Probleme mit Moog-Kaskade vom Formant Pro MSS-2000

K

Karlchen

.
Ich habe mir vor einiger Zeit die Mühe gemacht, die Moog-Kaskade vom Formant Pro MSS-2000 nachzubauen. Trotz erfolgter Abstimmung nach Anleitung habe ich am Ende etwas Probleme mit dem Filter:

- Ist der Filter ganz offen, kommen am Ausgang -egal ob man Dreieck, Sinus oder Sägezahl reingibt- nur noch abgerundete Rechteckschwingungen raus.
- Das Resonanzpoti hat nur auf seinen letzten paar Millimetern überhaupt eine Wirkung. Die setzt dann aber schlagartig ein.

Hat jemnad die Schaltung schonmal nachgebaut und kann mir von seinen eigenen Erfahrungen berichten?

Danke und Gruß
- Karlchen
 
Üblicherweise sitzt vor dem Filter ein Spannungsteiler, der Filter läuft mit einem extrem kleinen Pegel. Evtl. übersteuerst du das Filter einfach nur gnadenlos.

Resonanz neigt zu dem beschriebenen Verhalten, deswegen sitzen da gerne rev.log (umgekehrt logarithmische) Potis drinnen.
(Mit viel Signal ist das Verhalten auch schlimmer, da sich Signal und Resonanz (die ist ja eine Rückkopplung in den Eingang) in der Nichtlinearität der Eingangstufe beharken.)
 
Also das Modul hat in der Tat für das Eingangssignal ein Poti. Aber auch wenn ich mit entsprechend wenig Pegel reingehe, zeigt die Resonanz das beschriebene Verhalten. Es ist übrigens laut Schaltung ein "normales" logatithmisches Poti verbaut, kein umgekehrtes.

Dieses ist die Schaltung:

Moog_Filter.jpg
 
Überprüfe mal die rot eingezeichneten (Gleich-)Spannungen mit dem Multimeter (o. Signal, keine Resonanz) - das sollte ungefähr hinhauen.
C1 und C12 sind falsch rum.
Das Poti muss entweder Revers-Log sein oder du muss es falsch herum anschließen (d.h. maximale Resonanz auf Linksanschlag).
 

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Die Spannungen habe ich gerade mal nachgemessen: Kommen in etwa so hin wie bei dir. Macht es jetzt noch Sinn, die beiden Kondensatoren testweise zu drehen? Bei C1 hätte ich angenommen, daß er nur zur galvalischen Trennung dient und die Polung egal ist. Beim C11 komme ich nicht mit, aus welchem Grund würdest du den drehen?

Das Umpolen des Potis werde ich mal probieren, ist ja nich soviel Aufwand.

Danke schonmal.
 
Karlchen schrieb:
Beim C11 komme ich nicht mit
Sorry, war ein Tippfehler, C12 ist gemeint.
Die Polung hat auch nichts mit der Funktion zu tun, die kleinen Spannung in falsche Richtung verkraften moderne Elkos schon eine Zeit lang.

Die Spannungen hatte ich nur ausgerechnet, ich habe das Filter nicht "in echt".
 
Eine Sache habe ich übersehen - R4 dürfte viel zu klein sein. Der sollte der eher bei 10kOhm liegen, sonst macht das Teil aus allem was mit üblichem Pegel reingeht ein Rechteck. (Was du ja auch beobachtet hast. )
 
R4 dürfte viel zu klein sein. Der sollte der eher bei 10kOhm liegen

;-)

Mein Tipp: 10K für R4 + 1K Trimmer in Reihe gegen Masse, Mittelabgriff an den noch umzupolenden Elko, Trimmer etwa auf die Mitte. Es sollte möglichst ein NF-Pegel von 0,1V am Mittelabgriff eingehalten werden, um die Verzerrungen so klein wie möglich zu halten. Für IC3 würde ich lieber einen 071 bzw. 081 einsetzen. Die Verstärkung ist hier immerhin 100.
 
Vielen Dank schonmal für die rege Beteiligung!

- Das testweise Umlöten des Reso-Potis war erfolgreich: So läßt sich die Resonanz deutlich besser einstellen. Damit die Drehrichtung wieder stimmt, werde ich mir ein umgekehrt logarithmisches Poti organisieren.
- Die beiden Elkos habe ich ebenfalls umgepolt.
- Resultat bisher: Es wird besser! Die Wellenformen am Ausgang sind bei offenem Filter nun als solche wiederzuerkennen. Lediglich das Rechteck kommt nur start abgerundet durch.
- R4 werde ich testweise hoffentlich heute auch mal tauschen können. Wird mit dem Widerstand aus der ursprünglichen Schaltung der Eingangspegel einfach zu hoch?
- Was den Typ des OpAmp angeht: Wodurch unterscheiden sich die genannten Typen 061, 071, 081?
 
Karlchen schrieb:
1. Lediglich das Rechteck kommt nur start abgerundet durch.
2. R4 werde ich testweise hoffentlich heute auch mal tauschen können. Wird mit dem Widerstand aus der ursprünglichen Schaltung der Eingangspegel einfach zu hoch?
3. Was den Typ des OpAmp angeht: Wodurch unterscheiden sich die genannten Typen 061, 071, 081?

1. "Das gehört so" - das Filter filtert das Rechteck immer etwas an. Kann auch sein, dass das Filter (auch akustisch = im Hörbereich) nicht völlig aufmacht, das merkt man dann aber schon.
2. Ja, deutlich zu hoch.
3. TL061=wenig Stromverbrauch, TL071=wenig Rauschen, TL081=Standard. Hier würde man TL071 nehmen (TL081 lohnen sich nur in großen Stückzahlen, wenn du mit jedem Cent rechnen musst/kannst. )
 
@ Karlchen umgekehrtes Poti

Karlchen schrieb:
Damit die Drehrichtung wieder stimmt, werde ich mir ein umgekehrt logarithmisches Poti organisieren.

...falls du ein solches umgekehrtes Poti bekommst, dann poste mal bitte die Quelle. Ich brauch auch welche.

Gruß
Andreas
 
Habe jetzt das revlog Poti verbaut und P9 noch gegen eines mit doppeltem Widerstand ersetzt. Damit kommt man nicht so schnell in die Selbstoszillation. Bin nun recht zufrieden mit dem Modul.

Nochwas zu den OpAmps: Der Helmstedt hat ja überall die TL061 verbaut, gibt es außer hier beim IC3 noch andere Module, bei denen man sinnvollerweise statt des 061 ein 071 einsetzen sollte. Inzwischen hätte ich einen Schwung davon hier liegen...
 
Heinz Schnackensiel schrieb:
TL061=wenig Stromverbrauch, TL071=wenig Rauschen, TL081=Standard. Hier würde man TL071 nehmen (TL081 lohnen sich nur in großen Stückzahlen, wenn du mit jedem Cent rechnen musst/kannst. )

...lieber Heinz, das kapier' ich nicht: nehme ich jetzt für das - in Bezug auf Audio - bestmögliche Ergebnis den TL071 oder TL081?...
 
Der TL071 ist rauschärmer und (evtl. minimal) teurer.
Der Bastler greift daher zum TL071, spart das Nachdenken und die paar Cent sind egal. Auch wenn das etwas geringere Rauschen fast nirgends einen Unterschied macht.
 
Heinz Schnackensiel schrieb:
Auch wenn das etwas geringere Rauschen fast nirgends einen Unterschied macht.

...außer, wenn man doch noch den zweiten Mixer komplett mit der Säge zerlegt und neu zusammenbaut?! :mrgreen: ...

...sorry, und Schluß mit OT...
 
Re: @ Karlchen umgekehrtes Poti

andreas schrieb:
Karlchen schrieb:
Damit die Drehrichtung wieder stimmt, werde ich mir ein umgekehrt logarithmisches Poti organisieren.

...falls du ein solches umgekehrtes Poti bekommst, dann poste mal bitte die Quelle. Ich brauch auch welche.

Gruß
Andreas
Ich hab Doepfer mal seine Restbestände an nicht RoHS-Ersatzteilen abgekauft: von den 50k rev.log sollte ich noch ca 20 Stück haben.

Ich schau heute abend mal zu Hause nach.
 


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