jaash schrieb:
A
die leiterbahnen belichtet (in dem fall muss ich ja die vias und wires invertieren)
oder werden
B
die freien bereiche belichtet ( in dem fall werden vias+wires schwarz ausgedruckt)
ich denke ja A = möchte nur ncohmal sicher gehen.
Das hängt grundsätzlich vom Photoresist ab. der kann positiv oder negativ sein. Üblich ist aber positiv, das bedeutet, daß belichtete Teile "zerstört" werden und damit später vom Entwickler gelöst werden. Somit ist Antwort B die korrekt, Du willst das Kupfer (genauer das Photoresist), das bleiben soll, vor der Belichtung schützen, also druckst diese Teile aus. Leiterbahnen, Pins, Vias, das ist das, was auf die Folie kommt.
jaash schrieb:
ich habe keinen ordentlichen drucker hier. in welchem format gebe ich das der druckerrei
mache ich einfach ein pdf draus oder ein tif oder sind die mit dem (schon invertierten) PNG (aus dem export auch zufrieden? => sollten sie eigentlich.
Ich habe meine Druckerei im Haus (1200dpi S/W-Laserdrucker für schmales Geld) und kann dazu nur spekulieren, würde aber sagen, daß Du mit Postscript noch am Besten fährst, das ist ein Industriestandard und enthält ausreichend Informationen zur Skalierung. Bei PNG oder anderen Pixelformaten mußt Du die Auflösung dazu geben, also z.B. mit 600dpi das Bild auswerfen und auch dazu sagen, daß es 600dpi hat. Das wird vermutlich eher nicht so zuverlässig. PDF wäre noch eine Alternative zu Postscript, OSX macht z.B. intern sowieso PDF aus PS und ich habs, wenn ich bewusst sage "Bild 100% drucken", auch die korrekte Skalierung.
Aber eigentlich mußt Du diese Frage eh der Druckerei stellen, nur die wissen, was sie verarbeiten können.
Was noch interessant sein könnte: Drucke so, daß die bedruckte Seite zur Platine hin zeigt. So liegt der Toner später auf der Platine auf und es kann weniger Licht zwischen Toner und Platine, Deine Leiterbahnen werden nicht auf mystische Weise dünner
Also quasi gespiegelt drucken in Bezug auf das, was Du sehen würdest, wenn Du Deine Platine von unten anschauen würdest.
jaash schrieb:
muss man denen noch was dazu sagen auf was und wie die das am besten ausdrucken sollten???
Nur, daß eine korrekte Skalierung für Dich extrem wichtig ist und sie möglichst UV-durchlässige Folie und nicht-UV-durcklässige Farbe nehmen sollten, letztere ist Dir übrigens völlig wurscht, die können das in pink drucken, wenn die Farbe UV-undurchlässtig ist
Bei "UV" reden wir hier von einer Wellenlänge um 400nm rum, wenns jemanden interessiert.
Wunder Dich aber nicht, wenn die Druckerei Dich mit diesen Anforderungen eher verdutzt anschaut
Eine Alternative wäre noch ein Copyshop, der Deinen Ausdruck auf Overhead-Folie kopieren kann, wichtig natürlich wieder die 100% Skalierung.
Aber zu guter letzte denke ich mal, daß Dein Layout, wenn es nicht ein paar fiese SMD-Teile beinhaltet, mit einem popligen 300dpi-Laserdrucker problemlos druckbar ist. Wenn Du beim Recycler um die Ecke noch so einen alten HP LaserJet 4L oder sowas findest, der ist dafür hervorragend geeignet, mit dem habe ich gearbeitet, bevor ich mehr Auflösung brauchte. Originaltoner tut am Besten, als Film Overhead-Folie.
Alternativ Transparentpapier wie dieses hier:
http://www.amazon.de/dp/B0007OEAAU
Wenn Du keinen Laserdrucker hast, sondern nur Tintenstrahler, dann mußt Du entsprechend darauf achten, daß das Zeug Tintenstrahltauglich ist.
Für den absoluten Notfall tuts noch Normalpapier und Transparentspray. Und für die ganz Harten steht in der Küche das Transparentspray in Form von Sonnenblumenöl. Ein wenig Fett auf dem Photoresist juckt nicht - aber sicherheitshalber vor dem Entwickeln vorsichtig abwaschen, damit der Entwickler auch hin kommt
Kurzum: So skurril das alles klingen mag - Du hast spätestens bei der Belichtungszeit mit dem, was Du später als Film verwendest, keinerlei Erfahrungswerte und mußt die Zeit im worst case sowieso experimentell an kleinen Probestreifen ermitteln, da sie von Deinem Belichter, vom Film, von der Druckqualität und vom Photoresist abhängen. Das Bedeutet, daß Du nicht nur erstmal im kleinen Rahmen mit Hausmitteln üben kannst, sondern bei positivem Ergebnis natürlich auch gleich damit weiter machen kannst. Druckerei halte ich einfach für ein wenig umständlich, Copyshop und Overheadfolie wäre noch eine einigermaßen handliche Variante, wenn sowas um die Ecke ist.
jaash schrieb:
zeichnet ihr mit edding oä die folien nochmal nach?
Ich persönlich nicht, dazu ist meine Hand nicht ruhig genug, ich verarbeite TQFPs mit 0.5mm Pinraster, das wird von Hand nix
Wenn Du ein ausreichend grobes Layout hast und Dein Toner bzw. Deine Tinte nix taugt, kann es aber eine gute Idee sein.
jaash schrieb:
spiegelt ihr den export, damit (wie oben erwähnt) die bedruckte seite auf der zu belichtenden platine liegt um unterstrahlung zu minimieren? (oder habe ich jetzt einen denkfehler
---> neee wenn ich das normal ausdrucke lege ich das dann einfach mit dem toner richtung platine und fertig ist der lack -> RICHTIG ? )
Siehe oben. Ich klicke in pcb "mirror" an, das spiegelt dann. Aber prüfe auf jeden Fall den Ausdruck nochmal. Hilfreich ist es, einen Text im Layout mit unterzubringen, also z.B. eine Beschriftung im Kupfer auf der Lötseite, die nach dem Ätzen normal lesbar sein soll - die muß dann auf dem Ausdruck spiegelverkehrt sein und beim Belichten muß der Film so liegen, daß Du die Schrift lesen kannst.
Macht das Ganze auch ein wenig schicker und gibt einen individuellen Touch
jaash schrieb:
wie fixiert ihr die folien auf den platinen?
Gar nicht. Solange Du mit einer einseitigen Platine arbeitest, sind ein paar mm hin oder her eh wurscht und üblicherweise liegt dann entweder Film mit Platine obendrauf auf der Glasplatte vom Belichter oder eine Glasplatte auf Film und Platine, wenn Du von oben belichtest. So gesehen ist die Glasplatte mitsamt der Schwerkraft die Befestigung.
jaash schrieb:
womit sägt ihr die platinen -> habe für kleinere immer eine japansäge genommen aber das ist schon sehr mühsam ...
Metallbügelsäge oder Laubsäge. Mühsam - ja. Sägeblätter frissts auch, wenn Du Glasfaserbasismaterial hast. Alternativ eine Stichsäge, aber das ist mir immer zu rohe Gewalt und erfordert auch einen gewissen Aufwand, um die Leiterbahnen vor Beschädigung zu schützen.
Ach ja - vor dem Ätzen grob aussägen, was Du brauchst, Feinarbeiten nach dem Ätzen. Wenn Du einigermaßen ordentlich arbeitest, ist für letzteres eine grobe Feile ausreichend, das ist erfahrungsgemäss auch weniger anstrengend als eine Säge. Und Feilen mußt Du eh, wenns nach was aussehen soll.
jaash schrieb:
womit bohrt ihr denn die löcher -> das muss ja auf jeden fall ne ständerbohrmaschiene sein -> eher etwas kleineres .... bohrfutter für 1,5mm bohrer muss man ja auch erstmal haben ...
Bei FR4 (Glasfasermaterial) ausschließlich Hartmetallbohrer (das geht ja bis 0.6mm runter), einmal anhusten reicht, um das Ding abzubrechen, dementsprechend Präzisions-Minibohrmaschine plus Ständer. Für was Anständiges bist Du da schnell bei 200-300 EUR Investition, aber auf Dauer rentiert sich das bei einem Preis von 2,50 EUR pro Bohrer.
Bei Hartpapier (benutzt heute eigentlich nur noch der Chinese, wenns billig sein muß und einseitig hinhaut) tuts auch "normales" Equipment und mit 1mm und 1,5mm Bohrern kann man da bei einfachen Sachen auch schon einiges erreichen. Dann reicht auch ein einigermaßen brauchbarer Bohrständer mit ner billigeren Mini-Bohrmaschine.
Eine Schlagbohrmaschine mit 10EUR Bohrständer könnte von der Präzision etwas ungeeignet sein.
jaash schrieb:
kleiner funktionierender schraubstock ist da .... naja ich muss ja erstmal belichten und dann noch ätzen. da muss ich mich auch noch entscheiden womit ich ätzen möchte. als belichterplatte nehme ich die ganz normalen von conrad 100mmXirgendwass. ich habe das layout auch so gemacht, dass eine seite 100mm ist und ich somit auf eine platte mehrere hintereinander machen kann und nur rechtwinklich diese in mehrere stücke zersägen muss. als sägemarkierung habe ich einfach ne leiterbahn ganz dünn dahin gemacht -> die dürfte beim sägeschnitt einfach wegfallen
-> wie macht ihr das (anzeichnen der umrisse)
Mach ich auch immer so, Leiterbahnen als Markierungen für mechanische Bearbeitungen sind recht nützlich, Fadenkreuze aus Leiterbahnen oder große Vias für Montagelöcher sind auch hilfreich. Bei doppelseitigen Platinen immer darauf achten, wo man die Markierungen braucht - im Zweifelsfall auf beiden Seiten.
jaash schrieb:
so jetzt mach ich erstmal pause => layouten ist total anstrengend, wenn man das noch nie gemacht hat
Vor Allem, wenn man das Ganze auch physikalisch sauber machen möchte mit korrekten Leiterbahndicken, bei höheren Frequenzen wirds dann richtig spaßig, vor Allem, wenn die Längen der Leiterbahnen untereinander auch noch zusammen passen müssen. Du hast sicher schonmal diese lustigen Schleifensammlungen auf Mainboards gesehen - die dienen genau dieser Längenanpassung. Andere Schleifen können aber auch mal Spulen und Antennen sein
Kurzum: Einfache Layouts sind in wenigen Stunden fertig, ich hab stellenweise Zeug für meine Eigenbauten in der Queue, an denen ich schon seit Monaten hin und wieder mal arbeite, da kommen vermutlich irgendwann mal 50-100 Stunden alleine für ein Layout bei raus. Inklusive späterer Prüfung, bevor das Ding überhaupt ans Belichten geht.