TASCAM 238 Multitrack Tape Recorder

TROJAX

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Hab mir das Teil grad bei eBay ersteigert nachdem mir eine befreundeter Musikerkollege seine Begeisterung für das Gerät aussprach.
War nicht teuer , und ich wollte mal ausprobieren wie das Teil so tönt. Ich hatte bis jetzt immer nur alles digital aufgenommen, und erwarte mir jetzt von dem Gerät eine Art analoge Wärme wie sie ja so oft in digitalen Produktionen fehlt.

Kennt den einer ? Hat schon jemand erfahrung damit sammeln können ?
 
Ja, ich kenne den. Es ist natürlich nur ein Cassettenrecorder, keine Bandmaschine, d.h. Du darfst nicht zu viel erwarten. Wichtig ist, dbx einzuschalten und die Spitzenpegel immer gut in den roten Bereich zu fahren, dann hält sich das Rauschen in Grenzen und Du bekommst außerdem eine schöne Bandsättigung. Gutes Reinigen und Entmagnetisieren der Tonköpfe ist ebenfalls wichtig - ersteres am besten vor und nach jeder Aufnahmesession.

Man sollte zudem eine Cassette immer erst einmal ca. 1 min. vom Bandanfang laufen lassen, bis man mit der Aufnahme beginnt, da am Cassettenanfang doch schnell Gleichlaufschwankungen auftreten. Gute Erfahrungen habe ich früher mit Maxell-Cassetten gemacht. Gibt´s die noch?
 
habe jahrelang damit gearbeitet. Eigentlich ganz gut, das Laufwerk ist schnell und zuverlässig, gute Navigation mit 3 Locators, gute Aussteuerungsanzeige pro Kanal. Als der Kapstan zu surren begann, kaufte ich mir ein zweites 238, aber das hat nach kurzer Zeit denselben Fehler aufgewiesen. Mit einem Korg Interface konnte ich sogar zwei Sequenzer und eine Beatbox zum Band synchronisieren, da musste nur Spur 8 geopfert werden. Es lässt sich also durchaus damit arbeiten. Das Band zu einem Sequenzer bzw. zu MIDI-Clock synchronisieren sollte theoretisch auch gehen, das hat damals aber nicht geklappt bei mir.

Tip: Stereosignale wie Submixe nicht auf z.B. Spuren 3+4, sondern auf 3+5 aufnehmen. Steht glaube ich auch in der Bedienungsanleitung.

Punkto "analoge Wärme" würde ich nicht viel erwarten. Mit dem eingebauten DBX-System kriegt man das Bandrauschen einigermassen in den Griff, aber sonst ist nicht viel mit Bandsättigungseffekt und so. Die einzelnen Spuren sind sowas von schmal. Aber wenn man tontechnisch sauber arbeitet und genug Noise-Gates hat, ist diese Maschine klanglich gar nicht so übel. Kombiniert mit Digitalaufnahmetechnik sicherlich eine Bereicherung. Bei mir stehen die zwei 238 noch rum, habe sie aber dieses Jahr mal getestet und sie funktionieren noch. Vielleicht kommen sie wieder mal zum Einsatz.
 
Danke erstmal für die Infos, ich will damit 4 Stereosignale gleichzeitig aufnehmen. Wie muss ich die Kanäle dann anschliessen ?
 
immer gerade und ungerade Spurnummern zusammen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich diese Regel nicht immer befolgt hatte, und keinen hörbaren Unterschied feststellen konnte. Spielt in dieser Qualitätsklasse sowieso keine grosse Rolle.

Also 4 Stereosignale willst Du aufnehmen. Hab' ich mir auch überlegt, meine 4 Subgruppen, anstatt direkt im Mixer zusammenzumischen, erst aufs 238 aufzunehmen. Vielleicht mache ich das mal, die Kabel sind noch vorhanden. Sogar die selbstgebastelte 8-Kanal-Umschaltbox sollte irgendwo noch rumliegen.
 
Ja cool, ich meine ich mach ja sonst alles digital übers Audiointerface, aber als ich diesen Recorder bei einem Kumpel gesehen habe, bin ich schwach geworden. Tape hat halt total charme und ist so eightiesmäßig :) Ich bin ja mit diesen Casetten aufgewachsen. Und viele New Wave Bands die ihre Homestudios Zuhause hatten, haben damit ja auch aufgenommen. Naja mal sehen wie sich das Ding später in der Praxis macht.
 
Über eine ehrliche und objektive Einschätzung würde ich mich freuen.
Teste das mal in Ruhe für dich aus.

Ich spiele auch mit dem Gedanken, mir so ein Teil zu besorgen.
Weiß momentan aber nicht ob das nur ein Anfall ist und ich mir zu viel davon verspreche.
Immerhin ist so eine MC ja nicht gerade das Qualitätsmedium (Spurbreite usw) und Lo-Fi habe ich hier mittlerweile genug ;-)
 
Immerhin ist so eine MC ja nicht gerade das Qualitätsmedium (Spurbreite usw) und Lo-Fi habe ich hier mittlerweile genug ;-)

Ja das dachte ich auch, aber die Aufnahme Technik soll eine andere sein, der spielt zb das Band schneller ab, als ein herkömmlicher Cassetten Deck, ich geh mal davon aus das der da mehr Informationen drauf packt, jedenfalls soll die Qualität total erhaben sein, aber es wird sich später zeigen wies nun wirklich ist. Ich halte dich auf dem laufenden..
 
Duke64 schrieb:
Ich spiele auch mit dem Gedanken, mir so ein Teil zu besorgen.
Warum denn keine richtige Bandmaschine? Die TSR-8 oder die 38 von Tascam gibt´s zurzeit doch für´n Appel und ´n Ei.
 
Duke64 schrieb:
http://cgi.ebay.de/TASCAM-TSR-8-8-Spur-Recording-Top-zustand-/220755478672?pt=Studioequipment&hash=item33660d4890

So ganz Appel&Ei ist das nicht ...
Die PReise gehen bei den Kleinanzeigen bis zu 400 Euro.
Wenn Du suchst, findest Du die TSR-8 oder die 38 bei Ebay für ca. 200,- Euro. In der Regel muss man noch einmal 300,- Euro investieren für professionellen Service (es sei denn, man kann das selbst). Aber dafür hat man dann auch eine wirklich gute Maschine, die praktisch die gleiche HiFi-Qualität bietet wie die besten aktuellen digitalen Recorder und dafür die Vorzüge analoger Bandmaschinen aufweist. Ich arbeite selbst mit einer TSR-8 und würde sie nicht mehr missen wollen. Eine der besten Anschaffungen meines Lebens. Hatte früher zwei Tascam 8-Spur-Cassettenrecorder, u.a. den 238 - die sind gut, aber kein Vergleich zu einer richtigen Bandmaschine.
 
Würde auf jeden Fall eine große Bandmaschine einem Cassettendeck vorziehen. Das Band der Cassette ist ja nur 1/4"breit, was schnell zum Übersprechen führt und da nützt dir eine höhere Bandgeschwindigkeit auch nicht viel. Mein Tip für Mehrspur: besorge dir eine Tascam 38, kostet auch nicht mehr.
Wenns nur zum Mastern ist, tuts auch ne Revox A77 oder ähnliche Maschinen. Sollte auf jeden Fall dann die 26cm Spulen haben und auch mit höherer Bandgeschwindigkeit laufen, da brauchts dann auch kein Dolbyschnickschnack. Hat man Platz, kann man auch ein großes schweres Magnetophon von Telefunken nehmen.
Für den "Machine-Head" Effekt nutze ich eine olle HiFi-Bandmaschine von Pioneer (RT-909). Die ist zwar 4-Spur und daher nicht ideal, aber gut eingemessen und mit neuen Tapes flutscht die auch wie Larry. Das zeugs kostet doch nix mehr.
 
ich habe den Tascam 238 in mint für ca. 150 euro ersteigert, Cassetten kann man nach wie vor überall kaufen, sie sind handlich und robust. Außerdem nimmt das Gerät nicht soviel Platz weg.

Eine "richtige" Bandmaschine kostet immernoch viel Geld, und ich wüßte abgesehen von dem Platz, und den Wartungsarbeiten nicht wo man noch diese Bänder neukaufen könnte.

Die von dir gennante Pioneer habe ich schon für 2000-4000 Euro bei eBay gesehen. Wenn dann würde ich mir am liebsten eine Studer A-80 zulegen. Aber das kostet leider...
 
Klar, die TDK´s sind sehr gut. Generell sind die japanischen Tapes besser als die man hierzulande kaufen konnte, ich habe Tapes aus den Achtzigern die klingen heute noch sehr gut, nur die AGFA´s und BaSF konnte ich wegschmeissen.
 
klar ist eine "echte" Bandmaschine vom Klang und der Qualität her zu bevorzugen - ich hätte auch gerne so eine, und werde, wenn ich eine Gelegenheit sehe, auch zuschlagen. Der Vorteil der Cassette ist aber auch nicht zu unterschätzen, man hat praktisch keine Band- und Unterhaltskosten, und braucht wenig Platz.

Mit Maxwell und TDK bin ich auch gut gefahren, habe sogar immer noch 60er Cassetten in Originalverpackung mit Plastikfolie drum. Eine 60er gibt 15 Minuten für 8 Spuren, das reicht für einen Song. Das Bandmaterial soll auch etwas dicker sein als bei 90er Cassetten.
 
-[TROjAX]- schrieb:
Klar, die TDK´s sind sehr gut. Generell sind die japanischen Tapes besser als die man hierzulande kaufen konnte, ich habe Tapes aus den Achtzigern die klingen heute noch sehr gut, nur die AGFA´s und BaSF konnte ich wegschmeissen.
Aber TypeII, hu ?
Wenn man in einem Laden steht, gibt's doch eigentlich nur TDKs ?
Ok, manchmal noch Shönnieee...
 
-[TROjAX]- schrieb:
Die von dir gennante Pioneer habe ich schon für 2000-4000 Euro bei eBay gesehen. Wenn dann würde ich mir am liebsten eine Studer A-80 zulegen. Aber das kostet leider...
Die Pioneer RT909 ist ja auch extrem teuer, da bei HiFi Enthusiasten sehr begehrt, auch, weil sie auch Auto-Reverse hat. Bin am überlegen, sie zu verkaufen und eine A77, B77 oder A700 zu holen.
Eine alte Revox gibts ja auch schon für 2-400 Euro.
Auch ein Mehrspur-Cassettendeck muß regelmäßig eingemessen werden, da ist zur großen Maschine kein Unterschied. Sehr gute Compactcassetten mit Metallframe sind übrigends auch richtig teuer.
 
Hallo,

da wir gerade bei dem Thema sind.
Ich hatte früher auch so ein Teil und noch Massig Cassetten - die vielleicht schon nach den ganzen Jahren zu Bröseln anfangen.

Vor kurzem sind mir aber einige VST Plugins aufgefallen, die eben Bandmaschinen simulieren.
Hat da schon jemand Erfahrung damit gemacht?
Kann man das Ergebnis überhaupt vergleichen?

Wäre doch besser, bei der anfälligen Hardware, das Problem mit Software zu lösen oder?
Würde mich mal interessieren

Gruss Sudden
 
-[TROjAX]- schrieb:
Klar, die TDK´s sind sehr gut.
Werden die noch produziert? Ich glaube nicht, bin mir aber nicht 100% sicher.
Ich würde sagen, rasch eindecken so lange es noch welche gibt. ;-)
 
Die gibt es aufjedenfall noch ! Auch Sony produziert nach wie vor hochwertige Tapes. Hab sie gestern erst bei Saturn und Media Markt gesehen. Die MC wird so schnell (zum Glück) nicht aussterben ! Ich hab mich vor kurzem darüber mal informiert, und hab erfahren das in weiten Teile der Erde die MC nach wie vor digitalen Medien bevorzugt wird, aufgrund der Robustheit und Zuverlässigkeit zb in manchen Kontinenten erscheinen viele Produktionen auf Cassette als original, kann sein das es hier in Europa anders ist. Auch bei den Hifi-Freaks spielt die Cassette immernoch eine große Rolle, viele bevorzugen den Klang der Cassette gegenüber MP3. Ich habe teilweise High-End Cassetten-Decks im vierstelligen Bereich bei eBay gesehen.
 
-[TROjAX]- schrieb:
Eine "richtige" Bandmaschine kostet immernoch viel Geld, und ich wüßte abgesehen von dem Platz, und den Wartungsarbeiten nicht wo man noch diese Bänder neukaufen könnte.
Warten musst Du auch ein Cassettendeck. Bänder gibt es von RMG:
https://www.thomann.de/de/rmg_sm911_12_762m_nab.htm
Sind kompatibel zu den alten Emtec/BASF-Bändern. Sie werden mit den alten Maschinen aus dem Bestand der Firma Emtec in den Niederlanden hergestellt. Haben eine wirklich gute Qualität.

Mit TDK-Cassetten habe ich speziell bei den Tascam-Recordern schlechte Erfahrungen gemacht. Früher waren die zu anfällig für Gleichlaufschwankungen (die Tascam-Maschinen laufen ja mit 9,5 cm/s) und auch das Sättigungsverhalten war nicht gut. Maxell hatte damals die besten Cassetten für diesen Zweck, gefolgt von Emtec/BASF.
 
Ist schon richtig, ein Casettendeck muss man auch mal warten lassen, und Bänder für die richtigen Bandmaschinen kriegt man auch noch. Es ist auch nicht so das ich die MC einer Bandmaschine vorziehe, ich hatte ja erwähnt das ich durchaus Lust auf eine richtige Bandmaschine hätte, letzlich ist es eben eine Frage des Budgets., und in wieweit ich dafür bereit bin in mein "Homestudio" zu investieren.

Ich habe im Zuge meines Musikschaffens mein Studio Schritt für Schritt abgebaut und habe mittlerweile nur ein kleines minimales Setup das aus zwei Synths , zwei Drummaschinen und einem Mixer u. Computer besteht, also wirklich nur sehr minimal. Ich kann damit ganz gut Leben und der Tascam passt da auch super rein. Das ich Kompromisse in Sachen Soundqualität machen muss ist mir klar, aber das ist ok, weil die ganze Kette bei mir nicht wirklich "Top of the Notch ist" Ich habe zb nur einen einfachen Mackie Mixer.

Ich muss aber dazu sagen, egal was ihr über den Tascam denkt, das die Soundqualität jetzt nicht wirklich so schlecht ist, bis jetzt habe ich in real und im Internet nur begeisterte Stimmen gehört. Wie´s sich jetzt in der Praxis in meinem Setup einbindet, und ob die Qualität für mich ausreicht, wird sich später zeigen, ich werde darüber berichten.
 
-[TROjAX]- schrieb:
Ich muss aber dazu sagen, egal was ihr über den Tascam denkt, das die Soundqualität jetzt nicht wirklich so schlecht ist, bis jetzt habe ich in real und im Internet nur begeisterte Stimmen gehört. Wie´s sich jetzt in der Praxis in meinem Setup einbindet, und ob die Qualität für mich ausreicht, wird sich später zeigen, ich werde darüber berichten.
Auf den Bericht freue ich mich.

Ich wollte auch den 238 nicht schlecht machen. Das ist ohne Zweifel der beste Mehrspurrecorder auf Cassettenbasis, den es gibt. Bevor ich gar keinen analogen Recorder mehr hätte, würde auch ich lieber mit dem arbeiten. Aber meine TSR-8 ist halt doch noch viel, viel schöner ... :lol: ...

Ich teile übrigens auch Deinen Ansatz, mit einem reduzierten Setup auskommen zu wollen. Zu viel Gear behindert die Kreativität oft mehr als dass es sie fördert.
 
Sudden schrieb:
Vor kurzem sind mir aber einige VST Plugins aufgefallen, die eben Bandmaschinen simulieren.
Hat da schon jemand Erfahrung damit gemacht?
Kann man das Ergebnis überhaupt vergleichen?
Plugins sind glaube ich ganz brauchbar. Steinbergs "Magneto" hatte ich verwendet, aber dann auch oft vergessen. Ist auch Arbeit, in jeden Kanal bei jedem Projekt ein Plugin einzufügen, das verleidet irgendwie. Und das Non-Plus-Ultra der virtuellen Bandsättigung, UADs neue Studer-Emulation, klingt in den Beispielen von der Webseite auch nicht wahnsinnig toll, sind ja auch subtile Unterschiede, die erst im Gesamtmix zum Tragen kommen. Man müsste das halt mal zuhause ausprobieren, A-B Vergleiche machen und so. Und wenn man echtes Band zur Verfügung hat, nimmt man doch besser das Original anstatt die Emulation. Habe aber noch ein oder zwei Demos von solchen Plugins ungetestet auf der Festplatte, mal schauen.
 
Ich seh das bei den Plugins genauso wie mit den Softsynths die analog Synthesizer emulieren. Der Sound ist (teilweise, nicht immer) nah am original, er ist brauchbar für Produktionen, aber kommt an das original trotzdem nicht ran. Man muss halt Kompromisse in Sachen Sound machen, aber muss auch fairer Weise sagen das Plugins durchaus auch ihre Vorzüge haben, ich denke da zb an Verschleiss u. Wartungsarbeiten etc.

Man muss halt für sich abwägen wo die Prioritäten liegen, m.E ist da jeder anders veranlagt. Eine entscheidende Rolle spielt auch die persöhnliche Produktionsumgebung. Bist du mehr der DAW User, oder mehr der "Hands on Typ", oder vieleicht sogar ein Gear Freak ;-)
 
-[TROjAX]- schrieb:
Ich muss aber dazu sagen, egal was ihr über den Tascam denkt, das die Soundqualität jetzt nicht wirklich so schlecht ist, bis jetzt habe ich in real und im Internet nur begeisterte Stimmen gehört. Wie´s sich jetzt in der Praxis in meinem Setup einbindet, und ob die Qualität für mich ausreicht, wird sich später zeigen, ich werde darüber berichten.
Es ist bei der kleinen Spurbreite enorm wichtig, wie du die Spuren belegt hast und das der Pegel stimmt.
Eine laute Bassdrum neben einer sehr leisen Spur, führt zwangsläufig zum Übersprechen. Wenn man das beherzigt, neue hochwertige Tapes verwendet und die Maschine gut justiert ist, wird das Ergebnis auch zu einem brauchbaren Ergebnis führen.
 


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