TubeOhm Anti-Transpirant

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PySeq

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Hallo,

ich bin ja immer auf der Suche nach VSTis, die wirklich wie ein Analoger klingen und nicht nur so halb. Überzeugt hatte mich bisher eigentlich nur der TAL UNO-LX, ein bißchen noch der Sonicprojects OP-X PRO II, der aber dann doch nicht zu 100%, vielleicht 95% oder so.

Nun hab' ich noch einen Kandidaten entdeckt, den TubeOhm Anti-Transpirant. Der setzt 8-fach-oversampling ein, es werden aber auch Versionen mit weniger Oversampling mitgeliefert, falls der Rechner das nicht packt.
Die monophone Version gibt's sogar als kostenlosen Download (in den Presets klingt z.B. die Moog-Lead, heißt dort wohl Mook-Lead, recht überzeugend).
Dabei ist auch ein 16-facher Stepsequencer. Zusammen klingt das z.B. so:

Positiv finde ich auch, daß die Firma in Deutschland sitzt, weil ich nie mit PayPal bezahle, sondern jedenfalls überweisen will.
Der Anti-Transpirant scheint allerdings nur einen Oscillator (+ Sub-Oscillator) zu haben, also so ähnlich wie Juno 60 / 106. Klingt ja trotzdem ganz gut, aber ich würd' ja immer noch gern so einen fetten ProOne-Bass haben wie Retrosound in seiner Demo (der Juno-Sound dort ist auch sehr schön und ich mag auch die TR-707 sehr, 80er halt ;-) ). Der RA-Mowg (Freeware) hat einen vergleichbar fetten Bass in den Presets, aber der klingt leider auch nicht 100% so, jedenfalls bekomme ich ihn damit so nicht hin. Alle ProOne-Emulationen, die ich bisher getestet hab', waren noch viel weiter vom Original weg.
Jedenfalls, wie findet ihr den Anti-Transpirant? Kommt man mit so wenig Oscillatoren aus? Braucht man für diesen speziellen Bass mehr Oscillatoren?
Fragen über Fragen ... ;-)
 
Will den nicht schlecht reden ohne ihn getestet zu haben, aber wenn der so gut klingt, warum ersäuft man den Klang in Hall und Delay?
 
danielrast schrieb:
Will den nicht schlecht reden ohne ihn getestet zu haben, aber wenn der so gut klingt, warum ersäuft man den Klang in Hall und Delay?
Hmm, da ist was dran. Der hat ein Onboard-Delay, das in der monophonen Version auch eigentlich bei (so gut wie) jedem Preset zum Einsatz kommt. Das hatte mich auch etwas gewundert. Vielleicht mag der/die Entwickler das so? Ich weiß es nicht.
Trotzdem fand ich das Plugin klanglich recht gut. Aber ich gebe zu, mir fehlt auch immer ein bißchen Erfahrung mit Effekten (weil ich mir die früher nie leisten konnte). Vielleicht lasse ich mich von denen immer ein bißchen zu leicht beeindrucken. Andererseits sind sie dafür ja da. ;-)
 
Der Entwickler mag das so.

Trotzdem, ich finde das Plug-In sehr gelungen. Nicht, dass es in meinen Ohren jetzt atemberaubend authentisch "analog" tönen würde - aber:

Es klingt gut, wirklich gut, finde ich. Es hat eine eigene Note - und die damit erstellten Sounds sind inspirierend. Die Menge und Wirksamkeit der Bedienelemente ist ziemlich optimal, und wer experimentellere Sounds (z.B. LFO im Audiobereich, Filter-FM usw.) haben mag, wird hier gut bedient.
 
So, hab' inzwischen die Vollversion gekauft (und für 4,95 EUR noch die Vollversion vom Alpha-Ray mitgenommen, auch sehr empfehlenswert).

Der Anti-Transpirant scheint mir in erster Linie zum Experimentieren zu sein. Er bietet ungewöhnliche Modulationsmöglichkeiten, hat "Charakter". Man kann damit (unter anderem) ungewöhnliche analoge Klänge erzeugen.
Da ich (noch) kein Meisterschrauber bin, muß ich mich damit erst mal ein bißchen zurechtfinden. Aber ich glaube, das ist mit der Zeit machbar.

Ich verwende oft die mitgelieferten Versionen mit weniger Oversampling (4-fach und kein Oversampling), um den Prozessor zu schonen. Für die "Reinschrift" kann dann die 8-fach-Version zum Einsatz kommen. Der Unterschied soll vor allem in den Höhen zu hören sein. Mein Standardrechner (Dual-Core) schafft durchaus auch Polyphonie in der 8-fach-Version, aber es ist gut, daß es auch die schonenderen Möglichkeiten gibt.

- Wenn man Strg hält und dann auf die Knöpfe klickt, kann man noch feinere Einstellungen vornehmen,
- Rechtsklick auf die Knöpfe ermöglicht Midi-Learn.

Hier noch ein schöner Artikel zu den Möglichkeiten:

http://www.buenasideas.de/test/vst-als- ... n-tubeohm/
 
Erster Versuch mit dem A-T: Ich wollte wissen, ob ich fette und warme analoge Syn-Strings damit hinbekomme, ungefähr so wie die grandiosen "Low Strings" im TAL-UNO-LX (ähnlich Juno 60, hört man auch etwa am Anfang von "Top Gun" (Harold Faltermeyer, kann auch ein Jupi gewesen sein, klingt aber so.) ;-) ).
Hab' ich nicht geschafft, ein paar Parameter verstehe ich auch noch nicht ganz, insbesondere den "Shaper" (Waveshaping oder so). Was machen diese drei Regler genau? Kann man den M-LFO auch als zweiten Oscillator verwenden (wie?)?
Allerdings war mein Resultat auch ganz interessant. Zwar nicht so fett wie die Juno-Strings, aber im Mix auch recht schön. Neben dem Onboard-Delay hab' ich auch noch den Juno-Chorus draufgelegt, den es freundlicherweise bei TAL gibt (wäre sonst etwas blöd, daß der A-T ohne Chorus daherkommt). Vielleicht etwas viel Effekt, na, egal. Also, langer Rede kurzer Sinn:
src: http://soundcloud.com/hlubenow/strings1
 
Ca. 1,5 Jahre später: Nee, fett und analog ist er nicht wirklich. Eher etwas dünn, manchmal auch "scharf" oder "spitz", wenn man so will.
In Anlehnung an dieses hier mal alles mit dem Anti-Transpirant (bis auf die Drums) (er hat auf der Seite freundlicherweise ein .mid zur Verfügung gestellt).
Tja, ein gutes Lied kann so leicht nichts zerstören, was? Ein Oszillator mehr würde dem Anti-Transpirant schon etwas helfen. Oder ein besserer Grundklang. Schade eigentlich, ich mag vor allem die Oberfläche. Die lädt eigentlich zum Schrauben ein (und Midi-Learn und Laden/Speichern von Presets oder Preset-Bänken ist auch gut umgesetzt).

Menno, ich will 'nen Pro-1 ... oder könnte das (also so wie im Original) auch z.B. die Novation Bass-Station II packen?
 

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hehe ja die sachen von diesem Entwickler sind was besonderes.

Die großen Entwickler schrauben an Monster synthis Jahre lang, bitten die für viel Geld an, und dann kommt so ein kleiner wenig bekannter Entwickler, und zeigt wo es lang geht.

Wie eine kleine Geschichte aus einem kleinen Bilderbuch :D
 
Ich hab's auch nochmal mit dem Sonicprojects OP-X Pro II probiert (den ich auch noch hab'): Schon etwas voller. Aber im Vergleich mi der Pro1-Version eigentlich immer noch dürftig. Auch nicht so viel besser als der Anti-Transpirant. Sicher, etwas voller, weicher, "cremiger", aber immer noch etwas "zweidimensional".
So, dann hat mir das gereicht, und ich hab wieder meine Hardware aufgebaut. Das war schonmal umständlich. Ich hab' das jetzt also alles nochmal mit einem Emu Vintage Keys Pro arrangiert. Dabei hab' ich Presets verwendet (eigentlich wollte ich editieren, aber das ging irgendwie nicht (Editor und Cubase wollten beide auf das Midi-Kabel zugreifen)). Also, langer Rede kurzer Sinn, hier also nochmal alle Sounds (einschließlich Drum und Noise) mit dem Emu Vintage Keys Pro. Zum Vergleich Software vs. Hardware, sozusagen.
 

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Für manche Aufgaben klingt der Anti-Transpirant doch gar nicht so schlecht!
Hab' mal dieses versucht, den "Enjoy the Silence"-Bass. Interessanter Sound:
Er hat da zwei Pulswellen (OSC2 etwas leiser als OSC1), ein LFO moduliert die Pulsweite von OSC2. Etwas Resonanz, "normale" Bass-Hüllkurven, soweit so gut.
Der Trick ist jetzt, die Velocity moduliert den Filter-Cutoff, und dann dreht er dreht den Filter ganz zu. Im Midi, das er mitliefert, sind verschiedene Velocity-Werte auf den Noten, dadurch geht der Filter bei manchen Noten etwas mehr auf als bei anderen.
Anbei wie das mit dem Anti-Transpirant 8000 (nur etwas internes Delay/Chorus) klingt. Nicht Moog, aber gar nicht mal so schlecht. Seltsamerweise geht das auch ganz gut mit nur einem Oszillator (beim AT wird der zweite (leider) für die PWM "verbraucht").
 

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Es gibt ja durchaus gute Softsynths, sogar welche, die nichts kosten oder nur wenig.
U-HE Tyrell, U-HE Zebralette, Blaukraut Charlatan und TAL Noizemaker sind sehr brauchbar und umsonst. Dazu noch was von von den ganzen Dingern, die HGF mittlerweile zu Freeware gemacht hat, z.B. Umbra oder Shuniji. Ich benutze diese kostenlosen VSTi zumindest gerne, wenn ich was mit Softsynths mache. Obwohl ich NI Komplete und diverses von Rob Papen habe.

Ich hab mir das Youtube Video und das Soundcloud File aus diesem Thread angehört und die MP3s. Ich fand den Klang vom AT ziemlich dünn und nicht sehr angenehm vor allem in höheren Tonlagen. Bässe scheinen dem AT noch am ehesten zu liegen.
Installieren würde ich den jetzt aber nicht wollen :dunno:

Wenn es unbedingt genau wie ein Pro-1 klingen muss, da kenne ich allerdings aus dem Stegreif keinen Softsynth für.
Aber mit den oben genannten Freeware-Synthies könnte ich ganze Produktionen fahren, ohne Probleme und ohne dass es sich nachher doof anhört. Da deckt man einiges an Sounds mit ab ohne einen Penny zu zahlen.

screenshot.png


thumb_tal-noisemaker.png


TyrellN6_600.jpg


Zebralette.jpg


1206283544.jpg


Shuniji_2.jpg


P.S.:
Ein Tipp wäre noch, sich am Bahnhofskiosk einmal eine (in DE schweineteure) Ausgabe vom Compter Music Magazin aus England zu kaufen. Da sind sehr geile Sachen auf der beiliegenden CD. Viele etwas abgespeckte Synths von kommerziellen Softsynths, die aber auch so noch genug Features bieten. Das ist die ~20 Euro für das Heft locker wert.
 
darsho schrieb:
Ich fand den Klang vom AT ziemlich dünn und nicht sehr angenehm vor allem in höheren Tonlagen.
Ok, man muß wohl dazu sagen, daß ich für die mp3s, die ich gepostet hab', meistens den AT 4000 verwendet habe, weil sich der für mich meistens praktisch genauso anhörte wie der AT 8000 (der mehr CPU verwendet). Gerade in den höheren Tonlagen soll der 8000 Vorteile bieten. Aber mit "ziemlich dünn" hast Du insgesamt wohl (leider) recht.
Schade finde ich ja insbesondere, daß der zweite Oszillator (dieser "M-LFO") nur entweder für die Tonerzeugung oder für die PWM-Modulation verwendet werden kann. Ich hätte gern immer 2 Klangoszillatoren und dann einen LFO für die PWM. Na ja.
darsho schrieb:
Bässe scheinen dem AT noch am ehesten zu liegen.
Sieht so aus, ja.

Bei dem "Only You" ging es mir auch nur zum Teil darum, exakt den ProOne-Klang zu treffen. Sicher, ich hab' die Einstellungen aus dem Material aus dem Video verwendet. Aber es wäre für mich ok gewesen, wenn es sich zwar nicht genauso angehört hätte, aber auch irgendwie gut.
Die Lehre für mich war insgesamt, daß ich mit VST doch nicht so glücklich werde. Ich hab' mir daher inzwischen eine Bassstation 2 gegönnt. Jetzt ist es an mir, was Gutes daraus zu machen ...
darsho schrieb:
Installieren würde ich den jetzt aber nicht wollen :dunno:
Fairerweise muß man sagen, daß der AT in der monophonen Version ebenfalls kostenlos ist. Kannst es also ruhig mal probieren, wenn Du magst:

http://www.tubeohm.com/TubeOhm/FREEWARE.html
 
Meiner Meinung scheitert es immer noch am Filter. Die klingen zwar sehr gut aber an den analogen Charakter oder an den der alten Hardware DSP Geschichten kommen sie nicht ran. Für meinen Ohren etwas eindimensional. Aber nicht unbedingt schlecht!
 


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