DanReed schrieb:
Aber diese Zahlen stammen aus 2002. Was gibts neues?
Zum Thema MIDI Jitter haben wir einen eigenen Thread, in dem mink etliches schrieb.
Die handfesten Nachteile sind vor allem auf der Hardwareseite vorhanden. USB-MIDI kannst Du fast nicht routen, sowas wie MIDI-Patchbays für USB-MIDI gibt's nicht, höchstens ansatzweitse in den beiden Interfaces von iconnectivity.
MIDI funktioniert ohne Beteiligung eines Rechners, USB MIDI nicht. Gut, es gibt diese Box von Kenton und das iconnect MIDI 4+, die beide Host für USB-MIDI sein können, aber das ist eben nicht die Regel, weil USB immer einen Host braucht.
MIDI ist potentialgetrennt, USB nicht. Es gibt Hersteller, die trennen die USB-Schirnung (nicht die Masse) durch einen Kondensator von der restlichen Masse, das sind aber die Wenigsten. Denn auch darüber kann man sich wunderbare Störgeräusche ins Audiosystem einfangen, wenn man zB ein AMT8 zusammen im Rack mit Audiogeräten verschraubt hat.
Den Optokoppler haben übrigens die Leute von ARP mit eingebracht, im ursprünglichen Entwurf war der nicht vorgesehen. Dynamikinformation übrigens auch nicht, denn die Synths von Dave Smith waren damals nicht dynamisch, der Chroma sehr wohl.
Tom Oberheim hatte mit seinem Digitalbus genau mit solchen Potentialproblemen zu kämpfen, wollte aber von MIDI trotzdem nix wissen, auf dem 30Jahre MIDI-Podium der NAMM erzählte er das natürlich ganz anders
Man muß MIDI nicht unbedingt weiterentwickeln, es würde schon reichen, es anständig zu implementieren, statt das irgendwelche Scriptkiddies machen zu lassen, die das nur vom Pflichtenheft her kennen. Ich muß sicher nicht erwähnen, daß gerade MIDI-Mitinitiator Roland sich da nicht als besonders gut hervortat. Die Verzögerungen eines D70 haben nichts mit MIDI, sondern dessen schlamperter Firmware zu tun - diese Verzögerungen waren ja sogar noch beim eigentlich ebenfalls vom U20 abstammenden Rhodes Model 760 zu merken, der mit dem gleichen Prozessor wie die anderen Beiden arbeitet, der aber schnell genug für solche Daten ist - denn: der Mercedes unter den MIDI-Patchbays, die PMM-88 von MIDITemp aus dem Jahr 1988, arbeitet mit einem 6502, also dem Prozessor aus diversen Commodores und dem Apple II.
Außerdem ist bei der Einbindung in aktuelle Rechner selbst bei PCI-Karten immer ein Treiber vonnöten, und genau das ist das Problem. Beim Atari ist die Schnittstelle direkt eingebaut und die Programme griffen auch direkt auf sie zu, da die BIOS-Routinen im TOS nicht wirklich gut programmiert waren.
Ein Atari ST mit Cubase oder Creator/Notator ist vom Timing her ein Hardwaresequenzer, von der Ansteuerung her ebenfalls.
Die erweiterten Interfaces, die den ROM-Port nutzen, brauchen eine Trickschaltung, die durch Lesebefehle an bestimmten Adressen eine Ausgabe erzeugt, und dazu auch eine Art Treiber, aber selbst damit hat man ein absolutes Top-Timimg. Besser als zB EXport für die Serielle, die die Ports nicht parallel, sondern über Umschalter bereitstellte.