Siel Opera 6 retten

Deine Platine sieht ja ziemlich gut aus, wenn man die mal mit dem Bild auf der Webseite vergleicht.
Selbst bei den Polysixen hab ich nie einen solch üblen Schaden gesehen wie auf diesem Bild.
 
microbug schrieb:
Deine Platine sieht ja ziemlich gut aus, wenn man die mal mit dem Bild auf der Webseite vergleicht.
Selbst bei den Polysixen hab ich nie einen solch üblen Schaden gesehen wie auf diesem Bild.
Stimmt, so extrem angegriffen war meiner nicht, hier aber trotzdem mal ein Bild von vor dem ersten Serviceeingriff:
Opera 6 CPU board battery leakage
Und hier die aktuelle Oberseite:
Opera 6 CPU board (top) serviced
...und Unterseite:
Opera 6 CPU board (bottom) serviced

Das mit den Tastern hat sich auch geklärt. Es lag an EN2, Enable Leitung zu IC20, die war wieder kalt. Das ist ein FlipFlop, der die betreffenden elektronischen Schalter auf dem Voiceboard ansteuert. Es war dann leicht zu erkennen, dass alle Schalter, die nicht gehen darüber laufen.
Durch die Beseitigung dieses Fehlers zeigt sich jetzt aber, dass LFO III -> PWM A nicht schaltet. Dürfte aber ein ähnliches Problem sein.
Es geht also voran.
 
Leider musste ich jetzt feststellen, dass einer der SSM2056 ADSR ICs durch ist. Sowas hat nicht zufällig jemand zuhause rumfliegen...?
 
Für das Protokoll:
MacroDX schrieb:
Durch die Beseitigung dieses Fehlers zeigt sich jetzt aber, dass LFO III -> PWM A nicht schaltet. Dürfte aber ein ähnliches Problem sein.
Ja, so ist es: Die Strecke zwischen IC20/9 und IC52/10 war noch tot.

Des Weiteren bekommt die zweite Voice kein sauberes Gate. Das liegt auch tatsächlich an Pin 10 von IC23 (KP2). Obwohl ich den IC vorsichtshalber auch ersetzt habe und obwohl er weit von der Batterieschadenszone entfernt liegt, scheint der Sockel nicht mehr sauber zu greifen.
 
Update: Insgesamt waren zwei SSM2056 defekt. Beide konnte ich jetzt mit Hilfe der Bucht ersetzen. Somit sind alle Stimmen und Bedienelemente wieder voll funktionsfähig und das Gerät gerettet!

Jetzt ist nur noch ein technisches Problem offen: Die Rate LED für LFO III blinkt nicht. Am entsprechenden Eingang des Buffer Inverters kommt nichts gescheites an. Das Signal weist lediglich 1V PP auf und hat auch einen DC Offset von ca. 1V.
Wenn ich jedoch das Control Panel Board vom CPU Board trenne, messe ich am Header C15 ein sauberes Signal.
 
Mal den 4049 tauschen? Kabel und Verbinder prüfen? Gibt es einen besseren Schaltplan als den von elektrotanya.com?
 
swissdoc schrieb:
Gibt es einen besseren Schaltplan als den von elektrotanya.com?
Nicht das ich einen gefunden hätte. Die üblichen Suchverdächtigen liefern immer das eine Dokument. Die Suche bei Lange bleibt ohne Ergebnis. Erschwerend kommt hierbei hinzu, dass der Schaltplan für den DK 600 ist und ich schon mehr als eine Abweichung zum Opera 6 gefunden habe...
swissdoc schrieb:
Mal den 4049 tauschen? Kabel und Verbinder prüfen?
Ich stell gerade wieder eine Bestellung zusammen. Einen 4049 hab ich nicht zur Hand. Beim Reinigen des Boards habe ich aber schonmal einen Sockel dafür eingesetzt.
Ich habe auch eine Ersatzschaltung mit einem 7404 versucht, das hat jedoch auch nichts gebracht. Ich werde es dann mal mit einer Punkt zu Punkt Verbindung anstelle des Platinensteckverbinders probieren, um das Problem weiter einzugrenzen. Wenn man die bisherigen Fehlerquellen zu Grunde legt, dann ist es vermutlich immer noch ein Trace oder Via auf dem CPU Board von IC49 zum C Header, welcher nicht sauber leitet.
 
MacroDX schrieb:
Wenn man die bisherigen Fehlerquellen zu Grunde legt, dann ist es vermutlich immer noch ein Trace oder Via auf dem CPU Board von IC49 zum C Header, welcher nicht sauber leitet.
Ich hatte im Schaltplan schon Schwierigkeiten, den genauen Pfad zu verfolgen, aber so viel ist da ja nicht zwischen dem S&H Ausgang und der LED. Typischerweise sind es ja trockene Elkos, korrodierte Verbinder oder auch mal tote Bauteile. Hier kommt nun noch der Säureschaden dazu. Kriechen die Dämpfe nicht auch in die Leitungen und treiben dort ihr Unwesen?
 
swissdoc schrieb:
Ich hatte im Schaltplan schon Schwierigkeiten, den genauen Pfad zu verfolgen...
Ja da sagst du was! Ich habe den Schaltplan bzw. das Platinenlayout in einem Grafikprogram nachgezeichnet, das werde ich bei Gelegenheit auch mal auf meine Site hochladen. Wenn man dann das jeweils eine und andere Layer ausblenden kann geht das schon ganz gut. Aber der Originalscan ist grauenhaft...
swissdoc schrieb:
...aber so viel ist da ja nicht zwischen dem S&H Ausgang und der LED. Typischerweise sind es ja trockene Elkos, korrodierte Verbinder oder auch mal tote Bauteile.
Also ich habe mal auf verdacht die Diode am SH Ausgang ersetzt, weil mir das mit dem Spannungsabfall dann doch komisch vorkam. Die Alte war aber wohl noch völlig in Ordnung. Viel bleibt dann nicht mehr. Geht direkt über die Verbinder zum Inverter und dahinter ist noch ein Strombegrenzer...
swissdoc schrieb:
Hier kommt nun noch der Säureschaden dazu. Kriechen die Dämpfe nicht auch in die Leitungen und treiben dort ihr Unwesen?
Nun ja, wenn nicht richtig gereinigt dann können Reste ja immer noch fressen. Und ich glaube jetzt zwar weniger an Dämpfe, aber durch Kapilarwirkung kann so Säureschmodder ja schon in die ein oder andere Leitung kriechen. Aber das es dann bei einem 24 Pin Header nur eine Leitung erwischt klingt eher nicht so wahrscheinlich.
 
MacroDX schrieb:
Nun ja, wenn nicht richtig gereinigt dann können Reste ja immer noch fressen. Und ich glaube jetzt zwar weniger an Dämpfe, aber durch Kapilarwirkung kann so Säureschmodder ja schon in die ein oder andere Leitung kriechen. Aber das es dann bei einem 24 Pin Header nur eine Leitung erwischt klingt eher nicht so wahrscheinlich.
Wer weiss, Du wirst es hoffentlich bald finden. Ich hatte mal Stress mit gealterten und korrodierten Kabeln bei einem Federhallgerät (http://www.swissdoc.de/swissecho/), dort war es wohl auf die feuchte Lagerung zurückzuführen und die Korrosion war in die Kabel zum Halltank gekrochen. Das war nicht so nett...

Weiterhin viel Erfolg.
 
MacroDX schrieb:
Falls es jemanden interessiert, ich habe jetzt mal meinen Artikel zum gesamten Reparaturprozess freigeschaltet, auch wenn das LFO 3 LED Problem noch offen ist...
http://anlage-e.de/gear/siel-opera-6/
Danke! Interessant, dass neben dem Säureschaden doch noch anderswo Platinenrisse dabei waren. Die Risse sind ja beide beim IC 20. War das früher mal getauscht worden?
 
fanwander schrieb:
Danke! Interessant, dass neben dem Säureschaden doch noch anderswo Platinenrisse dabei waren. Die Risse sind ja beide beim IC 20. War das früher mal getauscht worden?
Danke für das Feedback! Ob da mal vorher schon was dran gemacht wurde weiss ich nicht. Ich weiß nur, dass das Teil jahrelang in einem nicht immer trockenen Raum senkrecht in der Ecke stand. Leichte Korrosionserscheinungen gab es ja auch hier und da.
Ich würde auch nicht von Platinenrissen sprechen. Zum einen lag es ja an einem Strang zwischen IC8 und IC20, der durch den säuregeplagten Bereich verlief. Das Andere lag an einer nicht mehr soliden Lötfläche direkt am Pin von IC20. Ich tippe auf Korrosion einheregehend mit zig-maligem raus- und reinsetzen des Boards. Den Sockel von IC23 hab ich z.B. auch getauscht, da er ziemlich angegriffen war, obwohl er weit weg vom Säureschaden saß.
 


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