klangkombinat schrieb:
Triumvirat empfand ich leider immer als müde ELP Kopie
ungefähr so peinlich wie Starcastle vs. Yes....
Und das Beste daran ist: Denen hat das nie was ausgemacht, dass du das so empfunden hast
"Wenn es in den 70er-Jahren eine deutsche Band gab, die sich stark an The Nice und Emerson, Lake & Palmer orientierte und sich dennoch ein Stück Eigenständigkeit bewahrte, dann waren das Triumvirat. Mit den Platten "Illusions On A Double Dimple" und "Spartacus" landeten die Kölner Anfang der 70er sogar hoch in den US-amerikanischen Charts.
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Das nächste Album produzierte Fritz dann selbst und strapazierte damit die Nerven der Plattenbosse. Die Band experimentierte mit ausgedehnten Orchester- und Chorpassagen, was natürlich Zeit und Geld kostete.
Fritz: "Das hat alles die Electrola bezahlt. Das lief unter Produktionskosten, die damals exorbitant hoch —. Damals war ich ja verantwortlicher Produzent und irgendwann wurde ich in die Chefetage zitiert, wo man zu mir sagte: Werden Sie endlich fertig, sie blockieren mit ihrem Schwachsinn unsere Erfolgsproduktionen."
Der "Schwachsinn" lautete dann "Illusions On A Double Dimple" und das Album kletterte im Sommer 1974 in den USA-Charts bis auf Platz 32. "Was aber noch viel wichtiger war: Wir waren im Radio-Airplay von FM sechs Wochen die Nummer 1", erinnert sich Fritz. Umso erstaunlicher, wenn man bedenkt, dass die stark am Klassik-Rock orientierte Platte praktisch nur aus einem durchgehenden Track besteht.
Doch der Triumviratsound, ein gelungener Mix aus ELP-, The Nice- und Mainstream-Elementen, kam im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" bestens an. Das renommierte Musikmagazin ROLLING STONE verglich das Album mit "Tarkus" von ELP und die Platte erreichte damals die, für eine deutsche Band, ungeheure Anzahl von rund 200.000 verkauften Einheiten.
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Das Jugendmagazin BRAVO bezeichnete Triumvirat schon als "absolute Sensationsband". Es folgten fette Jahre mit hohen Chartplatzierungen und Tourneen mit Supertramp, Fleetwood Mac sowie Grand Funk Railroad. Die Band konnte mit den Alben "Spartacus" (Top 30 in den USA) und "Old Loves Die Hard" (Platz 1 in Portugal) nahtlos an den Erfolg von "Illusions" anknüpfen.
Das ambitionierte Konzeptalbum "Pompeji" u. a. mit Curt Cress am Schlagzeug lehnte sich im Jahre 1977 noch einmal stark an ELP an."
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Der hochbegbate Hauptkomponist Fritz machte sich anschließend u. a. als Produzent von Gänsehaut ("Karl der Käfer") und Peter Hofmann einen Namen. Das 2002 angekündigte Comebackalbum namens "The Website Story" harrt bis heute der Veröffentlichung.
Die ersten drei Platten von Triumvirat klingen auch heute noch frisch, dynamisch und ideenreich. Sie sollten bei keinem ELP- und Progrock-Fan im Plattenschrank fehlen. Der technisch äußerst versierte Jürgen Fritz steht dem großen Vorbild Keith Emerson zumindest in Sachen Virtuosität in nichts nach."
http://www.emersonlakepalmer.de/content ... mvirat.htm
Randbemerkung: Beim unten erwähnten "Karl der Käfer" spielt Gerald Dellmann Keyboards, soweit ich das richtig in Erinnerung habe. Kleine Welt