Brainstorm Synthesizer: Wie man kreative Blockaden beim Sounddesign überwindet...

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... dies ist nur ein vorschlag natürlich...
Der trick ist eigentlich einfach und auch bekannt:

Man sucht sich ein artfremdes instrument und versucht - ohne es zu kopieren!!! - heraus zufinden was das spezifische, was den charakter ausmacht und übersetzt!!! die erkenntnis auf sein instrument.

Das ist etwas anderes als "kopieren" - der schwerpunkt liegt mehr auf "kapieren"
Das ist das was Paul Cezanne mit malen "parallel zur natur" meint (Siehe auch Roland Barthes zu Cy Twombly)

Das berümteste beispiel dafür ist vielleicht "Jaco Pastorius (Bass) spielt Donna Lee von Charlie Parker (Sax)".
Jaco hat die Saxophon-spielweise studiert... also tonbildung und phrasierung. (vom Double-bass mal abgesehen)


Mir ist aufgefallen das sich auch "gesang - ton bildung" sehr gut eignet für die ton - bildung auf einem synthesizer.
Ich achte jetzt mehr wie ein sänger seinen ton bildet und moduliert und abbrechen lässt oder umkippen lässt.


Letzteres finde ich besonders spannend und habe ich im sounddesign auch noch nicht so wahrgenommen.

Ich bin darauf gekommen weil mein Prophet Rev2 mir die möglichkeit bietet die envelopes zu "delayen".
Damit bin ich viel näher an den möglichkeiten einer menschlichen stimme (ohne diese zu kopieren - was banal wäre)


Ich verstehe auch jetzt dadurch besser das sounddesign von J3PO!
Dagegen GEOsynth der die modulationen gerne zum selbstzweck einsetzt: Nach dem motto "Was kann ich denn jetzt noch machen"

Danke und gruesse, NN
 
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Als Keyboard Player mit Band lernt man sehr bald außer Piano oder Orgel noch andere "instrumente". Weil z.B. Brass oder Strings vollkommen Bonkers klingen, wenn man sie versucht wie Piano zu spielen. Dazu lernt man auch noch alles mögliche andere zu "simulieren", was so in verschiedenen Songs einer (Cover)Band so vorkommt.
Willkommen in der Welt der Universal-Keyboard-Schlampen.
Das was Du am Beispiel von Jaco Pastorius nennst, ist für einen Bassisten (und jeden anderen Instrumentalisten) was Besonderes. Für einen Keyboardplayer ist das täglich Brot. Es sei denn man will in einer Band "der Pianist" sein, und sonst nix. Von den Kollegen wird automatisch erwartet dass Du alle anderen Rollen übernimmst. Sonst bist Du schlecht.
"Mach mal das Sax-Solo. Kannste da noch den Bläser unterstützen? Machst Du den Intro-Loop? Da sind doch so Glocken drin, machst Du die nicht?"

Es ist schön daß Du bei dieser Erkenntnis der "anderen Phrasierungen", oder sagen wir einfach mal Spielweisen, angekommen bist. Als praktischer Keyboardplayer kann man sich nicht darauf berufen auf einem Sequenzer-Grid Punkte zu setzen. Da muss man spielen. Vielseitig. Und das geht nur... mit sowas langweiligem wie ÜBEN.
Wenn Du mal da angekommen bist, wirst Du sehr schnell Dein Instrument als Werkzeug sehen, und zwar eines das LIEFERN muss, was Du von ihm verlangst. To get the job done, und zwar so glaubwürdig wie du es hinbekommst. Dazu gehört dass Du als Chef über Dein Gerät auch verstanden haben musst welche Spieltechnik du anwendest, damit es nicht nur der richtige Sound ist, sondern auch trotzdem nicht bescheuert und künstlich klingt.
An der Stelle zeigt sich dann oft der Stand auf dem der Musiker steht.
Da ist ziemlich wenig Zeit darüber nachzudenken wie Dich Dein Instrument "überrascht" oder mit dir spricht. Das Ding muss liefern was Du verlangst. Fertig. Sonst wird das nix. Und je besser Du es kennst, und auch die Grenzen, um so weniger Gedöns und Zeit wird darauf verschwendet herumzuprobieren.
Da sind nämlich noch 10 weitere Songs die bis Samstag programmiert und spielerisch laufen müssen.
J3PO ist Profi Keyboarder. Der weiß genau was in einer Band - in einem Arrangement - gebraucht wird und was seine Rolle ist. Dafür programmiert er die Sounds. Es ist kein Zufall dass meistens Keyboarder die Musical Directors von Bands oder Kapellen sind. Weil sie andere Instrumente verstehen, was der Rest der Truppe oft nicht kann. Deren Denken zirkuliert nur um ihr Instrument.
Ein Keyboarder, der nicht nur klassisch handwerklich gut spielen kann (Piano, Orgel) sondern auch andere Sounds, und DAZU auch noch weiß wie man einen Synthesizer/Workstation programmiert sind in der Kombination ziemlich selten. Und das sind dann auch die Leute die richtig gut sind. Matt Johnson und J3PO sind solche Leute.
 
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