Steve Reich Huldigungs-Thread

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Ich habe mich vorweihnachtlich selbst beschenkt mit der einen oder anderen CD von Steve Reich :P

Ich höre mich nun seit gestern durch sein Lebenswerk hindurch - und bin absolut begeistert - von "Music for 18 Musicians", "Drumming", "Sextet - 6 Marimbas", "Variations - Six Pianos" und-und-und.

Steve Reich ist für mich einer der größten Komponisten neuer Musik und ich möchte ihn euch hier durch diesen Thread weiterempfehlen! Wer ähnlich begeistert ist von Steve Reichs Musik, der möge ihm hier huldigen!

Ob das hier ins sequencer.de-Forum paßt? Ich denke schon - seine Musik ist zwar nicht elektronisch (könnte es aber durchaus sein) - aber im höchsten Maße sequenziert und minimal.
 
audiotrainer schrieb:
Ob das hier ins sequencer.de-Forum paßt? Ich denke schon - seine Musik ist zwar nicht elektronisch (könnte es aber durchaus sein) - aber im höchsten Maße sequenziert und minimal.

:supi: Keine Frage!
Hab vor 2 Monaten die Musik des Herrn Reich für mich entdeckt. Faszinierende Werke.
Kaufempfehlung: Phases - A Nonesuch Retrospective (5CD Box, gibt´s gebraucht schon für nen Zwanni)

Vor einigen Wochen erst lief eine sehenswerte Doku über ihn bei Arte.
 
XCenter schrieb:
Vor einigen Wochen erst lief eine sehenswerte Doku über ihn bei Arte.
Ich weiß - ich habe sie aufgenommen - und war beim Ansehen (Hören) sowas von fasziniert davon, wie vielschichtig die Musik dieses Herrn ist (und wie cool er als Mensch zu sein scheint - sofern man so etwas aus der Ferne überhaupt beurteilen kann/darf).
Steve Reich war mir immer als hippes "Mem" ein Begriff, aber seine Kompositionen - konkret in Schall gegossen, über meine Lautsprecher - erschließen sich mir erst jetzt (sträflichweise) - bzw. kann von "erschließen" noch gar keine Rede sein, weil - je öfter ich die Musik höre - immer wieder neue Patterns und Groove-/Klang-Kontexte zum Vorschein kommen, die mir beim Hören zuvor noch gar nicht aufgefallen waren.
 
2009-06-riedl.jpg


Danke an dieser Stelle auch an Josef Anton Riedl, künstlerischer Leiter des Kulturforums im Bonncenter, Bonn, der es ermöglichte, dass Drumming im Februar 1975 an zwei aufeinander folgenden Tagen dort vom originalen Ensemble unter Mitwirkung des Komponisten aufgeführt wurde. Phil Glass, Terry Riley, Tangerine Dream, Peter Michael Hamel und Friedrich Gulda innerhalb von wenigen Tagen. Kultur jenseits der etablierten Mechanismen war der Stadt damals noch was wert.
 
Ist zwar ein bisschen wie "Selbstbauchpinselung", aber es macht dann doch ziemlich stolz, als Steve Reich eine CD, an der ich nicht unmassgeblich mitkomponiert habe so beschrieb: ""Your beautiful music - is it collaborating with pre-existing African music? - in C mixolydian with the introduction later of D major is really intelligent, satisfying and perhaps a conscious or unconscious recall of Mile Davis -Kind of Blue'? In any event seems like you're off and running."

Als wir ihn dann nett gebeten haben, uns einen "quote" für die Veröffentlichung zu geben, schrieb er: "Hot, intelligent and musical."
Wenn das kein Grund zum freuen ist......

Die CD um die es geht, wird übrigens im Januar erscheinen: http://www.cantaloupemusic.com/arti...taloupe_user=986b8e5c13610ef5dec6c4c5c22adee3
 
"Music for 18 Musicians" ist für mich ein Jahrhundertwerk!!!

"Drumming" dagegen finde ich recht mittelmässig: Alles sehr "predictable" Seine werke haben oft das gleiche strickmuster;
an "Music for 18 Musicians" ist er nie mehr herangekommen...

p
 
Sehr sympatischer Mann der Herr Reich, seine Musik finde ich jedoch überbewertet...
 
Zu Steve Reichs Musik passt finde ich sehr gut der Spruch:
Genial einfaches ist nicht genial, weil es einfach ist, sondern weil es genial ist.
Natürlich wirkt seine Musik auf den ersten Blick selbstreferenziell, aber ich zumindest kann mich bis jetzt immer wieder von ihr überraschen lassen!
Ich habe vor einigen Jahren eine Aufführung von "Six Pianos" organisiert und mitgespielt. Das war eine einmalige Erfahrung. Wir haben das Stück während der Proben immer wieder anders kennen gelernt und waren vor allem immer dazu angehalten, ganz genau hinzuhören. Eine wahre Hörschule!
Ein weniger bekanntes und sehr schönes Stück ist übrigens "clapping music", das auch im Hausgebrauch z.B. unter dem Christbaum mit der Oma aufgeführt werden kann.

PS Wer übrigens den Reichschen Minimalismus mag, dem sei "Vexations" von Erik Satie ans Herz gelegt.
 
habe vor zwei jaren (april 2006) in baden-baden im festspielhaus steve reich + musik auf seiner tournee bewundern können.

music for 18 musicians, thehillim, triple quartett & new york counterpoint -
gespielt vom ensemble modern aus ffm, die wohl auch zappas unreleased tracks gelegentlich aufführen...

habe mir sogar ein autogramm vom meister geholt und mich dabei für seine großartige musik bedankt, die mir
schon soviele schöne stunden beschert hat!

wenn man sowas einmal live gesehen hat, wie sich die leute an den klavieren und xylophonen abwechseln (music 4 geht ja eine stunde), das ist unglaublich. von der musik mal ganz zu schweigen.

allerdings setzt man die gehörten patterns automatisch in den kontext bereits gehörter aufnahmen und
bewertet passagen auch gleich für sich.

bei einem der schlüsseltöne (für mich) hatte sich der xylophonist dermaßen verhauen, daß ich es wirklich sehr schade fand, weil an der stelle durch das event ein wechsel im stück eingeleitet wird, der so eben völlig schief gegangen ist.

ich habe music for 18 musicians bestimmt zwei jahre lang immer auf jeder autofahrt gehört (die aufnahme von 1978, silbernes cover) und hatte immer neue texturen entdecken können. ein unglaubliches werk.

komischerweise beruft sich auf einmal fast jeder emusik künstler auf herrn reich.
vorher war es kraftwerk, jetzt isses reich, morgen ist es dann zappa.
scheint mode zu sein!
 
paradise disko schrieb:
komischerweise beruft sich auf einmal fast jeder emusik künstler auf herrn reich.
vorher war es kraftwerk, jetzt isses reich, morgen ist es dann zappa.
scheint mode zu sein!
<steile These>
Zumindest in der sog. "U"-Musik verwundert mich das nicht weiter, denn nachdem (Minimal-)Techno seit gefühlt 10 Jahren seinen Zenith überschritten zu haben scheint (meiner Meinung nach), hat die große Nabelschau bzw. Techno-Selbstreflexion begonnen - über die Ursprünge minimaler, elektronischer Musik nachdenkend (auf Steve Reich oder Kraftwerk z.B. Bezug nehmend), oder auch durch Zitate "klassischen" 90er-Jahre-Technos in vielen aktuellen Produktionen.
</steile These>
 


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