Puls-Wellenform: wie verstehe ich diese Abbildung?

Hallo Kollegen!
Ich wollte mich in diesem Thread nochmal melden und Rückmeldung geben warum ich mich an der Diskussion hier nicht mehr(fragend in meinem Falle :kaffee: ) beteilige. Ich habe heute mit einem Arbeitskollegen(frischer E-Technik Master) hingesetzt und viele Dinge durchgekaut. Meine Fragen sind auch nun fast alle hinlänglich beantwortet aber ich habe für mich persönlich festgestellt das ich zur Zeit doch ein ziemliches "Gehirngulasch"(->Swissdoc-Zitat: "Knoten im Hirn", das beschreibt es perfekt )habe. Ich habe noch die ganze Nacht gegrübelt, heute morgen weitergegrübelt und das ist in meiner jetzigen Situation einfach schlecht.

Ich arbeite normal und hab da grad viel am Start und bereite mich "nebenher in der Freizeit" auf Klausuren und Hausarbeiten(wie eigentlich immer die letzten 2 Jahre :roll: ) vor.
Systemtheorie, Regelungstechnik, Elektrotechnik 2 und Informatik stehen grad an, und ich weiß eigentlich nicht wo mir die Birne steht.

Wenn ich dann noch in meiner jugendlich, gefährlichen Allwissenheit so eine Diskussion anzettele, und das ganze noch schriftlich in einem Forum per Tipperei, dann ist das zur Zeit einfach zuviel für mich.
Gefühlt habe ich im Kopf nur eine bestimmte Kapazität die ich in der letzten Zeit oft "überbuche".

Gefühlt habe ich zur Zeit nur noch Hirnbrei im Schädel.

Aber ich merke auch das so eine Diskussion über das gesprochene Wort viel leichter von der Hand geht, und das per Schrift oft etwas verloren geht/man an einander vorbei redet, etc..

Ich würde das Thema also bestimmt gern so direkt gegenüber mal diskutieren, aber per Forum krieg ich das zur Zeit einfach nicht ordentlich hin.

Sorry!
Und bitte nicht so ernst nehmen wenn ich voller Elan mal wieder übers Ziel hinaus schiesse :floet: .

Ich lese aber weiter mit.

PS: Was auch eins meiner Probleme ist, von wegen Internetsucht(oft schauen ob im Forum was passiert ist) und so...
 
betadecay schrieb:
Für mich sieht das eher nach einem Wavelet aus: https://de.wikipedia.org/wiki/Wavelet

Hier https://de.wikipedia.org/wiki/Wavelet#S ... rarbeitung heisst es "Die Waveletmaske entspricht der Impulsantwort eines Bandpassfilters [...]"

Kann es sein, das es weniger um eine Pulswelle als eher um eine Impulsantwort geht?

Vielleicht könnten die Physiker hier im Forum dazu erhellendes beitragen...

Wie ich oben bereits sagte sieht u.a. die Impulsantwort eines FIR genau so aus. Und das ist nicht zufällig so.

Im Text geht es um die Erzeugung bandlimitierter Impulse / Impulsfolgen. Das hat erst mal gar nix mit "Pulswelle" vom Synth zu tun... noch nicht...

Man erfährt, was ein Impuls ist, was ein bandlimitierter Impuls ist und warum man den letzteren braucht. Ebenso wird erklärt, warum man den nun nicht einfach durch Setzen von einem oder mehreren Samplewerten in der Wellenformdarstellung naiv erzeugen kann, sondern z.Bsp. mit Harmonischen konstruieren muss.

Der bandlimitierte Impuls ist sozusagen das Atom eines bandlimitierten Signals, woraus man "höhere" bandlimitierte Signale konstruieren kann - auch "Pulswellen", wenn es denn sein muss...
 
@Xpander-Kumpel:
Fokussiere Dich einfach auf Dein Studium und verzettele Dich nicht im Online-Leben. Möge der Knoten dann noch aufgehen und Klarheit in der Birne einziehen. Nicht nur in Bezug auf bandlimitierte Impulse.

@betadecay:
Es gibt nicht "ein" Wavelet, sondern Wavelets definieren eine Klasse von Funktionen mit speziellen Eigenschaften, über die der Wikipedia-Artikel nicht sehr viel aussagt. Hier ist es in Grundzügen erklärt:
http://www.polyvalens.com/blog/wavelets/theory/

Im Artikel vom ersten Posting geht es aber definitiv nicht um Wavelets. Um was es geht hat Cyclotron ja gerade nochmals aufgeschrieben.
 
Auch ich bin noch da, der uns das Ganze hier eingebrockt hat. Vielen Dank euch fürs Erklärbären! Hätte nicht gedacht, dass meine scheinbar so harmlose Frage die Köpfe so zum Rauchen bringen würde. Auch meiner tut's immer noch. Auf jeden Fall hat mich die geballte Inbrunst der Zeitachsen-Fraktion schonmal überzeugt, dass es sich definitiv um eine solche handelt. Alles andere werde ich mir dann die Tage aus den vielen Hinweisen zusammenpuzzeln.

Vor allem das mit dem »Wirkung vor Ursache« will noch nicht ganz in meinen :selfhammer:

...wobei, ich habe jetzt mal gezielt mit selbstgemalten Ein-Sample-Pulsen experimentiert, und die gefiltert, und siehe da: genau dasselbe Phänomen.



Naja, muss ich mal sehen, ob ich mich da noch weiter rein vertiefen will. Die Welt des DSP ist eigentlich nicht wirklich meine; mich hat vor allem diese Darstellungsweise nicht losgelassen.
 

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swissdoc schrieb:
@betadecay:
Es gibt nicht "ein" Wavelet, sondern Wavelets definieren eine Klasse von Funktionen mit speziellen Eigenschaften, über die der Wikipedia-Artikel nicht sehr viel aussagt. Hier ist es in Grundzügen erklärt:
http://www.polyvalens.com/blog/wavelets/theory/

Den mathematischen Background kenne ich nicht, ich bin kein Physiker.

Mir kam das nur irgendwie bekannt vor, denn ich habe in jungen Jahren mal hier gearbeitet https://de.wikipedia.org/wiki/Prakla-Seismos - und da wurden Wavelets gebraucht, um aus bestimmten Bohrlochmessungsdaten vermittels Konvolution synthetische Seismogramme zu rechnen. Um diese dann mit der im Gelände gemessenen Seismik abzugleichen. Ich kenne das daher eher aus der Praxis von meinen Programmiererkollegen (ich war da für andere Dinge zuständig - 3D-Visualisierung und GUI mit OSF/Motif. Das waren noch Zeiten... wenn ich sehe, was da heute 3D-grafikmässig möglich ist... :opa: ), so eine Konvolution ist ja simpel zu programmieren, auch wenn in der Theorie da viele wilde Integrale dahinterstehen.

Im Prinzip der gleiche Vorgang, der beim Faltungshall angewendet wird - Abfaltung eines Signals mit einem Operator.

Und daher kam mir diese Nudel so bekannt vor, die erinnerte mich an das alte Firmenlogo. Und so fiel mir das mit den Wavelets wieder ein.

Wie dem auch sein - die Sache sollte ja jetzt halbwegs geklärt sein.
 
NickLimegrove schrieb:
Vor allem das mit dem »Wirkung vor Ursache« will noch nicht ganz in meinen :selfhammer:
Wie gesagt, das sieht nur so aus:
Das Resultat des Filters würde eigentlich in etwa so aussehen wie die mittlere Wellenform im Bild. Also verzögert. Die Ursache (der Puls) ist bereits Vergangenheit, wenn dieses Preringing anfängt. Da jedoch die Verzögerung für ein bestimmtes Filter konstant ist, lässt sich diese in einer DAW kompensieren (d.h. entweder diese Spur ensprechend vorziehen - Siehe unterste Wellenform - oder alle anderen Spuren entsprechend verzögern, damit alles wieder synchron ist). Natürlich funktioniert das nicht in Echtzeit! Bei einem Synthesizer z.B. wird immer die Latenz (von Spur 2 hier) vorhanden sein.
 

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NickLimegrove schrieb:
Auf jeden Fall hat mich die geballte Inbrunst der Zeitachsen-Fraktion schonmal überzeugt, dass es sich definitiv um eine solche handelt.
Das ist von Anfang an klar, im Artikel steht ja WAVEFORM und nicht SPECTRUM.

NickLimegrove schrieb:
Vor allem das mit dem »Wirkung vor Ursache« will noch nicht ganz in meinen Kopf.
Da man ja den Puls durch Aufsummieren der Obertöne annähert und diese Entwicklung einfach abbricht hat man nichts mit »Wirkung vor Ursache«, das kommt nur durch die Analogie mit dem gefilterten Pulse. Der Kniff war meiner Meinung eh ein didaktischer Rohrkrepierer, hat euch aber wohl zum Verständnis geholfen.

NickLimegrove schrieb:
Die Welt des DSP ist eigentlich nicht wirklich meine; mich hat vor allem diese Darstellungsweise nicht losgelassen.
Ich denke, es lohnt sich, die Theorie hinter zeitdiskreten Systemen in den Grundzügen zu verstehen. Dann klappts auch mit dem Nyquist-Shannon-Abtasttheorem...
 
betadecay schrieb:
Und daher kam mir diese Nudel so bekannt vor, die erinnerte mich an das alte Firmenlogo. Und so fiel mir das mit den Wavelets wieder ein.
Sieh es so: Nur weil eine Ellipse, deren Brennpunkte auf einem Punkt zusammenfallen, einem Kreis entspricht, sind nicht alle Kreise Ellipsen. Will heissen, dass ein bandbegrenzter Puls potentiell die Anforderungen eines Wavelets erfüllt, damit sind aber nicht alle Wavelets auch bandbegrenzter Pulse.
 


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