Surround im Modularsystem

Ich sehe meine Motivation in der Vermittlung zwischen technischen, kaufmännischen und musikalischen Eckpunkten mit Blick in die Zukunft unter Berücksichtigung historischer Momente. Das ist schon eine ganze Menge, sofern es substanziell sein soll.
 
Jo, ok das kann ich mir zusammenreimen. Aber auf eine komplexe Frage müsste man eigentlich mehr Gedanken haben. Die Leute sind doch auch tendenziell pragmatisch drauf, nicht nur theoretisch oder tendenziell wenig theoretisch.

Selbst mit kaufmännisch-historischem Ansatz ist Modular "special interest" und müsste dann ja aufgrund der Thematik dann bereits den Mainstream treffen. Sieht aber nicht so aus. Daher: Wohin und wie, junger Mann? Bitte keine Räsel und kurze Antworten auf komplexe Fragen…

Rest siehe voriges Posting (unbeantwortet). Hab ja meine praktische Frage in den anderen Thread verschoben. Will aber mehr sehen. Meinetwegen eigene Werke oder Vorführung deines Wissens. Richtig gute Musik und Ideen stecken oft an. Ist ja auch ne gute Idee. Freu mich darauf.
 
Max schrieb:
Wieso ist das so? Handy-Lautsprecher?

Auto, Berieselung, Club. Technisch zwar i.a. Stereo, die Mischung dafür muss aber "Big Mono" sein, d.h. es gibt nur "Mitte" und "Breit", da die Hörer oft nur einen der beiden Lautsprecher hören.
 
Ich gehe davon aus und hoffe, dass ich einigermaßen richtig damit liege, dass die Modularisten hier aus dem Forum (ich habe bei zwei Glückliche Knopftreffen einige persönlich näher kennenlernen dürfen) neben ihrer Begeisterung für Synthesizertechnik an sich musikalisch ohne Einschränkung durch internen Abgleich auf kommerzielle Breitenwirkung forschend und suchend unterwegs sind. Und so ist es nur natürlich, dass man sich auch mit der dreidimensionalen Projektion der Klänge beschäftigt. Klangforscher und Ausprobierer sind gefragt, egal wie die Ergebnisse ausfallen mögen. Ist man der einer der Ersten, kann man nur gewinnen.
 
Osterhasi schrieb:
Ich habe den Eindruck, hier wird (im übertragenden Sinne) über Geschlechtsverkehr, Moral, Verhütung, Gefahr und Erfüllung etc. diskutiert, ohne jedoch wenigstens einmal im Leben gefickt zu haben. Entschuldigung für den etwas plakativen, provokativen und grenzwertigen Vergleich.


Alles zu probieren ist wie mit jedem zu voegeln, Menschen die keine Gefuehlskrueppel sind versuchen zu selektieren, z.B. die halbwegs vernuenftigen von den komplett hirnlosen Sachen.
 
Klar, dann aber 3D, mit 8 Spuren/Lautsprechern und 'nem extra (moeglichst quadratisches) Musikzimmer ;-)
 
Dann will ich auch nochmal was dazu sagen: Ich habe schon vor einigen Jahren (ohne Modularsystem) so eine Art Doppelstereo versucht, und das durchaus schon mal mit Quer durch den Raum gehenden Achsen. Das ist zwar schon mal was, aber um den Raum wirklich mit einzubeziehen, braucht man ein riesiges System (mehr oder weniger alles mindestens viermal). Sonst kann man allenfalls bestimmte Töne über Modulationen über die verschiedenen Lautsprecher verteilen.

Sobald man einen speziellen Ton/eine spezifische Note an eine spezielle Stelle im Raum setzen will, muss man alles vierfach vorhalten und die Lautstärke der vier Kanäle dementsprechend steuern. Vor allem perkussive, gezielt zum Takt durch den Raum fliegende Klänge sind schwierig. Bsp: einen elektronischen Snaresound auf die 1, 2, 3 und 4 setzen ist einfach, sie abwechselnd aus einem Lautsprecher kommen lassen, ist schon schwieriger (vor allem, wenn man es genau im Takt haben will). Sie aber tatsächlich gezielt mal in die Raummitte zu setzen, mal nach links zwischen zwei Lautsprecher, mal nach rechts zwischen zwei Lautsprecher und dann von rechts vorne (ein Lautsprecher allein) macht das ganze bei einem Modular (Clavia G2 mal ausgenommen) schon sehr aufwändig.

Wenn man das dann noch jenseits eines 8er oder 16er-Schemas haben will, ist man wohl schon bei einem Softwaresequencer und Softwareklangerzeugern angelangt (zumindest bei einem Modularsystem würde die Materialschlacht meine finanziellen Möglichkeiten bereits bei weitem übersteigen). Mit Hardware käme man wohl mit vier identischen Multimode-Synthis am günstigsten weg. Bei vergleichsweise minimalistischem Ansatz, könnte sogar ein Nordlead2 mit seinen vier Ausgängen und vier Slots reichen, wenn ihn die Datenmengen (Programmchanges, Lautstärkewechsel, Noten) über Midi nicht überfordern.

Und letztendlich bleibt dann noch das Problem der Portierbarkeit. Im eigenen Kämmerlein mag man noch was befriedigendes hinkriegen, aber um bei Osterhasis Vergleich zu bleiben, wäre das ja nur Selbstbefriedigung :twisted:
 
Ausgehend von der Diskussion "Was darf in keinem Modulsystem fehlen?" habe ich eine Baugruppe zur Verteilung der Klänge im Raum angeregt. Vor diesem Hintergrund und davor, dass in diesem Forum viele Teilnehmer mit modularen Systemen unterwegs sind, die einfach Spaß am technischen Forschen und Experimentieren haben, ohne jemals mangels musikalisch-kompositorischer Fähigkeiten oder Interesse auch nur ein einziges "vorzeigbares", geschweige denn künstlerisch bzw. kommerziell erfolgreiches StücK Musik herzustellen, möchte ich meine Anregungen zu diesem Thema verstanden wissen. Die oben beschriebene Beschäftigung ist absolut legitim und meine Bemerkungen dazu sollen nicht als Kritik oder Abwertung interpretiert werden. Jungens basteln nun mal gerne, früher mit Baukästen, heute mit modularen Synthesizern. Mädchen spielen mit Puppen.
 
Dein gesteuerter Quad-VCA mit Joystick wäre sicherlich ein guter Einstieg. Trotzdem würdest Du damit quasi (nur) einen Klang im Raum verteilen. OK, den könnte man über Modulationen vielfach verändern, aber letztendlich wäre mir das etwas zu wenig.

Mit zwei dieser Baugruppen und vier Mixern (evtl steuerbar) dazu, das wäre schon was. Wenn ich mehr Geld und Zeit hätte, würde ich gleich loslegen. Und das ganze dann per Kunstkopf aufnehmen und hier weiterverbreiten! Phantasie ist angeregt :idea:
 
queg.gif


Four channel quad surround sound mixer with joystick and quadrature VCO control. A two channel version was also made fitted into a custom Electrosonic EMS Mixing Console.
http://www.ems-synthi.demon.co.uk/emsprods.html#queg
 
Das EMS-Teil, das Osterhasi gepostet hat, ist wirklich gut durchdacht. Sowas nachzubauen dürfte trotzdem sehr teuer werden und viel Platz wegnehmen. Aber gerade die Joysticks machen den Nutzen aus. Wenn die jetzt noch sinnvoll steuerbar wären.

Gibt es eigentlich einigermaßen günstige Midi-Joysticks, mit denen man dann den G2 steuern könnte?
 
Damals hat der EMS QUEQ umgerechnet mehr als 10.000 DM plus MwSt. gekostet. Mit der bestehenden Technik* von Doepfer ist das preiswerter zu realisieren. Muss ja auch keine 4-fach Einheit sein. Wer mehr will, nimmt dann mehrere Geräte, deren Steueroszillatoren selbstverständlich unabhängig von einander laufen müssen, jedoch auch synchronisiert werden können, bzw. einer in mehreren Geräten Anwendung findet. Synchronität zu anderen zeitrelevanten Ereignissen im Modulsystem ist dank Steuerspannungs-Trigger-Prinzip gegeben.

* Wer will, kann sich so ein Gerät aus Einzelmodulen heute schon zusammenstellen. Ein just für den beschriebenen Zweck hin in Ausstattung, Bedienbarkeit und Erscheinungsbild optimiertes Gerätchen, springt den noch zögernden Anwender sicherlich eher an, als die akademische Ausführung (Moog Modular -> Minimmog). Bei sowas schlägt bei mir immer wieder die Synthesizer-Teppichhändler-Mentalität durch: das Heinz Funk Phänomen. "Dann nehme ich für 5 Pfennig Sägezahn und für 10 Pfennig Rechteck!"
 
serge schrieb:
gibt es heute dank der Verbreitung von Surround-Heimkino mithilfe der Filmindustrie bereits bei vielen Verbrauchern die technischen Voraussetzungen für Surround-Musikwiedergabe.

Die Haushalte kenne ich gut, da werden alle 6 Lautsprecher geschickt um den Fernseher drapiert ;-)
 
weils grad so passt noch ein Bild vom QUEC

https://www.sequencer.de/blog/wp-content ... 100_59.JPG
SfEMK_Synthi100_59.JPG


Tja, und so ganz nebenbei ist der Thread also eine Idee an sowas zu forschen, da man eh nicht in der Lage sei, vernünftige Musik zu machen, geschweige denn diese halbwegs kommerziell genutzt zu haben. Das nenn ich mal motivierend.

Männer lesen Autobild, Frauen die Gala. Nagut. Aber in 3D Autos gucken ist halt geiler als nur so?
 
Moogulator schrieb:
Tja, und so ganz nebenbei ist der Thread also eine Idee an sowas zu forschen, da man eh nicht in der Lage sei, vernünftige Musik zu machen, geschweige denn diese halbwegs kommerziell genutzt zu haben. Das nenn ich mal motivierend.

Einfach mal was kaufen und hinzustellen und dann nochmal Geld auszugeben sobald was vernuenftiges kommt, ist auch komplett fuern A.

Männer lesen Autobild, Frauen die Gala. Nagut. Aber in 3D Autos gucken ist halt geiler als nur so?

3D ist gerade mal wieder modern, von daher schwimmen wir alle mal mit :tuborg:
 
Moogulator schrieb:
Tja, und so ganz nebenbei ist der Thread also eine Idee an sowas zu forschen, da man eh nicht in der Lage sei, vernünftige Musik zu machen, geschweige denn diese halbwegs kommerziell genutzt zu haben.
Nicht "da", sondern "obwohl". Ich hatte bisher den Eindruck, dass das Schrauben an sich den Leuten viel Spaß und Befriedigung bietet. Und künstlerisch beeindruckende Ergebnisse sind mir bis auf ganz wenige Ausnahmen (hier an erster Stelle Illya) nicht aufgefallen.
 
Sorry, ich hatte keine Kaffeefahrt gebucht und fuehl mich zu jung fuer Surrounddecken, wo ist hier der Ausgang?
 
Waaaahhhhhhh. Warum muss jetzt wo ich eine Viertelstunde ein posting geschrieben hab die Sch...forumssoft abkacken? :mad:

Also nun kurz und nicht so lustig wie in meinem eigentlichen Geschreibsel:
1.) Zum Thema Mehrkanal Medien der breiten Masse zugänglich machen: Was glaubt ihr wieviele Leute in Deutschland bereit wären, in gute Raumklang Hardware und entsprechende Medien zu investieren? Und wieviele bleiben pro Plattenfirma übrig, wenn ich die Anzahl auf die Plattenfirmen verteile? Ich bin bei meiner Rechnung auf ca 12 pro Firma gekommen. Die kann dann der Vertriebsleiter auch am Wochenende zum Musikhören zu sich nach Hause einladen...

2.) Technik: Viel besser als quadro in horitontaler Aufstellung ist übrigens eine Lautsprecherplatzierung im Tetraeder. Wenn die Raumdimension sich irgendwo zwischen goldenem Schnitt und Würfel bewegt, dann kriegt man da beeindruckende Ergebnisse.
 
Aber vielleicht macht es dem Anwender zu Hause und - sollte er was Vorzeigbares komponiert haben - auch einigen Leute im kleinen Kreis einfach Spaß. Genügt das nicht?
 
florian_anwander schrieb:
Also nun kurz und nicht so lustig wie in meinem eigentlichen Geschreibsel:
1.) Zum Thema Mehrkanal Medien der breiten Masse zugänglich machen: Was glaubt ihr wieviele Leute in Deutschland bereit wären, in gute Raumklang Hardware und entsprechende Medien zu investieren? Und wieviele bleiben pro Plattenfirma übrig, wenn ich die Anzahl auf die Plattenfirmen verteile? Ich bin bei meiner Rechnung auf ca 12 pro Firma gekommen. Die kann dann der Vertriebsleiter auch am Wochenende zum Musikhören zu sich nach Hause einladen...
Ich dachte auch nicht daran, jedem ne neue Stereoanlage zu verkaufen, das Thema ist ja durch. Quadrophonie konnte sich am Markt schon damals nicht durchsetzen, weil man dem Hörer auch nicht mit 4 Boxen das Gefühl vermitteln kann,. das er mitten im Orchester sitzt.
Mich interressiert das Thema mehr für Liveanwendungen. Speziell für quadrophonie komponierte elektronische Musik, kann, wenns gut gemacht ist, ein ganz besonderes Hörerlebnis werden.
Auch im Zeitalter des 5.1 Sourround, ist das noch nicht ausgelutscht. Es ist ja kein Problem, in jede Ecke eine Aktivbox zu stellen, aber wie kann man die Signale mischen und steuern?
 
Bernie schrieb:
Mich interressiert das Thema mehr für Liveanwendungen. Speziell für quadrophonie komponierte elektronische Musik, kann, wenns gut gemacht ist, ein ganz besonderes Hörerlebnis werden.
Auch im Zeitalter des 5.1 Sourround, ist das noch nicht ausgelutscht. Es ist ja kein Problem, in jede Ecke eine Aktivbox zu stellen, aber wie kann man die Signale mischen und steuern?

Auf das PDF bin ich gestern eher zufaellig gestossen, hab's nur ueberflogen, scheint aber recht aufwendig zu sein...

Klangfeldsynthese Optimaler Hörgenuss im Live-Einsatz

http://www.vue.fhg.de/fileadmin/Dateien ... insatz.pdf
 
Bernie schrieb:
Es ist ja kein Problem, in jede Ecke eine Aktivbox zu stellen, aber wie kann man die Signale mischen und steuern?
Mit einer Klangmühle - Beschreibung für eine einfache Ausführung hatte ich schon gegeben. Muss nur noch einer zusammenbasteln.
 
Mit der DAW geht das noch viel einfacher. Ist alles schon da. Zumindest in Logic und Nuendo bin ich SICHER. In Live geht's nicht so leicht. Cubase weiss' ich grad nicht. Aber lässt sich prüfen.
Also müh(l)elos machbar. Kannst quasi sofort anfangen. Alles, was mit DAW arbeitet braucht kein bisschen Extragear und wenn da ein halbwegs gängiges Audiointerface dran ist, hast du vermutlich 8 Ausgänge sowieso schon da. Nur, wegen der Verständlichkeit.

Lust natürlich vorausgesetzt. Man muss halt genug Boxen haben, der Rest ist eher Konfiguration. Also "Batteries included". Near05 kosten, wie schon gesagt, das Paar 189€ zzt. Als Rückboxen ggf. ausreichend erstmal. Nur bitte auf Ähnlichkeit achten, hab das leider auch mal versucht und die beiden Systeme waren sehr ungleich und das ist schlecht. Mit ähnlichen Systemen ist gut. Soviel zur Praxis. Hoffe s'hilft. Weil billiger und vielleicht begrifflich näher!?

Achja: Hey, ich hab da oben ein LOB gesehen für Illya. Das ist doch mal nett. Man merkt, es ist bald Weihnachten formlerly known as "X-Mas".
 
Osterhasi schrieb:
Bernie schrieb:
Es ist ja kein Problem, in jede Ecke eine Aktivbox zu stellen, aber wie kann man die Signale mischen und steuern?
Mit einer Klangmühle - Beschreibung für eine einfache Ausführung hatte ich schon gegeben. Muss nur noch einer zusammenbasteln.

Bei Dopefer müssten dass dann wohl pro Stimme mindestens ein A-174 und zwei A-134-1 sein.
 
Moogulator schrieb:
Mit der DAW geht das noch viel einfacher. Ist alles schon da. Zumindest in Logic und Nuendo bin ich SICHER. In Live geht's nicht so leicht. Cubase weiss' ich grad nicht. Aber lässt sich prüfen.
Also müh(l)elos machbar. Kannst quasi sofort anfangen. Alles, was mit DAW arbeitet braucht kein bisschen Extragear und wenn da ein halbwegs gängiges Audiointerface dran ist, hast du vermutlich 8 Ausgänge sowieso schon da. Nur, wegen der Verständlichkeit.....

Du bist schon einen Schritt zuweit. In Logic besteht zwar wohl die Möglichkeit verschiedene Kanäle für die entsprechenden Surroundkanäle zu bestimmen, und das dann zu mastern. Aber dafür mischen musst Du immer noch. Und ohne Joystick oder ähnliches ist das wohl eher Trial and Error, wenn man nicht nur die Extrempositionen (L, R, V, H, Mitte LR, Mitte VH, Mitte LV, Mitte LH. Mitte RV, Mitte RH und Mitte LRVH) nutzen will, sondern freies im Raum schweben ermöglichen will.
 
Es gibt trotzdem aber einen Softwarepunkt, den man entsprechend verschieben kann. Ja, klar. Das geht noch besser, aber es ist eine Möglichkeit mal anzufangen. Man könnte mit div. Modulen natürlich sowas auch innerhalb eines Sounds tun. Das meint Dirk vermutlich auch hier als Anregung, denn diese Module sind nicht mehr so teuer. Wobei wir noch drüber reden können, was ein Sound in X Dimensionen überhaupt ist: Ein Monoereignis, welches dort hin vermischt wird oder wirklich Ereignisse, die von sich aus bereits unabhängig und doch verbunden sind als Raumklang. Hoffe, ich brings damit rüber.
 
Jo. Und das funktioniert auch mit 7.1 so. DAs Problem ist ja ansich nur, dass herkömmliche Pulte keine "Balance" haben, so wie hier.
Dumm ist nur, wenn Dimension oben und unten dazu kommt. Dann würde es mehrdimensional. In der Darstellung aber machbar.
 


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