Roland Juno-60: Angriff der Clone Krieger.

Taschenmusikant schrieb:
Womit du Gemeinsamkeiten zu Mustafa Gündoğdu und Peter Ries aufweist.
Die haben ihre analogen Schätzchen im Archiv und denken nicht dran zu verkaufen, auch wenn sie im Alltag mit Total Recall Software arbeiten.

Ich dagegen habe sehr viel von meinen alten Schätzen verkauft. Was ich aber behalten habe sind die Kisten die mir unmittelbar Freude machen. Ich kann mich in meiner freien Zeit stundenlang mit Herumgedudel und Arpeggiospielereien, Obertonkirmes per Sample and Hold Filtersweeps bei hoher Resonanz und sinnfreiem Gefummel an Potis und Fadern beschäftigen und habe einen Mordsspaß dabei. Außenstehende müssen mich dabei für vollkommen bekloppt halten, aber *mich* macht´s happy. Der Eine oder Andere hier wird verstehen, wovon ich spreche :) Leider will mir das mit Software und Controllern bisher nicht gelingen. Irgendwie habe ich dann immer den Zwang, das Ganze aufnehmen und nachbearbeiten zu müssen. Und dann isses wieder Arbeit ... ;-)
 
Büddesehr. Chorus Settings I + II. Die xps files sind für das Waves-Plugin und nochmal das Ganze als AU-Presets.

Die Settings sind zur Verwendung des MetaFlanger als Inserteffekt gedacht.
 

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Gerne!

Für die perfekte Illusion bitte noch etwas Rauschen und Zirpen beimischen ... :mrgreen:
 
noisefactory schrieb:
Gerne!

Für die perfekte Illusion bitte noch etwas Rauschen und Zirpen beimischen ... :mrgreen:


Ich wollte gerade schreiben"da fehlt aber das Rauschen"und dann sah ich den letzten Post :)

Klingt aber super :supi:
 
Bei dir klingt alles Super Mr. NoiseDeDonatis! :lol: Hast auch sehr gute A/D & D/A-Wandler.
Aber der erste "Vergleichstest" zeigt IMHO deutlich, dass in normalen Produktionssituationen, viele HW-Synths einfach fast obsolet geworden sind. Das ist auch der Grund, warum ich soviel an meinem Krempel derzeit verkaufe. Ist mir zu mühsam zum Einbinden geworden.
Trotzdem finde ich einen JU-60 (und JU-6) noch immer an sich nicht überflüssig. ;-)
 
frixion schrieb:
Bei dir klingt alles Super Mr. NoiseDeDonatis! :lol: Hast auch sehr gute A/D & D/A-Wandler.
Aber der erste "Vergleichstest" zeigt IMHO deutlich, dass in normalen Produktionssituationen, viele HW-Synths einfach fast obsolet geworden sind. Das ist auch der Grund, warum ich soviel an meinem Krempel derzeit verkaufe. Ist mir zu mühsam zum Einbinden geworden.
Trotzdem finde ich einen JU-60 (und JU-6) noch immer an sich nicht überflüssig. ;-)


naja - musik an sich ist partiell obsolet geworden seit sie grossteils nur noch ein unbezahltes amorphes massenprodukt ist welches a priori dem markting dient ist und die (oft schlechten) tracks mittels akkustischem marshall-plan organisert durch netz; radio und tv marschieren bis das album durch ist...und kein gras mehr wächst
ganz zu schweigen von dem beschissenem negativ-eklektizismus der seit den neunzigern einzug hielt

denn die welt konnte auch gut ohne geners wie country-downbeat-clustermetal oder ballethiphopfusion oder gar blastbeatgeigen-tango...oder ohne hits die aus ner telefonwerbung enstehen usw...
 
Klar, Musik ist einer ständigen Entwertung unterlegen, seit es sie im Überangebot gibt.
Daran nicht unschuldig sind die Radiostationen, die statt innovativer Mucke lieber Oldies bis zum Erbrechen wiederholen. Aber auch die vielen "Home-Producer", die den Markt überfluten.

Die Entwertung fing imo mit der Erfindung der Massenmedien Radio, Schallplatte und Tonband an.
Vorher brauchte man nämlich Musiker aus Fleisch und Blut, um Musik zu erzeugen.
 
bleibt mal on topic... und tom, man könnte fast meinen du hättest da einen kleinen kampf, damit dir deine synthrente nicht flöten geht. :lol:

und ja, es stimmt schon was noise gesagt hat, wenn der soundunterschied nicht wirklich da ist, überlegt man es sich 2 mal ob man die alte schleuder recorden (bzw. sogar behalten) will oder nicht. aber man muss auch sagen in den beispielen, die unterschiede sind da, ob es immer der juno60 ist, der einem am besten gefällt, ist individuell. beim arpeggio war der juno 60 für mich aber klar am besten...
 
Soundwave schrieb:
bleibt mal on topic... und tom, man könnte fast meinen du hättest da einen kleinen kampf, damit dir deine synthrente nicht flöten geht. :lol:

und ja, es stimmt schon was noise gesagt hat, wenn der soundunterschied nicht wirklich da ist, überlegt man es sich 2 mal ob man die alte schleuder recorden (bzw. sogar behalten) will oder nicht. aber man muss auch sagen in den beispielen, die unterschiede sind da, ob es immer der juno60 ist, der einem am besten gefällt, ist individuell. beim arpeggio war der juno 60 für mich aber klar am besten...


nö gar nicht - der einzige kampf den ich reglemässig in mir habe ist der dass ich mich farge warum ich nicht auch alles verhökere an gear - denn irgendwie stimmen ja auch sehr viele argumente der "praktiker"
aber was soll man machen: ich habe hier synths die ich praktisch nie spiele und die mich auch gar nicht so begeistern klanglich und DENNOCH kann ich mich nicht durchringen die herzugebem (siehe pro-one oder prophet 600 zb)
ich kann es nicht erklären ...es ist irrational (und ich bin sonst kein sammel-nerd)
meine befürchtung bzw. innere angst in diesem kontext lässt sich am besten mit einer textoassage von "wasted years" (iron maiden - somewhere in time 1985) beschreiben
"...you never miss it till its gone away..."
es wäre befreiend ...aber da ist eine hürde...

übrignens war das zum thema musik "an sich" nur ein kleiner ausritt - alles ne frage der einstellung - viele denken anders
 
Ich sehe das wie noisefactory, müsste ich professionell produzieren wäre es ausschließlich Software. Da es bei mir nur Hobby ist, ist es halt ausschließlich Hardware.


Das ist wie Kunstschmied/Handarbeit vs CNC-Bearbeitung.
 
micromoog schrieb:
Ich sehe das wie noisefactory, müsste ich professionell produzieren wäre es ausschließlich Software. Da es bei mir nur Hobby ist, ist es halt ausschließlich Hardware.


Das ist wie Kunstschmied/Handarbeit vs CNC-Bearbeitung.


das "witzige" ist ja dass ich die sachen für kunden auch zu 98% nur mit software mache -- der (kleine) synthfuhrpark dient also nur meiner persönlichen befriedigung
 
Taschenmusikant schrieb:
Klar, Musik ist einer ständigen Entwertung unterlegen, seit es sie im Überangebot gibt.
Daran nicht unschuldig sind die Radiostationen, die statt innovativer Mucke lieber Oldies bis zum Erbrechen wiederholen. Aber auch die vielen "Home-Producer", die den Markt überfluten.

Die Entwertung fing imo mit der Erfindung der Massenmedien Radio, Schallplatte und Tonband an.
Vorher brauchte man nämlich Musiker aus Fleisch und Blut, um Musik zu erzeugen.

Ich habe zu diesem Zweig mal ein neues Thema aufgemacht ...

viewtopic.php?f=31&t=55071#p567910
 
noisefactory schrieb:
Ich habe doch gar nicht geschrieben, dass es nicht um Gleichheit geht? :?:

Nochmal, der Sinn der Übung: Könnte man mit Plugins nah genug an den Klang eines Juno-60 heranreichen? Ich sage: Ja - für mich nah genug, um damit zu arbeiten.
Darin hat mich die heutige Chorus- "Entdeckung" sogar noch bestärkt.

Die andere Seite ist: Bringen Plugins den gleichen "Spielspaß" wie ein Juno-60? Ich sage: Ganz klar, für mich NEIN :)

Das unterschreibe ich.

Das TAL-Plugin ist echt spitze. Aber es ist halt einfach toll, einen echten Juno 60 da stehen zu haben.
 
noisefactory: tolle sache, denn es zeigt mal wieder, dass man sogar mit freeware musikalisch eine menge erreichen kann. (was ja gar nicht in frage stellt, dass man sich auch mal so ne schon etwas ältere heimorgel kaufen kann, wenn man lust drauf hat.)

die halbwertszeit der erinnerung an diesen beitrag im forum schätze ich auf drei tage. dann wird jemand wieder behaupten er könne ja nichtmal anfangen solange er nicht wenigstens...hat aber spaß gemacht!
 
fab schrieb:
die halbwertszeit der erinnerung an diesen beitrag im forum schätze ich auf drei tage. dann wird jemand wieder behaupten er könne ja nichtmal anfangen solange er nicht wenigstens...

:mrgreen:

Gut möglich, aber auch gar nicht schlimm. Ich will ja niemanden bekehren und jeder Jeck is anders.
 
fab schrieb:
noisefactory: tolle sache, denn es zeigt mal wieder, dass man sogar mit freeware musikalisch eine menge erreichen kann. (was ja gar nicht in frage stellt, dass man sich auch mal so ne schon etwas ältere heimorgel kaufen kann, wenn man lust drauf hat.)

die halbwertszeit der erinnerung an diesen beitrag im forum schätze ich auf drei tage. dann wird jemand wieder behaupten er könne ja nichtmal anfangen solange er nicht wenigstens...hat aber spaß gemacht!
Lass den Leuten doch ihre subjektiven Präferenzen. Wenn jemand lieber mit Papier und Bleistift Partituren schreibt, obwohl das heutzutage mit guter Software definitiv speditiver von Statten geht, ist das doch OK so. Musikmachen ist (immer noch) eine Kunstform, die deshalb nicht auf Teufel komm raus nach pragmatisch-wirtschaftlichen Kriterien zu zweckoptimieren ist.
Ich habe letzthin ein Shootout gemacht zwischen Andromeda A6 und D-CAM Cypher, Fazit: Unentschieden. Hätte ich eigentlich aufnehmen und hier als Blindtest posten sollen, war nämlich einiges beeindruckender als meine Gegenüberstellung A6 vs. Minimonsta. Aber der A6 blieb trotzdem im Studio, und die Demoversion von D-CAM habe ich nicht autorisiert. Warum? Weil der A6 ein Musikinstrument ist, und Cypher lediglich ein Klangerzeuger. Ich kann den A6 unter den Arm klemmen (OK, ist etwas schwer :lol:), zum Proberaum rüberlaufen und direkt einen Amp anhängen und loslegen. Er startet binnen Sekunden auf. Er hat eine Tastatur, viele Regler und ein eigenes Display -ich kann ihn direkt am Gerät spielen und bedienen. Es ist diese Unmittelbarkeit, diese "Instrumentenhaftigkeit", die ich als Musiker brauche, und die mir Software-Technologie so nicht bieten kann. Und ich glaube, ich bin da nicht ganz allein.

Ein anderer Aspekt ist Wertbeständigkeit. Im Zeitalter der zunehmend unbegrenzten Möglichkeiten digitaler Technologie und damit einhergehenden zunehmenden Austauschbarkeit und Beliebigkeit ist es einfach ein gutes Gefühl, ein Musikinstrument zu besitzen, welches nicht diesem (mir persönlich langsam suspekten) technologischen Steigerungsimperativ unterworfen ist. Analogtechnologie ist nicht (mehr) Moore's Law unterworfen, die meisten Schaltungsdesigns in Analogsynths sind nun schon über 40 Jahre alt. Es ist eine klassische Technologie, mit einer guten Mischung aus Vorzügen und Nachteilen, die von unserer Gesellschaft bereits absorbiert worden ist. Mit anderen Worten: eine super Basis zum Musik machen :) anstatt sich stets vom neusten technologischen Firlefanz ablenken zu lassen.

Meiner Meinung nach sind dies die wahren Gründe, warum der Wert von Vintage-Synths global steigt und steigt. Der steigt nämlich nicht, obwohl die Emulationen immer besser klingen, sondern WEIL sie immer besser klingen.

Die gesellschaftliche Optionierung einer Commodity (in diesem Fall die analoge Klangqualität) und die dadurch entstehende Relativierung (denn was leicht verfügbar ist, ist nichts Besonderes mehr) bewirkt am Ende die kulturelle Rückbesinnung auf das Original, dessen Wert dadurch steigt. Diese paradoxe Reaktion ist überall zu beobachten.

Wir leben im Zeitalter von iPod Nanos und free Downloads -und der Vinyl-Markt wächst wieder. Same thing...
 
tim schrieb:
(denn was leicht verfügbar ist, ist nichts Besonderes mehr)

Stimmt, so ist der Mensch gestrickt. Super auf den Punkt gebracht! :supi:

Wahrscheinlich verliert Musik im Allgemeinen auch deshalb an Stellenwert.
 
Oder anders gesagt. Inspiration, Produktivität und Klangqualität sind unterschiedliche Paar Schuhe.

Gutes Design und Bedienbarkeit können eine tolle Inspirationswuelle sein. Bei mir ist es so dass die großen Boliden in meinem Zimmer mich oft aber mehr gehemmt haben als inspiriert. Produktivität bedeutet bei mir: wenn die Ideen kommen soll es schnell gehen. Auch ein Argument für Software. Das mit dem Klang ist ja jetzt weitgehend geklärt...
 
noisefactory schrieb:
tim schrieb:
(denn was leicht verfügbar ist, ist nichts Besonderes mehr)

Stimmt, so ist der Mensch gestrickt. Super auf den Punkt gebracht! :supi:

Wahrscheinlich verliert Musik im Allgemeinen auch deshalb an Stellenwert.
Definitiv. Und nicht nur die Musik. Leider. :sad:

Falls diese kulturelle Betrachtungsweise von Interesse ist, kann ich das Buch "Die Multioptionsgesellschaft" von Peter Gross (Prof. für Soziologie HSG) sehr empfehlen. Ziemlich starker Tobak, hat mir aber genau deshalb die Augen geöffnet.

Software-Clones von Hardware-Klassikern steigern dessen Wert, und dies ironischerweise umso mehr, je besser der Clone ist. Weil der Akt des Klonens in sich selbst ja signalisiert, dass das Vorbild begehrenswert ist. Und je aufwendiger und dadurch akkurater der Clone, desto begehrenswerter muss das Vorbild demzufolge ja sein. So entsteht die paradoxe Situation, dass, während "Emulanten" immer besser werden -die Nachfrage nach deren Vorbildern aber nicht nachlässt sondern sogar steigt.
 
Das hat was Tim... interessante Betrachtungsweise... ;-)

Nun, ich werde meine 3 Juno-60 auch behalten... *grins* (kein Neid bitte).. Macht einfach nur Spaß... Software hat keine Haptik...
 
tim schrieb:
Software-Clones von Hardware-Klassikern steigern dessen Wert, und dies ironischerweise umso mehr, je besser der Clone ist. Weil der Akt des Klonens in sich selbst ja signalisiert, dass das Vorbild begehrenswert ist. Und je aufwendiger und dadurch akkurater der Clone, desto begehrenswerter muss das Vorbild demzufolge ja sein. So entsteht die paradoxe Situation, dass, während "Emulanten" immer besser werden -die Nachfrage nach deren Vorbildern aber nicht nachlässt sondern sogar steigt.

Das beobachte ich auch seit geraumer Zeit. Es ist kein Zufall, dass der JP8 ziemlich genau seit dem Release der Arturia Emulation so im Wert gestiegen ist. Und die ist nicht einmal besonders gut.
Das Gleiche bei Minimoog, ARP2600, MS-20 und über diverse Outboardteile brauchen wir gar nicht reden.

Werde mir das Buch trotzdem mal besorgen, klingt interessant.
 
noisefactory schrieb:
Hier mal 2 Soundbeispiele vom Juno-60 (PWM + Chorus Setting II) sowie vom Tyrell Plugin + Waves Metaflanger. Na, wie klingt das?

Sorry, aber der Tyrell klingt einfach nur klinisch tot. Im Band- bzw. musikalischen Kontext mag das ok sein, aber so im 1:1 Vergleich, klingt der Softsynth einfach nicht.
 
Wieso sorry? Ist doch okay, wenn das Deine Meinung ist. :supi:

Ich empfinde das selbst nicht so krass, bzw. höre ich den Unterschied einfach nicht so deutlich.
 
noisefactory schrieb:
tim schrieb:
Software-Clones von Hardware-Klassikern steigern dessen Wert, und dies ironischerweise umso mehr, je besser der Clone ist. Weil der Akt des Klonens in sich selbst ja signalisiert, dass das Vorbild begehrenswert ist. Und je aufwendiger und dadurch akkurater der Clone, desto begehrenswerter muss das Vorbild demzufolge ja sein. So entsteht die paradoxe Situation, dass, während "Emulanten" immer besser werden -die Nachfrage nach deren Vorbildern aber nicht nachlässt sondern sogar steigt.

Das beobachte ich auch seit geraumer Zeit. Es ist kein Zufall, dass der JP8 ziemlich genau seit dem Release der Arturia Emulation so im Wert gestiegen ist. Und die ist nicht einmal besonders gut.
Das Gleiche bei Minimoog, ARP2600, MS-20 und über diverse Outboardteile brauchen wir gar nicht reden.

Werde mir das Buch trotzdem mal besorgen, klingt interessant.
konnte ich auch so beobachten... die "clones" sind sowas wie der ritterschlag für dir originale hardware!
aber leider leider ist der roland sh-5 trotzdem nicht wirklich günstig zu kriegen
 
Ja, im Sog dieser Entwicklung hat es natürlich noch andere Hardware mitgezogen.
 


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