Pager/Funkrufempfänger - Wer hatte mal (privat) einen?

Ich hatte so ein Teil (glaub es war auch Scall) im 24/7 Bereitschaftsdienst. Ich sehen mich zurück in die Zeit, denn die Hemmnis mich darüber anzufunken war deutlich größer, als einfach mal Samstag nacht um 23 Uhr meine private Telefon-Nummer zu wählen (die die Leute heute zum Teil aus archive.org holen, wo sie in alten Pseudotelefonbucheinträgen steht).
 
wir hatten drei Stück in meiner damaligen Firma.
Die erste Generation konnte noch keine Texte empfangen, das war 1983.
Hatte sich für den Außendienst aber nicht bewährt, da man zwar wusste, das man dringend in der Firma zurückrufen muss, aber dann meist keine intakte Telefonzelle fand. Entweder fehlte der komplett Hörer oder sie war wegen Vandalismus abgeschlossen, einmal klebte eine alte Frikadelle zwische Hörer und Gabel und zu guter letzt fehlte einem das Kleingeld.
 
Hi Leute,

ich habe mich in den letzten Tagen verstärkt daran zurückerinnert, dass gegen Ende der Neunziger, kurz bevor Mobiltelefone ihren ganz breiten Durchbruch hatten, mal Pager ein Thema waren bzw. auch für Privatanwender beworben wurden - da gab es zig Produkte. Scall, Skyper, Quix, Telmi, und wie sie alle hießen.

Hatte jemand von euch sowas damals? Würde mich mal interessieren, wie das so war. Gerne einfach mal aus dem Nähkästchen plaudern.
In meinem erweiterten Bekanntenkreis (damals war ich noch Schüler) gab es zwei Leute, die einen hatten. (Keine Ahnung, ob der jemals geklingelt hat.)

Bin gespannt, ob jemand was erzählen kann :)

Viele Grüße
moogli


du hast das ding an den gürtel geschnallt und 3 mal am tag hat es gepiepst. mehr wüsste ich dazu nichts zu sagen.

in altenheimen, krankenhäusern und bei der freiwilligen feuerwehr hatte das fast jeder, ich habe es aber auch schon auf baustellen gesehen.
 
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Im professionellen Umfeld leuchtet mir das Szenario ein. Deswegen habe ich ja explizit nach Geschichten aus der privaten Anwendung gefragt.
 
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Hab so'n Teil als Werbegeschenk im Rahmen eines Vertragsabschlusses vom rosa Riesen bekommen, da waren die Dinger aber schon wieder total out. Habs nie benutzt.
 
Hatte auch mal einen Quix, diese Pro Version mit transparent-grünen Gehäuse.
Aber außer ein bisschen rumspielen und irgendwelche Abfragen von Nachrichten wurden da vielleicht insgesamt 10 Nachrichten draufgeschickt. Meist irgendwelche dummen/obszönen Sachen, die dieser Operator am Telefon dann schicken musste.
Ähnlich übrigens danach mit dem 5110? Snake zocken aber kein Geld für Guthaben außer ein paar SMS ab und zu. Telefoniert hat man trotzdem von Zuhause und ja Mobiltelefone durften ich und meine Kumpels aufgrund der Kosten da auch nicht anrufen.
 
Aber außer ein bisschen rumspielen und irgendwelche Abfragen von Nachrichten wurden da vielleicht insgesamt 10 Nachrichten draufgeschickt. Meist irgendwelche dummen/obszönen Sachen, die dieser Operator am Telefon dann schicken
Genau sowas hätte ich auch irgendwie erwartet: Man holte sich das, weils ja schon irgendwie witzig ist, testet das mal, macht dann ein paar Dummheiten damit und das wars 😁
Einen tatsächlichen „Nutzungsfall“ gabs dann also nicht bei Dir?
 
Genau sowas hätte ich auch irgendwie erwartet: Man holte sich das, weils ja schon irgendwie witzig ist, testet das mal, macht dann ein paar Dummheiten damit und das wars 😁
Einen tatsächlichen „Nutzungsfall“ gabs dann also nicht bei Dir?
Ne ausser dass man cool war nicht. Begehrt waren die Dinger nämlich schon.
Da ja auch niemand ein Handy hatte hätte man die Nummer dann auch allen erst mal sagen müssen und dann hätte derjenige der dich erreichen will deine Nummer dabeihaben müssen und in die Telefonzelle, er hätte aber dann nie erfahren ob du das überhaupt gelesen hast. Also außer du machst den umgekehrten Weg nochmal. Haben wir auch ein paarmal gemacht, aber letztendlich wussten wir auch ohne das ganze wann und wo der Treffpunkt ist, der war ja eh immer der gleiche.
 
Nach meiner Erinnerung war das bei Privatleuten die Botschaft, dass da eine neue Nachricht auf deinem Anrufbeantworter ist. Dann bist du zum nächsten Telefon, hast deine eigene Nummer angerufen, einen Code eingegeben und konntest ihn abhören. Wie diese Botschaft von wem erzeugt wurde, ist mir ein Rätsel. Anrufbeantworter waren damals Hardware zu Hause, nicht Festplatte beim Provider.

Wer da mit welchem Gerät andere Nachrichten als diese verschicken konnte, tät mich auch mal interessieren.

EDIT: Ich sehe gerade, du fragst nach den Neunzigern. Ich kenne die Dinger aus den späten Siebzigern! Möglich/wahrscheinlich, dass dazwischen die Technik gewechselt hat.

Vor ein paar Monaten gab in der c't einen Artikel zum Thema Sicherheit. Offenbar werden diese Botschaften auch heute noch übertragen – aber völlig unverschlüsselt.
 
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Da ja auch niemand ein Handy hatte hätte man die Nummer dann auch allen erst mal sagen müssen und dann hätte derjenige der dich erreichen will deine Nummer dabeihaben müssen und in die Telefonzelle, er hätte aber dann nie erfahren ob du das überhaupt gelesen hast.
Wegen "muss die Nummer dabei haben" und heute: Ich habe vorgestern mit einem Arbeitskollegen was zusammengestrickt, was es einem erlaubt, via Telegram Bots und NodeRed Nachrichten aus Telegram so umzubiegen, dass sie - und jetzt wirds lustig - auf meinem Fernschreiber rauskommen. Da die Pager Netzwerke heute oft auch ein eMail Gateway haben, könnte man das auch darauf umleiten bzw. so die Ruf-Aussendung an die heutige Zeit anpassen. Fast ein bisschen schnarchig, dass die Dienste das (also eine "aktueller Messenger"-Schnittstelle) nicht sowieso schon anbieten.
 
Ich hatte damals einen Pager bekommen, als man ein Jugendkonto bei der Post eröffnete. Das Teil kostete damals 30.- (viel Geld für einen Schüler)
Es war ein schwarz/gelb gestreiftes Gerät von Motorola mit einer fixen 077-Vorwahl Nummer.

Ich habe mit den Leuten, die mich erreichen sollten bestimmte Codes vereinbart, da man ja noch keine Nachrichten versenden konnte via Festnetz.
001 war "Ja" oder 002 war "Nein" oder 007 war "Treffpunkt wie vereinbart" etc....so konnte man damals sehr gut, wenn auch nur in eine Richtung, kommunizieren

Das Gerät hatte auch zwei Wecker eingebaut, die ich immer auf eine Zeit im Unterricht gestellt hatte. Alle dachten dann immer, ich würde Nachrichten bekommen.
Aber hey: Das war Ende 90er, ich war gerade mal Teenager und in der Schule. Wie cool war man, Nachrichten zu erhalten? :xencool:

So sah das Teil aus:
2L.jpg


Ich habe endlos Sorge getragen (das war damals ja auch noch eine Art High-Tech) und trotzdem ist mir das Teil immer wieder mal runtergefallen.
Irgendwann dann einmal zuviel und das wars dann. Dann gabs auch schon ein Handy (das damals brandneue 3210 von Nokia)
 
Und dieser Dienst wird, weil Frequenzen ein rares Gut sind und für 5G, 6G, 7G... gebraucht werden, wann eingestellt? Ende März '21?:xenwink:
Nee, für heute übliche Datenraten brauchst Du hohe Frequenzen, Pager arbeiten auf ganz anderen Frequenzbereichen.

hab grad gekuckt, Pager bleiben bis 2025
Bis mindestens 2025 sind die Frequenzen an den Dienst von der Bundesnetzagentur vergeben. Danach müssten/könnten die Betreiber das verlängern.
 
In meiner heftigsten Bühnenmann- und Tontechniker-Zeit konnten mich Bands und Veranstaltungsfirmen einfach anscallen - ich hatte so'n Teil, was einfach nur die Nummer für den Rückruf angezeigt hatte.
Ich dachte, wäre 'ne coole Idee auf seiner Visitenkarte eine Scall-Nummer zu hinterlegen - und die Leute fanden's cool, wenn ich mich dann zeitnah auch wirklich zurückgemeldet hatte.

(ich glaube, ich habe das Teil sogar noch - muss 'mal Suchen&Finden, dann mach ich ein Beweisfoto).
 
Wir haben uns unsinnige oder lustige Text-Messages geschickt. Man rief vom Münztelefon aus an, und der Text wurde dann verschickt. Ich glaube auch, weiß ich aber nicht mehr, man konnte auch Botschaften via DATEX-P oder Mailboxen verschicken.

Ich hab eventuell sogar noch einen Quix-Empfänger....
 
Ich und meine Schwester hatten jeweils einen Scall XS. Meiner war transparent rot.
Wenn wir heim kommen sollten oder so, wurden wir damit angepingt.

$_59.JPG

und so'n spaceiges Ohr Radio hatte ich auch (fand ich damals total cool)

316XQEGyJ4L._AC_.jpg
 
Dienstlich hatte ich so einen Pager. Bin im Außendienst tätig. Wenn das Teil gepiept hat gab es zwei Striche die im Display angezeigt wurden. Strich 1 -> Dispo Heinz anrufen, Strich 2 -> Dispo Peter anrufen.
Also, gleich an der nächsten Telefonzelle anhalten und kostenlose Nummer wählen. Neuen Auftrag entgegennehmen und weiter gehts…

Und dann hatte ich mal ein Erlebnis mit einem Techniker, dieser Dienste, auf einem Fermeldeturm. Termin zum messen der Leitung dort hin.

Er war schon etwas früher da und wartete oben auf dem Turm.
Ich unten mit Messgeräten und Zeugs, knopfdrückend am Fahrstuhl wartend. Fahrstuhl oben, ich unten. Fahrstuhl kommt nicht weil er die Tür oben nicht geschlossen hat. Also zu Fuß hoch auf knapp 60 Meter. Dauert halt. Oben angekommen, meckert er erstmal warum ich zu spät komme. Ich motze zurück, weil er zu doof ist eine Tür zu schließen.

Er meinte dann, hat sich erledigt, Leitung ist ok, lag am Steuerrechner.
Ich… ich fahr dann mal wieder runter…

Gut, wir sind in Frieden auseinandergegangen. 🤨
 
Ein Kumpel von mir hatte damals seiner Freundin einen geschenkt. Das lief dann so ab, er piepste sie an, sie suchte ne TZ (Telefonzelle) und rufte ihn an. Er dann "Schatz ,Kaffee ist leer ,bitte mitbringen".
War also durchaus Sinnvoll ,denn er hatte keinen Lappen und hätte sonst zu Fuß gehen müssen. Gott ist das lange her. Das war noch bevor die Dinger Wortzeilen senden konnten
 
Ein Kumpel von mir hatte damals seiner Freundin einen geschenkt. Das lief dann so ab, er piepste sie an, sie suchte ne TZ (Telefonzelle) und rufte ihn an. Er dann "Schatz ,Kaffee ist leer ,bitte mitbringen".
War also durchaus Sinnvoll ,denn er hatte keinen Lappen und hätte sonst zu Fuß gehen müssen. Gott ist das lange her. Das war noch bevor die Dinger Wortzeilen senden konnten
Ich kenne von damals einen Fall, bei dem der Pager der Ersatz für die Telefon-Festnetzleitung war - letztere kostete monatliche Gebühren und manche der "späten" Pager-Modelle eben nicht (=Anrufer zahlt). Das lief dann so ab, dass man, wenn man die Dame erreichen wollte, eine Nachricht auf den Pager schicken musste und dann vielleicht - oder vielleicht auch nicht - einen Rückruf per öffentlicher Telefonzelle bekam.
 


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