Prostitution - wie handhabt ihr das so?

Heinz Strunk musste ich gerade erst mal googlen :oops: Scheint aber ein interessanter Typ zu sein! AAAAAAAber:
Für irgendeine beginnende Laufbahn ist mein Verfall mit 38 schon zu weit fortgeschritten :opa: :kaffee:

Nichtsdestotrotz -

SynthUser0815 schrieb:
Ich bin Musiklehrer geworden statt Musiker, damit ich genau so etwas nicht machen muss.

Liebäugel ich gerade mit nem Musiktherapie-Masterstudium...das geht wenigstens Teilzeit. Oder etwas anderes in der Richtung.
Irgendwie weiterentwickeln wäre ja doch schön...


Mit der Karnevalsband werde ich noch mal in mich gehen - erst mal genau erkundigen, welche Mucke (ich meine Coverband, habe aber beim Wort Karneval
direkt abgeschaltet, von daher weiss ich's nicht genau). Kommt halt echt drauf an ob ich meine das kann mich in irgendeiner Richtung musikalisch weiter bringen.
Ich kenne von den Leuten bisher nur den Drummer, der auch unser neuer Drummer ist, keine Ahnung wer die anderen sind. Das Geld "brauchen" tue ich nicht, da mein unmusikalischer Hauptberuf "genug" abwirft (wobei brauchen und genug ja oft recht dehnbare Begriffe sind).
 
Empfehle Dir sehr mal sein Buch"Fleisch ist mein Gemüse"über seine Anfänge als Keyboarder in einer schlechten Coverband und wie sie damit über die Dorffeste getingelt sind.Ist wirklich gut :mrgreen:

edit:PM ist raus ;-)
 
"Fleisch mein Gemüse" hat mich auch köstlich amüsiert. Hat mich total an mein "erstes" musikalisches Leben (so bis 25) als Trompeter einer Tanzband (50iger bis Mid 60iger Style) erinnert. Diverse Einsätze bei "Prunksitzungen" haben bestimmt auch ihren Teil dazu beigetragen, dass ich die Trompete komplett an den Nagel gehängt habe.
Mit unserer kleinen Veranstaltungsfirma hatten wir übrigens 30 Jahre lang die feste Devise: Keine Prunksitzungen und Garde- Veranstaltungen selbst betreuen. Da hast Du auf und hinter der Bühne nur mit komischen Leuten zu tun die totale Amateure sind und den Mist und sich selbst auch noch richtig ernst nehmen. - Hat mit dem Spass und der Guten Laune die nach außen transportiert werden wenig bis gar nix zu tun. Da war jede Punk-Band 100mal kurzweiliger.
 
So eine Erfahrung kannst Du mit Geld nicht kaufen. Hätte der Heinzer sowas damals nicht gemacht (war uebrigens Saxophon, nicht Keyboard), hätte er uns nicht mit diesem sehr unterhaltsamen Roman begluecken können. Vielleicht wäre er dann auch nie Preisträger des Wilhelm-Raabe-Literaturpreises geworden.

Kannst ja auch ne Cam mitnehmen und ne Doku machen. Ich wuerds einfach mal machen.
 
Ich beziehe mich nur auf den ersten Eintrag:

Du hast ein Ziel!
Du glaubst das ziel nur erreichen zu können, indem du das falsche tust!
(Falsch: Im sinne von dinge die mich nicht erfüllen!)

Was passiert, wenn man etwas lebendiges (deine Leidenschaft für Musik; das schöpferische) auf einen boden aussäht,
der überhaupt nicht deine Aufmerksamkeit hat - das heisst, du kennst den boden überhaupt nicht und auch nicht seine Beschaffenheit, seine Besonderheiten, du sprichst nicht seine sprache.
Was passiert da? Nun ich denke, es passiert nichts - zumindest nichts gutes - kann ja garnicht, weil du die Bedingungen nicht kennst.

Du kannst ja mal, spasseshalber, einen top-tennisspieler auf ein fussballfeld stellen - es wird nichts rauskommen, ausser vielleicht ein buch!
Du stellst also fest, dass du gar kein Sportler bist (Musiker) sondern Literat - ok, ist auch ein Ergebnis!

---

Eine nicht zu unterschätzender Effekt ist auch das "Gedächtnis" : Das, was du gerade tust, wird dich nie vergessen lassen, das du eigentlich etwas anderes willst! Ganz im Gegenteil, es wird dich immer daran erinnern!
Und das ist eine Schwächung!!! deiner Entwicklung!!!

Beispiel: Du träumst von dem tollen designer-arbeitsstuhl in deinem studio - du kannst ihn Dir aber nicht leisten, weil er viel zu teuer ist.
Deine Vernunft und deine Partnerin sagt Dir, nimm den hier, der kostet nur ein drittel und ist doch genauso gut…
Wenn du ihn dir kaufst, wird genau dieser Stuhl dich immer daran erinnern, dass du eigentlich den anderen willst.

Ganz anders ist das, wenn du den traumstuhl bekommst - erstmal wirst du dich bestätigt fühlen, in deinem Sosein!
Und das beste ist, du wirst deinen traumstuhl vergessen!!!!!!!!! Warum?
Weil er dich supportet und du dich auf etwas anderes konzentieren kannst - zum Beispiel auf deine Musik.

Oder anders gesagt: Alles, was im Einklang mit deinem willen und deiner Leidenschaft getan wird, trägt reiche früchte.
Das ist erfolg: folgen aus deinem handeln, im Einklang mit dir - ist die stärkste schöpferische kraft überhaupt - stärker als alle misslichen umstände.

Prost! :kaffee:
 
ich beziehe mich auch nur auf das erste posting:

witzig wäre: Midifileplayer kaufen. Rumtata- Midifiles draufladen und mit einen Billigsynth (beisspiel jv880) konfigurieren. den Leuten sagen wo der startknopf ist Geld kassieren und weglaufen....
 
ringmodifier schrieb:
ich beziehe mich auch nur auf das erste posting:

witzig wäre: Midifileplayer kaufen. Rumtata- Midifiles draufladen und mit einen Billigsynth (beisspiel jv880) konfigurieren. den Leuten sagen wo der startknopf ist Geld kassieren und weglaufen....

Nein, mitmoshen.

Und Tussis und Bier abschleppen, wo es nur geht.

Stephen
 
Nick name - ja ich weiss was Du meinst. Ich habe aber zum Glück schon drei Projekte und meinen verwirrten Einzelkram wo ich mich Schöpferisch auslassen kann. Wenn das nicht wäre, würde ich Dir zustimmen bzw. würde es zutreffen.
Es wäre wirklich einfach saisonbedingt zusätzlich zu dem, was eh schon da ist...
Vllt. sollte ich doch einfach noch Kinder in die Welt setzen oder mal Vollzeit arbeiten gehen :selfhammer:
 
ringmodifier schrieb:
witzig wäre: Midifileplayer kaufen. Rumtata- Midifiles draufladen und mit einen Billigsynth (beisspiel jv880) konfigurieren. den Leuten sagen wo der startknopf ist Geld kassieren und weglaufen....
Das wäre witzig, wenn es nicht seit den 90ern gängige Praxis wäre, genau das zu tun (zumindest bei vielen Alleinunterhaltern auf Privatveranstaltungen).
Man sollte nur im Zweifel sehr gut drauf achten, dass das niemand der Gäste oder gar der Gastgeber merkt...

Schöne Grüße,
Bert
 
Für mich gab es sehr lange nur zwei Dinge: Eigene Stücke oder "freie Improvisation" (= auf D-Moll rumwichsen).
Zwischenzeitlich war ich immer mal wieder in Bands, die was anderes gemacht haben, aber da hatte ich nie Freude.

Dann kam ich mit einem Kumpel auf die Idee ein Schlagerduo zu gründen, bei dem wir deutschsprachige Hits aus der Zeit zwischen 1930 und 1975 spielen und ein paar eigene Stücke gebastelt haben. Bis heute war es das Projekt, mit dem ich am meisten Spass und die meisten Auftritte hatte und nebenbei auch noch die meiste Kohle verdient hab. Ich glaube aber, dass ein wichtiger Aspekt dabei war, dass wir beide ungefähr die selbe Vorstellung von einer guten Show und einem geilen Konzert hatten, außerdem beide mit sehr individuellen musik-technischen Schwächen ausgestattet sind und diese entsprechend mit witzigen Ideen kompensieren mussten.

Ja, das war von Anfang an reine Prostitution, denn jede Entscheidung wurde aufgrund der Frage getroffen, was unserer Zielgruppe (Rentner) gefallen würde. Aber ich hab dadurch sehr viel über Spieltechnik gelernt, darüber wie Musik "funktioniert", natürlich über die Geschichte der Popmusik und zu guter Letzt weis ich jetzt auch, wieviel Schweiss einem in die Augen laufen kann, bevor man das Brennen gar nicht mehr aushält. Die wichtigste Erfahrung war aber dieser "Altersheim-Effekt". Es is kaum zu beschreiben, deshalb kann ich jedem nur raten mal Musik für eine möglichst alte Zuhörerschaft zu machen.
 
Knoepfe schrieb:
(war uebrigens Saxophon, nicht Keyboard), hätte er uns nicht mit diesem sehr unterhaltsamen Roman begluecken können. .


oops,klar.Habe das jetzt mit Freidimensionals Anliegen verwürfelt :)
 
ich würde mir sowas nicht antun, für kein Geld der Welt, denn ich mag weder Karnevalsgeschunkel noch Bierzeltgedudel und meide grundsätzlöich solche Veranstaltungen.
Dann dort auch noch auf die Bühne zu gehen, käme für mich niemals in Frage, auch wenn die Kohle noch so reizvoll wäre.
Irgendwo sind doch Grenzen.
 
Alles Ansichtssache. Wenn´s Hobby ist, oder man finanziell so gut gestellt ist, daß man das nicht machen muss ist alles okay.

Wenn man Musiker als Job / Dienstleister macht, macht man das in der Regel eher schon. Ich kenne einige sehr gute Musiker, die das so machen. Sind aber in der Regel keine Hobby Leute.

Ich hab auch schon in karibischen Partybands für reiche Säcke auf Kreuzfahrt, im Krieg, im Puff, für die Mafia, das Arbeitsamt, oder in BAP Coverbands gespielt. Ist total normal im Job. So what?

Wenn du den Job nicht machst kommt schon schnell jemand anders, der ihn macht.
 
k-stone schrieb:
Alles Ansichtssache. Wenn´s Hobby ist, oder man finanziell so gut gestellt ist, daß man das nicht machen muss ist alles okay.

Wenn man Musiker als Job / Dienstleister macht, macht man das in der Regel eher schon. Ich kenne einige sehr gute Musiker, die das so machen. Sind aber in der Regel keine Hobby Leute.
Wenns nach der Kohle geht, müsste ich auch alles machen was etwas in die Kasse bringt, aber es gibt ja auch gewisse Grenzen.
Wenn man sich verhuren lässt, dann gibt man dabei auch immer ein Stück seiner eigenen Identität auf.
Was du auf der einen Seite an schnell verdientem Geld generierst, verlierst du dann wieder an deiner eigenen Musik. Außerdem bist du unglaubwürdig und es wäre ein Beschiss an all jenen Leuten, die deine eigene Musik mögen (wenn du welche machst):.
Dann lieber sich treu bleiben, nebenher noch Taxifahren oder Burger braten und Dosenravioli essen.

k-stone schrieb:
Ich hab auch schon in karibischen Partybands für reiche Säcke auf Kreuzfahrt, im Krieg, im Puff, für die Mafia, das Arbeitsamt, oder in BAP Coverbands gespielt. Ist total normal im Job. So what?
Wegen der unerträglichen Mucke besuche ich keine Karnevalsveranstaltungen, da muss ich den Mist nicht auch noch spielen.

k-stone schrieb:
Wenn du den Job nicht machst kommt schon schnell jemand anders, der ihn macht.
Was besseres kann mir doch gar nicht passieren.
 
Danke und dito :D

Mittlerweile weiss ich - es handelt sich um wirklich reine Karnevalsmusik, also de Höhner und so was.
Das brauche ich nun wirklich nicht...mit ner Top40 - Coverband, wo ich mit der Musik noch besser leben
kann, als mit dem Umfeld, wärs noch was geworden. So aber eher nicht...


Wäre trotzdem interessant, wenn hier noch mehr Leute was von ihrer musikalischen Laufbahn erzählen,
wer hat welche Jobs entgegen seiner nennen wir es mal natürlichen Veranlagung hauptsächlich wegen
Kohle gemacht...! So Dieter Bohlen Coverband oder sowas :lol:
 
Ich hab mal für die Hannover-Messe und sone Firma für Zeug Musik gemacht. Aber das war alles ziemlich ohne fies sein, wollte das auch machen und Geld war auch ok und so. Vorteil - man muss nichts üben oder so - man macht - aber man muss leider irrsinnig vielen Leuten gefallen und da geben dann mehrere unterschiedliche Sachen aus - eigentlich muss man die dann auch erfüllen oder dazwischen.
Ich glaube meine Grenze wäre auch etwa genau da - Also eigentlich ist mir das mit Karneval egal, aber ich kenn den Kram auch nicht, die berühmten Hits der 80er kenne ich hingegen - vermutlich müsste man die schlimmeren davon spielen und die Sachen von heute. Ich finde es nicht verwerflich, wenn man sowas macht, um etwas Geld zu verdienen. Also so schlimm ist das nicht - andere reparieren Autos - aber sowas kann ich halt nicht.

Man kann ja auch Werbung für Saitenbacher machen, nen neuen Bass.
Aber - das größere Problem wäre wohl sich das eben alles draufzuschaffen und das alles - das muss sich dann schon echt lohnen, dh - das sind dann nicht paar Jobs - das wäre dann ja sowas wie eine Saison lang Gigs oder mehr.
Aber - egal - kann man machen.

*Und das litaratische Schema mit Ich Ich spielen - Man Aber Aber am Anfang ist auch ganz gut.
 


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