Brainstorm Nostalgie-Anfall (X-Base vs. TR-8S und Microwave XTK vs. M)

Wilde Suche nach Themen, Ideen …
H

Hammerbrooklyn

Guest
Hallo zusammen,

habe gerade einen Nostalgie-Anfall in Kombination mit ausreichender Liquidität und meine, mir wieder die beiden Geräte aus meiner Adoleszenz kaufen zu müssen, die ich in allerschönster Erinnerung habe: eine X-Base von Jomox und die Microwave XTK von Waldorf. Dabei besitze ich inzwischen mit Rolands TR-8S und Waldorfs/Vladis M zwei neue Geräte, die mehr oder weniger gleich sind.

Rational betrachtet, weiß ich, dass die Erinnerung einen ja gerne trügt und manches auch nicht mehr so bunt und attraktiv erscheint, wie man es denn in Erinnerung hat. Außerdem habe ich a) keinen Platz und b) keine Zeit für noch mehr Gear. Zumal die Unterschiede wahrscheinlich in einem zu vernachlässigenden Bereich liegen dürften, die mich als Hobbymusiker auch nicht sonderlich interessieren.

Jetzt die Frage, Oscar-Wilde-mäßig der Versuchung nachgeben oder Wachs in die Ohren, und warten, bis der Ruf der Sirenen aufhört?

Was meint ihr?

Vielen Dank und frohe Pfingsten! :)
 
Ich finde es selbst schwer solchen Ideen zu widerstehen. Ich habe mir auch ein bis zwei Geräte, die ich früher hatte nochmal gekauft. Aber rein kreativ gesehen hat es mir glaube ich nichts gebracht. 🤔 Oder vielleicht doch, weil ich mit den Geräten mehr Spaß habe zu arbeiten und dann mich auch öfter ransetze. Könnte aber auch Einbildung sein.
Generell haben wir wahrscheinlich alle genug Zeug, um damit ewig Musik zu machen. Kann dir leider nicht wirklich helfen. Ich möchte schon lange mal mein Studio so lassen wie es ist und dann kommen doch wieder irgendwelche Gedanken an anderes tolles Spielzeug. 🙂
 
Ganz persönliche Meinung: Blödsinn.

Wenn ich solche Gedanken habe, dann habe ich gerade einfach keinen Track an dem ich arbeite oder bin nur auf der Suche nach irgendeiner Inspiration.

Noch viel schlimmer. Meine Studioecke ist eingepackt und ich kann an Ort 1 entweder mit der MC oder TR spielen und an Ort zwei mit dem Rev2 oder dem M - ohne Effekte :sad: Alles andere ist verpackt in Kartons und Kisten.

Generell haben wir wahrscheinlich alle genug Zeug, um damit ewig Musik zu machen.

Ist 100 Prozent wahr und müsste Forumsmotto werden ;-)
 
Geht es Dir denn allein ums Sammeln? Ich persönlich würde bei solchen Platzproblemen ja im Rahmen der finanziellen Möglichkeiten auf den leistungsfähigsten Rechner oder sonstwie das bestmögliche Kompaktsetup (wenn man der Hardware Jam Typ ist) umsteigen.

Ein Freund von mir hat ein DAWless Komplettsetup, welches ins Handgepäck in der Economy Class passt.
 
Noch viel schlimmer. Meine Studioecke ist eingepackt und ich kann an Ort 1 entweder mit der MC oder TR spielen und an Ort zwei mit dem Rev2 oder dem M - ohne Effekte :sad: Alles andere ist verpackt in Kartons und Kisten.
Na dann ist es doch eh egal, wenn du scheinbar ohnehin nichts davon benutzt. Dann hast du jetzt mehrere Möglichkeiten: Du kaufst das Zeug und hast noch mehr Kartons, du verkaufst deine alten Kartons mit Inhalt oder du komponierst deinen nächsten Hit auf dem Smartphone und kaufst dir ein großes Haus von den Einnahmen!
 
Ein XTk ist ein schönes Instrument. Es ist mir wie gestern, dass ich fasziniert darauf herumgespielt habe, als er bei Musik Schmidt in FFM auftauchte. Klar, ist ein XT mit Tasten. Wenn man davorsitzt, ist es aber etwas anderes. Und auch anders als ein M.

Ganz klar: Kaufen.
 
XT / XTk ist einer der besten digitalen Synths meiner Meinung nach und durch keinen anderen 100% zu ersetzen, auch nicht durch den M. Der XT braucht auch keine Analogfilter. Ein gutes Reverb / Delay dahinter und gut ist.

Also, hol dir einen.
 
Microwave XTK von Waldorf.

Absolute Traumkiste. Wenn sich ein Angebot ergibt, zugreifen ... Oder darauf hoffen, dass sich der M irgendwann ein KB leistet.

Was die Drums angeht oder so im Gesamten. Es war ne geile Zeit und der Sound blieb hängen, aber dennoch war nicht alles Gold was glänzt.

Das geht auch mit modernen Mitteln und evtl mit modernen Produktionsmethoden und das was du brauchst,
ist nicht der "brachiale" Sound von damals, denn dazu gehört mMn noch viel mehr und ist weniger abhängig von
den Klangerzeugern, sondern zu druckvollen Synths eine Möglichkeit diese sauber abzunehmen.

Ernsthaft. Ich würde es, da du ja bereits zwei gute Kisten besitzt, schauen, dass du passende Preamps im 500er Format bekommst
und zusätzlich dann lieber Tools, die die Eier damals so dick gemacht haben. Bspw Aphex Eciter und spl Vitalizer und evtl Röhrencomps usw.

Also eher in die Richtung
 
Na dann ist es doch eh egal, wenn du scheinbar ohnehin nichts davon benutzt. Dann hast du jetzt mehrere Möglichkeiten: Du kaufst das Zeug und hast noch mehr Kartons, du verkaufst deine alten Kartons mit Inhalt oder du komponierst deinen nächsten Hit auf dem Smartphone und kaufst dir ein großes Haus von den Einnahmen!

Letzteres wird wohl nicht passieren ;-) Wahrscheinlich bin ich einfach nur genervt, meine Studioecke nicht mehr zu haben. Bis Herbst wird sich das alles klären und dann wird wieder fröhlich weiter musiziert mit dem, was ich habe.

Ein XTk ist ein schönes Instrument. Es ist mir wie gestern, dass ich fasziniert darauf herumgespielt habe, als er bei Musik Schmidt in FFM auftauchte. Klar, ist ein XT mit Tasten. Wenn man davorsitzt, ist es aber etwas anderes. Und auch anders als ein M.

Ganz klar: Kaufen.

Kann mich auch noch gut an die Besuche im Musikhaus Crusius in Darmstadt erinnern. Damals standen neben der Microwave noch der Virus B, Nordlead und JP 8000 zur Auswahl.

XT / XTk ist einer der besten digitalen Synths meiner Meinung nach und durch keinen anderen 100% zu ersetzen, auch nicht durch den M. Der XT braucht auch keine Analogfilter. Ein gutes Reverb / Delay dahinter und gut ist.

Also, hol dir einen.

100 Prozent ersetzen erwarte und benötige ich auch nicht. Die Schnittmenge zwischen M und MWII ist jedenfalls recht groß.

Oder darauf hoffen, dass sich der M irgendwann ein KB leistet.

Genau diese Idee hält mich bisher vom Stimmen-Upgrade ab. Beim Iridium kam ja auch nachträglich ein Keyboard dazu.

Es war ne geile Zeit und der Sound blieb hängen, aber dennoch war nicht alles Gold was glänzt.

Das denke ich auch.
 
Kann mich auch noch gut an die Besuche im Musikhaus Crusius in Darmstadt erinnern.
Hey, dort war Frank der Herr über die Synthesizer-Abteilung im ersten Stock. Während des Studiums dann ein Ort für regelmässiges Abhängen. Wobei es um diese Zeit dann mit der Keys CD und auch dem Internet schon anfing.
XTk war dann 1999. Da war ich schon in der Schweiz und das muss bei einem Besuch der Eltern in FFM gewesen sein.

Ach ja, schaue nach einem Exemplar mit 30 Stimmen. Das lohnt sich, wenn man gerne Pads spielt.
 
Im letzten Jahr hatte ich meinen Nostalgie-Rappel und habe mir die ganzen VAs, die ich in den letzten 20 Jahren hatte wieder zugelegt, auch den Waldorf XT, Yamaha TG77, Korg DSS-1 etc. Im Grunde kam schnell die Ernüchterung, der Raum war wieder viel zu voll und musikalisch hatten die Käufe dann doch keinen Mehrwert. Natürlich funktioniert Nostalgie zum Teil, weil man die Geräte kennt. Man bastelt da schnell was, hat sich teilweise ok angefühlt aber doch nicht richtig gut. Denn es hatte ja auch seinen Grund warum man die zuvor veräußert hatte.

Am Ende war es trotzdem positiv, denn nach den Verkäufen habe ich mein Setup neu überdacht und so extrem minimiert wie noch nie. Zuvor Unverkäufliche haben weder musikalisch noch emotional Lücken gelassen. Keiner wartet auf meine Musik, ich mache das eh nur für mich. Ich fühle mich deshalb so befreit wie seit 2008 nicht mehr als bei mir faktisch G.A.S. ein Teil meines Hobbies wurde, in Wellen zwar aber genauso unruhig war es.

Das ist zwar meine persönliche Erfahrung und sicherlich nicht vergleichbar wenn man nur 2 Geräte im Fokus hat. Aber ich habe ja auch immer wieder in der Vergangenheit Dinge gekauft, es blieb nicht bei 1 oder 2.

Nebenbei, den M habe ich auch und daher lasse ich die MW2/MWXT links liegen. Zumal die Preise extrem angezogen sind.
 
Hey, dort war Frank der Herr über die Synthesizer-Abteilung im ersten Stock. Während des Studiums dann ein Ort für regelmässiges Abhängen. Wobei es um diese Zeit dann mit der Keys CD und auch dem Internet schon anfing.
XTk war dann 1999. Da war ich schon in der Schweiz und das muss bei einem Besuch der Eltern in FFM gewesen sein.

Ach ja, schaue nach einem Exemplar mit 30 Stimmen. Das lohnt sich, wenn man gerne Pads spielt.

Tobias M. (Gothic Dreams/Overdrive Records) hat ihn mir dort im Frühjahr 2000 verkauft.
 
Tobias M. (Gothic Dreams/Overdrive Records) hat ihn mir dort im Frühjahr 2000 verkauft.
Korrekt, mir fiel der Name nicht ein. Ist mir irgendwann später auf der Messe in Frankfurt über den Weg gelaufen. Was auch immer ich alles bei Crusius gekauft haben mag, ich erinnere mich an den SoundSurfer für Atari ST (oder wie der SoundDiver Vorläufer hiess) auf einen Blow Out Sale und das Sony HR-MP5, mein erstes FX-Gerät.
 
Ich habe einen Weg gefunden, der für mich funktioniert mit solchen Ideen umzugehen.
Natürlich habe auch ich immer wieder mal den Wunsch einen Synth nochmal zu kaufen, der mir früher viel Spass gemacht hat.

Jedes Mal, wenn das passiert, ertönt sofort die mahnende Stimme im Kopf: "Konzentriere dich auf das, was du hast. Der Wunsch etwas aus deiner Vergangenheit zu reaktivieren, ist doch eigentlich der vergebliche Wunsch, diese Zeit zu reaktivieren.
Es sind Synthesizer, keine Zeitmaschinen."

Das muss nicht für jeden funktionieren aber bei mir wirkt das.

...und speziell beim XTK weiss ich noch sehr gut, wie ich im Shuttlebus von der Musikmesse zum Parkplatz den Prospekt durchgehechelt habe, den wollte ich unbedingt haben. Aus Preisgründen wurde es dann doch ein "normaler" XT, gekauft bei Sound and Drumland in Berlin.
Ist lange her, war toll aber die Jetztzeit hat auch überzeugende Synth zu bieten.
 
Genau daran musste ich neulich auch denken und überlege noch, wie man diesen Gedanken eher auf zukunftsträchtige Musik
projizieren kann. Klar, kann man Musik von damals machen, aber man möchte ja auch gehört werden und alte Säcke, die
keine Musik machen, interessieren sich noch weniger für Musik die alte Säcke machen. Also muss man irgendwie den Spagat
zwischen dem was war und dem was heute oder morgen den Markt bedient hinbekommen... oder man macht komplett sein eigenes
Ding, aber dann ist auch die Frage nach dem was war hinfällig
 
Bin von den Anfällen auch betroffen.
Denke darüber nach, mir ein Vintage-Setup anzuschaffen.
Völliger Quatsch allein schon aus technischer Hinsicht, aber der Reiz ist enorm.

Dabei hatte ich schon Begegnungen mit Vintage-Anschaffungen, die mir nichts als Ernüchterung bescherten.
1990 hatte ich schmerzlich mein Roland U-110 mit allen Cards verkauft und liebäugelte mit einem U-220.

Diesen U-220 habe ich dann 30 Jahre später angeschafft, und: ich dachte nur, was für ein Schei.. hat mich da geritten.
Dann war der auch noch defekt, unterirdisch bedienbar, eigentlich war mir ja alles bewusst.

Ähnliches mit einem SQ-80 von Ensoniq, ein ESQ-1 war dann doch irgendwie besser,
ich habe dann den SQ-80 verkauft und mir einen ESQ-1 wieder gekauft.
Diesen habe ich zwar bis Heute, aber ein dauerhaft befriedigendes Gefühl geht mit der Zeit flöten.

Ach ja, ein JV-2080 vor ein paar Jahren noch (der sollte ja um Lichtjahre besser sein, als ein U-220),
klang auch erst mal ganz gut, später nervten mich aber dann die schlechten / kurzgeloopten Basic-Waves,
wie sie z.B. auf dem Orchestral1-Board vorhanden waren.

Aber Nichts desto Trotz, der Trigger bleibt bestehen, ich könnte sofort loskaufen wie blöde.
Vintage - G.A.S. nennt man das wohl.
Oder ich hole mir einfach nur Ableton in meinen Rechner, und das Leben ist geschmeidig und frei von allen HW-Kisten, die mich beherrschen, hi hi.
 
O-Ton der FraudesHauses, als ich das Bild des XTK auf Till-Kopper.de zeigte: „Der sieht schick aus!“

Kann man da widerstehen?
 
Aber Nichts desto Trotz, der Trigger bleibt bestehen, ich könnte sofort loskaufen wie blöde.
Vintage - G.A.S. nennt man das wohl.
meine Erfahrung aus den letzten 5 Jahren ist: Das (digitale) Vintagezeugs wird im Vergleich zu den leidlich modernen Teilen kaum angefasst. Auch wenn ich mich von D50, CZ-1 & co. aus nostalgischen Gründen nicht trenne, bin ich doch in der Praxis lieber am Polybrute, Prophet 12 oder den Behringern zugange. Hier punktet dann doch einfach die Ergonomie bei der Programmierung. Das heißt aber nicht, dass die älteren Kistchen nicht ab und zu zum Setzen von Akzenten eingesetzt werden - aber viel Soundprogrammierung mache ich da nicht mehr. Höchstens ein paar einfachere Glöckchen am DS-8 schrauben, aber das dann auch am Editor.
 
Relativ günstige Midlifecrisis...
Lebe sie aus

Scheinbar bin ich noch nicht alt genug für ne midlife crisis

Heute Vormittag ne gute Stunde an einem wirklich sehr gepflegten XTk rumgespielt, alle Funktionen getestet, aber so richtig sprang der Funke nicht über. Obwohl der Preis vergleichsweise heiß war. Viele der 90er Sounds hat der Micro Q auch und Wavetables kann der M. Die Optik sagt mir heute auch nicht mehr zu.

Das Thema hat sich damit erledigt :)
 
Hallo zusammen,

habe gerade einen Nostalgie-Anfall in Kombination mit ausreichender Liquidität und meine, mir wieder die beiden Geräte aus meiner Adoleszenz kaufen zu müssen, die ich in allerschönster Erinnerung habe: eine X-Base von Jomox und die Microwave XTK von Waldorf. Dabei besitze ich inzwischen mit Rolands TR-8S und Waldorfs/Vladis M zwei neue Geräte, die mehr oder weniger gleich sind.

Rational betrachtet, weiß ich, dass die Erinnerung einen ja gerne trügt und manches auch nicht mehr so bunt und attraktiv erscheint, wie man es denn in Erinnerung hat. Außerdem habe ich a) keinen Platz und b) keine Zeit für noch mehr Gear. Zumal die Unterschiede wahrscheinlich in einem zu vernachlässigenden Bereich liegen dürften, die mich als Hobbymusiker auch nicht sonderlich interessieren.

Jetzt die Frage, Oscar-Wilde-mäßig der Versuchung nachgeben oder Wachs in die Ohren, und warten, bis der Ruf der Sirenen aufhört?

Was meint ihr?

Vielen Dank und frohe Pfingsten! :)
Mach das - Beides tolle Geräte!
 
Aber Nichts desto Trotz, der Trigger bleibt bestehen, ich könnte sofort loskaufen wie blöde.
Habe die gleichen Empfindungen…
Der Effekt erstreckt sich lustigerweise nicht nur auf das, was ich früher tatsächlich gerne gehabt hätte, sondern auch auf Teile, die ich früher gerne gehabt haben könnte :selfhammer:

Heute fallen die Sachen - falls so ein Teil angeschafft wird - dann natürlich auf ein ganz anderes „been there done that“-Bezugssystem. Ist also schon plausibel, dass die dann nicht mehr so knallen, wie es fürs jugendliche Ich gewesen wäre, so ist zumindest meine Erfahrung damit. (Muss ja aber auch nicht knallen - reminiszieren ist ja nicht per se schlecht.)

Ein weiterer Unterschied ist, dass die Dinger früher die Möglichkeiten ganz praktischer Hinsicht erweitert hätten, heute aber - dank DAW und Freeware - idR kein tatsächlicher, sondern nur noch ein eingebildeter Mangel an Werkzeug besteht.
 


Zurück
Oben