Quasimidi Quasar stürzt ab

Keller

Keller

-.-
Hallo Quasarbenutzer,
kennt ihr das Problem, dass der Quasar sich aufhängt? Die roten Lichter gehen aus, alle Bedienelemente reagieren nicht mehr, Bildschirm friert ein und es erklingt nur noch ein sustained Ton/Midihänger.
Das passiert wenn ich ihn mit dem Sequencer (Korg SQ-64) ansteuere. Die Zeit bis er abstürzt ist variabel, zwischen wenigen Sekunden und ein paar Minuten nach dem anschalten.
edit: Im GM Modus, sogar ohne angeschlossenes Midikabel.

Wenn nur das Masterkeyboard dranhängt läuft er stundenlang ohne Probleme.
edit: Aber nur im Performance Modus.

Ich vermute da läuft ein Speicher voll, weil der Sequencer irgend welche neumodischen Mididaten schickt. Kenne so ein ähnliches Verhalten vom DX7.
In der Midi Implemenation Chart des SQ-64 (Anhang) sehe ich nichts Verdächtiges, ausser Active Sensing villeicht
.
Meine anderen 90er Jahre Synths haben kein Problem mit dem SQ-64.

Der Vorbesitzer hat den Quasar von seinem DAW aus angesteuert und kennt das Problem nicht.
edit: Es scheint so zu sein, dass der Schaden beim Versand entstanden ist. War aber eigentlich nicht schlecht verpackt.

Ideen/Erfahrungen?

P.S. neuer account, hello again sequencer.de


edit: Habe den unpassenden Titel geändert, da mittlerweile klar ist, dass der Absturz nicht vom Sequencer verschuldet ist.
 

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  • SQ64_MIDIImp.txt
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Zuletzt bearbeitet:
Naja, es kommt nicht darauf an, was der SQ-64 senden kann, sondern was er tatsächlich sendet. Wenn da halt extrem viele andere Events (egal welcher Art) reinkommen, und wenn die Firmaware das Auslesen des seriellen Buffers nicht schnell genug erledigt, dann ist egal, was für Daten das sind, es sind schlicht zu viele. Z.B. Daten auf einem anderen MIDI-Kanal für andere Synths.
 
der SQ64 sendet egtl nichts Ungewöhnliches. Aber in der Tat Active Sensing hatte bei mir mit irgendwas auch schonmal Probleme gemacht. Aber es könnte auch clock sein. Am besten mal mit nem Midi Monitor gucken was raus kommt am Sq64

Hast du einen Midi Filter? Blokas MidiHub z.B.
ein DAW würds auch tun ... schick die Noten des SQ-64 da rein und dann wieder gezielt nur die Noten des SQ-64. Dann weisste Bescheid.
 
Ok, dann bringe ich bald mal ausnahmsweise den Rechner mit ins Studio und lese aus was der SQ-64 sendet.

Das Midi-Lämpchen meines Proteus 2000 blinkt auch immer wie wild. Active Sense wird alle 300mS gesendet, das könnte hinhauen.

Habe einen Sweetwater Artikel von 1999 über Active Sense gefunden, neumodisch ist das also eigentlich nicht. Ich hatte eher MMC/MTC im Verdacht.
 
Ich fasse mal meine Tests zusammen:
  • Im GM Mode stürzt mein Quasar nach kurzer Zeit ab
  • Im Performance Mode läuft er manchmal lange
  • Mit Clock am Eingang stürzt er auch im Performance Modus nach kurzer Zeit ab
  • Nur mit Masterkeyboard angeschlossen konnte ich einmal eine knappe Stunde spielen ohne Absturz
  • Er lief einmal von früh morgens bis Nachmittags durch ohne Absturz. Midikabel war ausgestöpselt
  • Wenn er längere Zeit ausgeschaltet war scheint es länger zu dauern bis er abstürzt

Zusätzlich zu meinen bisherigen Tests hat mein Kumpel, der auch beruflich debugt, heute über mehrere Stunden Tests gemacht. Er meint das Gerät ist defekt.

Wir haben die MIDI Ausgabe des SQ-64 mit dem Midi Tracer von Ardour geloggt und keine ungewöhnlichen Daten festgestellt. Clock kommt wie erwartet 24 mal pro beat. Der Quasar stürzt auch bei leeren Patterns ab.

An was könnte das liegen? Fällt euch was ein?
 
Ich würde auf einen thermischen Fehler tippen, evtl. das Netzteil. Defekte Elkos können ebenfalls derartige Symptome verursachen...

Just my 2 Cent
 
Vielen Dank für die Ratschläge. Meint ihr die Elkos messen oder gleich alle austauschen?

Ich habe nur wenig Erfahrung mit Arbeiten an Platinen, habe aber fast alle meine Audiokabel selbst gelötet. Also handwerklich bekomme ich das bestimmt hin, brauche warscheinlich aber ein bisschen Händchenhalten von euch, wenn es ums messen geht. Erstmal ein Multimeter kaufen wenn ich nächste Woche aus dem Urlaub zurück bin.
 
Das Netzteil würde ich mir hier auch als Erstes mal genauer nachschauen und nachmessen. Da kommen ja nur 9 Volt Gleichspannung
raus, wenn ich mich richtig erinnere. Das sollte sich recht einfach kontrollieren lassen. Vor allem, ob die Spannung schwankt im Betrieb.

- Bei allen Quasimidi-Elektronik-Geräten aus dem Zeitfenster sind einige der wichtigen Chips gesockelt, was ja eine Reparatur, ein Upgrade und eine
Fehlersuche erleichtern kann. Ich würde hier mal wirklich sehr vorsichtig die Chips mal von oben nachdrücken, vielleicht hat sich da was gelöst, oder es liegt
ein Kontaktproblem vor.
Im Extremfall muss man alle gesockelten Chips / ICs mal rausnehmen, die Beine mal mit Isopropanol reinigen. Oder, wenn sie
korrodiert und nicht mehr blank ausschauen mit ganz feinem Schmirgelpapier oder Glasfaserstift mal vorsichtig abreiben.
Die aufgelöteten Sockel können auch mit Ihren Federn eine Ursache sein, hier hilft mir immer Teslanol als Spray, um da Kontaktprobleme zu beheben.
Aber bitte nur ganz geringe Menge gezielt sprühen.

Natürlich kann und sollte man auch einen Reset mal versuchen, der wird ja durch Halten der "Write" Taste beim Einschalten ausgelöst.
Ich hatte bei meinem gebrauchten Quasar da auch mal ein Problem mit verstellten oder schräg klingenden Einzel-Patches, was nach einem Reset weg war.

Ich hoffe ich konnte hier helfen, wer bessere Tipps hat, soll Sie hier gerne reinschreiben !
 
Hallo Quasarbenutzer,
kennt

Der Vorbesitzer hat den Quasar von seinem DAW aus angesteuert und kennt das Problem nicht.
edit: Es scheint so zu sein, dass der Schaden beim Versand entstanden ist. War aber eigentlich nicht schlecht verpackt.

Das klingt für mich wirklich so, als wäre beim Versand etwas im Gerät lose gekommen. Ich würde mal alle Flachbandkabel und sonstige Kabel mit Stecker abziehen und wieder aufstecken. Danach an die gesockelten ICs gehen usw.
 
Die aufgelöteten Sockel können auch mit Ihren Federn eine Ursache sein, hier hilft mir immer Teslanol als Spray, um da Kontaktprobleme zu beheben.
Aber bitte nur ganz geringe Menge gezielt sprühen.
Ich habe "Kontaktspray" der Marke Nigrin welches so richtig giftig riecht. Konnte mit Suchmaschinen nicht bestätigen ob das identisch ist. Denkt ihr das tuts auch für den Job?
https://www.hornbach.de/p/kontaktspray-nigrin-250-ml/8719730/

Sobald ich vom Urlaub zurück bin mache ich mich daran alle eure Ratschläge umzusetzen. Freue mich schon darauf. Danke für die vielen guten Tips!
 
Ich habe "Kontaktspray" der Marke Nigrin welches so richtig giftig riecht. Konnte mit Suchmaschinen nicht bestätigen ob das identisch ist. Denkt ihr das tuts auch für den Job?
https://www.hornbach.de/p/kontaktspray-nigrin-250-ml/8719730/

Sobald ich vom Urlaub zurück bin mache ich mich daran alle eure Ratschläge umzusetzen. Freue mich schon darauf. Danke für die vielen guten Tips!
Nein! So etwas hat in der Elektronik nix zu suchen. Wer weiß schon, wie aggressiv das Zeug ist - mein dringender Rat: Finger weg!

Ein anerkannt gutes Kontaktspray ist z.B. Oszillin t6 von teslanol, wie von qwertz123 bereits erwähnt.
 
Denke auch das es an den Elkos liegt.

Beginn mal mit den Netzteil Elkos.
Vielen Dank für die Ratschläge. Meint ihr die Elkos messen oder gleich alle austauschen?

Ich habe nur wenig Erfahrung mit Arbeiten an Platinen, habe aber fast alle meine Audiokabel selbst gelötet. Also handwerklich bekomme ich das bestimmt hin, brauche warscheinlich aber ein bisschen Händchenhalten von euch, wenn es ums messen geht. Erstmal ein Multimeter kaufen wenn ich nächste Woche aus dem Urlaub zurück bin.

Einfach tauchen, die vom Netzteil erstmal.

Dann schau weiter ob es Stabiler wird. Meist muss eh alles raus, weil alle Bauteile das gleiche Problem haben. Aber wenn Du Glück hast sind die vom Netzteil von einem andern Hersteller und dann kann es sein das es damit schon wiede geht.

Elkos messen. Du kannst nicht die Qualität des Dieletrikums beurteilen, ob es durchschlägt oder schon Wechelstrom durchlässt und wie schadhaft die innen sind.

Zumindest nicht ohne Kenntnisse und geeigneter Messinstrumente.

Mit einem Multimeter und Kapazitätsmessgerät kannst das nicht beurteilen, was mit den Elkos los ist. Mit einem Multimeter kannst einige Faktoren messen und berechnen, aber nur wenn es ein RMS ist und du weißt was du tust.

Mr Carlson's Lab - Capasitors - da gibts auf seinem Kanal 2, 3 Videos, wo das gut gezeigt wird wie scheinbar gute Elkos, defekt sind.

Also würd ich dahingehen nicht so viel Zeit aufwenden.
 
Wieder viel um die Ohren und wenig Zeit meinen Synths die nötige Liebe zu geben. Habe den Quasar mal aufgeschraubt und die einfachsten Tips umgesetzt.


- Bei allen Quasimidi-Elektronik-Geräten aus dem Zeitfenster sind einige der wichtigen Chips gesockelt, was ja eine Reparatur, ein Upgrade und eine Fehlersuche erleichtern kann. Ich würde hier mal wirklich sehr vorsichtig die Chips mal von oben nachdrücken, vielleicht hat sich da was gelöst, oder es liegt
ein Kontaktproblem vor.
Habe alle mechanischen Verbindungen mal sanft hingedrückt.

Hast Du mal geschaut ob da Elkos dabei sind die aufgebeult sind?

Oder etwas ausgelaufen ist unten.

Weil das wäre so indizien, welche Elkos Du als erstes tauschen könntest.
Ausgebeulte oder ausgelaufen Elkos habe ich keine gefunden


So sieht das Netzteil aus.
04201741aff2412b888cd1c047513278d0ca59c5.jpg
 
Danke für die Zwischeninfos-

- Hier wurde noch empfohlen, alle Steckverbinder mit Flachbandkabel mal nachzuschauen. Also ich würde in so einem Problemfall die alle mal lösen und
wieder draufstecken.
Aber bitte mit Vorsicht - Denn manche Stecker muss man erst entriegeln, um das Kabel zu entfernen. Da geht schnell etwas kaputt, ist
mir auch leider schon mehrfach passiert.

- Wenn das Alles zu kompliziert wird, dann ist es wohl ein Fall für eine Fachwerkstatt

Sorry !
 
Habe alle mechanischen Verbindungen mal sanft hingedrückt.
Nicht herunterdrücken, sondern Stecker abziehen und wieder einstecken. Mehrfach! Es geht darum leitungshemmende Oxydschichten durch die mechanische Reibung wegzumachen.

Ich bin zwar im Gegensatz zum Kollegen @binary tubes kein Freund von blindem Kondensatortausch, aber tatsächlich sieht mir das im Netzteil verbaute Exemplar nach deutlich museal aus. (übrigens finde ich es erstaunlich, dass der Trafo 2x9V abgibt, aber nur ein Elko da verbaut ist; gerade wenn halbwellegleichgerichtet wird, hätte ich separate Elkos für + und - erwartet)
 
Nicht herunterdrücken, sondern Stecker abziehen und wieder einstecken. Mehrfach! Es geht darum leitungshemmende Oxydschichten durch die mechanische Reibung wegzumachen.

Ich bin zwar im Gegensatz zum Kollegen @binary tubes kein Freund von blindem Kondensatortausch, aber tatsächlich sieht mir das im Netzteil verbaute Exemplar nach deutlich museal aus. (übrigens finde ich es erstaunlich, dass der Trafo 2x9V abgibt, aber nur ein Elko da verbaut ist; gerade wenn halbwellegleichgerichtet wird, hätte ich separate Elkos für + und - erwartet)
Der Quasar bzw. dessen Hauptplatine wird nur mit einem zweipoligen Kabel mit einmal 9 Volt mit Strom versorgt. Mehr ist da nicht.
Das Originalnetzteil schien mir schon von Anfang an eher aus der Märklin-Eisenbahn Grabbelkiste. Möchte damit keinen Modell-Eisenbahn Fan verärgern,
aber so ein Bauteil gehört nach meiner Meinung nicht in ein Musikinstrument. Höchstens noch extern als Klotznetzteil.
Es brummte immer ziemlich laut vor sich hin, scheint aber ansonsten zuverlässig zu funktionieren.
Mich hat es nur immer schon genervt, genauso wie beim Quasimidi Raven, wo das gleiche Teil verbaut wurde nach meinem Wissen.

- Deshalb wurden die Netzteile bei mir auch ausgebaut und getauscht, siehe den Thread dazu hier im Forum bzw. meine Hinweise dazu.

Aber hier mit den Abstürzen sieht es leider nach anderen Ursachen für mich aus. Ich kann da leider nur spekulieren. Hier muss wohl ein Experte vor Ort mal reinschauen.
 
Bin auch kein Fan von Elko tauschen. Aber wenn Sie hin sind, sind sie hin.

Auch wenn das Gerät läuft, ist Wechselspannung oft für die Komponenten eine Belastung.
Und viele Komponenten sind Einzigartig und oft schwer zu ersetzen.

Ein Elko ist nicht dann erst hin, wenn er ausgebeult ist.
Es gibt zig. Arten von Defekten bei Elkos. Und die schauen alle dann "Super" aus.
Auch wenn sie unten auslaufen.

Es ist eben eine 90er Kiste. Und zu dieser Zeit gab es mit gewissen ElkoTypen viele Probleme.
Viele Mainboards dieser Zeit, sind nach wenigen Jahren an Elkos verstorben,
oder nur deshalb Defekt gewesen.

Es gibt in der Geschichte immer Phasen, wo Elkos Schrott sind oder gewisse Typen die am Markt sind. Das stellt sich dann erst später heraus für Kunde und Hersteller.


Das Netzteil scheint vergossen zu sein. Da kannst nichts dran machen, außer es zu tauschen
wenn es einen Defekt hätte. Was der Große Elko alleine macht müsste man im Plan schauen.


Es gibt ja wenig Bilder von innen. Auf einem Bild sieht man einen Elko bei einem Spannungsregler.
Vielleicht hat der einen weg, oder der Spannungsregler selbst. Der wird sicher 5V sein.


Kann etwas thermisches sein so wie Du es schilderst, oder je nach Lastzustand,
was dann auch unter anderem thermisch wäre.


Bei Computern, es ist ja schon sowas, ist es oft das Problem wenn die Spannungen unter 5V gehen, das bei einem gewissen Schwellwert die Bites nicht mehr richtig gelesen werden können und sich die Kiste dann aufhängt obwohl sie erst läuft. So klingt es ja, nach Deinen Erzählungen. Aber es gibt auch viele andere Möglichkeiten bei dieser Art der Kisten.


Das müsste halt alles einmal getestet oder gemessen werden. Oft ist ein Multimeter dazu nicht geeignet, weil es zu träge ist, meist kein RMS hat oder eben gewisse Defekte nicht gut genug oder gar nicht anzeigen kann.


Eine Ferndiagnose ist oft schwer. Es ist eben eine 90er Kiste. Und zu dieser Zeit gab es mit gewissen Elko Typen viele Probleme. Viele Mainbords dieser Zeit sind nach wenigen Jahren an Elkos verstorben, oder nur deshalb Defekt gewesen. Es gibt in der Geschichte immer Phasen, wo Elkos Schrott sind oder gewisse Typen die am Markt sind.


Das mit den Steckern ist auch ein guter Tip. Aber diese Steckertypen sind in der Regel sehr zuverlässig. Die oft auch vergoldet.
 
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Das Netzteil scheint vergossen zu sein. Da kannst nichts dran machen, außer es zu tauschen
wenn es einen Defekt hätte. Was der Große Elko alleine macht müsste man im Plan schauen.
Das "Vergossene" ist kein Netzteil sondern ein stinknormaler Blocktrafo von Myrra.

Und bei den Bilder im anderen Thread sieht man, dass die (vermutlich 5V) Spannungsregelung ein LM317 auf dem Mainboard macht.

(womit noch nicht klar ist, wie die Audio-Opamps am Ausgang betrieben werden, aber vielleicht sind das ja single-supply-Typen)
 
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