Warum gibt es keine MIDI-Hardware-Sequenzer mehr?

@michael
Die Diskussion hw vs sw bei Sequencern ist müssig zu führen. Wie du richtig zeigst , ist es einfach, am pc auch jenseits von ableton zu komponieren/arrangieren. Aber es verleitet (mich) auch dazu, schludrig copypasta zu bauen. Song sequencer und Blatt Papier sorgen bei mir für sorgfältigeres und konzentrierteres arbeiten, und das ist mir den Mehraufwand je nach dem wert.
 
Michael Burman schrieb:
Ich denke, wer einen "klassischen" MIDI-Sequencer will, wäre mit einem Software-Sequencer besser beraten.

Nein, warum? Erstens geht's ja hier um Hardwaresequenzer und zweitens kann man all das, was Du beschreibst, genausogut mit einem Hardwaresequenzer machen, zB einer MPC2500 oder einer Roland MV-8000/8800. Dort hat es dann auch genug MIDI Ports, nur kombiniert man einen Hardwaresequenzer sinnigerweise mit einer intelligenten MIDI Patchbay, die dann die Ports bereitstellt.

Wenn man sich auf einen der alten Hardwaresequenzer einlassen will, muß man aber mit entweder alten Speichermedien oder einigen Eigenheiten rechnen, die einem das Leben schwer bis unmöglich machen können.

Als Beispiele seien dabei nur der permanente Soft Thru der MPC4000 in Kombi mit einem Omnimode beim Aufnehmen und der Omnimode bei der Aufnahme im Phrasemode bei der RS7000 genannt - ich hab in den letzten Monaten einige dieser Geräte hier gehabt, durfte deren Macken kennenlernen und habe mir dazu einiges aufgeschrieben, was vielleicht mal ein entsprechender Artikel hier werden könnte.

Wenn jemand einen klassischen Song-Sequenzer sucht, dem sei entweder eine MPC1000/2500 als moderne Variante oder ein Kawai Q-80EX als alte Variante angeraten. Der EX deshalb, weil nur dieser sowohl normale DOS Disketten als auch Standard MIDI Files lesen kann, was die Standardversion nicht tut. Wenns was ohne Speichermedium sein darf, dann ist der Alesis MMT-8 auch heute noch simpel und gut.

Mit diesen Dingern hat man keine USB-bedingten Jitterprobleme mehr.
 
Jeder wie er möchte. Ein Hardware-Sequencer ist auch nur ein spezialisierter Computer, allerdings mit kleinerem Display und weniger Möglichkeiten. 8)
 
Durch Spezialisierung und weniger Möglichkeiten hat es aber auch weniger Probleme Dank direkter Ansteuerung der Schnittstellen :)
 
microbug schrieb:
Durch Spezialisierung und weniger Möglichkeiten hat es aber auch weniger Probleme Dank direkter Ansteuerung der Schnittstellen :)
Ich meinte die Möglichkeiten des Sequencers selbst, nicht was der "normale" Computer sonst noch alles kann. Bzw. wenn du so "Extras" wie Audiospuren usw. meinst - ob man das im Sequencer braucht oder nicht, muss jeder für sich selbst beantworten. Ein Beispiel für die Verwendung von MIDI- und Audiospuren habe ich oben z.B. genannt.

MIDI-Schnittstellen ist natürlich ein eigenes Thema. Per USB funktionieren bei mir aktuell alle verwendeten MIDI-Interfaces gut. Habe zwar nicht gemessen, aber so rein vom Gefühl her. Externes MIDI bleibt externes MIDI, aber per USB geht das schon recht flott. Ich hatte schon mal Probleme mit PCI-Performance wegen eines Mainboards oder auch mit FireWire mit anderem Board und Interface, wo auch MIDI betroffen war. Aber hey, es gibt auch Hardware-Sequencer, die Mist bauen! Da sollte man auch bei einem Computer halt etwas genauer schauen, was man nimmt.

Auf die Übersicht am großen Bildschirm kann und will ich beim Arrangieren und Editieren jedenfalls nicht mehr bzw. nicht wieder verzichten. Oder z.B. mehrere Spuren gleichzeitig grafisch bearbeiten. Was ja in Software schon seit mindestens 20 geht. In Hardware aber bis heute nicht, soviel ich weiß.
 
Ich verstehe immer noch nicht, wozu man heute noch immer wieder analoge Hardware Sequenzer baut, die nur ein paar Spuren, wenn überhaupt mehrere, und wenig Takte haben und somit nicht mal ansatzweise so etwas wie ein Arrangement ermöglichen, dafür aber hohe Preise verlangen? Was soll man denn damit machen, außer Patternmusik? :roll:
 
sofern ein songmode dabei ist, passt das doch sehr gut da ein klassisches musikarrangement aus "pattern" besteht.


intro
part1
bridge
chorus
part2
break
part3
remate

um mal einige zu nennen.

bei bandproben, werden zb bei komplexen stücken auch nur teilabschnitte geprobt = pattern


ode rauch die -rondo- form AABA, ABCD ABCDABBCDEAABF, zb

https://de.wikipedia.org/wiki/Rondo_%28Musik%29
 
clipnotic schrieb:
Ich verstehe immer noch nicht, wozu man heute noch immer wieder analoge Hardware Sequenzer baut, die nur ein paar Spuren, wenn überhaupt mehrere, und wenig Takte haben und somit nicht mal ansatzweise so etwas wie ein Arrangement ermöglichen, dafür aber hohe Preise verlangen? Was soll man denn damit machen, außer Patternmusik? :roll:
Analoge Sequenzer sind in diesem Thread, glaube ich, nicht das Thema. Ein MIDI-Sequencer ist digital, hat i.d.R. mindestens 16 Spuren, kann sehr viele Takte. Was fehlt, ist die Übersichtlichkeit beim Arrangieren und Editieren. Oder z.B. die Übergänge zwischen Song-Abschnitten nicht so fließend möglich wie im Software-Sequencer, und man muss deswegen alles linear machen, keine Patterns und so. Es kommt aber natürlich auch auf die Musik an, die man macht, und auch auf die konkreten Möglichkeiten eines Sequencers. Aber ohne großes Display muss man sich das Arrangement halt im Kopf denken oder auf ein Blatt Papier malen. Und grafisches Editieren ist entweder gar nicht gegeben oder sehr eingeschränkt. Nicht umsonst hat Yamaha beim Nachfolger ihrer erfolgreichen Motif-Serie, dem Montage, auf die Editier-Funktion im Sequencer gänzlich verzichtet. Die Firma möchte ihre Kunden nicht weiter sich quälen lassen, sondern schlägt von vorne rein den Einsatz eines Software-Sequencer vor, weil viel komportabler, ergiebiger, effizienter, effektiver, einfach besser. :D
 
Das Malen auf Papier wurde bereits vor ein paar Jahren wieder sehr modern, als es plötzlich wieder analoge Synthesizer gab, die keine Speichermöglichkeit boten. Hier im Forum wurde unter anderem argumentiert, dass man das in den 80er Jahren auch nicht anders gemacht hat und Hauptsache billig. Vielleicht überträgt sich diese durchaus brillante Denkweise nun genauso auf aktuelle Hardware Sequenzer? Denn eines ist auf jeden Fall Fakt und zwar, dass die Hersteller immer nur das herstellen, was die Kunden auch möchten. Speziell für die Industrie arbeitende professionelle Sounddesigner und Vertriebsmitarbeiter erklären dies immer wieder mal und die kennen sich nun mal wirklich aus, das ist so! :school:
 
Denn eines ist auf jeden Fall Fakt und zwar, dass die Hersteller immer nur das herstellen, was die Kunden auch möchten.

Das stimmt nur bei unternehmen, die keine vision haben.

Mein lieblingsbeispiel: Hätte sich FORD im letzten jahrhundert nach seinen kunden gerichtet, hätte er schnellere pferde bauen sollen (Aussage H.Ford)
 
Nick Name schrieb:
Denn eines ist auf jeden Fall Fakt und zwar, dass die Hersteller immer nur das herstellen, was die Kunden auch möchten.

Das stimmt nur bei unternehmen, die keine vision haben.

Mein lieblingsbeispiel: Hätte sich FORD im letzten jahrhundert nach seinen kunden gerichtet, hätte er schnellere pferde bauen sollen (Aussage J.Ford)

Hieß der nicht H. Ford?
 
Entropy Engine
Arturia beatstep /Pro
Korg SQ-1
Mode Machines Seq 12
Manikin Schrittmacher
Sequentix Cirklon
Elektron Octatrack
Korg Electribe
Squarp Pyramid



Frage:
Können die "Step-los" und linear?


:denk:
 


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