traurig…
Stressbedingte Erkrankungen sind massiv auf dem Vormarsch aber die Möglichkeiten auf gesunde Art Stress abzubauen (und sich „Inseln“ zu schaffen) werden dann offenbar zusätzlich noch erschwert :selfhammer:
 
Ich hatte immer Kontakt mit jungen Menschen im Beruf, sprich Lehrlinge. Die Anzahl der "Musiker" geht heute leider gefühlt gegen Null. Früher war immer mal jemand dabei, der Gitarre spielte. Vereinzelt gab es dann aber immer wieder richtige "Vollblutmusiker". Einer hat etwa 10 Instrumente (Klavier, Geige, Posaune, ...) gespielt und das wirklich richtig gut. Die Tochter eines Arbeitskollegen spielt Klavier und klassische Harfe. Der ist sogar zu einem Instrumentenbauer gefahren und hat eine Harfe für 10K€ in Auftrag gegeben. Die spielt mittlerweile auch sehr gut.

Ansonsten, was elektrische/elektronische Instrumente betrifft, sieht es eher mau aus. Muß halt weiter ich alleins bei uns die Fahne für Synthies hochhalten.
 
wirrwarr schrieb:
Aber Musik mit Synthesizern ist doch lange nicht bei Tangerine Dream, Jarre etc. stehen geblieben?
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Ja, aber die Geräte wurden nicht mehr gezeigt. Bei den alten Recken waren die Geräte Teile der Konzerte, wurde auf den Alben aufgelistet, etc. Große blinkende Modularsysteme, usw. Das hat viele junge Männer getriggert und zu Synthesizern gebracht. Das hat doch in den 90er Jahren kaum einer von den späteren Bands noch gemacht. Im Popbereich eh nicht, da ist doch die gesamte Technik in den Hintergrund der Bühne gewandert und vorne tanzen Menschen. Hardware wird auch nicht mehr in den Alben aufgeführt.
 
Jenzz schrieb:
Es ist aber schon so, das sich quasi Niemand von denen für Synths interessiert... Vielleicht kommt das ja erst mit dem Alter ;-)
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Jean Michelle Jarre ist nun ein Oldie, das kann man nicht nochmal neu erfinden. Eigentlich alle Musik, die Dr. Mix auf seinem Kanal huldigt ist 40 Jahre oder älter. Ich frage mich nach wie vor, wer die ganzen modernen Synthesizer kauft.
 
FixedFilter schrieb:
Ja, aber die Geräte wurden nicht mehr gezeigt. Bei den alten Recken waren die Geräte Teile der Konzerte, wurde auf den Alben aufgelistet, etc. Große blinkende Modularsysteme, usw. Das hat viele junge Männer getriggert und zu Synthesizern gebracht. Das hat doch in den 90er Jahren kaum einer von den späteren Bands noch gemacht. Im Popbereich eh nicht, da ist doch die gesamte Technik in den Hintergrund der Bühne gewandert und vorne tanzen Menschen. Hardware wird auch nicht mehr in den Alben aufgeführt.
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Wir sind aber doch im Jahr 2023 und nicht in den 90ern ;-) Hardware ist gerade in den letzten Jahren auch mal wieder populärer geworden. Gibt ja auch wieder viel. Ich war vor ein paar Wochen in Köln im Stadtgarten bei Rival Consoles und der hatte Hardware (natürlich auch Macbook).
In seinem Vorprogramm spielte sogar jemand mit Eurorack + Macbook - auch sehr cool und kein „gepiepse“.
Das Publikum war zwischen 20-60 alt. Und das ist bei weitem nicht das einzige Konzert was ich gesehen habe, was so war.
Nur sind das eben halbwegs aktuelle Sachen, auch kein Pop, kein Mainstream.
Und so Acts wie Moderat füllen dann auch größere Hallen - auch mit Hardware usw.

Ich höre hier auch immer wieder mal es gäbe nichts neues, elektronisches, dabei gibt es so viel zu entdecken.

Ist natürlich nur meine beschränkte Sicht ✌️
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde mal sagen, dass ist doch der klassische Weg immer noch. Die Kinder lernen ein Instrument und als Jugendlicher und Erwachsener schwindet dann die Zeit/Motivation oder das Einsatzgebiet. Natürlich gibt es ein paar Ausnahmen, die dann ein Level erreicht und in einem Orchester spielen. Aber in der Regel spielt man max. auf der Weihnachtsfeier. Ich habe auch das Gefühl, dass die, die länger dran bleiben die Instrumente so ab 15-16 Jahren selber wählen, aus Eigenmotivation und nicht weil die Eltern gesagt haben“spiel Geige“. Natürlich wählt man dein Instrument das die peergroup cool findet und nicht das Altersheim.

Bei meinen Studenten (19-25 Jahre) gibt es Leute die spielen in einer Band und treten dann beim Fasching auf und spielen halt Covers. Eine Band die eigene Songs macht ist mir nicht bekannt bei meinen Studenten. Alle die eigene Musik schreiben arbeiten mit einer DAW und das sind nicht wenige. Keiner von denen würde auf die Idee kommen Hardware-Synths zu nutzen. Da fehlt auch völlig der Bezug. Für die ist das ja keine Beschäftigungstherapie (so wie für mich), sondern die wollen das mit ihrer peergroup teilen, von denen Anerkennung bekommen, cool sein. Wenn sie da ein Jahr „ Klingklong in C „ mit dem Digitakt machen holt das von den jungen Leuten keinen hinterm Ofen vor. Wenn ich in Ableton ein Beat mache, da mit Autotune drauf rappe, dann bin ich im Geschäft.
 
FixedFilter schrieb:
Vielleicht liegt es auch daran, dass die Zeit der "Elektronischen Musik", die mit Synthesizern gemacht wurde, einfach durch ist. Viele hier dürften über die Musik von Jarre, Tangerine Dream usw. an die Geräte gekommen sein. Diese Art von Musik ist heute - noch stärker als früher - eine Nische und findet bei den jungen Generationen kaum noch Widerhall. Sieht man bei den Konzerten sehr gut. Und auch Bands wie Depeche Mode sind mittlerweile in die Jahre gekommen und dürften auch wenige junge Menschen triggern, sich mit Synthesizern zu beschäftigen.
Im übrigen: wer als junger Mensch Synthesizer ausprobieren möchte, wird vermutlich schon aus Kostengründen eher mit Software anfangen als mit Hardware.
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Es gibt aber massiv viele neue und jüngere Bands - F, USA - überall her und da der Kram billig ist und zugänglich - wird das genutzt - alles - auch viel Hardware. Die Bands sind heute andere und längst da. Es gibt auch viele dieser Bands die mit kleinen HW Geräten auftreten, schon weil du ins Flugzeug nicht viel mitnehmen kannst. Ein Australier zB - hatte die Force mit, MPCs allgemein sind schwer im kommen - meist mit kleinen Synths dran - SE02 sehe ich sehr oft und andere, das Zeug ist alles klein genug.
Soft natürlich auch - je nach dem.
Das ist keine Frage von Alter - wie und was sie machen ist und wird immer verschieden sein.
 
ganje schrieb:
Und was versteht man überhaupt unter "Musikmachen"? :guckstdu:
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Guter Punkt. Sehr gut sogar. Ebenfalls was @Moogulator schreibt. Bei Liveauftritten spielt Hardware, ggf. auch hybride setups, eine größere Rolle als beim Produzieren im Studio. Zumindest beobachte ich das so.
Wobei ich da nicht unbedingt einen Unterschied beim Alter der Musiker machen würde.
 
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