Synthesizer-Kaufberatung für Anfänger

V

villarosa

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Guten Tag,
gerne möchte ich für meinen Sohn einen preiswerten, ggf. gebrauchten Synthesizer zum Komponieren kaufen. Er ist fast 16 und hat einige Jahre Klavier gespielt, allerdings mittlerweile mehr Lust auf Improvisation und eigene Kompositionen.
Er wünscht sich, die einzelnen Stimmen oder Instrumente, Klangebenen (?) aufzunehmen und sie dann zusammen abspielen zu können. Angeregt wurde er von Filmmusiken, wie Herr der Ringe oder Hobbit vor einigen Jahren. Es geht also im Moment mehr in diese Richtung.

Ich habe im Netz schon mal geschaut, ertrinke aber in den vielen Fachbegriffen, da ich davon überhaupt keine Ahnung habe.
Was braucht man auf jeden Fall?
Worauf ist zu achten?
Da wir beide vom Klavierspielen kommen, liebäugele ich mit 88 Tasten. Macht das Sinn für einen Synthesizer? Habe viele Modelle mit einer Minitastatur gesehen!??
Sind Zusatzgeräte erforderlich? Welche?
Ist eine Verbindung zum Computer erforderlich oder sinnvoll?
Gibt es Zusatz-Software für den Rechner?

Vielen Dank schon mal für Eure Unterstützung.


villarosa
 
Ein paar lose Ideen dazu...

* Nicht wundern, falls dein Beitrag in ein anderes Unterforum verschoben wird: er ist dort besser aufgehoben.

* »Auf jeden Fall« braucht man eigentlich nichts: die Auswahl an völlig unterschiedlichen Geräten ist so divers wie die vielen Herangehensweisen, die Leute ans elektronische Musizieren haben.

* wenn 88 Tasten für euch ein Muss sind, lässt sich die Kaufberatung ziemlich flott abschließen, denn Synthesizer mit so vielen Tasten gibt es so wenige, dass euer Problem der ›Qual der Wahl‹ auf ziemlich übersichtliche Größe zusammenschrumpft.

* ich würde die 88 aber auf keinen Fall zum Muss erklären. Ich würde sogar noch weitergehen und sagen: auch wenn es hier um ein scheinbar verwandtes Instrument geht, kann es sinnvoll sein, nicht immer ›vom Klavier her‹ zu denken. Es sollte nicht darum gehen, auf dem Synth dasselbe zu machen wie auf dem Klavier, nur mit etwas anderen Klängen. Sondern (natürlich unter Verwendung der bisherigen Spielfähigkeiten) etwas komplett neues zu erlernen. Denn was ist die Besonderheit des Synthesizers gegenüber dem Klavier? Natürlich vor allem, dass hier die Hauptbeschäftigung nicht einfach im Musik-Spielen (-Komponieren etc.) liegt, sondern in der Arbeit mit und an Klängen, Klangfarben, an dem Wie der Klangerzeugung überhaupt -- also an Dingen, die man als z.B. Klavierspieler immer schon als gegegeben vorraussetzen kann (solange nicht etwas kaputt ist, und dann ruft man dafür i.d.R. den Klavierstimmer oder -Bauer).

* Die meisten Synths mit Klaviatur haben 61 Tasten (sofern sie nicht monophon sind, dann oft deutlich weniger, aber die nehmen wir mal pauschal raus). Von Mini-Tasten (im Sinne von: die einzelne Taste ist deutlich kleiner als die eines richtigen Klaviers) ist natürlich abzuraten. Aber der geringere Umfang der Klaviatur, über zwei Oktaven weniger, von dem solltet ihr euch nicht so sehr abschrecken lassen. Man spielt einen Synth halt anders: man erzeugt nur selten einen Sound, der über volle sieben Oktaven gespielt werden soll, sondern arbeitet gerne mit verschiedenen Sounds in verschiedenen Bereichen des Frequenzspektrums -- stell dir das vor wie Bass, Bariton, Alt & Co. -- aber in aller Regel nicht simultan mit zehn Fingern gespielt, sondern (das ist auch noch so ein spezielles Merkmal elektronischer Musik) oftmals ›sequenziert‹, also programmiert und dann automatisiert abgespielt, ggf. nacheinander aufgenommen, geschichtet usw.

* Zusatzgeräte: in der Regel haben die allermeisten Synthesizer (jedenfalls nicht die, die hier von uns als ›ernstzunehmend‹ eingestuft werden) keine eingebauten Lautsprecher. Nötig ist also auf jeden Fall ein Kabel, mit dem sich der Synth an (z.B.) eine Stereoanlage anschließen lässt. Das war's dann aber erstmal auch schon, um loszulegen. Jenachdem, was dann noch geplant ist, wird es natürlich sinnvoll sein, sich auch Gedanken zu machen über Lösungen zum Aufnehmen und Arrangieren der Kompositionen oder Performances. Das kann dann z.B. computerbasiert erfolgen in Form einer kleinen Kiste, die zwischen Synth und Computer hängt (›Audio-Interface‹).

* Tja, welcher Synth konkret? Da wäre neben vielem anderen auch interessant: Gebraucht oder neu? Welches Budget usw.? Was die Art des Synthesizers (im Sinne von ›Syntheseform‹, d.h. die genaue Technologie der Klangerzeugung) angeht, liegt es nahe, eher traditionell einzusteigen, also mit dem Prinzip, das seit den ~70ern für viele Leute (außerhalb unseres Nerd-Mikrokosmos) synonym mit ›Synthesizer-Sound‹ ist: der sogenannten subtraktiven, filter-basierten, analogen, oder heute oft auch ›virtuell-analogen‹ Synthese. Die Klangerzeung, das hier nur ganz grob, läuft dabei so, dass die Grundlage der fertigen Klangfarbe ein sehr obertonreicher (›heller‹) Klang ist, von dem man dann über ein sog. Filter quasi ›von oben‹ die Obertöne abmindert, wobei diese Abminderung im der zeitlichen Verlauf variiert werden kann (›Hüllkurve‹). Ein (synthetisch nachgemachtes) Blasinstrument würde z.B. mit einem ›geschlossenen‹ Filter beginnen, dessen sukzessives Öffnen (hin zu mehr Obertönen) dann quasi die Anblasphase imitiert. Ein eher perkussives Timbre würde umgekehrt verlaufen: mit einem eher offenen Filter, das sich schnell schließt. Das nur ganz grob an dieser Stelle. Als Vorteil dieser Syntheseform wird für gewöhnlich wahrgenommen, dass sie sich recht schnell intuitiv erschließt, weil es eine recht enge Bindung gibt zwischen ›was mache ich konkret mit diesen Drehknöpfen hier?‹ und ›wie ändert sich dadurch der Klang?‹.

* Du wirst in der Folge sicher zig Tips kriegen, welches Gerät denn das Beste sei. Ich habe so einen Tip nicht, habe aber auch die Einstellung, dass man weniger nach dem konkreten Sound suchen sollte, auch nicht nach dem perfekten Gerät, sondern zusehen sollte, eines zu nehmen, das einen instinktiv sofort anspricht, und dass es dann darauf ankommt, sich möglichst lange und intensiv damit zu befassen (ohne bald wieder das Pferd zu wechseln), um es wirklich gut zu beherrschen, bzw. um auch sich umgekehrt auf das Gerät einzulassen und sich davon leiten zu lassen -- also zu vermeiden, zu denken: ›das Gerät klingt nicht so wie ich mir das dachte, also brauche ich wohl ein neues‹.

* Unter den aktuell am Markt befindlichen wäre eine solide Lösung (von vielen!), die die obigen Punkte berücksichtigt, der DSI Prophet 6. Zwei wichtige Merkmale: (1) es gibt für fast alles einen Knopf (›one knob, one function‹, pädagogisch sehr sinnvoll). Das ist nicht selbstverständlich. Bei mancher Art von Synth ist vieles in Menüs versteckt und wird nur als Zahl auf Displays angezeigt, wenn überhaupt. Das würde ich mir in eurem Fall für später aufheben. (2) er hat einen Sequenzer, und ist damit ziemlich barrierefrei für erste Gehversuche im elektronischen Komponieren/Arrangieren/Aufführen/Aufnehmen. Preislich reden wir hier natürlich vom unteren Drittel des vierstelligen Bereiches. Das muss man nicht ausgeben. Ich kaufe z.B. ausschließlich gebrauchtes Zeug, 80er, früh-90er -- aber das setzt möglicherweise etwas mehr an Sachkenntnis voraus. Wenn man dazu aber bereit ist, kommt man auch deutlich günstiger ans Ziel. Vielleicht kann jemand der anderen hier z.B. einen (historischen) virtuell-analogen im mittleren dreistelligen Bereich empfehlen.

Soweit erstmal... gutes Gelingen!
 
Ich kann kein Instrument empfehlen, möchte aber anmerken, dass der Synth Multitimbral sein sollte. Das heißt, dass er gleichzeit verschiedene Sounds abspielen kann. Nur mit einem solchen Instrument kann dein Sohn ohne großen Aufwand und ohne weitere externe Geräte in das Komponieren und Arrangieren einsteigen (z.b. eine Klavierstimme und Streicher übereinander legen, dazu noch Schlagzeug/Percussion). Der Sequencer sollte in dem Instrument integriert sein, damit er direkt loslegen kann. Einen Monotimbralen Analogen Synth wie den DSI Prophet 6 für über 2.000 halte ich für ungeeignet, gerade weil du ja genau geschrieben hast, dass er in Richtung Filmmusik und Komposition gehen möchte, außerdem zu teuer als Einsteiger Instrument. Es empfielt sich wahrscheinlich eine sogn. Workstation. Da gibt es hier einige Spezialisten im Forum.

Allerdings möchte ich NickLimegrove recht geben, dass es sehr cool sein kann, alle Bedienelemente vor sich zu haben und damit viel schneller zu begreifen, was z.B. eine Hüllkurve ist. Die Workstations haben es eher in Menüs umgesetzt und weniger in echten Knöpfen zum intuitiven dran drehen. Hier reicht meines Erachtens aber ein günstiger Analog-Synth der 300-Euro-Klasse wie der Arturia MiniBrute oder Korg Minilogue vorerst vollkommen aus (als Ergänzung zur Workstation).

BG Jan
 
Willkommen im Forum.


Ich würde eine sogenannte "Workstation" mit 88 Tasten anpeilen.

Einfach gesagt:
Ein "Natursound-Spezialist" mit 16-Spur Aufzeichnungs-Möglichkeit!



Anbieten würden sich auf dem Gebrauchtmarkt:

- Korg Triton Extreme 88
- Korg M3 88
- Yamaha MOX-8,
- Roland Fantom G-8




HTH
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Hallo NickLimegrove. Vielen Dank für Deine unglaublich ausführlichen Erläuterungen. Damit habe ich schon einen kleinen Einblick mehr.

Dass ich hier nicht das richtige Forum getroffen habe, ist mir schon aufgefallen, kann es aber nicht verändern. Mache so was zum ersten Mal.

Du schreibst, dass ein Synthesizer keinen eingebauten Lautsprecher hat. Mein Sohn hat keine Stereoanlage. Hören derzeit ginge über Kopfhörer, Notebook oder Bluetooth-Lautsprecher von JBL. Ginge davon etwas?

Die einfachere Anwendung von eindeutig zuordenbaren Knöpfen leuchtet mir ein. Jedoch ist das natürlich ein stolzer Preisfür das vorgeschlagene Gerät. Gebraucht bei 2.600 €. So viel sollte es für das erste Ausprobieren gar nicht unbedingt sein. Preiswerter gi t es das nicht? Gern auch gebraucht.

Aber vielleicht muss ich das erstmal sacken lassen und überlegen.

Noch mal vielen Dank und herzliche Grüße.
 
- Workstation
- Multitimbral
- Gebraucht
- Kopfhörer sind erstmal voll aureichend

Die erste Antwort von NickLimegrove ist umfangreich und prinzipiell richtig, aber die Antwort von hairmetal ist das, was dein Sohn erstmal braucht. Nix erstmal 2.600 Euro ausgeben, sondern einfach mal die unten genannten Teile (bzw. ihre Nachfolger) bei einem großen Musikgeschäft ausprobieren und mal anfassen. Dann den Vorgänger oder VorVorgänger davon gebraucht kaufen.

hairmetal_81 schrieb:
Anbieten würden sich auf dem Gebrauchtmarkt:

- Korg Triton Extreme 88
- Korg M3 88
- Yamaha MOX-8,
- Roland Fantom G-8

:agent:
 
:hallo:

Meine Empfehlung:
Vor dem Kauf mal an einem Synthesizer-Stammtisch teilnehmen und sich mit den Teilnehmern vis-a-vis austauschen. Häufig gibt es bei solchen Treffen auch die Möglichkeit sich die Instrumente mal genauer zu betrachten und auch mal an zu spielen. - das hilft bei der Suche nach DEM Instrument natürlich sehr! :opa:

In welchem Bundesland lebt ihr denn?

Im Saarland zBsp. gibt es einen monatlichen Stammtisch beim Veranstalter zu Hause - da hat man Zugriff auf einige schöne Instrumente.... vom Klavier über Orgeln zu einem recht umfangreichen Synth-Park ist da alles vertreten und sofort spielbar... :D
Ich denke nicht, dass das bundesweit einmalig ist..... :dunno:

:peace:
 
Hallo Jan_B.
Vielen Dank für Deine Anregungen. Dazu habe ich jedoch noch fragen.
Mit einem Synthesizer allein kann man demnach nicht Stimmen o.ä. überlagern, zwischenspeichern und später zusammen abspielen?
Mit der Workstation schon? Aber nur zusammen mit einem Synthesizer? Und multitimbral dann der synthesizer? Und brauchg man dann noch eine Stereoanlage?
Furchtbar so ohne jegliche Ahnung.

LG, villarosa

Habe gesehen, dass diese Antworten schon teilweise auch von anderen gekommen sind :). DANKE

Antworte jetzt einfach gemischt:

@ hairmetal_81: Die Geräte, die Du genannt hast, habe ich mir schon mal angeschaut. Hier würden Kopfhörer reichen und zum Vorspielen der Laptop? Was sind es für Instrumente, workstation oder synthesizer odrr beides?
@ starkstrom: wir sind aus Sachsen-Anhalt, genauer aus Halle (Saale). Die Idee finde ich super mit einem Stammtisch. Vielleicht gibt es hier so etwas auch. Mit dem Handel wollte ich erst mal vorsichtig sein, aber zum Ausprobieren sicher doch nicht so verkehrt.

LG villarosa
 
villarosa schrieb:
@ starkstrom: wir sind aus Sachsen-Anhalt, genauer aus Halle (Saale). Die Idee finde ich super mit einem Stammtisch. Vielleicht gibt es hier so etwas auch. Mit dem Handel wollte ich erst mal vorsichtig sein, aber zum Ausprobieren sicher doch nicht so verkehrt.

LG villarosa

In Leipzig gibts zum Beispiel von Zeit zu Zeit einen Stammtisch.
....und ich meinte nicht, dass euch da was verkauft wird - natürlich wechseln bei Stammtischen auch mal Instrumente den Besitzer, das ist aber zBsp. bei unserem Stammtisch eher nicht die Regel...
Vor allem kann man sich beim Stammtisch mit erfahrenen Musikern vis-a-vis austauschen und Instrumente anspielen, was natürlich gerade für "Neulinge" sehr hilfreich ist ;-)

:peace:
 
Mir ist beim Lesen Deines "Bedarfsprofil" sofort die Korg Krome Workstation eingefallen: https://www.amazona.de/test-korg-krome-keyboard-workstation/.
Da hast Du einen Synthesizer, einen Sequencer und auch eine gute 88er Tastatur in einem Gerät. Preislich neu ab 1.500 Euro, gebraucht auch mal unter 1000,- Euro. Das ist ein guter Allrounder. Gerade einem 16 jährigen mag es vielleicht wurscht sein, ob die Dronen tief und die SAWs auch sägig genug klingen. Mit so einem Gerät hast Du einen guten Einstieg in die Materie, auch genügen Spass mit den Sounds und die Möglichkeit, ernsthaft Musik zu machen. Und ein gutes 88er Piano mit gewichteter Tastatur obendrein. Wenn er daran Spass findet, dann kann er sich immer noch Prophets, Moogs und Co. anschauen.
 
Lass Dich jetzt nicht zu sehr verunsichern, eigentlich ist es ziemlich einfach.

Ein Synthesizer ist generell ein Gerät, welches elektronisch Klänge generiert. Wo da die Grenze zwischen Heimorgel und Minimoog (klassischer Synth aus den 70ern) verläuft kann ich leider nicht sagen ;-)

Eine Workstation ist generell eine Kombination aus einer Synthesizer-Klangerzeugung, einem Sequencer und häufig noch Effekten.

Der Synthesizer in einer Workstation kann parallel (gleichzeitig) unabhängig voneinander mehrere Sounds abspielen (Multitimbral), also Klavier, Streicher und Percussion gleichzeitig. Der Sequencer steuert diese verschiedenen Stimmen. So kannst Du an einer guten Workstation ein komplettes Lied erschaffen, es im Detail auch immer wieder anpassen und umarrangieren. Ohne Computer, nur mit Kopfhörer zum hören.

Der "klassische" Synthesizer ist sehr selten multitimbral und dazu auch häufig auf bestimmte Sounds (Streicher, Drums ...) spezialisiert. Das ist viel spezieller, außerdem benötigt man externes Equipment um Songs aufzunehmen.

Mein Vorschlag habe ich ja schon geschrieben. Schaut Euch Workstations im Musikgeschäft an und kauft dort eine oder eben gebraucht. Kauft einen vernünftigen Kopfhörer (Superlux HD-681 Evo BK kostet nur 30 Euro, ist amtlich genug für den Anfang). Haltet Abstand von zu günstigen Sachen, das kann eher Frust als Freude auslösen.

Wenn Dein Sohn dann Blut lecken sollte, wird er Dich in einigen Monaten mit Wörtern wie "808", "ACID-Techno" oder "Analog Rytm" konfrontieren. Aber das wird er dann alles selber heraus finden. Dein Sohn kann sich dann auch hier anmelden und Fragen stellen.

BG Jan

EDIT: Die Bandbreite an Synthesizermusik ist sehr breit, Dein Sohn wird dann seinen Weg finden, hier zwei verschiedene Beispiele, beides Synthesizermusik, beides super, aber unterschiedlich:



 
Da sowieso schon ein Laptop da ist, wozu dann eine Workstation? Und wenn der Preis eine Rolle spielt, dann:
- Ableton (oder Cubase light oder was auch immer) auf's Laptop, denn wenn es in Richtung Filmmusik gehen soll, würde zumindest ich das nicht auf einer WS machen
- Und ein Synth, der halt alles kann, was man dafür benötigt. Ich bin z.B. mit einem Korg Karma 2 für diese Sounds noch glücklich, der ist gebraucht deutlich unter 1000€
 
Es lohnt sich auf jeden Fall ein Blick auf die Kurzweil Workstations. Die haben eine sehr gute Tastatur, bis 88 Tasten, eine menge Natursounds, einen Sequencer und einen wirklich guten virtuel analogen Synth V.A.S.T. unter der Haube.
Wie bei vielen Workstations ist der Sequencer sehr Menülastig, aber man kann damit arbeiten. Auch die Strings/Orchestra section ist wirklich gut, wenn dein Sohn in die Richtung Filmmusik ala LotR mag:

edit: irgendwie mag der meinen youtube link nicht:
https://www.youtube.com/watch?v=9gSNDD9ho8s
 
@Feedback: das habe ich mich halt auch gefragt. Im Prinzip sind ja jetzt zwei große Optionen auf dem Tisch:

1) Prinzip klassischer analoger oder virtuell-analoger (bisschen mehr die Richtung, die ich oben hatte von wegen one-knob-one-function). Hier wäre der Fokus dann nicht so sehr auf »ich habe eine einzige Maschine, mit der ich alles machen kann«, sondern auf »ich arbeite mich in die Grundlagen der elektronischen Klangerzeugung ein und verstehe überhaupt erstmal, wie Synthese funtioniert und tönt«

2) Prinzip workstation: da würde man dann -- allein schon, weil's mit manchen Geräten eben etwas schwieriger ist -- den Schwerpunkt automatisch mehr auf das Aufnehmen/Arrangieren und Co. legen und vermutlich eher mit den Werks-Sounds arbeiten statt von Null auf eigene Klänge schrauben. Aber, wenn's darum geht, auszuloten, ob man das Zeug zum Mini-Hans-Zimmer hat, kommt man hier sicher schneller weiter.

Aber dann eben die Frage: all das, was so eine workstation leistet, das leistet auch die Kombination aus Computer + x-beliebiges Keyboard (welches einen Synthesizer, also eigene Klangerzeugung, beinhalten kann, aber nicht muss). Und mit dem Computer wird sich dein Sohn, wenn's an die Nachbearbeitung und Zusammenführung des aufgenommenen Materials geht, ohnehin früher oder später befassen müssen.

Von daher wäre -- finde ich -- ein dritter Weg der, dass man sich gebraucht einen anständigen (virtuell-)analogen zulegt, mit 4- oder 5- Oktaven-Klaviatur und möglichst viel an Haptik (die besagten Knöpfchen), mit dessen Hilfe man sich das Wie der synthetischen Klangerzeugung erarbeitet (und vor allem: einfach Spaß hat!), und den man gleichzeitig auch als sog. Master-Keyboard nutzt, um den Computer mit musikalischen Ideen zu füttern -- in welchem man dann nochmal ein ganz eigenes Universum an Klangerzeugungsmöglichkeiten hat. Absolut machbar auch im dreistelligen Preisbereich (gut übrigens, dass du die Budgetfrage für dich schon einigermaßen geklärt hast: das erleichtert einiges).

Es spricht natürlich nicht prinzipiell was gegen das Prinzip ›workstation‹, aber ich würde behaupten: es hat historisch schon seine Logik, dass die Workstation genau zeitgleich zum Siegeszug des Computers (als Musikwerkzeug) so sehr an Bedeutung verloren hat.

Naja, letztlich ist es eure Entscheidung. Alles nicht so sehr eine Frage des Richtig/Falsch, sondern eher des Wenn/Dann.
 
@Nick: ich habe auch ein MacBook mit Logic und allem Drum und Dran. Aber mein Kronos ist ein INSTRUMENT. Es ist dieser Unterschied, zwischen Musik konstruieren und spielen. Gerade, wenn man vom Klavier kommt kann ich mir vorstellen, dass das haptische Erleben hier ein wichtiger Faktor ist - gerade im Vergleich zur Maus und einem MIDI Keyboard. Klar, man könnte natürlich ein Doepfer, etc. anschließen, aber dieses Gefühl, dass der Klang aus dem Instrument selber kommt - war und ist für mich wichtig.
 
firstofnine schrieb:
Aber mein Kronos ist ein INSTRUMENT. Es ist dieser Unterschied, zwischen Musik konstruieren und spielen. Gerade, wenn man vom Klavier kommt kann ich mir vorstellen, dass das haptische Erleben hier ein wichtiger Faktor ist

NickLimegrove schrieb:
möglichst viel an Haptik (die besagten Knöpfchen), mit dessen Hilfe man sich das Wie der synthetischen Klangerzeugung erarbeitet (und vor allem: einfach Spaß hat!),
 
Aber von klassisch analogem oder virtuell analogem steht doch gar nichts im Eingangspost. Offensichtlich will man doch in Richtung Filmmusik (verschiedene Stimmen aufnehmen) und wenn ich mir die genannten Filme ansehe geht's eher in Richtung Orchester. Da sehe ich eher 'nen Sampleplayer, die ja nun auch einen Haufen können. Und ein Synth aus dem Karma/Kronos whatever klingt nun auch nicht schlecht. Soll es danach analog werden, wird es das halt.
Drum richtig
(1) Workstation, das kostet aber.
(2) PC & Ableton (oder eine DAW der Wahl) und ein Synth, der die Sounds kann. Und das ist die eher <1000€-Variante, wenn man gebraucht kauft.
 
Feedback schrieb:
(2) PC & Ableton (oder eine DAW der Wahl) und ein Synth, der die Sounds kann. Und das ist die eher <1000€-Variante, wenn man gebraucht kauft.

Ich stimme Dir zu 100% zu, vermute nur, dass es ein bischen zu kompliziert ist. Einem absoluten Einsteiger erstmal DAW, Audio-Interface, MIDI und VST vorzusetzen könnte eben leicht scheitern. Na klar ist Deine Lösung flexibler und günstiger. Aber so ganz trivial ist es eben nicht, die Eingangshürde kann u.U. zu hoch sein. Workstation = Karton aufreißen, Stecker rein, Taste drücken, Sound. Oder wie siehst Du das?

BG JAN
 
@Dorimar: Ein Soundmodul halte ich für Anfänger für ziemlich ungeeignet. Zunächst muss man ein Midi Keyboard anschließen und die Knöpfe und Regler zuweisen, was an sich schon schwierig genug sein kann. Und dann? Brauchst Du dich wieder eine DAW, um die Spuren aufzunehmen und zu arrangieren. Zudem ist das Integra mit seiner Mini-Display Bedienung wirklich kaum anfängertauglich, oder :? ?
 
Stimmt schon alles. Dachte nur der Integra bringt soweit alles an Sounds mit was man braucht um Hobbitmässig loszulegen, wie gut die integration in DAWs gelöst ist kann ich nicht sagen da ich keinen besitze. Aber man kann schonmal seine Lieblingstastatur dranklemmen sofern diese Midi hat. Die Soundkarte ist integriert.
Man muss also nur ein Handbuch blättern da man sonst nicht allzuviel andere Hardware benötig.
Aber wie gross der Aufwand ist diese zu Integrieren... heisst ja Integra... kann ja nicht so schwer sein... :P
 
Ich würde vorschlagen in einer DAW ( Cubase, Logic, Studio One u.s.w ) die Aufnahmen zu machen und als Synthesizer einen Access Virus mit Tasten zu kaufen.
Hans Zimmer z.B arbeitet in Steinberg Cubase.
Da sind Standart auch in Halion Sonic Orchester Sounds dabei.

Und der Access Virus kann alles mit guten Sounds und die Tasten sind die besten.
Da hat er ein gutes Spielgefühl.

Am besten er wird mit Steinberg Cubase vertraut um später gut komponieren zu können.
Für Komponieren ist Cubase die bessere Wahl.
 
PWM schrieb:
Und der Access Virus kann alles mit guten Sounds und die Tasten sind die besten.
Da hat er ein gutes Spielgefühl.

Mit solchen Aussagen wäre ich vorsichtig! Auch wenn Du die Klaviatur des Virus offensichtich toll findest, muss das ja nicht jeder so sehen.... Da der Fragesteller vom Klavier kommt, denke ich, dass es ihm eher so wie mir gehen wird, und er das Spielgefühl eines Virus eher nicht so toll empfindet - aber alles Mutmaßung....

Klaviaturen muss man immer selbst spielen um herauszufinden, ob das was ist.... :opa:


:peace:
 
Um ganz sicher zu gehen würde ich nur Steunberg Cubase kaufen und dazu die Steinber Absolute Collection. Da ist die große Version von Halion dabei, alles was ein Komponist braucht. Und noch einige Software Synthesizer. Hans Zimmer nutzt auch Halion.

Und dann einfach im Laden ein 88 Tasten Masterkeyboard testen, welches einem liegt und dann eins kaufen. Sind so viele Tasten wie bei einem Klavier.
Damit zu komponieren ist dem Sohn segr vertraut.
Das wird wohl die beste Lösung sein.
 
Jan_B schrieb:
Feedback schrieb:
(2) PC & Ableton (oder eine DAW der Wahl) und ein Synth, der die Sounds kann. Und das ist die eher <1000€-Variante, wenn man gebraucht kauft.

Ich stimme Dir zu 100% zu, vermute nur, dass es ein bischen zu kompliziert ist. Einem absoluten Einsteiger erstmal DAW, Audio-Interface, MIDI und VST vorzusetzen könnte eben leicht scheitern. Na klar ist Deine Lösung flexibler und günstiger. Aber so ganz trivial ist es eben nicht, die Eingangshürde kann u.U. zu hoch sein. Workstation = Karton aufreißen, Stecker rein, Taste drücken, Sound. Oder wie siehst Du das?

BG JAN
Och, das haben doch selbst wir alle irgendwie geschafft.... :nihao:
 
villarosa schrieb:
Angeregt wurde er von Filmmusiken, wie Herr der Ringe oder Hobbit vor einigen Jahren. Es geht also im Moment mehr in diese Richtung.

Mir scheint das haben einige überlesen, deswegen zitier ich das nochmal.
 
Selbst wenn er eine Workstation hat, lernt er dabei nichts über DAW. Und ohne DAW kann man Heute nicht vernünftig komponieren.

Dap es um Hobbit und Co geht, gibt es nur diesen Weg.

Sagt ja keiner dass es für einen Anfänger leicht ist.
Aber diese Hürde muss halt jeder überwinden der Komponist werden will.
Hat er erstmal diese Hürde überwunden, dann ist er dankbar.
Eine Workstation ist einfach die falsche Richtung und löst das Problem ja nicht.

Wenn er was nicht weiß kann er hier nachfragen.
Es gibt auch etliche Cubase Tutorial Videos.
Diese Hürde musste jeder gehen und hat es geschafft.

1x Steinberg Cubase + Absolute Collection 2 ( Wenn er Student oder Schüler ist, bekommt er es günstiger)
1x Masterkeyboard mit 88 Tasten ( Wenn zu teuer dann weniger Tasten )
1x Audio Intetface( welches sieht man dann )
 
@villarosa

Zum Thema Hobbit, hier ein kurzer clip zum Kurzweil PC3:


https://youtu.be/DvWwHPono0Q


@PWM

Mann, Du bist echt wie ein Sprech-Papagei...
Egal was man oben für eine Frage reingibt,
unten kommt immer "Virus ist der beste Synth" raus :mad:

Na, wenigstens macht Du jetzt zur Abwechslung
auch mal penetrante Werbung für Steinberg... :twisted:
 
villarosa schrieb:
gerne möchte ich für meinen Sohn einen preiswerten, ggf. gebrauchten Synthesizer zum Komponieren kaufen. Er ist fast 16 und hat einige Jahre Klavier gespielt, allerdings mittlerweile mehr Lust auf Improvisation und eigene Kompositionen.
Er wünscht sich, die einzelnen Stimmen oder Instrumente, Klangebenen (?) aufzunehmen und sie dann zusammen abspielen zu können.
Das macht man heute am Computer / Notebook mit einem sog. DAW-Programm.
Beliebt auf Windows ist z.B. Cubase. Die LE-Version, die nicht schlecht ist, kostet ca. 20,- EUR auf einer Heft-DVD.

An den Computer schließt man über USB ein Keyboard an. Es muß nichtmal Tonerzeugung haben, weil das auch der Computer machen kann.
Als All-In-One-Lösung kann ich den "M-Audio-Venom" empfehlen. Kostete neu 198,- EUR, gebraucht noch günstiger.
Etwas luxuriöser: Yamaha MOX-6 oder MOX-8. Der MOX-6 wäre sowas "Wir fahren Golf", ein Allrounder. Das aktuelle Pendant wäre MX-49 V2 (inkl. Cubase).
Das Gute an den genannten ist, daß sie ein eingebautes Audio-Interface haben. Dadurch kann man den Sound, den der PC macht, über ihren Audio-Out ausgeben. Oder wahlweise die eigene Klangerzeugung des Synths verwenden. Es ist vielleicht am Anfang etwas schwer zu verstehen, was ich meine, wird für den MOX-6 aber hier gut erklärt.
Wenn man will, kann man dann noch Software-Instrumente (sog. VST) dazukaufen. Und natürlich Lautsprecher.
Dann kann das im Ergebnis z.B. so aussehen:



Viel Spaß!

P.S.: Ich bin zur Zeit wieder mehr zum Spielen (Klavier spielen) übergegangen und habe recht viel Spaß mit dem Yamaha NP-32 (76 klavierartige, aber nur ungewichtete Keyboardtasten). Das kann man auch über USB mit dem PC verbinden, allerdings hat es nicht dieses Audio-Interface, die Verbindung geht also nur für Midi. Ebenso die größeren E-Pianos P-45 oder P-105, die dann 88 gewichtete Klaviertasten haben. Muß man wissen, ob man das will.
Aber zum Produzieren ist das nicht unbedingt notwendig. Man arbeitet da leider auch einfach viel mit der Maus. Man braucht dafür auch keine Multitimbralität (anders als oben jemand sagte), weil man die Spuren in der DAW nacheinander aufnimmt.
Komponieren kann man tatsächlich am besten mit einem einfachen Instrument wie einem Klavier oder einer Gitarre.
Für das Produzieren benutzt man dann in erster Linie den Computer und benötigt dafür eigentlich nur ein Eingabegerät im Sinne von Maus und Tastatur. Dafür genügt auch ein einfaches Eingabekeyboard.
Man sollte auch den Platz kalkulieren und wie man das aufstellen will.
 


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