sehr gute Beiträge hier, kann eigentlich allen zustimmen.
Film ist ein ungeheuer mächtiges Medium. Es ist zwar überflüssig das zu beschreiben, aber einfach mal so zum sich das zu verinnerlichen:
bewegte Bilder kombiniert mit Ton und Musik. Das hat eine gewaltige Wirkung. Konzert, Ballett, Theater und Oper sind auch mächtig in der Wirkung, jedoch nicht im selben Masse repetitierbar und massentauglich wie Film. Dafür in ihrer eigenen Weise wirkungsvoll und wirkungsvoller als Film. Literatur ist, wie schon erwähnt und bekannt, mächtig indem eben keine Bilder vorgesetzt werden, wo die Imagination angeregt wird. Comics, Bildergeschichten, Karikaturen, Graphic Novels, Bandes Dessinées, die neunte Kunstform, sind wiederum eine eigene Sparte. Alle diese Medien sind für sich enorm kraftvoll, man kann das nicht hierarchisch werten. Cinematographie hat gegenüber den Live-Vorführungen den Vorzug der absoluten Kontrolle über die erwünschte Botschaft und Wirkung (+ Literatur, Comics, Gemälde). Was natürlich auch heisst, dass Live-Aufführungen den Vorzug haben, eben nicht exakt kontrolliert zu sein, was die Wirkung enorm verstärkt gegenüber der Kontrolle beim Film.
Aber nun zum Thema: Filme können mit Untertiteln geschaut werden. Man hört die Schauspieler in ihrer eigenen Stimme sprechen so wie im Theater, und bekommt dennoch den Inhalt des Textes erzählt. So dass man Filme aus fremden Ländern, fremden Kulturen anschauen kann mit Originalton. Es ist auch recht interessant fremdsprachige Filme ohne Untertitel im Originalton anzuschauen (so ging es mir mit manchen russischen und koreanischen Filmen). Filme können einem fremde Kulturen und Traditionen näher bringen, was ich für recht wichtig erachte.
Oftmals ist es gar nicht die Geschichte die erzählt wird die mich interessiert, sondern nur die Umgebung, die Kleidung, die Frisuren, die Umgangsformen unter Menschen, etc. die einem einen Eindruck vermitteln wie es in anderen Orten der Welt aussieht. Ich mache auch oft eine Pause (wurde auch schon geschrieben), mache was anderes, vergesse sogar dass ich den Film schauen war, komme zurück, und beende die Sache vielleicht, vielleicht auch nicht. Nicht selten lasse ich es sein und lösche den Film von der Festplatte ohne ihn je zu Ende geschaut zu haben.
Filme sehe ich hauptsächlich als Kulturbrücke, denn es ist meiner Meinung nach enorm wichtig, heute, andere Kulturen verstehen zu lernen. Und die Möglichkeiten sind besser den je mit den Mitteln die wir heute haben. So eine Gelegenheit muss man, wenn man interessiert ist an der Welt, einfach wahrnehmen, beim Schopfe packen. Ein fremdsprachiger Film vermittelt zwar nur einen kleinen Einblick, der aber manchmal recht wertvoll sein kann. Wer nicht viel auf Reisen ist, so wie ich, der schaut Filme. Ist eine gute, wenn auch nicht gültige Kompensation. Aber immerhin.
Filme gucken ist ein Hobby von mir. Es braucht zwar stets etwas Überwindung, da andere Sachen wichtiger sind, jedoch hat das Filmeschauen einen Platz in meinem Leben und Forschen eingenommen. Sagt auch Werner Herzog: schaut euch Filme an. Lernt daraus (er meint das eher aus cinematographischer Sicht, aber wohl nicht nur; man kann so viel lernen. Handwerk wie auch Kultur.)
Da Filme aus USA rein quantitativ übermächtig sind vom Angebot bzw. Verfügbarkeit her, konnte ich mir ein recht gutes Bild erarbeiten über die USA. Ich war nie dort, und werde vermutlich auch nie dorthin reisen aus rein finanziellen Gründen. Gerne würde ich die ganze Welt bereisen, aber das ist ein anderes Thema. Jedenfalls haben mir die unzähligen Filme von dort einen kleinen Einblick gewährt in die "Psyche" der nordamerikanischen Seele, in den früheren und aktuellen nordamerikanischen Zeitgeist. Und damit meine ich nicht nur deren Regierung, sondern die Befindlichkeit der Bevölkerung.
Da gibt es unzählige Beispiele, ich möchte einfach da eines herausgreifen das kulturüberspannend ist: Clint Eastwood führte Regie über ein Ereignis im 2. Weltkrieg. Zwei Filme. Ein Film aus japanischer Sicht, ein Film aus amerikanischer Sicht. Kann man sich auf der Internet Movie Data Base informieren. Sehr gute Arbeit, die man Eastwood nicht zugetraut hätte.
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Ein anderes Beispiel, ganz anderer Art, spirituell, was gar noch nicht angesprochen wurde (man kann das Medium Film in ganz anderer Weise benutzen): der Film, der gar nie gedreht wurde, und dennoch eine tiefe Wirkung hinterlassen hat.
Alejandro Jodorowsky's Dune. Es gibt einen empfehlenswerten Dokumentarfilm darüber. Sollte man anschauen wenn man sich für Science Fiction interessiert. Oder Fiktion im Allgemeinen. Oder Comics.
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Sound: da ich seit längerer Zeit mit vier Aktivboxen arbeite, war es ein leichtes, noch einen Stereoverstärker und zwei kleine JBL Boxen anzufügen für 5.1 (5.0 eigentlich, da der Subwooferkanal über eine kleine Box geht; wichtig ist aber der "Central"-Kanal mit der Sprache). Dazu muss man gar nicht kompliziert umstecken, das 6-Kanal ASIO Interface kann (Windows) mit einer kleinen Software (ASIO Bridge) für Surround im Computersystem verwendet werden, also mit dem VLC Media Player. Das ist für mich jedenfalls sehr wichtig, da ich keinen Fernseher und kein separates 5.1 Lautsprechersystem besitze. Ich liebe es Filme auf diese Art zu schauen. Will sagen, dass neben all den Aspekten was das Kulturelle und Visuelle betrifft, ist mir das Akustische auch wichtig; so schön, eine Szene zu sehen wo ein Geräusch hinter mir ertönt, was den Gesamteindruck enorm verstärkt. Es gibt auch einen Einblick in die Arbeit der Tontechnik, die hinter diesen Filmen steckt. Sehr aufwendige Arbeit.
Gerade in einem Musikforum finde ich es wichtig darauf hinzuweisen. Schaut euch Filme, wenn zuhause und nicht im Kino, möglichst nur im Surround-Format an. Da kann man sehr viel lernen nebenbei. Die meisten Rechner haben ja entsprechende Anschlüsse, und 5.1 Lautsprechersysteme sind billig zu erstehen. Meine Variante ist etwas komplizierter, nicht wirklich zur Nachahmung empfohlen, nur für diejenigen, die das schon verkabelte Interface benutzen wollen.