Roland Juno 106 Voice Chips ?

C

chubbychecker

.
hi
ich plane mir eventuell wieder einen Juno-106 zu kaufen, und lese immer wieder im Internet dass die probleme
mit den Voice Chips haben und oft ausfallen... ist das generell bei allen Juno 106s so oder eventuell nur bei frühen oder späteren
seriennummern ? und tritt dieses Problem auch bei den Juno 60 auf?
 
es betrifft bestimmte baureihen. frag mich jetzt aber nicht welche das sind. meiner hat noch nie zicken gemacht. bei anderen sterben sie aber nach und nach. das problem ist aber handelbar/reparierbar bzw gibt es genügend ersatz im internet. beim ju-60 passiert das nicht.
 
RetroSound schrieb:
es betrifft bestimmte baureihen. frag mich jetzt aber nicht welche das sind. meiner hat noch nie zicken gemacht. bei anderen sterben sie aber nach und nach. das problem ist aber handelbar/reparierbar bzw gibt es genügend ersatz im internet. beim ju-60 passiert das nicht.
Ich wüsste nicht, dass es bestimmte Baureihen betrifft. Hast Du das irgendwo mit Beleg her? Meiner Ansicht nach hat Roland wegen den Problemen mit dem 80017 (der ja kein Chip, sondern einfach ein vergossenes Modul) den IR3R05 bei allen anderen Modellen eingeführt (also das gleiche, nur als richtigen Chip). Die Qualitätsprobleme mit den 80017 gab es ja wohl schon z.T. bei der Produktion.
 
tom f schrieb:
meine 106er habe (zumindest solange sie bei mir waren) nie was gehabt
Das hängt ja auf dezidiert mit den "klimatischen" Rahmenbedinungen zusammen. Obn der Synth häufig Kalt/Warm-Wechseln ausgesetzt war, oder in sehr feuchter Umgebung stand.

Der Fehler beim A80017 ist ja, dass die Gussmasse der Module Risse bekommt (was durch starke Temperaturschwankungen begünstigt wird), dann kriecht langsam Feuchtigkeit in die Risse rein (das ist zunächst nicht leitendes, quasi destilliertes Wasser), in der Feuchtigkeit lösen sich Staubpartikel auf, dadurch werden Ionen in der Feuchtigkeit gesammelt, und jetzt wird dieser Schmodder leitend. Und dann hat man Kurzschlüsse zwischen den Beinchen der SMD-Chips auf der vergossenen Platine.

Ich schätze, dass vor allem 106er betroffen sind, die viel Livebetrieb erfahren haben. Und das dürften nicht wenige sein, denn der 106er war bei Showband-Profi-Musikern ausserordentlich begehrt.


Florian
 
florian_anwander schrieb:
tom f schrieb:
meine 106er habe (zumindest solange sie bei mir waren) nie was gehabt
Das hängt ja auf dezidiert mit den "klimatischen" Rahmenbedinungen zusammen. Obn der Synth häufig Kalt/Warm-Wechseln ausgesetzt war, oder in sehr feuchter Umgebung stand.

Der Fehler beim A80017 ist ja, dass die Gussmasse der Module Risse bekommt (was durch starke Temperaturschwankungen begünstigt wird), dann kriecht langsam Feuchtigkeit in die Risse rein (das ist zunächst nicht leitendes, quasi destilliertes Wasser), in der Feuchtigkeit lösen sich Staubpartikel auf, dadurch werden Ionen in der Feuchtigkeit gesammelt, und jetzt wird dieser Schmodder leitend. Und dann hat man Kurzschlüsse zwischen den Beinchen der SMD-Chips auf der vergossenen Platine.

Ich schätze, dass vor allem 106er betroffen sind, die viel Livebetrieb erfahren haben. Und das dürften nicht wenige sein, denn der 106er war bei Showband-Profi-Musikern ausserordentlich begehrt.


Florian


danke für die interessante info - witzig zu erfahren dass es sowas regelrecht "biologistisches" ist das dem juno zu schaffen macht... passiert ja sonst eher mit gletschern, dass das wasser/eis die stein spaltet und den berg zersetzt - LOL
 
Es gibt sogar Reparaturanleitungen für "gestorbene" Chips - sodass man in nicht wenigen Fällen an der Anschaffung neuer Chips vorbei kommen könnte. Bei meinem (ex-) 106er jedenfalls fiel nach 5 Jahren intensiver Benutzung eine von 6 Stimmen aus (ohne Livebenutzung oder Feuchtigkeit) - und der Verkauf des teil-defekten Gerätes war für mich lohnender als eine Reparatur.

Ähem: Und gemessen an den heutigen Preisen (ca. 650,- Euro) gibt es für meine Begriffe ein paar gute Alternativen zum 106er. Man möge mich der Häresie zichtigen, aber ich (*räusper*) bevorzuge soundmäßig doch tatsächlich den Venom vor dem 106er...

(setzt aber viel Programmierarbeit voraus, denn mit seinen Standardsounds ist der Venom zurecht umstritten)
 
Aber das mit den Voice Chips war glaub's wirklich vor allem bei den 106ern der Fall. Ich habe einen JX-3P, der über 20 Jahre mit österreichischen Partymusikern auf Tour war - diese Vergangenheit sieht man dem Teil optisch ziemlich an, aber technisch: Seit ich den habe keinerlei Probleme.
 
RetroSound schrieb:
ein kleines chemielabor zu hause eingerichtet und los gehts:
http://www.youtube.com/watch?v=W4lF0xSVQlg
das kann jeder! :floet:
Du dramatisierst. Das ist doch nur Aceton (gibt es in jedem Baumarkt). Wer sich nicht traut bzw. keine ruhige Hand hat, der möge mir die Chips zuschicken, ich mache es für 5 Euro pro Chip. Man benötigt dazu nur Geduld und Spucke. Und Aceton. :mrgreen:

(über dieses Video hinaus - eigentlich soll es sogar so sein, dass man die "befreiten" Chips anschließend bei 60 Grad für einige Stunden bäckt - und damit den allergrößten Teil dieser Chips wieder zu Leben erweckt)
 
ist sowas nicht auch etwas riskant?

aceton ist ja nicht grade gesundheitsförderlich... inkl. chemischer reaktion mit dem harz.. dann auch noch backen (extra dämpfe..)

stellt sich unabhängig die frage ob man die teile nicht schon vor dem versagen entharzen soll ...

mfg
 
ist sowas nicht auch etwas riskant?

aceton ist ja nicht grade gesundheitsförderlich... inkl. chemischer reaktion mit dem harz.. dann auch noch backen (extra dämpfe..)

stellt sich unabhängig die frage ob man die teile nicht schon vor dem versagen entharzen soll ...

mfg
 
ist sowas nicht auch etwas riskant?

aceton ist ja nicht grade gesundheitsförderlich... inkl. chemischer reaktion mit dem harz.. dann auch noch backen (extra dämpfe..)

stellt sich unabhängig die frage ob man die teile nicht schon vor dem versagen entharzen soll ...

mfg
 
Mein MKS-30 hatte einen defekten Chip, Aceton hat es gerichtet.
Mein Juno 106 hatte zwei defekte Chips, Aceton hat es nicht gerichtet, backen habe ich nicht probiert (ist mir neu), dort habe ich recht günstig einen VOICE CHIP FILTER IC CLONE eingebaut.

Beide gebraucht gekauft, kenne aber die Geschichte der Geräte nicht.
 
tom f schrieb:
ist sowas nicht auch etwas riskant?

aceton ist ja nicht grade gesundheitsförderlich... inkl. chemischer reaktion mit dem harz..

…wattn fürn Harz?
Harz4 oder was???


PS: Aceton ist natürlich nicht gesund, aber ist schon geil was man aus vermeintlichen Kunststoffen(Acetat) so machen kann. Brillengestelle kleben, das Binding an der 58er Les Paul wieder anbringen, etc....
 
Er meint wohl das "Gussmaterial" welches zerstört werden soll.
Hab beruflich mit Aceton zu tun, krasses Zeug. Auf jeden Fall Handschuhe tragen und beeilen, Kunstoff wird recht schnell schwach....
 
Hi guys! Alter Thread, ich weiß, aber...

mal eine Frage:
Wieso wurden von Roland überhaupt die Chips mit diesem Misst überzogen - etwa um thermische Kopplung zu erzielen? Bei den anderen drei MC5534A ist hingegen Silikon auch über die ICs angebracht worden, bevor man das mit diesem Zeug ummantelt hat. Außerdem, wenn man das Acetonbad erfolgreich hinter sich hat, dann kann man deutlich erkennen, dass an den Seiten der ICs Silikon rausgequollen ist, was auch zwischen den IC-Beinchen zu sehen ist. Hat das Roland etwa zur zusätzlichen befestigung der ICs an die Keramikplatine angebracht? Hmm, sind doch zwei Fragezeichen geworden...

Cheers,
star
 
Habe bei meinem Juno 106 die Aceton-Prozedur durchgeführt.
Das Einzige was noch zu bemängeln wäre, betrifft das Resonanzverhalten bei höherer Resonanz. Hier verhalten sich die Stimmen etwas unterschiedlich.
Ich habe mir vor dem Acetonbad alle Voice Chips markiert, durch leichtes Einbiegen der Anschlussbeinchen. Beim ersten Chip das erste, beim zweiten das zweite usw. Leider waren die Kennzeichnung der Chips 2 und 4 verloren gegangen.
Und dann habe ich sie - bis auf 2 und 4 - genauso wieder eingesetzt. Ich wollte einen Neuabgleich vermeiden; doch so wie es aussieht, komme ich da wohl nicht drum herum. Das nachträgliche Tauschen der Voice Chips 2 und 4 gegeneinander war ein Erfolg, so wie es der Stimmen-Check zeigte (Juno aus, Transpose drücken, POLY 1 und POLY 2 gleichzeitig drücken). Habe alle Chips gesockelt; das war ein ziemlich filigranes Unterfangen mit einer 2x1mm Lötspitze :)
image1.jpeg
 
Das Einzige was noch zu bemängeln wäre, betrifft das Resonanzverhalten bei höherer Resonanz. Hier verhalten sich die Stimmen etwas unterschiedlich.
Es ist ein alter analoger Synth, da gehört das dazu. Man kann die Stärke der Resonanz aber abgleichen. Wie, steht im Service Manual. Es gibt sogar eine ganze Serie von Videos zur komletten Prozedur für die Kalibrierung des ganzen Synths:

 
Hab das 2016 auch gemacht.... von anfangs 5 von 6 kratzenden Stimmen waren danach 5 wieder heile und eine ganz tot
diese habe ich durch einen Analogue Renaissance Clon-Chip ersezt...
das kalibrieren habe ich mir erspart... ich mag es wie er jetzt klingt , dass nicht jede Stimme exakt gleich ist

Juno-106-Acetone2-WIP-1.jpgJuno-106-Acetone2-WIP-5.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Sounds haben einen Hauch PPG :cool:

Der Juno 106 hat mit seiner genauen Tonhöhe da einen gewissen Vorteil und dank des Mode-Locking Effektes sitzt die Resonanz auch immer tonal passend. Der Filter alleine hätte sicher gewisse Probleme mit Tracking und Voice-to-Voice Konsistenz.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Filter alleine, mit additivem Chorus, klingt so:

Anhang anzeigen Juno 106 Filter.wav

Das einzige was hierbei nicht funktioniert: Man kann ihn nicht exakt mit dem Freq - Regler z.B. auf ein "C" stimmen. Der ist dann entweder zwischen einem "C" und einem "C#" - oder zwischen einem "H" und einem "C". Der Hauptoszillator steht dabei bei einem "C" - wenn man diesen vergleichsweise dazu einschaltet.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das einzige was hierbei nicht funktioniert:
Ich gehe davon aus, dass Du unterschiedliche Tonhöhen zwischen den Stimmen hast und dass es nicht über 5 Oktaven tracken wird. So genau sind fast keine der alten Kisten, bei den neuen sieht es nicht anders aus, es sei denn, die CPU hilft da kräftig mit.
 
Na ja, der kritische Test mit dem Stimmgerät zeigt schon Unterschiede. Allerdings sind diese Unterschiede zwar messbar, aber kaum hörbar. Es ist immer die Frage, was man zu was braucht. Und ich brauche den Juno nicht, um irgendwelche Laborergebnisse zu befriedigen, sondern zum Musik machen :)
 
Das ist mir beim Kalibrieren aufgefallen: der Filter wird absichtlich(!) auf B (=h) einen Halbton tiefer als der Oszi gestimmt. Die Filter VC wird durch den tuning Regler nicht verändert - also dürften sich Sounds mit stark oszillierendem Filter durch Tuning im Klang verändern! Wird wohl irgendeinen Grund haben, warum Roland das so vorgibt. Weiss aber noch nicht, warum. 🤔
 


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