Kommando zurück!
Ich habe mal angefragt, und habe es jetzt geschnallt.
Hier die Erklärung.
Hallo Michael,
natürlich vertragen wir Kritik. Je mehr man uns und unsere Produkte (produktiv) kritisiert, desto besser können wir unseren künftigen Weg einschätzen.
Ich hoffe du verstehst im Gegenzug auch etwas Kritik, denn es sieht so aus als hättest du die Idee hinter Protoverb nicht ganz verstanden.
Klar, es "macht Raum" und es ist kostenlos, soviel steht fest. Allerdings geht es uns bei Protoverb nicht darum, jedem Interessenten ein ausführliches algorithmisches Reverb zu schenken.
Urs hatte vielmehr wieder eine seiner berühmten Ideen, er wollte ein neues Konzept ausprobieren und ist einigermaßen bald an die Grenzen des Konzepts gekommen - nämlich dessen Unberechenbarkeit.
Nachdem der Algorithmus in Protoverb nicht nur die klassische Kette aus gefilterten Delays mit Feedback ist die versucht Resonanzen zu unterbinden, sondern mitunter ganze Delay-Netzwerke beinhaltet die Resonanzen sogar ermöglichen und ausnutzen, gibt es Unmengen von potenziellen Parameterkombinationen (primär bei Early Reflections) die darüber entscheiden ob das Preset brauchbar wird oder nicht.
Anstatt uns jetzt selbst monatelang einzuschließen und die Parameter-Ranges und -Kombinationen abzustecken und einzugrenzen die für UNS interessant klingen, haben wir ein "dummes" Plugin erstellt bei dem der Benutzer keinerlei Einblick in das bekommt, was eigentlich unter der Haube vor sich geht. Dadurch ist alleas was der Benutzer hört auch wirklich objektiv, sein Eindruck wird nie von irgendwelchen Beschriftungen beeinflusst.
Das heißt also, der Benutzer drückt ein paar mal den Random-Knopf oder gibt eine eigene Zeichenkette ein, und irgendwann findet er etwas das super klingt - oder auch nicht. Das schickt er uns dann, und wenn wir genug Einsendungen haben werden wir uns die Mühe machen sie alle akribisch auszuwerten. So können wir in einem "Community Effort" gleichermaßen uns etwas Arbeitslast von den Schultern nehmen, als auch direkt herausfinden welche Parameter-Kombinationen und -Bereiche unsere Benutzer für gut oder schlecht befinden.
Aus dem hieraus gewonnenen Wissen können wir dann ein richtiges, "vollständiges" Plugin machen, das dem Benutzer neben wesentlich erweiterten Möglichkeiten auch noch sinnvolle Parameterbereiche vorgibt. Wir reden hier schon über mögliche Techniken wie bspw. die Möglichkeit, das Reverb (einstellbar) unterschiedlich gewichtet auf Transienten und Nachhall zu legen und derartiges... also WENN sich aus allen Einsendungen tatsächlich brauchbare Information gewinnen lässt, dann kommt am Ende ein parameterträchtiges Monsterplugin raus.
Aber vorerst wollen wir das, was die Leute hören und beurteilen, komplett objektiv halten. Darum vermerken wir ja auch überall, dass Protoverb eher ein experimentelles Plugin ist.
Nachdem solche Parameter wie Predelay, Size und Time intern beim klicken auf die Randomize-Knöpfe geändert werden, kann theoretisch von einer kleinen, dumpfen Kabine bis hin zu einer grellen Kirche alles herauskommen. Dass es langweilig oder eintönig klingt kann ich beim besten Willen nicht bestätigen, auch wenn es noch keine Modulation und kein EQ-ing gibt, denn das passiert in gewissem Maß schon "unter der Haube" durch den komplett un-gängigen Algorithmus.
Die Oberfläche ist wie bei allen unseren Plugins skalierbar, d.h. wenn sie dir zu groß ist dann kannst du sie auch ändern. Da wir nicht viel Zeit beim Fertigstellen hatten, und es ja auch noch nicht die "große" Version ist, hat Protoverb derzeit keine Preferences-Seite. In der Datei com.u-he.Protoverb.Preferences.txt (in einem der Unterordner des Protoverb.data-Ordner) kann aber die folgende Zeile von:
V_PROPERTY name='Preference' id='0' value='AllViews
efaultUISize:100%'
auf
V_PROPERTY name='Preference' id='0' value='AllViews
efaultUISize:70%'
geändert werden, dann öffnet Protoverb sich immer bei 70% GUI-Größe. Natürlich kannst du auch unterschiedliche Werte ausprobieren falls dir 70% dann zu klein sind.
Nachdem Protoverb einige unterschiedliche Teil-Algorithmen beinhaltet, können willkürliche Parameterkombinationen mitunter sehr leise oder sehr laut werden, mit einem einfachen Wet/Dry-Regler wäre also niemandem geholfen weil man ihn bei jedem neuen Preset ändern, und dann natürlich im Host mit dem Trackfader ausgleichen müsste.
Ich hoffe das hilft dir etwas zu verstehen warum wir Protoverb so unflexibel und über-simpel gehalten haben, und nicht gleich eine Knöpfchenwüste wie ZRev auf die Leute losgelassen haben. Vielleicht kannst du dich ja doch noch durchringen es wieder zu installieren und uns ein paar deiner Lieblings-Räume einzuschicken, wer weiß, vielleicht gewinnst du ja sogar eine Lizenz für die "ausführliche" Version. Uns würde es jedenfalls sehr freuen!
Ich wünsche dir natürlich auch im Namen all meiner Kollegen ein frohes Fest und einen guten Start ins neue Jahr.
Cheers,
Rob
u-he team
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