Re: SynMag 53 - Das Synthesizer-Magazin im November
Vor dem Verriss erst mal ein Lob: Habe zwar erst ein paar Artikel gelesen, insgesamt scheint das neue Synthmag aber wieder recht unterhaltsam geworden zu sein. Aber:
Novex schrieb:
Ich war etwas verwundert als ich den Test des Furthrrr in der Synmag lesen mußte. Ich finde er wurde ziemlich zerrissen (...)
Der Test ist sehr Technisch, aber bei Synthezisern kommt es doch auch darauf an wie es klingt. Und da Spiel der Furthrrr ganz oben mit, oder ist das nur meine Meinung. (...)
Ich finde den Testansatz von Herrn Stotz ja ganz interessant. Auch der "hätte das der Stift in meiner Firma so verpfuscht hätte er eine Schelln gekriegt" Stiel ist mal ganz erfrischend. Wenn man aber schon so technisch (und eher ruppig) ran geht sollte die Technik halt auch richtig erkannt und erklärt sein.
Größter Fehltritt ist vermutlich die Geschichte vom Filter. Der hat erst mal überraschend erkannte 24db/Oktave. Eine Seite weiter ist es dann ein Filter einstellbarer Ordnung. Mark Verbos hat mal beim Reden über seinen ähnlichen Oszillator erklärt, das bei buchlaartigem zwischen Sägezahn/Puls und dem gefalteten Sinus umgeblendet wird. Klingt nicht nach Filter... Zumindest digital in Reaktor nachgebaut wird das allerdings vom Sinus aus zu schnell aggressiv. Bin mir nicht sicher, ob das vom zu sauberen Sinus kommt oder ob das Überblenden über LPG geht (womit dann natürlich Herr Stotz doch irgendwie recht hätte, aber vermutlich eher aus versehen).
Auch diese Bildunterschrift ist eher lyrisch:"Hier ist der Träger unmoduliert im Gegensatz zum Modulator". Magie oder Verwirrung?
Apropos lustige Bilder: Was ist denn mit dem Sinus-Spektrum passiert? Da hat doch jemand seine Mittelzeit und/oder sein Fenster etwas kurz gewählt. Die gesammelten Spikes bei ca. -60db schauen zumindest nicht gesund aus.
Dann fehlt so das eine oder andere erklärende Wort. Beispielsweise wäre es schön gewesen auf den Unterschied zwischen linearer und exponentieller FM einzugehen (lässt sich glaube ich per Jumper wählen), zu diskutieren, ob das AC oder DC FM ist, etc. Auch ein Hinweis, das die Softsync eine reversing sync ist und dass der Oszillator dreiecksbasiert ist (OK, es gibt denn Hinweis auf das Sägezahnartefakt) wären nett gewesen. Statt dessen kriegen wir Abbildungen von irgendwelchen Wellenformen mit der erleuchtenden Erklärung "Verschiedene Beispiele für Modulationen". Soso...
Soundeindrücke wären auch nett gewesen. Evtl. auch eine Einordnung (bezüglich Buchla und der Euro-Rack Konkurrenz).
Die relativ ausführlich dargestellte, jedoch nicht wirklich begründete Preisansage (müsste "deutlich unter 300 € liegen") scheint eher von Zeiten inspiriert, als die Limo noch 5 Pfennig gekostet hat. Zu diesem Preis kommt man nur, wenn man glaubt, dass alle Eurorack-Hersteller Abzocker sind...
Zur allgemeinen Bespaßung sollte mal jemand Herrn Stotz einen echten Buchla leihen und den Test dann übersetzen und auf Muffwiggler posten.
Ist vielleicht alles etwas brutal ausgedrückt, andererseits ist das der Test ja auch. Bitte als (hoffentlich zumindest halbwegs) konstruktive Kritik verstehen.
Zur Klärung (von wegen keine wirtschaftlichen oder persönlichen Interessen) : Ich habe mit Endorphin nichts zu tun. Ich habe mal in München eine halbe Stunde mit dem Furtherrr gespielt (und mochte den Sound) und mich auf der Messe kurz mit einem von Endorphin unterhalten (sehr nett, leider hatten die vorher ihre Box geschlachtet, drum konnte ich nicht mit der Terminal/Furtherrr Kombo rumblödeln).