Der Witz an diesen Geräten ist ja, daß die alle auf dem gleichen Synth-Chip basieren, der von Fujitsu für Roland gebaut wurde, sich "LA32" nennt, als Bezeichnung aber MB87136 hat.
Der Chip für den Hall ist beim D50 noch ein weiterer Fujitsu-Kundenchip, MB87126-006, bei den kleinen D-Modellen danach steckt dann bereits einer aus Fujitsus Baukastenfamilie drin: HG61H20R36F, der über eine externe Firmware im ROM verfügt. Chorus wird beim D50 ebenfalls noch durch einen eigenen Chip, auch Fujitsu Custom Build (MB87137) erzeugt.
Auch arbeitet der D50 noch mit einem anderen Prozessor als die späteren Modelle, vor allem hat er nur einen drin, wo der D20 gleich zwei besitzt: einen für Bedienfeld, Speicher und Konsorten (Assigner) und einen für den Synthesizer.
Als D/A-Wandler sitzt bei allen ein PCM54 drin. Beim D50 wird allerdings 20bit gewandelt, dazu sitzt neben dem Hauptwandler ein Kleiner Zusätzlicher, bestehend aus Widerständen (R2R-Netzwerk). Die 20bit Sache kommt aus dem Hallchip, der Tonerzeuger selbst und auch der Chorus sind rein 16bit.
Die ganzen Klangunterschiede zwischen den LA-Synthis liegen also an unterschiedlichem Quellmaterial und einer unterschiedlichen externen Beschaltung der Ausgänge, aber auch in einem unterschiedlichem Signalweg innen. Beim D50 laufen alle Signale aus dem LA-Chip durch den Hallchip und von dort aus in den Wandler, der Chorus hängt parallel dazu. Bei den kleinen D-Modellen dagegen laufen die Signale aus Synth und Effektchip erst in einer analogen Mischstufe hinter dem Wandler zusammen, vorher werden sie nacheinander an den Wandler angelegt (Zeitmultplexverfahren).
Die unterschiedlichen Ausstattungen bei den D-Modellen müssen dann offenbar auch in der Firmware und den unterschiedlichen Prozessoren begründet sein, denn ohne eine genaue Firmwareanalyse weiß man nicht, was genau der LA32-Chip nun alles macht und wieviel die CPU dazu beisteuert.
Oliver Schwarz (Musictronics) hatte sich den D50 vorgeknöpft und rausgefunden, daß die Wellenformen selbst nicht rauschen, sondern das ein Problem des Auslese- bzw. Weiterverarbeitungsprozesses ist. Die ROMs mit den Wellenformen hängen direkt am LA32-Chip und werden von diesem ausgelesen. Beim D50 hat dieser noch einen eigenen Quarzoszillator und bekommt zusätzlich noch ein Taktsignal vom System selbst, bei den kleinen Modellen dagegen wird er nur von einem der Gatearrays mit einem Taktsignal versorgt.
D-110 hatte ich eine ganze Zeitlang leihweise bei mir stehen, bis ich mir meinen Ensoniq SQ-R kaufte. Durchaus nette Kiste bei einigen Sounds, manche waren dagegen eher so in Richtung "fieps, tröt, raschel".