kpt_maritim
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In meiner doch recht langen Zeit als Bassist handgemachter Musik habe ich kein Pedal eingesetzt. Der Sound war das Ergebnis von Bass, Amp und Chops (Plektrum hatte ich nie verwandt).
War bei mir früher auch so:
https://www.jamendo.com/track/707974/track-1
Bass, 7ender Bassman und eine 2x15" Box. Dann hatte ich mir eine Finerkuppe abgetrennt. Die wuchs zwar wieder an, aber ich hatte zwei Jahre lang ein unangenehmes Gefühl im linken Zeigefinger beim Greifen. Das hatte ich als Anlass genommen mich mit Synthies zu beschäftigen und neues zu erforschen. Die Neigung meiner Tochter zu Tasteninstrumenten kam da noch hinzu. So konnten wir gemeinsam entdecken, was es da so gibt und was man machen kann. Das ist musikalisch eher unproduktiv, macht aber trotzdem Spaß.
Wenn ich jetzt den Bass einsetze - eher spärlich im elektronischen Bandkontext , dann mit Effekt bis hin zur totalen Zerstörung des Basssounds. Das geht live am besten mit digitalen Multieffektgeräten, die man vorprogrammiert. So hat man 20 Presets oder mehr auf Abruf. Wenn ich das mit One-trick-ponies nachmachen wollte, bräuchte ich große Pedalboards. Kostet teuer, und - will ich nicht schleppenl. Ein günstiger MFX-Bodentreter, ob von Korg oder Zoom, lässt den Bass glänzen oder schmutzen, je nach Bedarf.
Multieffekte bestehen ja auch nur aus lauter umschaltbaren One-Trick-Ponys. da ist es sogar besonders ausgeprägt, weil die meisten nur drei oder vier regler für die Paramter jedes Effektes haben. Nur sind die One-Trick-Ponyskeinzelne Einzelgeräte, sondern liegen als Softwaremodelle in der Kiste. Ich überlege aber auch genau das, setze ich nach dem Moog noch ein Multieffekt für Phaser, Flanger, Chorus, Delay ein? Ich habe mir da noch keine Meinung gebildet.
Boutique-Pedale wie den Tracer City nehme ich nicht für Band-Live-Auftritte, sondern für experimentelle Elektrokomposition, für Drones und Glitch. Da liegen die Teile dann auch auf dem Tisch und werden komplex verschaltet, z.B. mit Matrixmixern wie der 4ms Bend Matrix. Ein Modularsystem aus Pedalboards! Damit kann man auch live auftreten, siehe Hainbach. Ist aber ein ganz anderer Ansatz.
Genau, das ist ein ganz anderer Ansatz. Natürlich kann man Stompboxen auch auf den Tisch legen und für ganz andere Sachen verwenden, als sie gedacht waren. Experiemntieren ist toll. Was ich nur sagen wollte, ist, dass so etwas wie der beschriebene Darkglass Superdupervintagemegaalleskönner-Overdrive das Konzept einer Stompbox unterläuft. Das Teil ist einfach keine sinnvolle Stompbox. So ein Ding in ein Stompboxgehäuse mit dem Typischen Schalter zu stecken, ist wie eine eine Hängerkupplung am Lamborgini - kann man machen, ist aber wenig sinnvoll.
Viele Grüße
Martin