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Anonymous
Guest
Ich werde immer wieder gefragt, wo man denn bestimmte Vocalflächen in Synths oder Sampleplayern findet. Leider gibt es darauf keine Antwort, die heißt: Dort!
Es gibt einfach viele Instrumente, die solche Vocalsamples im Samplespeicher drin haben.
Ich will mal kurz erklären, wie all die entstehen und wie man "seine" Lieblingsvocalfläche ausfindig machen kann:
Normalerweise wird eine einzelne Sängerin genommen, kein Chor. Diese singt verschiedene Einzeltöne in unterschiedlichen Tonlagen. Die einzelnen Töne müssen für die Weiterverarbeitung nicht besonders lang aufgenommen werden, 1 oder 2 Sekunden reichen meistens. Dann lädt man die Aufnahmen in einen Audio-Editor. Dort wird der Tonansatz abgeschintten, denn zunächst holt die Dame tief Luft bevor der erste Ton kommt. Den Atmer schneidet man ab. Der Tonansatz selber ist je nach Sängerin oder gesungenem Ton hörbar. Damit später eine Vocalfläche draus werden kann, schneidet man den auch ab. Das Sample klingt dann vorne hart geschnitten, den weichen Ansatz macht man später im Sampler bzw. Sampleplayer. Der gesungene Ton sollte ohne Vibrato vorgetragen werden und ohne besondere Schwankungen der Tonhöhe sein. Dann schneidet man irgendwo einen Endpunkt. Anschließend macht man einen Sustainloop, d.h. der Ton wird so künstlich verlängert, damit er solange erklingt wie die Keyboardtaste gedrückt wird. Ist das Sample wie oben beschrieben vorbereitet, dann wird der Loop-Startpunkt eine Idee nach dem Tonansatz gesetzt, der Loop-Endpunkt irgendwo Richtung Sample-Ende. Als perfekten Loop-Punkt nimmt man den sogenannten Nulldurchgang, das ist die Stelle, an der End- und Startpunkt des Loops genau zusammenpassen. Das kann man im Audio-Editor sehen. Wenn man das nicht hinkriegt, dann benutzt man die Auto-Loop Funktion, die in der Regel sehr gut funktioniert. Das war´s schon.
Das Sample lädt man in den Sampler oder Sampleplayer und kümmert sich jetzt um das Shaping, d.h. Tonansatz und -ausklang werden bestimmt. Bei Vocalflächen ist ein weicher Tonansatz beliebt, also stellt man eine Attackzeit von wegen mir 30 ein, das kommt auf das Instrument an, welcher Wert da passend ist. Auch der Ausklang nach Taste loslassen wird eingestellt. Auch das war´s schon.
Fertig ist die Vocalfläche, wie sie in vielen samplebasierten Synths und Workstations vorkommt. Wer sich jetzt wundert, dass das kein Multisample ist: Nein, fast immer ist es keins. Manchmal ist es doch eins, allerdings ist die Zahl der Einzelsamples dann oft nicht sehr hoch. Je weniger, desto konsistenter klingt das über die Tastatur. Eine Singstimme hat starke Formanten, die pro gesungenem Ton recht unterschiedlich klingen können. Damit es nicht zu merkwürdigen Klangveränderungen bei benachbarten Tasten kommt, verzichtet man dann auf exzessive Multisamples. Außerdem kommt so der leicht synthetische aber dennoch deutlich nach Vocals klingende Flächensound zustande. Abgerundet wird das mit ordentlich Effektzugabe. Chorus, nicht zuviel davon, etwas Hall oder auch Delay, das kann man einfach alles mal ausprobieren. Auch die Mischung zweier solcher Vocalsamples ist interessant.
Hat man keine Sängerin zur Hand, wie schade
, dann kann man auch die eigene Stimme sampeln oder auch mal die Gattin um eine Stimmprobe bitten. Der Ton muss nicht auf den Punkt die richtige Note treffen, das lässt sich im Audio-Editor korrigieren. Die eigene Stimme als Vocalfläche auf dem Keyboard zu spielen dürfte für den einen oder anderen eine witzige Erfahrung sein, die obendrein gut klingen kann.
Bei der Suche nach Vocals in Synths geht man einfach den Wellenformenspeicher durch, keine Presets. Im Speicher sind meistens wenigstens zwei oder drei solche Samples und selbst wenn man sie "pur" hört, kann man nach der o.g. Beschreibung eine Idee davon kriegen, ob es die Vocals sind, die man sucht.
Vocalflächen gehen auch mit analogen und digitalen Synths. Darüber später mal.
Es gibt einfach viele Instrumente, die solche Vocalsamples im Samplespeicher drin haben.
Ich will mal kurz erklären, wie all die entstehen und wie man "seine" Lieblingsvocalfläche ausfindig machen kann:
Normalerweise wird eine einzelne Sängerin genommen, kein Chor. Diese singt verschiedene Einzeltöne in unterschiedlichen Tonlagen. Die einzelnen Töne müssen für die Weiterverarbeitung nicht besonders lang aufgenommen werden, 1 oder 2 Sekunden reichen meistens. Dann lädt man die Aufnahmen in einen Audio-Editor. Dort wird der Tonansatz abgeschintten, denn zunächst holt die Dame tief Luft bevor der erste Ton kommt. Den Atmer schneidet man ab. Der Tonansatz selber ist je nach Sängerin oder gesungenem Ton hörbar. Damit später eine Vocalfläche draus werden kann, schneidet man den auch ab. Das Sample klingt dann vorne hart geschnitten, den weichen Ansatz macht man später im Sampler bzw. Sampleplayer. Der gesungene Ton sollte ohne Vibrato vorgetragen werden und ohne besondere Schwankungen der Tonhöhe sein. Dann schneidet man irgendwo einen Endpunkt. Anschließend macht man einen Sustainloop, d.h. der Ton wird so künstlich verlängert, damit er solange erklingt wie die Keyboardtaste gedrückt wird. Ist das Sample wie oben beschrieben vorbereitet, dann wird der Loop-Startpunkt eine Idee nach dem Tonansatz gesetzt, der Loop-Endpunkt irgendwo Richtung Sample-Ende. Als perfekten Loop-Punkt nimmt man den sogenannten Nulldurchgang, das ist die Stelle, an der End- und Startpunkt des Loops genau zusammenpassen. Das kann man im Audio-Editor sehen. Wenn man das nicht hinkriegt, dann benutzt man die Auto-Loop Funktion, die in der Regel sehr gut funktioniert. Das war´s schon.
Das Sample lädt man in den Sampler oder Sampleplayer und kümmert sich jetzt um das Shaping, d.h. Tonansatz und -ausklang werden bestimmt. Bei Vocalflächen ist ein weicher Tonansatz beliebt, also stellt man eine Attackzeit von wegen mir 30 ein, das kommt auf das Instrument an, welcher Wert da passend ist. Auch der Ausklang nach Taste loslassen wird eingestellt. Auch das war´s schon.
Fertig ist die Vocalfläche, wie sie in vielen samplebasierten Synths und Workstations vorkommt. Wer sich jetzt wundert, dass das kein Multisample ist: Nein, fast immer ist es keins. Manchmal ist es doch eins, allerdings ist die Zahl der Einzelsamples dann oft nicht sehr hoch. Je weniger, desto konsistenter klingt das über die Tastatur. Eine Singstimme hat starke Formanten, die pro gesungenem Ton recht unterschiedlich klingen können. Damit es nicht zu merkwürdigen Klangveränderungen bei benachbarten Tasten kommt, verzichtet man dann auf exzessive Multisamples. Außerdem kommt so der leicht synthetische aber dennoch deutlich nach Vocals klingende Flächensound zustande. Abgerundet wird das mit ordentlich Effektzugabe. Chorus, nicht zuviel davon, etwas Hall oder auch Delay, das kann man einfach alles mal ausprobieren. Auch die Mischung zweier solcher Vocalsamples ist interessant.
Hat man keine Sängerin zur Hand, wie schade

Bei der Suche nach Vocals in Synths geht man einfach den Wellenformenspeicher durch, keine Presets. Im Speicher sind meistens wenigstens zwei oder drei solche Samples und selbst wenn man sie "pur" hört, kann man nach der o.g. Beschreibung eine Idee davon kriegen, ob es die Vocals sind, die man sucht.
Vocalflächen gehen auch mit analogen und digitalen Synths. Darüber später mal.