Groovedigger schrieb:
versteh da auch nicht wieso ich unterschiede zwischen den 2 Formaten wahrnehme.
Ganz einfach, weil sie unterschiedlich verarbeitet werden:
DIN-Sync wird bei eigentlich allen mir bekannten Geräten wie ein Tasterdruck auf der Bedienoberfläche wahrgenommen. Die CPU scannt über ein Matrix ganz regelmäßig der Reihe nach alle Tasten (und eben auch den DIN-Sync-Eingang) durch und führt danach die Programmroutinen durch, die dem vorher abgeprüften Zustand der Tasten und Eingänge entsprechen. Für dies Programmroutinen gibt es einen festgelegten Zeitslot und das Ganze läuft typischerweise extrem regelmäßig, denn die CPU weiß exakt, wieviele Taster das Gerät hat, wieviele Signale da reinkommen können, und was sie bewirken könnten.
MIDI hängt an der seriellen Schnittstelle der CPU. Das bedeutet: hier kommt alles mögliche rein. Die MIDI-Daten landen in einem Buffer - quasi wie ein Blätterstapel; und durch diesen Blätterstapel muss sich dann die CPU durchwühlen, und schauen, was sie davon brauchen kann und was nicht. Für das Durchwühlen gibt es ebenfalls einen festgelegten regelmäßigen Zeitslot; aber wenn halt viele Events reinkommen, dann kann es sein, dass da verdammt viel unnützes durchzublättern ist, bevor die CPU wieder auf ein Event stößt das sie interessiert. Da kann es schon mal sein, dass so viel Müll dabei ist, dass es mehr Zeit braucht an das nächste MIDI-Clock-Tick zu kommen, als die Zeit zwischen zwei regelmäßigen Clockticks. Und damit wäre die 303 hintendran.
Das ist die Seite des empfangenden Gerätes. Das empfangende Gerät hat also keine Chance, wenn zu viel Daten über die MIDI-Schnittstelle kommen.
Das muss man auf der Seite des sendenden Gerätes lösen. Dort sollte es so sein, dass MIDI-Clock-Tick-Befehle absolute Priorität vor allen anderen Events haben; der Konjunktiv beim "sollte" beschreibt das ganze Dilemma. Leider gibt es Programme, die sich da nicht wirklich dran halten; das passiert typischerweise, wenn verschiede Module eines komplexen Programms was an die (softwareseitige) MIDI-Schnittstelle schicken, aber dort kein ordentliche Managementroutine hängt, die die unterschiedlichen Datenströme koordiniert und priorisiert. Leider gehört Live nach meiner Erfahrung immer noch zu diesen Programmen dazu.