Plate Reverb

Nochmal zum Modelingansatz, was ich meine ist eher sowas wie ein Waveguide Mesh.
Man hat dann ein Delay und Allpass und Lowpass in jedem Element, dadurch erhält man ziemliche Dispersion mit wenig Elementen
und die Auflösung muss nicht in Relation zur Audiobandbreite stehen.

Das modelt natürlich nur einen Teil der Effekte, und dass auch nur grob.

EIn User hat ja hier gern behauptet man könne alles simulieren, ist ein gutes Beispiel von etwas das man praktsich nur schwer emulieren kann.

Selbst Spring Reverbs sind sehr viel einfacher gemodelt als ein echtes Spring Reverb,
und von qualitativ hochwertigen Spring Reverbs gibts gar keine Simulation (nicht daß ich wüsste).

Leider gibt es auch keine mehr zu kaufen, nur die Accutronics Tanks die eher simple sind.

Aber ein normaler "Spring" Algorithmus modelt auch das nicht mal.
 
Da braucht man UAD Hardware, oder?
Klingt schon super finde ich.

Ich hab ja mal überlegt mir mit Doepfer und dem Spin DSP ein hybrides zu bauen.

Dachte man könnte mit dem DSP zb den Frequenzgang optimieren, oder ERs einbauen
evtl die Dämpfung mit Feedback aufheben, etc
War dann aber zuviel Action

Frag mich obs dafür Bedarf gäbe, für guten Federhall.
Die von Vermona und Knas haben mich nie so angemacht und find ich teuer für das was es ist.
 
Hast Du eigentlich IRs von dem swissecho ? :floet:

Gäb sicher Interesse hier... jedenfalls bei mir
 
starling schrieb:
Da braucht man UAD Hardware, oder?
In der Stimme von Schlemihl: "Ja, genau"
Und auch ein wenig Kleingeld, wenn man sich all die coolen Emulationen noch kaufen mag.

starling schrieb:
Hast Du eigentlich IRs von dem swissecho ? :floet:
Nein, ich habe ja das Swissecho. Aber muss man da nicht einfach einen Sinus-Sweep durchjagen? Gibt es da eine Anleitung/SW/Tutorial?
 
Einfach ein 1 Sample Impuls durchschicken. Das wars.

Der muss nicht speziell bandlimitiert sein.

Der Sweep ist nützlich um Eigenschwingungen dh Resonanzen zu finden, aber nur zur Analyse.
Um sich das anzuschauen oder die Frequenzen von Resonanzen zu messen
(kann man bedingt auch aus der Impulse Response)

Das würde ich interessehalber durch das Plate schicken wenn ich eins da hätte, beim Spring ist es aber glaub uninteressant.
Ich kann aber einen Sweep machen wenn ich die Zeit finde wenn das von Interesse ist.

Idealerweise wär so ein Sweep spektral flach dh so daß das Spektrum von dem ganzen Sweep insgesamt flach ist,
müsste ich überlegen wie man das macht ist aber nicht so wichtig.

Aber für IRs reicht wie gesagt der 1 Sample Impulse.

Die dynamischen Effekte im Reverb kann das wie oben gesagt dann nicht abbilden.
 
Ich habe das hier gefunden:
http://designingsound.org/2012/12/recor ... responses/

Der Sweep hilft gegen Rauschen und Umgebungsgeräusche. Ein Noise-Burst von 25 ms wird von einem Typ auf YT empfohlen. Ein einziges Sample hat nicht genug Energie, denke ich.

Gratis SW zum Rechnen des Sweeps gibt es auch:
https://www.voxengo.com/product/deconvolver/

Ich packe das mal auf meine Projekt-Liste, die ist aber schon lang und wird immer länger...

Hier noch ein nettes Video von Altiverb, dort kommt auch der Sweep zum Zuge:
https://www.audioease.com/altiverb/sampling.php
 
swissdoc schrieb:
Ein einziges Sample hat nicht genug Energie, denke ich.
Es sollte ja eine Aufnahme sein, die das gesamte Frequenzspektrum abdeckt. Je tiefer die Frequenz, um so länger die Aufnahme. Für 20 Hz werden, denke ich, rein rechnerisch 50 ms benötigt? :dunno: 25 ms wäre wohl eine halbe Schwingung bei 20 Hz bzw. eine volle bei 40 Hz? :agent: Höhere Frequenzen benötigen weniger Zeit und wären z.B. im Rauschen enthalten, aber nicht alle auf einmal in einer solch kurzen Zeit. Je mehr Frequenzen enthalten sein sollen, um so länger sollte die Aufnahme sein. Rauschen ist eine Zufallsfunktion, und mehrere verschiedene Frequenzwerte gehen nur über die Zeit, nicht sofort. Die Dauer der Aufnahme würde davon abhängen, wie fein die Abstufungen zwischen verschiedenen Frequenzen sein sollen.
 
swissdoc schrieb:
Ich habe das hier gefunden:
http://designingsound.org/2012/12/recor ... responses/

Der Sweep hilft gegen Rauschen und Umgebungsgeräusche. Ein Noise-Burst von 25 ms wird von einem Typ auf YT empfohlen. Ein einziges Sample hat nicht genug Energie, denke ich.

Gratis SW zum Rechnen des Sweeps gibt es auch:
https://www.voxengo.com/product/deconvolver/

Ich packe das mal auf meine Projekt-Liste, die ist aber schon lang und wird immer länger...

Hier noch ein nettes Video von Altiverb, dort kommt auch der Sweep zum Zuge:
https://www.audioease.com/altiverb/sampling.php

Also der Impuls kann reichen, das ist die "Transient" Methode die da erwähnt wird.
Aber vielleicht macht Voxengo das gut, man kriegt halt dann Noise rein durch die Deconvolution,
da weiß ich nicht wie hoch das ist.

Die IRs von Platte die ich habe wurden mit Impuls gemacht.
Beides müsste bei Springs zu leicht unterschiedlichen Ergebnissen führen, u den Impulse halte
ich in dem Fall für vielleicht geeigneter.
Weil die Spring sich ja dynamisch verformt, ja nach Input bzw internem Zustand.

Bei Räumen spielen solche Effekte keine Rolle.
Am besten natürlich beides probieren...
 
Ist nicht die Annäherung, weil die Fläche (Energie) zu niedrig ist. Aber auch egal, sollte ich mal die Zeit finden, dann finde ich schon was passendes...
 
Also in DSP nimmt man den 1 Sample Pulse als Dirac Impuls.

Die Energie hängt natürlich von der Samplerate ab, je höher desto lauter muss der Impuls sein.

Aber das klappt schon mit einem Sample denke ich.

Statt Ballons oder Pistolen nehmen manche ne Entladung von nem Kondesator

Mit dem Impuls hast Du halt keinen großen Aufwand.
Ich denke der Sweep macht beim Spring eher Probleme, auch weil die nicht memorylos ist u nicht
linear zeitinvariant wie ein Raum oder Instrumentenkorpus.
 
starling schrieb:
Also in DSP nimmt man den 1 Sample Pulse als Dirac Impuls.

Das Problem kann dann ggf. sein, dass Wandler und Verstärker usw. so viel wegfiltern, dass nicht mehr viel Energie hinten rauskommt. Man sollte den Impuls also auf die Gesamtstrecke anpassen, wenn man es mit einem DA-Wandler macht.
Das sieht man mMn am besten am Ausgangssignal. Das sollte möglichst gut aussteuern. In der Kette sollte es gerade so noch keine hörbaren Übersteuerungen geben, und der Impuls sollte nach Dirac so kurz wie sinnvoll möglich sein, eben so, dass er das System auch gut hörbar anregt.
 
:supi: Den ersten nicht, und den zweiten hatte ich neulich gesucht und nicht mehr gefunden
 
das geilste an den alten Hallplatten ist doch, das man einfach gegen das Gehäuse treten kann und nur damit schon wahnsinnige Klänge herausholen kann. Müsste man mal mit einem Plug In ausprobieren.
Ich hätte mir schon längst sowas ins Studio gestellt, nur für solche schrägen Effekte, hab aber den Platz einfach nicht.
Ich weiß sogar ein Studio, wo so eine Kiste verstaubt in der Abstellkammer steht, aber eigentlich ist das doch alles Schrott.
Ansonsten sehe ich nicht viel Sinn in der Emulation der alten Hallplatten, denn eine wirklich gute Raumsimulation kann jeder Yardstick besser.
 
Bernie schrieb:
Ansonsten sehe ich nicht viel Sinn in der Emulation der alten Hallplatten, denn eine wirklich gute Raumsimulation kann jeder Yardstick besser.
Beim Durchprobieren verschiedener Algos kann passieren, dass Hallplatte eben einen stimmigeren Sound liefert als eine (echtere) Raumsimulation, z.B. angewendet an Synth-Klänge oder auch andere Klänge. Nicht immer ist der Klang eines echten Raums sinnvoll. Wenn wir heute schon die Wahl haben... Das ist so ähnlich wie bei der Wahl eines Piano-Klangs: Steinway vs. Rhodes vs. DX7 usw.
 
Bernie schrieb:
Ansonsten sehe ich nicht viel Sinn in der Emulation der alten Hallplatten, denn eine wirklich gute Raumsimulation kann jeder Yardstick besser.

Raum und Hall und Hall und Hall ist aber nicht alles dasselbe.
Musikalischer Hall ist ein großes Kapitel für sich und hat mit akkustischem Hall nur sehr bedingt zu tun.

Ein Plate Reverb hat einige Besonderheiten, und deswegen gibt es neben Room, Hall etc eben auch vor allem Plate Algorithmen
die einen Teil der Besonderheiten imitieren. Aber eben nur einen Teil und zum Teil Recht großzügig was die Definition angeht.

Dazu gehört zB daß das Eingangssignal prompt am Ausgang erscheint und der Hall sofort einsetzt während er sich sonst eher aufbaut.
Dafür fallen die Höhen sofort ab während bestimmte Frequenzen sehr lange nachklingen können.

Mich fasziniert aber vor allem das Eigenleben der Platte.

In digitalem Hall hat man oft mehr oder weniger starke Modulation auch das ist vollkommen unnatürlich aber gewollt
dient zum Teil dem Zweck einfachen Hall dichter und homogener zu machen und zum Teil als Selbstzweck.

Da sagt man auch nicht: "jede Kirche kann das besser ohne so Modulationen".

Mir wär die Platte auch zu groß und zu schlecht einzubinden und zu eingeschränkt aber das Thema interessiert mich.
Eben auch von der Simulationsseite weil ich grad mal wieder an Hall Algorithmen sitze.
 


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