Waldorf vs. Clavia

Horn

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In der Beschreibung zum Nord Wave auf der Clavia Website findet sich folgendes Zitat:

"The Nord Wave has still long to go in development, but where our competitors would only exibit a mock-up displayed in glas casing we were mighty proud to have a fully working prototype and being confident enough to allow trade show visitors to go one on one with the unit!"

Es ist klar, dass hier Bezug genommen wird auf den Waldorf Stromberg. Nun würde mich Eure Meinung interessieren. Ist das nicht ziemlich erstaunlich? Es scheint doch fast so, als hätten die Leute von Clavia vor dem vor Kurzem erst bankrott gegangenen und eben erst wiederauferstandenen Konkurrenten gewaltig Angst, oder? Haben sie etwa Grund dazu, Angst zu haben? Immerhin wird in diesem Forum heiß über den Clavia Wave diskutiert, während die Wiederauferstehung der Firma Waldorf offensichtlich auf relativ wenig Resonanz trifft, oder?
 
waldorf auferstehung und die diversen neuen modelle wurden schon ausgiebigst, eigentlich ausgiebiger als der nordwave diskutiert in eigenen threads.

*angst* ist so ein starkes wort

allerdings wär der nordwave vorallem in der rackvariante schon ein bissi etwas was das loch zwischen blofeld und strombegr stopft, von der positionierung her. natürlich is das konzept schon anders...

but well see...
 
hm was da momentan bei Clavia gezeigt wird reizt mich nicht besonders...die "Innovationen" kriegt man über Software besser hin und ansonsten scheint mir die Hardware im Vergleich zum NL 3 und G2 ein Schritt rückwärts...aber vielleicht kommt ja noch was "ganz tolles"...ansonsten würde ich eher auf den G2 Nachfolger warten

Bei waldorf scheint man ja schon zu versuchen ein Gerät zu bauen das sowohl den Q ablösen kann als auch mit vielen Softwaresynths mithalten kann. Ich vermute mal das Ding wird auch nen recht eigenen Klang haben wie alles bisherige von Waldorf. Mein Lieblingsspielzeug von denen ist bisher immer noch der XT.
 
Das ist doch ein reines Marketing-Problem.

Was wundert sich Clavia, wenn man immer mehr auf "Rhodes-Imitationen" und Orgeln abziehlt, geht irgendwann die "Hardcore-Synth-Fraktion" flöten (dafür kommt jetzt die Funtasten-Fraktion ;-) ).


Während ein Nordlead 2 und 3 durchaus auch im Rock/Pop/Jazz/Folk-Bereich sehr verbreitet ist, habe ich selten einen Q oder Microwave XYZ dort gesehen.
 
Die Diskussionen über die neuen Waldorf Geräte sind aber auch mehrere Seiten lang, der Stoff ist nur schon eine Messe alt und auf der aktuellen Messe wurden die selben Plastikkisten präsentiert wie in Anaheim. Daher ist doch verständlich, dass zur Zeit viel mehr über Clavia gesprochen wird.
 
Phelios schrieb:
Die Diskussionen über die neuen Waldorf Geräte sind aber auch mehrere Seiten lang, der Stoff ist nur schon eine Messe alt und auf der aktuellen Messe wurden die selben Plastikkisten präsentiert wie in Anaheim. Daher ist doch verständlich, dass zur Zeit viel mehr über Clavia gesprochen wird.
Okay, verstanden, bleibt die Frage, wie die Konkurrenzsituation der beiden Firmen zu bewerten ist und welches der neuen Produkte Euch neugieriger macht.

Dass Clavia (mal ganz abgesehen von der Präsenz im Bereich Stagepiano/ Orgel) offensichtlich eine weiter gefächerte Zielgruppe mit ihren Synths ansprechen, ist mir auch schon aufgefallen. Mir ist allerdings gar nicht klar, woran das eigentlich liegt. Da existiert dieses "Waldorf=Techno"-Image - bei Clavia ist das nicht so. Woran liegt das? Haben sich die Waldorfer selbst um dieses Image bemüht? Oder liegt es etwa daran, dass Waldorf aus Deutschland kommt (dem Land, das man international mit Kraftwerk assoziiert) und Clavia aus Schweden (dem Land, bei dem einem immer zuerst ABBA und IKEA einfällt) ...
 
doctorno schrieb:
Phelios schrieb:
Die Diskussionen über die neuen Waldorf Geräte sind aber auch mehrere Seiten lang, der Stoff ist nur schon eine Messe alt und auf der aktuellen Messe wurden die selben Plastikkisten präsentiert wie in Anaheim. Daher ist doch verständlich, dass zur Zeit viel mehr über Clavia gesprochen wird.
Okay, verstanden, bleibt die Frage, wie die Konkurrenzsituation der beiden Firmen zu bewerten ist und welches der neuen Produkte Euch neugieriger macht.

Dass Clavia (mal ganz abgesehen von der Präsenz im Bereich Stagepiano/ Orgel) offensichtlich eine weiter gefächerte Zielgruppe mit ihren Synths ansprechen, ist mir auch schon aufgefallen. Mir ist allerdings gar nicht klar, woran das eigentlich liegt. Da existiert dieses "Waldorf=Techno"-Image - bei Clavia ist das nicht so. Woran liegt das? Haben sich die Waldorfer selbst um dieses Image bemüht? Oder liegt es etwa daran, dass Waldorf aus Deutschland kommt (dem Land, das man international mit Kraftwerk assoziiert) und Clavia aus Schweden (dem Land, bei dem einem immer zuerst ABBA und IKEA einfällt) ...

In den 90ern standen Access Virus und die Waldörfer für "aggressiven" Dance-Sound, während Clavias Nord Lead und die Novations eher für
"weichere" Stile galten. So wurde das von vielen Verkäufern, Käufern, und Zeitschriften propagiert.
 
Anna_Lüse schrieb:
Es liegt an den Tönen.
Ja? Nun, ich hatte ja einen Micro Q und einen Q+ ... wie auch mal kurzzeitig einen NL2 ... und ich stehe sicher nicht im Verdacht Dance-Mucke zu machen ... für mich war die Zuordnung zu diesen Stilen nicht so eindeutig ... eigentlich fand ich die Waldorfs klanglich flexibler und den NL2 relativ kalt und steril ...

Aber die Waldorfs klingen oft wirklich ein bisschen hart und vor allem: sie klangen aufs Verrecken nie (virtuell) "analog".
 
Mehrdeutigkeit
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Von Mehrdeutigkeit oder Ambiguität, die (lat. ambiguitas: Zweideutigkeit, Doppelsinn) spricht man, wenn ein Zeichen mehrere Bedeutungen hat. Bei genau zwei Bedeutungen spricht man auch von Doppeldeutigkeit. Ein Vexierbild zum Beispiel ist mehrdeutig, wenn es als mindestens zwei verschiedene Bilder gedeutet werden kann.

Wenn die Mehrdeutigkeit absichtlich, eventuell mit sexuell anzüglicher Konnotation, erzeugt wurde, spricht man von Zweideutigkeit. Dieser Mechanismus liegt vielen Witzen, Kalauern und witzig gemeinten Äußerungen zugrunde.

Mehrdeutigkeit ist ein Charakteristikum von Zeichen, vor allem von sprachlichen Zeichen. Sie entsteht, wenn ein sprachliches Zeichen in mehrfacher Weise interpretiert werden kann. Sprachliche Zeichen unterschiedlicher Komplexität (Ausdruck, Satz, Äußerung) können mehrdeutig sein.

Die Mehrdeutigkeit sprachlicher Zeichen kann ein Mangel sein, den es zu vermeiden oder zu korrigieren gilt. Dies gilt zum Beispiel für Gesetzestexte oder wissenschaftliche Arbeiten. Sie kann aber auch ein gewollter Effekt und als solcher ein Stilelement sein. Dies gilt zum Beispiel für lyrische Texte.
 
doctorno schrieb:
eigentlich fand ich die Waldorfs klanglich flexibler und den NL2 relativ kalt und steril ...

Ich denk' bei den Clavias liegt's an den fehlenden Effekten, ein grosser Teil der VAs brauchen zumindest 'nen Chorus um ein klein wenig "Waerme" zu vermitteln...
 
Clavia verfolgt meiner Meinung nach einen völlig anderen Grundansatz als Waldorf oder Access. Andere Zielgruppe. Clavia-Instrumente sind primär für die Performance gemacht, und die Haptik und Bedienung steht einfach an oberster Stelle -vor allen anderen Features.
 
Wer's eher flexibel brauch kann ich ja auch gleich 'nen Nord Modular holen...
 
Die Firma Clavia hat nicht Unrecht, wenn sie den "Nord Lead" als ersten (kommerziellen) virtuell analogen Synthesizer bezeichnen. Der Clou
bei der Einführung des Nord-Leads war ja nicht unbedingt der Klang,
sondern die Bedienung! Die Uebersicht, weg von den Untermenü-Monstern.
 
Der Clou war sicherlich, dass man auf digitalem Weg analoge Schaltungen von Synthesizern simulieren konnte. Vorbild für den Nordlead war der Prophet-5 - merkt man ja auch, denn die Prophet-5 Presetsounds finden man in einer Bank des Nordlead wieder.
 
Was wundert sich Clavia, wenn man immer mehr auf "Rhodes-Imitationen" und Orgeln abziehlt, geht irgendwann die "Hardcore-Synth-Fraktion" flöten (dafür kommt jetzt die Funtasten-Fraktion ).

ähm ist nicht zu vergessen das waldorf jetzt auch im Orgelmarkt mitspielt. Wie hiess das ding nochmal zarenbourg... Kann mir gut vorstellen, dass sich Waldorf auf diese Weise von diesem "nur für elektronische Musik geeignet" Image lösen wollen, wer weiss. Ein bei "Rockern" und "Electromusikern" beliebter Synth hat/hätte auf jedenfall viel grösseren Verkaufszahlen.
 
Seit der DAW-Revolution sind halt die Performer (und ein paar Liebhaber) die letzte wirkliche Kundschaft für Hardware-Hersteller. Ich sehe es bei all meinen Producer-Kollegen: Die haben alle ausnahmslos(!) binnen der letzten Jahre ihre Hardware-Studios gegen eine DAW eingetauscht. Da ist es logisch, dass die Hersteller auf die Live-Spieler abzielen. Und die brauchen halt auch Brot&Butter-Zeug, daher der Nord Stage oder der Zarenbourg...
 
Monokit schrieb:
Das luschtige daran finde ich, das der Walddörfer Zar mehr kostet als das "neue" Fender Rhodes...
Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass der Zarenbourg ein Erfolg wird. Ein Produkt, das in erster Linie vom optischen Design lebt, muss dann wenigstens gut designt sein und das ist das Waldorf Stagepiano im Unterschied zu den Clavia-Teilen m.E. nicht, weil sie bei Waldorf das Grundprinzip guten Designs vergessen haben: "Form follows Function."
 
Der zarenbourg irritiert mich auch etwas. Ich habe gehofft, dass Waldorf jetzt wieder so ne richtige Freak Vollblutsynthbauer Firma wird...Dass die jetzt in die Möbelbranche eingestiegen sind würde keinem knallharten Sanierer gefallen:".... Wir müssen uns aufs Kerngeschäft besinnen"

Wenn Clavia Angst vor Waldorf hat dann nur davor das die Waldörfer ihr Namensrecht auf "Wave" einklagen. ;-)
 
ein bisschen ot:

Ich sehe es bei all meinen Producer-Kollegen: Die haben alle ausnahmslos(!) binnen der letzten Jahre ihre Hardware-Studios gegen eine DAW eingetauscht.


Hoffentlich werden sie's nicht bereuen... Ich finde die Kombo von beiden Welten immer noch am interessantesten. Ich finde man muss das eh ein bisschen offener sehen, mit einem guten Computer und Soundkarte, kann man sich mehrere Midi(Sequenzen) rein und rausführen ebenso Audio und sich so das beste aus beiden Welten holen. Aus irgendeinem Grund hat man ja mehrere ein - und v.a. ausgänge an der Soundkarte...
Hatte da selber immer ein Barriere, aber auch zuviel Latenzen etc. :lol: ;-) ...
 
Undergrind schrieb:
Der zarenbourg irritiert mich auch etwas. Ich habe gehofft, dass Waldorf jetzt wieder so ne richtige Freak Vollblutsynthbauer Firma wird...Dass die jetzt in die Möbelbranche eingestiegen sind würde keinem knallharten Sanierer gefallen:".... Wir müssen uns aufs Kerngeschäft besinnen"

Wenn Clavia Angst vor Waldorf hat dann nur davor das die Waldörfer ihr Namensrecht auf "Wave" einklagen. ;-)

Nur zur Info...das Ding heißt offizielle "Nord Wave"...
 
Nord Wave

Summa schrieb:
Wer's eher flexibel brauch kann ich ja auch gleich 'nen Nord Modular holen...

Das wäre auch der bessere Kandidat gewesen um ausgiebiger mit Samples arbeiten zu können. Ich befürchte, dass der Nord Wave Marketing technisch falsche Signale versendet, denn jetzt warten wohl einige auf einen G3 mit Sample-Import und Bearbeitung.

Und dass das ein aufgebohrter NL3 und nicht NL2 ist assoziert das Design beim besten Willen nicht. Na, da wollen wir mal hoffen, dass der Nord Wave die Schweden nicht zum einfrieren bringen.

Auf Endlos-Regler zu verzichten kann ich irgendwie aus Preisgestaltungsgründen verstehen, denke aber dass es eher die falsche Strategie ist. Gerade wenn noch weitere Doppelfunktionen dazu kommen und vorallem auch wenn es darum geht mit Samples zu hantieren. Wer möchte da schon Parameter-Sprünge haben. Naja vielleicht haben die das trotzdem clever gelöst, kenne das Bedienkonzept nicht wirklich (nur vom NL2 her).
 
Re: Nord Wave

Ich@Work schrieb:
Das wäre auch der bessere Kandidat gewesen um ausgiebiger mit Samples arbeiten zu können. Ich befürchte, dass der Nord Wave Marketing technisch falsche Signale versendet, denn jetzt warten wohl einige auf einen G3 mit Sample-Import und Bearbeitung.

Warum, die Zielgruppe stimmt doch, User die moeglichst schnell zum Ziel kommen wollen. Schnelle Sample-Ergaenzung fuer Synth Sounds oder Synth-Ergaenzung (hochwertige Filter etc.) fuer Samples suchen...
 
Habe mich vor ein paar Tagen bei Clavia nach dem G2 und Support in Zukunft erkundigt ... und aus der Antwort musste ich unter anderem entnehmen, dass der G2 wohl eher kein kommerzieller Erfolg ist ... der NL3 scheint mir das auch nicht gewesen zu sein - ich habe auch mit Händlern gesprochen, die mir gesagt haben: "Außer den Stage-Modellen haben wir alles von Clavia aus dem Programm genommen, da die Nachfrage stark zurückgegangen ist."

Daher ist die Konzeption des Nord Wave durchaus nachvollziehbar ... wieder weg von den teuren Endlosreglern, die der Markt scheinbar einfach nicht angenommen hat, dafür so viel wie möglich an Klangerzeugungsmöglichkeiten in einen Synth mit fest "verdrahteter" Struktur hineingepackt, da das modulare Konzept offenbar nur von sehr wenigen Kunden geschätzt und gekauft wird ...

Jedenfalls wünsche ich den Jungs von Clavia viel Erfolg mit dem Nord Wave ... und mir wünsche ich ein kostenloses Update für den Nord Modular G2, das Wavetable-Synthese ermöglicht ;-) ... und wenn nicht, ist das auch egal, meine Entscheidung für den G2 steht fest.
 
Re: Nord Wave

Summa schrieb:
Ich@Work schrieb:
Das wäre auch der bessere Kandidat gewesen um ausgiebiger mit Samples arbeiten zu können. Ich befürchte, dass der Nord Wave Marketing technisch falsche Signale versendet, denn jetzt warten wohl einige auf einen G3 mit Sample-Import und Bearbeitung.

Warum, die Zielgruppe stimmt doch, User die moeglichst schnell zum Ziel kommen wollen. Schnelle Sample-Ergaenzung fuer Synth Sounds oder Synth-Ergaenzung (hochwertige Filter etc.) fuer Samples suchen...

Nur, werden die NL3-Besitzer nun umsteigen ? Oder die NL1+2-Besitzer aufrüsten ?

Dann bleiben noch die die sich ein neues Gerät anschaffen möchten. Doch es gibt ja durchaus auch noch andere Geräte, wenn auch mit Sample-Import noch wenige in dieser Form.

Worauf ich eigentlich hinaus wollte ist : Dass man mit nem G2+ eben mehr hätte anstellen können als nur Samples durch nen Filter zu jagen und mit ner Hüllkurve zu bearbeiten. Ausserdem hätte dies eine markante Lücke im Nord Modular-Konzept endlich geschlossen.

Richtig ist natürlich, dass wohl Geräte im niedrigeren Preissegment grössere Absatzzahlen verbuchen können da man eben schneller an der Theke steht und das Ding notfalls wohl auch schneller wieder loswird. Wer das paar mal gemacht hat wird schnell erkennen wie wertvoll Endlos-Drehregler doch wären und wie wertvoll das Quäntchen mehr Soundqualität und Synthesemöglichkeiten doch sind.

Selbstverständlich hoffe ich natürlich für Clavia dass der Nord Wave ein Erfolg wird. Es ist sicherlich ein gutes Gerät und wird hoffentlich doch auch ein finanzieller Erfolg. Denn nur so kann es auch mit dem G2 weitergehen ;-)
 


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