Warum kein Tantalelko verwenden?
Die Schaltfestigkeit ist schlecht. Es gibt zwar solche mit guter Schaltfestigkeit, diese sind jedoch nicht gerade billig. Heikel ist es dann, wenn Tantalelkos an Netzspannungen niedrigstohmig betrieben werden, wenn die Betriebsspannung fast gleich gross ist wie die Nennspannung des Tantalelko. Kommt es zu einem Mikrodurchschlag im Innern des Tantal-Elko, entsteht stets ein satter Kurzschluss. Dies ganz im Gegensatz zu herkömmlichen Elkos und andern Kondensatoren, die (eher) selbstheilend sind. Selbstheilende Kondensatoren sind solche, welche bei einem mikrofeinen Spannungsdurchschlag ein feines Loch in die leitende Folie brennen. Dies vermeidet einen Kurzschluss. Geschieht dies allerdings zu häufig über Jahre hinweg, nimmt logischerweise die wirksame Fläche und somit die Kapazität ab.
Als die Tantalelkos etwa in den 1970er-Jahren das Licht der Elektronikwelt erblickten, kam es erstmals zur Euphorie und man verbaute diese kleinen Wunderelkos in Riesenmengen als Block-Elkos nahe an die IC-Speisungen bis sich die negativen Erfahrungen durch Ausfälle häuften. Woher kam diese Euphorie? Der Tantalelko hat eine sehr hohe Kapazitäts-Volumen-Dichte und eine geringe Eigeninduktivität. Diese Euphorie verschwand bald, denn die Reparaturen kaputter Schaltungen lohnten sich schliesslich nicht. Die bessere Lösung ist stets die, dass man auf einer Leiterplatte am Eingang der Betriebsspannung grosse Elkos um die 100 µF oder mehr einbaut und in der Nähe der ICs lötet man vorzugsweise Multilayer-Chipkondensatoren mit Werten um die 100 nF oder auch etwas mehr. Dies ist auch etwas eine Preisfrage. Dazu kommt noch, dass Tantalelkos nicht gerade billig sind und der Rohstoff Tantal ist selten, - dies je selten desto mehr!
Trotzdem gibt es einen wirklich sinnvollen Einsatz für Tantalelkos. Sie haben selbst bei hohen Kapazitäten relativ kleine Verlustströme. Dies erlaubt es relativ hohe Werte von Zeitkonstanten zu erzeugen...
Quelle:
http://www.elektronik-kompendium.de/pub ... eg3pin.htm