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Guest
Der Dienstagsrant
Letzte Nacht schaltete Vodafone das Analogkabel ab.
Pfiffig wie ich bin, hatte ich im Sommer schon einen DVB-C-Receiver erworben. Xoro hieß der Hersteller, ich mochte das Gerät. Leider gab es Glitches. Kurze Aussetzer in Ton und Bild - besonders Erstere hätte ich aufnehmen sollen. Es klang, als wenn man mit 'ner Industrial-CD aus den frühen 90ern scratcht, nur dramatischer, geradezu endzeitlich. Dafür müsste ich an der DAW lange stricken! Am DX7 könnte man sowas programmieren, wenn man ein ganz abgebrühter Hund ist.
Also zurück zum Händler, statt Umtausch via Aufpreis ein Konkurrenzprodukt von Technisat genommen. "Das kann aber einklich nich am Gerät liegen", hatte der Verkäufer gesagt. Ich hätte auf ihn hören sollen. Nachdem der Marktführer die gleichen Symptome zeigte, wurde klar, es lag am Antennenkabel. Diese ein Meter Fuffzig, die zwei Dekaden stressfrei analoge Signale aus der Dose schaufelten, waren plötzlich nimmer gut genug. Der Verkäufer war nicht auf die Idee gekommen, mir sündhaft teures Spezialkabel mit platin-eloxtierten Zwirbeln am Endschaft gleich mitzuverscheuern. Für ihn sind die Tücken dieser fragilen Signaltechnik offenbar auch Neuland.
Na gut, neues, besser abgeschirmtes Kabel andernorts besorgt und siehe da, es gibt jetzt nur noch ganz kleine visuelle Glitches. Zu Stoßzeiten. Also wenn mitten in der Nacht mal ein guter Film läuft. Und moins, wenn ich mich via N-TV mit den neuesten Fakenews versorgen will. Das sieht eigentlich ganz putzig aus. Digital Art, VFX und so. Bei Android gibt's 'ne App für solche Dönecken. Jedoch bringt der Marktführer mit jedem Glitch die Senderliste durcheinander, indem er gelöschte Sender wieder an Bord holt. Das schmälert die Nutzererfahrung ungemein.
Nun kann so ein DVB-C-Gerät auch Radiosender empfangen. Während ein DAB+-Gerät rund 35 Stationen einfängt, bringt's DVB-C auf 90. Darunter 8x MDR, 12x NDR und so weiter. GEZ Galore! Ich kann jetzt in Hamburg hören, was der WDR aus Ostwestfalen zu berichten hat. Ostwestfalen hat nämlich seinen eigenen WDR. Der NDR sollte für Horn und Billstedt auch einen einrichten. Droben in Mümmelmannsberg. Nachdem ich alles rausgeschmissen hatte, was nervt, blieben fünf. Immerhin, bei UKW waren es null.
Nun find ich den Gedanken unerträglich, Radio über die Glotze zu hören. Übers Display screensaved so ein Kofferradiosymbol umher, das frisst unnötig Storm und killt meine CO²-Bilanz. Es müsste doch irgendwelche digitalen Radio-Receiver geben. Yeah! Gibbet! Einen von "Vistron". Das klingt wie 'ne DDR-Firma, aber die ham sowas, den VT855. Technisat - mein hassgeliebter Marktführer - hat auch einen, den Cablestar100. Das war's im Wesentlichen. Die schalten also das analoge Radio-Signal im Kabel ab, machen sauteure HiFi-Tuner über Nacht zu Elektroschrott und dann hat man 2 Alternativen. Immerhin kosten sie mit zwischen 50 und 60€ nicht die Welt.
OK, einen HiFi-Tuner hab ich schon lange nimmer. Mir kann's wumpe sein. Ich würde nur im Schlafzimmer Radio hören, gewissermaßen als Einschlafhilfe. Als ich auf Technisats Webseite nach Infos über den Cablestar suchte, poppte ein Chatfenster auf. "Wenn se Fragen haben, stellen se se!!" Klar, ich hatte eine, wie nett.
"Kann ich den Cablestar an den RFout meines HD C232 anschließen?" (so heißt der kleine Glitchproduzent).
Nach 'ner Weile loggte sich ein Supporter ein. Nach noch 'ner Weile hatte er die Antwort zusammengeklickt:
"Ja, das geht, kann aber für Probleme sorgen. Sie sollten das Antennensignal an der Antennendose splitten und so beide Geräte getrennt versorgen."
Und dann war er weg. Bestandskundenabfertigung ohne "Tschüs" zu sagen. Dabei hätte ich noch so viele Fragen gehabt:
1. Wozu ist dann die gottverdammte RFout-Buchse am HD C232?
2. Welche Probleme können auftreten, wenn ich zwei Geräte des gleichen Herstellers über eine Schnittstelle verbinde, die eigentlich genau dafür da ist?
3. Wenn man das Signal an der Antennendose splittet, schwächt das das Signal. Meins ist es schon schwach. Unnu?
Aber er war schon weg. Also beschloss ich, dass Radio ohnehin überbewertet ist. Wahrscheinlich klemm ich doch die Glotze an die Boombox. In einer besseren Welt hätten DVB-C-Geräte ein kleines Display fürs Radio und einen Audio-Ausgang. Einer für alles! Das Gerät könnte Visuals aus iTunes und WinAmp abspielen, für den Fall, dass man Radio doch mal über Glotze rezipiert.
Letzte Nacht schaltete Vodafone das Analogkabel ab.
Pfiffig wie ich bin, hatte ich im Sommer schon einen DVB-C-Receiver erworben. Xoro hieß der Hersteller, ich mochte das Gerät. Leider gab es Glitches. Kurze Aussetzer in Ton und Bild - besonders Erstere hätte ich aufnehmen sollen. Es klang, als wenn man mit 'ner Industrial-CD aus den frühen 90ern scratcht, nur dramatischer, geradezu endzeitlich. Dafür müsste ich an der DAW lange stricken! Am DX7 könnte man sowas programmieren, wenn man ein ganz abgebrühter Hund ist.
Also zurück zum Händler, statt Umtausch via Aufpreis ein Konkurrenzprodukt von Technisat genommen. "Das kann aber einklich nich am Gerät liegen", hatte der Verkäufer gesagt. Ich hätte auf ihn hören sollen. Nachdem der Marktführer die gleichen Symptome zeigte, wurde klar, es lag am Antennenkabel. Diese ein Meter Fuffzig, die zwei Dekaden stressfrei analoge Signale aus der Dose schaufelten, waren plötzlich nimmer gut genug. Der Verkäufer war nicht auf die Idee gekommen, mir sündhaft teures Spezialkabel mit platin-eloxtierten Zwirbeln am Endschaft gleich mitzuverscheuern. Für ihn sind die Tücken dieser fragilen Signaltechnik offenbar auch Neuland.
Na gut, neues, besser abgeschirmtes Kabel andernorts besorgt und siehe da, es gibt jetzt nur noch ganz kleine visuelle Glitches. Zu Stoßzeiten. Also wenn mitten in der Nacht mal ein guter Film läuft. Und moins, wenn ich mich via N-TV mit den neuesten Fakenews versorgen will. Das sieht eigentlich ganz putzig aus. Digital Art, VFX und so. Bei Android gibt's 'ne App für solche Dönecken. Jedoch bringt der Marktführer mit jedem Glitch die Senderliste durcheinander, indem er gelöschte Sender wieder an Bord holt. Das schmälert die Nutzererfahrung ungemein.
Nun kann so ein DVB-C-Gerät auch Radiosender empfangen. Während ein DAB+-Gerät rund 35 Stationen einfängt, bringt's DVB-C auf 90. Darunter 8x MDR, 12x NDR und so weiter. GEZ Galore! Ich kann jetzt in Hamburg hören, was der WDR aus Ostwestfalen zu berichten hat. Ostwestfalen hat nämlich seinen eigenen WDR. Der NDR sollte für Horn und Billstedt auch einen einrichten. Droben in Mümmelmannsberg. Nachdem ich alles rausgeschmissen hatte, was nervt, blieben fünf. Immerhin, bei UKW waren es null.
Nun find ich den Gedanken unerträglich, Radio über die Glotze zu hören. Übers Display screensaved so ein Kofferradiosymbol umher, das frisst unnötig Storm und killt meine CO²-Bilanz. Es müsste doch irgendwelche digitalen Radio-Receiver geben. Yeah! Gibbet! Einen von "Vistron". Das klingt wie 'ne DDR-Firma, aber die ham sowas, den VT855. Technisat - mein hassgeliebter Marktführer - hat auch einen, den Cablestar100. Das war's im Wesentlichen. Die schalten also das analoge Radio-Signal im Kabel ab, machen sauteure HiFi-Tuner über Nacht zu Elektroschrott und dann hat man 2 Alternativen. Immerhin kosten sie mit zwischen 50 und 60€ nicht die Welt.
OK, einen HiFi-Tuner hab ich schon lange nimmer. Mir kann's wumpe sein. Ich würde nur im Schlafzimmer Radio hören, gewissermaßen als Einschlafhilfe. Als ich auf Technisats Webseite nach Infos über den Cablestar suchte, poppte ein Chatfenster auf. "Wenn se Fragen haben, stellen se se!!" Klar, ich hatte eine, wie nett.
"Kann ich den Cablestar an den RFout meines HD C232 anschließen?" (so heißt der kleine Glitchproduzent).
Nach 'ner Weile loggte sich ein Supporter ein. Nach noch 'ner Weile hatte er die Antwort zusammengeklickt:
"Ja, das geht, kann aber für Probleme sorgen. Sie sollten das Antennensignal an der Antennendose splitten und so beide Geräte getrennt versorgen."
Und dann war er weg. Bestandskundenabfertigung ohne "Tschüs" zu sagen. Dabei hätte ich noch so viele Fragen gehabt:
1. Wozu ist dann die gottverdammte RFout-Buchse am HD C232?
2. Welche Probleme können auftreten, wenn ich zwei Geräte des gleichen Herstellers über eine Schnittstelle verbinde, die eigentlich genau dafür da ist?
3. Wenn man das Signal an der Antennendose splittet, schwächt das das Signal. Meins ist es schon schwach. Unnu?
Aber er war schon weg. Also beschloss ich, dass Radio ohnehin überbewertet ist. Wahrscheinlich klemm ich doch die Glotze an die Boombox. In einer besseren Welt hätten DVB-C-Geräte ein kleines Display fürs Radio und einen Audio-Ausgang. Einer für alles! Das Gerät könnte Visuals aus iTunes und WinAmp abspielen, für den Fall, dass man Radio doch mal über Glotze rezipiert.