Hello again
Ich kann nun nach fast zwei Jahren abschliessend dazu bemerken:
Die Einstellung, dass ein VCO wie der andere klingt, kann ich nicht teilen. Ich hatte bisher einen TipTop Z3000, einen Makenoise DPO, einen Intellijel Shapeshifter, einen Harvestman Piston Honda mk1 und mk2, letztens einen Furthrrrr Generator und nun ist ein Livewire AFG gerade zu mir unterwegs, und alle haben ihren eigenen Klangcharakter. Die Unterschiede betreffen weniger die Grundwellenformen als viel mehr die FM und bei den komplexen Oszillatoren das Shaping bzw. beim AFG die Animation der Anti/Matter Waveforms. Der Shapeshifter und die Piston Hondas fallen als Wavetable VCOs ganz aus dem Vergleich, weil digital, und sogar bei den dreien gabs massive Unterschiede durch die Quantisierung (8 vs. 16 Bit) und D/A Wandler.
Der Furthrrrr und auch ein bisschen der DPO klingen in den Grundwellenformen runder und "analoger" als z.b. der Z3000 und der AFG, abgesehen davon bildet das Shaping grundsätzlich verschiedene Klangcharakter, wobei der DPO holziger und der Furthrrrr "seidiger" und auch ein bisschen druckvoller im Tiefbassbereich rüberkommt. Der Furthrrrr klingt überhaupt sehr edel und non-Standard, in jeder Hinsicht ein Modul, das fast immer den eindrucksvolleren Sound generiert.
Es mag stimmen, dass sich simple VCO's mit den gleichen Wellenformen sehr ähnlich bis gleich anhören, trotzdem sind anhand der verschiedenen Schaltungen Unterschiede wahrnehmbar, vor allem wenn der Grundsound mit etwas mehr Resonanz gefiltert wird. Vor allem bei den Sinuswellen hört das Ohr Unterschiede in feinsten harmonischen Verzerrungen und sehr gedämpften Obertönen, obwohl ein gut kalibrierter DPO und der Furthrrrr wiederum einen (technisch fast) astreinen Sinus aus den Woofern drücken.
Gerade beim Shaping der komplexen VCOs sind durch interne Verschaltung mit den Oszillatorbausteinen Klangänderungen möglich, die man mit einem Simple VCO mt nachgeschaltenem Waveshaper nicht erreicht.
Da es ein paar finanzielle Ups&Downs gab, bin ich bei dem DPO, dem Furthrrrr und dem AFG geblieben, da ich Wavetable Synthese mit Xfer's "Serum" mache und manchmal auch per Silent Way durch die Filter und Effekte im Modularsystem jage, vermisse ich die Wavetable VCOs eigentlich nicht. Einzige Ausnahme: Der Shapeshifter, der etwas mehr bietet und auch lineare ThruZero FM an Bord hat. Den würde ich mir alleine als Luxus-LFO wieder ins Rack bauen, wenn genug Knete und Platz vorhanden ist.
Mein Tip an alle Anfänger, die sich eine ähnliche Frage wie in diesem Thread stellen: Ein guter komplexer VCO föhnt einfach besser, also lieber etwas länger sparen als weniger ausgeben und dann klanglich quasi in einem "kleineren" Universum leben zu müssen
LG,
makro