Wann macht vorsorgliches Recapping Sinn?

telefonhoerer

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Ein Bekannter versucht grade sein Studer Mischpult zu verkaufen, einer der Interessenten wollte nur ein recappedes Gerät.

Warum ist das von Belang?
Wenn ein Gerät noch völlig fehlerfrei funktioniert und am Klang nichts auszusetzen ist wäre Recapping doch nur ein Eingriff welcher zum einen
den Orginalzustand kompromitiert, als auch möglicherweise denn Orginal-Sound verändert.

Für mich bedeutet recapped quasi Unfallwagen, sprich war defekt/altersschwach und wurde wieder zusammengefrickelt.... sprich weniger Wert ;-)

Wenn ich alte Geräte aufarbeite stehe ich jedes mal vor der Frage wie viel Bauteile prophylaktisch getauscht werden sollten. Die Elkos der Stromversorgung
müssen ja eh oft getauscht werden, aber im Singnalzweig ohne ernsthaften Grund?

Mal abgesehnen davon sprechen guterhalte Orginalbauteile ja für wenig Nutzung in guten klimatischen Bedingungen.
 
Recapping im Signalweg macht dann bei Pulten Sinn, wenn die Pulte 30 Jahre täglich gelaufen sind (meist sind sie ja sogar nie ausgeschaltet worden), und es in den Pulten (sehr) warm wurde. Das ist bei vielen Großpulten der Fall. Wenn das ein 10-Kanal 960er ist, das vor 25 Jahren beim Rundfunk nach fünf Jahren Regelbetrieb ausgemustert wurde, und seitdem zwei mal die Woche von einem ambitionierten Amateur mal für ein paar Stunden betrieben wurde, dann muss das überhaupt nicht sein.

Wie gesagt: gilt für Kondensatoren im Audiopfad.

Kondensatoren in der Spannungsversorgung (auch außerhalb des Netzteils) darf man immer ersetzen. Tantal-Kondensatoren aus den 70ern und frühen 80ern sollte man unbedingt ersetzen, da diese dazu neigen Kurzschlüsse zu erzeugen.


Das alles wird diesen potentiellen Käufer aber nicht umstimmen...
 
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