Quantensprung eurer musikalischen Entwicklung ?

Für mich war bei den wichtigsten Ereignissen immer dieses Forum der Ausgangspunkt.

Zum einen war es sicherlich die Zusammenarbeit mit meiner Lieblingsband EFSS (Happy als Initiator, Jörg, tronique und ich), die immens wichtig für mich war, musikalisch, aber besonders auch persönlich.
Und kennengelernt haben wir vier uns übers Forum.

Das Zweite war die Entwicklung meines Live-Konzepts (mit einem Haufen Elektrospielzeug experimentellen Drone-Ambient-Noise zu machen), und die geht auf meine Bemühungen zurück, mich zum ersten Fischbacher Happy Knobbing ohne wirkliches Modularsystem "einzuschleichen": Ich habe einfach alles, was ich an Kleinkram (Instrumente, Effekte, Filter, Spielzeug) hatte, an eine Patchbay und einen Mixer gestöpselt, und als es dann abends ans Performen ging, war ich recht überrascht, was mit diesem Sammelsurium möglich war, und darauf baue ich bis heute auf.

Unterm Strich: Danke, Mic!

Schöne Grüße,
Bert
 
Nen (gefühlten) Quantensprung hab ich bisher nicht bemerkt, aber viel mehr Spaß am Musik machen hab ich seitdem ich vom eher linearen Timeline-Konzept am Rechner (Cubase, Reason, Reaper, etc.) auf non-lineare Sequencer mit z.B. Probability, Schichtungen, Verschaltungen usw. (aufm iPad) umgestiegen bin und (in Echtzeit) Takes aufnehme, bis ich zufrieden bin.
 
Bei mir würde ich das anhand von Alben und Songs festmachen, die bestimmte Fertigkeiten und in Teilen zuerst auch oft an viel besserem Gear festmachen musste - auch an viel viel besserem Mischpult. Später Sampling und für Live war die Groovebox (The Digital Anatomist Project) eine wichtige Sache, welche ich erst ablehnte aber sich live als das bessere Tool erwies (gegenüber dem Atari bzw dem Mac)

Meine Aufnahmen waren lange so wie Micromoog das beschreibt - DAT an, Atari starten - Die Synths mischen und bewachen und gleichzeitig einsingen bis es passte - keine Fehler - sonst nochmal! Bis Real OR nOT 1 und 2 - in dieser Phase gabs dann erst Recording in Sampler - Mehrspur und Audio konnte ich technisch vorher nicht machen. Umstellung auf Audio im Rechner eher später weil ich am MIDI Studio länger festgehalten hatte als andere, wollte DA88 und ADAT und sowas eher sparen.

So gesehen gab es natürlich einen großen Schritt ab Steinberg 24 ("Criminality"), dann Cubase 1 ("Save", Monsterschritt), dann Arbeit mit Sampling Workstation (auch etwa "Save" als Umschwung, komplexere Arrangements, EPS ("Protection", "Diversity" /DSS1 ("Verlassen") (ff) und so weiter brachten viel raffiniertere Manipulation.

Ich begann mit dem Piano und einer Böhm Orgel in den späten 70ern und wollte eigentlich radikalere Sounds, aber so war das halt in den Spät70ern. Buuuuh. 1985 ging es wirklich mal los - erste vorspielbare Sachen waren aber eher gegen 1986, Tapes, dann DAT..

Sehr viele Schritte aber waren einfach spielen und Zusammenhänge besser begreifen und Synthese verfeinern und die verschiedenen Fertigkeiten nutzen zu können. Alles jeweils brachte immer ein stück weiter.
 
hmmm, ob ich mich verbessert habe glaube schon.
Hab 2011 angefangen richtig Musik zu machen.
Aus Liebe habe ich das Motto "exponential growth of better ideas" erfunden.
Sicherlich hat mich das insgesammt voran gebracht.
Aber das ist bis heute, ein anhaltender Prozess.
 
Bei mir gab es bislang nur Katzensprünge. Bis man sie alle zu einem Quantensprung zusammenzählen kann, wird noch viel Zeit vergehen. Ich melde mich, falls es bis dahin das Forum noch geben wird.
 
hmmm, was haltet Ihr von einem Thema, wo Ihr Euren ersten und letzten Track zeigt ?

Ich wollte das hier tun, um die Entwicklung zu zeigen.
 
hmmm, was haltet Ihr von einem Thema, wo Ihr Euren ersten und letzten Track zeigt ?

Ich wollte das hier tun, um die Entwicklung zu zeigen.
Das gehört dann in einen eigenen Tread. Ist aber bestimmt auch interessant. bemerkenswert finde ich, das bei vielen eine musikalische Entwicklung an technische Geräte geknüpft ist.

Musik Stile/Stücke zu analysieren und nachzubauen hat mir den Horizont erweitert.
 
Vor einem knappen Jahr bin ich mal wieder alte Aufnahmen auf Minidisc und Kassette durchgegangen. Bei vielen Stücken ist mir aufgefallen, daß die kompositorisch ziemlich meinen neuen Sachen ähneln. Ich habe immer viel Wert auf Abwechslung gelegt, daß sich Teile ablösen und dann wieder zusammenkommen, eine Mischung aus Song- und Trackstruktur. Gerne habe ich auch schräge oder komische Überraschungen eingebaut, oft auch als Höhepunkt. Z.B. daß sich ein Sample als etwas völlig anderes entpuppt, oder eine absurde Stimme, Klischee Sample oder ähnliches diametral entgegen des Genres benutzt.

Das ist bis heute so geblieben.
Mit dem Kauf eines Korg D 16 konnte ich ab 2000 zum ersten Mal richtig abmischen und Hall, delay und Kompressor auf einzelnen Spuren einsetzen. Das war für mich ein Quantensprung. Ich benutze das Gerät bis heute. Gleichzeitig habe ich dann auch mehr darauf geachtet, die Instrumente, Samples und Drums ordentlicher zu schneiden und anzupassen.

Die alten Sachen hatten immer ganz üble Unregelmäßigkeiten, die ich mir damals schön gehört und dann aus Faulheit nicht weiter überarbeitet hatte oder es ist mir schlicht nicht aufgefallen.

Ein weiterer Quantensprung kam dann mit dem Op-1. Da hat sich die Qualität des Sounds zwar eher verschlechtert, aber für die einfach gestrickte Arbeitsweise und die Ideen zu völlig neuen Ideen konnte ich das bis heute total akzeptieren. Ich will ja nicht Quincy Jones oder RCA Studio Ingenieur werden, da es mir mehr um den Kontakt mit ungeweckten Kreationen geht.

Heutzutage oder schon seit vielen Jahren achte ich natürlich darauf, daß es hörbar ist und wenigstens ansatzweise einem gewissen Standard entspricht. Auch wenn es etwas holprig teilweise ist, da ich das meiste, mittlerweile auch die Drums per Hand einspiele.
 
Ein Quantensprung war für mich auch mit anderen was zusammen zu machen. Das kam auch hier durchs Forum, also als ich neue Leute kennengelernt hatte. Heute ist es ja kein Problem mehr Audiodateien sich zukommen zu lassen und etwas dazu zu machen. Das war also schon ein entscheidender Schritt für mich. Kann jedem nur empfehlen sowas mal zu machen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Soundtracs T-Series Mischpult (1993), Alesis Quadraverb (1994), eigener DAT-Recorder (2000), primitiver Musikrechner mit ProTools Demoversion (2004) auf technischer Ebene.

Musikalische Zusammenarbeiten mit Klaus Hoffmann-Hoock (1996 bis 2005), Markus Reuter (2000 bis...) und Mark Shreeve / Redshift (2002) auf musikalisch-menschlichem Gebiet.

Auflösung und Neugründung von ['ramp] (2008), Gründung eines eigenen Labels mit LC-Code und angeschlossenem Musikverlag (2010) und Beginn des digitalen Vertriebszeitalters (ab 2009) auf professioneller Ebene.

Das waren Meilensteine, Befreiungsschläge und Beschleuniger für meine Arbeit; Punkte, an denen ich merkte, daß jetzt gerade etwas Neues losgeht und das ganze Unterfangen nochmal an Schwung zulegt.

Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch die Frage nach den Rückschlägen und wie weit sie einen zurückgeworfen haben und wie oft man gezwungen war, wieder from scratch zu beginnen. Scheitern finde ich immer spannender als Glückssträhnen.

Stephen
 
Bei mir gab es bislang nur Katzensprünge. Bis man sie alle zu einem Quantensprung zusammenzählen kann, wird noch viel Zeit vergehen. Ich melde mich, falls es bis dahin das Forum noch geben wird.
Ist ja immer die Frage, worauf du dich beziehst. Dinge, die für mich Quantensprünge bedeutet haben gibt es einige. Da ich mich aber sowieso noch auf einem recht niedrigen Niveau bewege ist das für andere Leute hier wohl keiner.
Die Quantensprünge, die mir halt in den Kopf kommen sind halt auch immer kleine Details, also beispielsweise ein Kommentar, der mir sagt, ich solle mal einen Frequenzbereich runterregeln. Da hat es dann Klick gemacht, weil EQ vorher da war, ich dem aber kaum Bedeutung beigemessen habe. Und ich spiele jetzt gern mit dem EQ rum. Hat das meine Stücke besser gemacht? Für mich definitiv ja, ob das aber so einen Unterschied für andere macht weiß ich nicht. Diese Quantensprünge sind halt für mich Aha-Erlebnisse, die mir halt auf einen Schlag ein neues Spektrum an Möglichkeiten geben. Aber definiert wahrscheinlich jeder anders, den Quantensprung.

Momentan bin ich nur am Klimpern, übe mich am Keyboard. Das ist dann der Kontrast zum Quantensprung. Da merke ich stetig, wie ich die Tasten besser treffe oder die Anschlagdynamik besser sitzt. Finde ich nicht minder wertvoll. Ist halt was anderes, die von mir erwähnten Quantensprünge sind bei mir eher extern ausgelöst. Beim Üben entscheide ich bewußt, was ich verbessern möchte. Und es ist halt ein Prozess, und kein Ereignis wie der Quantensprung.
 
Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch die Frage nach den Rückschlägen und wie weit sie einen zurückgeworfen haben und wie oft man gezwungen war, wieder from scratch zu beginnen. Scheitern finde ich immer spannender als Glückssträhnen.

Ja, sehe ich auch so. Dein Vorschlag, deine Aufgabe einen neuen Threat mit dem Thema zu starten. ;-)
 
Interessant wäre in diesem Zusammenhang auch die Frage nach den Rückschlägen und wie weit sie einen zurückgeworfen haben und wie oft man gezwungen war, wieder from scratch zu beginnen. Scheitern finde ich immer spannender als Glückssträhnen.
Als Adaption in einem neuen Fred ;-)
Scheitern, Aufstehen und es nochmal geschafft zu haben, okay warum nicht ?
(Wäre das aber nicht auch eine Happy-End Glückssträhne

Ich habe in den letzten 5 Jahren mehrere zurückwerfende persönliche Schicksalsschläge mit Erkrankung,Tod,Leid und heftigen Depressionen inkl. anhaltender Nachwirkungen hinter mir- und da ist aktuell Corona und meine einhergehende Existenzbedrohung noch ganz harmlos dagegen.
Weiß nicht, ob das so "erbaulich" für ein Thread wäre..ist auch ein ganzes Stück weit zu privat und noch immer schwer verdaulich.
 


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