Neues Futter für das Memotron: The Tron Tapes

qwave

qwave

KnopfVerDreher
Von Manikin Electronics aus Berlin gibt es für das Original und das MK2 Memotron (+Rack + Desktop) zwei neue Soundset zum Online-Kauf als Download.
Wenn ich die auf meine Compact Flash Karte meines guten alten Memotrons gezogen habe (wo ist nur mein USB auf CF Adapter?), werde ich mal berichten.

Hinweis: Diese Soundsets habe ich zum ganz normalen Preis gestern Abend online gekauft.
 
Alle Klänge sind ohne Muff eines abgenudelten alten Bandrahmens. Wer es richtig alte braucht, der bleibt bei der Vintage Serie an Klängen. Das Mehr an Höhen kann man auch am Memotron mit der Klangregelung bei Bedarf reduzieren. Ich finde die Höhen aber gut, weil dadurch mein Schulte Phaser Clone am Ausgang mehr zum Bearbeiten bekommt. Diese neuen Klänge bzw. bessere Versionen von bereits veröffentlichten Klängen muss man nicht zwingend haben, wenn man ohnehin mit Memotron nur Flöte, Cello, Streicher und Chor spielen will.

Meine Favoriten:
St. John's Wood Organ (T3V1 = The Tron Tapes Volume 1)
Hammond C3 Dirty (T3V1)
Oboe (T3V1)
Flute (T3V1)

String Section (T3V2 = The Tron Tapes Volume 2)
Birotron Choir (T3V2)
Rhodes35 (T3V2)
MKI French Horn (T3V2)
Ted Taylor Choir (T3V2) -> Mit weicher Attack Einblendung (Wert 24) hervorragend zum Mischen mit Streichern geeignet. Sehr sauber gestimmt, deshalb gibt es da keine Dissonanzen mit z.b. der String Section (T3V2).

Und bitte jetzt hier keine Diskussion, ob man ein Memotron braucht und nicht besser oder billiger mit einem Sampler spielen könnte. Die die ein Memotron gekauft haben, haben dieses in aller Regel mit voller Absicht gekauft. Und ich habe meins nun schon seit Juli 2006 (also seit 17,5 Jahren).
 
Mich würde der Birotron-Chor interessieren (wenn es nicht derselbe ist, den ich schon habe) sowie der Ted Taylor Choir (wobei ich mir nichts darunter vorstellen kann).

Vielleicht sollte ich mir die bei Martin auf Band bestellen?

Stephen
 
Der Birotron-Chor aus dem M-Tron klingt bei mir deutlich dumpfer. Der Ted Taylor Choir ist für sich alleine genommen wenig interessant. Hat keinen Charm oder besonderen Charakter. Vielleicht heißt es deshalb auch in der Beschreibung von Manikin zu dem:
Eine sehr seltsame und langweilige Aufnahme, aber mit einer interessanten Atmosphäre
Aber zum Zumischen zu anderen Klängen finde ich den besser geeignet als die, die selbst schon viel Charakter mitbringen.

Aber du bevorzugst doch ohnehin die elektromechanische Version des Memotrons mit 35 braun beschichteten PVC-Streifen und Rückholfedern, oder?
 
[...] Aber du bevorzugst doch ohnehin die elektromechanische Version des Memotrons mit 35 braun beschichteten PVC-Streifen und Rückholfedern, oder?

Das stimmt, aber Memotron und Resch Mellotron sind das Mittel der Wahl, wenn es um Zuverlässigkeit und Transportabilität (ist das ein Wort?) geht. Von Klangauswahl mal ganz zu schweigen.

Außerdem funktioniert da das Installieren neuer Klänge einfacher; ich habe beim Novatron neulich gut vier Stunden gebraucht (and several pints of Lager).

lacing tapes 1.jpg

Das geht beim Memotron schneller (selbst von DVD) und ist weniger nervenaufreibend.

Stephen
 
Welche der beiden Alternativen würdest du denn eher empfehlen?

Aus historischen und persönlichen Gründen das Memotron (ohne mich gäbe es das Memotron in dieser Form wahrscheinlich nicht), klanglich an einigen Stellen das Resch.

Mehr zu dem Thema findet sich hier (auch wenn ich einen Teil des Blödsinns, den ich damals geschrieben habe, heute revidieren müßte):


#28, #29 und #59.

Stephen
 
Ich wollte mal einen Artikel zu den diversen Reinkarnationen des Mellotrons schreiben. Das ist dann daran gescheitert, dass mir Herr Resch mit einem Rechtsstreit drohte, falls ich in einem Artikel das Wort "Mellotron" verwende und dann die anderen Angebote in Soft- und Hardware überhaupt nur erwähne.

Bei Manikin (und auch bei GForce) war man dagegen sehr freundlich, sagte mir aber: "Vorsicht, der macht das wirklich."

Die Korrespondenz mit Herrn Resch hat mir mein Mellotron Micro so verleidet, dass ich es verkauft habe. Nun denke ich manchmal über die Alternative von Manikin Electronics nach.
 
Ich wollte mal einen Artikel zu den diversen Reinkarnationen des Mellotrons schreiben. Das ist dann daran gescheitert, dass mir Herr Resch mit einem Rechtsstreit drohte, falls ich in einem Artikel das Wort "Mellotron" verwende und dann die anderen Angebote in Soft- und Hardware überhaupt nur erwähne.

Da sich diese Geschichte immer wieder zuträgt, frage ich mich, ob man Herrn Resch einfach mal knuddeln, über's Knie legen oder 5 Euro für'n Puff geben sollte. Der ist sowas von unlocker... wenn mich sonst niemand wichtig nimmt außer mir selbst, muß ich halt dafür sorgen, daß man mich fürchtet.

Was tief blicken läßt.

Bei Manikin (und auch bei GForce) war man dagegen sehr freundlich, sagte mir aber: "Vorsicht, der macht das wirklich."

Was sicherlich für mich auch einer der Gründe ist, alles, was Mellotrons angeht, in England abzuwickeln -- scheiß auf Brexit, Steuern und Zölle.

Die Korrespondenz mit Herrn Resch hat mir mein Mellotron Micro so verleidet, dass ich es verkauft habe. Nun denke ich manchmal über die Alternative von Manikin Electronics nach.

Dieses Gebaren ist nicht wirklich dazu angetan, Kunden für sich zu gewinnen. Das hat schon fast Hütter'sche Dimensionen.

Au weia. Da muss man offenbar durch, wenn man es ernst meint. [...]

Nur die Harten kommen in den Garten.

Die Weichen werden Leichen.

Stephen
 
Wer schnell die Klänge wechseln muss, also auf der Bühne innerhalb eines Titels komplett (Resch:2, Memotron 3) Klänge nachladen muss, der darf kein Memotron der ersten Serien (erkennbar am Schlitz für das CD/DVD Laufwerk, tiefste Taste ein G; bzw. Rack) nehmen. Dieses hat pro Klang eine Ladezeit von handgestoppten 9,5 Sekunden.

Ich habe neben meinem Manikin Electronics Memotron auch ein Mellotron Micro von Herrn Resch mal günstig gekauft. Klanglich sind mir die meisten Klänge von dem Micro einfach zu sauber und steril im Gegensatz zu den von echten gebrauchten Mellotrons abgesampelten Klängen von Klaus Hoffmann. Ich bei den (wenigen) Auftritten seit Jahren immer mein Memotron mit. Mit drei Klängen komme ich auch pro langen Berliner Schule Stück aus. Und wenn man die "Frames" nutzt, also drei Klänge mit allen Einstellungen auf einmal lädt, so muss kann man das nebenher laden lassen, während man vielleicht schon wieder auf anderen Instrumenten spielt.
 
Der Birotron-Chor aus dem M-Tron klingt bei mir deutlich dumpfer.

Demnach gibt es derzeit zwei Libs (G-Force und Manikin) ?
Die Unterschiede fänd ich interessant, z.B. aus wieviel Einzelsamples besteht ein Biroton-Choir der jeweiligen Anbieter.
 
Der Birotron-Chor aus dem M-Tron klingt bei mir deutlich dumpfer.

Demnach gibt es derzeit zwei Libs (G-Force und Manikin) ?
Die Unterschiede fänd ich interessant, z.B. aus wieviel Einzelsamples besteht ein Biroton-Choir der jeweiligen Anbieter.
Das Memotron, zumindest die erste Version, kann die Sounds des M-Trons in der ersten Version, abspielen. Dazu muss man aber die alte Software haben, da die Sounds nicht einzeln verkauft wurden.

Das Memotron hat jeden Sound in allen Soundset für jede einzelne Taste (35 davon) einzeln in voller Länge und ohne Loop gesampelt. Das hört man bei vieln Sounds an dem leicht unterschiedlich eingespielten Ansatz der Noten. Beim Memotron Mk II (37 Tasten) werden die untersten zwei Noten durch Transponierung erzeugt, da die alten Bandrahmen bei vielen Mellotron Versionen diese Noten nicht enthielten.

Wie das bei der alten M-Tron Version ist, weiß ich nicht. Aber auf Grund der Dateigrößen wird es da ebenso pro Note sein.

Da die M-Tron Klänge wie auch viele von Manikin für das Memotron von Mellotrons abgesampelt sind, variiert natürlich der Klang erheblich wegen der Kalibrierung des Mellotrons, dem Verschleiß der Bänder und natürlich auch dem verwendeten Mellotron Typs.
 
Dieses Gebaren ist nicht wirklich dazu angetan, Kunden für sich zu gewinnen.
Hatte bis gerade eben noch ernsthaft mit dem Gedanken gespielt, mir ein Micro zu bestellen. Gut, dass ich mich hier auch noch informiert habe. Der Herr bzw. sein Geschäftsgebaren - beispielsweise, dass man sich für die Bedienungsanleitung erst registrieren muss - erscheinen mir vorher bereits sonderbar. Das Geld bekommt jetzt ein anderer.
 
Ich wollte mal einen Artikel zu den diversen Reinkarnationen des Mellotrons schreiben. Das ist dann daran gescheitert, dass mir Herr Resch mit einem Rechtsstreit drohte, falls ich in einem Artikel das Wort "Mellotron" verwende und dann die anderen Angebote in Soft- und Hardware überhaupt nur erwähne.

Bei Manikin (und auch bei GForce) war man dagegen sehr freundlich, sagte mir aber: "Vorsicht, der macht das wirklich."

Die Korrespondenz mit Herrn Resch hat mir mein Mellotron Micro so verleidet, dass ich es verkauft habe. Nun denke ich manchmal über die Alternative von Manikin Electronics nach.
Hä? Du kannst doch schreiben worüber auch immer. Und wenn Mellotron geschützt ist, dann als Marke. Das schränkt aber nicht das Schreiben eines journalistischen Artikel ein.
 
Hä? Du kannst doch schreiben worüber auch immer. Und wenn Mellotron geschützt ist, dann als Marke. Das schränkt aber nicht das Schreiben eines journalistischen Artikel ein.
Natürlich. Aber die Erfahrung zeigt, dass Herr Resch das SynMag (nicht mich persönlich) höchstwahrscheinlich in einen Rechtsstreit hineingezogen hätte. Und ein solches Risiko kann sich ein kleines Magazin wie das SynMag einfach nicht leisten, selbst obwohl wir im Recht gewesen wären. Die Entscheidung der damals Verantwortlichen war: Lassen wir den Artikel lieber sein, das ist uns zu heiß. Und das fand ich auch gut und habe es mitgetragen, da für das SynMag das Thema "Mellotron" ja ohnehin mehr ein Rand-Thema gewesen wäre, das nicht für die Mehrheit der Leser und Leserinnen so interessant gewesen wäre, dass es den Ärger gerechtfertigt hätte.

Im Grunde hat sich Herr Resch damit ins eigene Fleisch geschnitten, denn in vielen Punkten hätten seine Produkte gegenüber dem Memotron und den Software-Varianten gar nicht schlecht abgeschnitten. Es gibt durchaus gute Argumente für die Instrumente, die im Moment unter dem Namen "Mellotron" laufen. Schlecht sind sie nicht, nur der Firmeneigner ist halt ein seltsamer Mensch.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus meinem Rechtsverständnis heraus sehe ich das ebenfalls als unproblematisch an.

Eure Entscheidung finde ich unabhängig davon richtig gut. Denn so hat er die gute Publicity, die seinen Produkten möglicherweise gebührt, hier nicht bekommen.

Herr Resch hat die Markenrechte sicherlich nicht umsonst bekommen. Zudem erforderte die Aufbereitung des alten Bandmaterials einen gewissen Aufwand. Dafür darf er fürs „Original“ auch etwas mehr vom Kunden verlangen. Damit habe ich kein Problem. Wenn jemand sein Produkt allerdings mit absurden juristischen Androhungen verteidigen muss, ist es entweder der Konkurrenz unterlegen* oder derjenige hat ein persönliches Problem. Im ersten Fall sollte man das Produkt nicht kaufen. Im zweiten sollten man mit dem Menschen keine Geschäfte machen.

*) Es gibt halt immer wieder Leute, die sich dadurch hervortun, indem sie die Leistungen anderer schlecht machen oder diese abtun, anstatt durch ihrer eigene Leistung zu überzeugen.

Ich wollte mir eigentlich das kompakte bzw. gut transportable Micro kaufen, um im Urlaub damit herumzuspielen. Bei Gefallen hätte ich mir fürs Studio eventuell auch noch die erweiterbare Rackvariante zugelegt. Aber den Verkäufer kauft man bekanntlich immer mit – insbesondere bei einem Musikinstrument. Da gebe ich mein Geld lieber symphytischen Menschen wie Dieter D. oder Horst Mayer.

PS: Möglicherweise tue ich Herrn Resch auch Unrescht ;-) Ich kenne den Menschen schließlich nicht persönlich. Auf Journalisten Druck auszuüben ist für mich allerdings ein absolutes No-Go.
 
Zuletzt bearbeitet:
[...] Herr Resch hat die Markenrechte sicherlich nicht umsonst bekommen.

Der Inhaber des Markennamens dürfte immer noch David Kean sein, der meiner Kenntnis nach Markus Resch autorisiert hat, den Markennamen für das Resch-Erzeugnis zu verwenden. Welche und ob und in welchem Umfang Lizenzen entrichtet werden, ist mir nicht bekannt.

41027646_2183237061750824_1276271998980325376_n.jpg


Ein freundlicher Gruß an David Kean.

Zudem erforderte die Aufbereitung des alten Bandmaterials einen gewissen Aufwand.

Da es sich um die originalen Masterbänder in ausgezeichneter Qualität handelte, gab es da nicht viel aufzubereiten -- sieht man von der Digitalisierung ab.

Dafür darf er fürs „Original“ auch etwas mehr vom Kunden verlangen.

Was okay wäre, wenn seine Firma auch einen entsprechenden Support und eine entsprechende Qualitätskontrolle böte -- schaut man in den einschlägigen Foren mal nach Resch Mellotron, sträuben sich einem die Haare, was Abwicklung von Reparaturen oder von Kulanzfällen angeht. Kapriziös ist da noch harmlos ausgedrückt.

Da dürfte der Umgang mit den Manikin-Leuten doch um einiges entspannter ablaufen.

Damit habe ich kein Problem. Wenn jemand sein Produkt allerdings mit absurden juristischen Androhungen verteidigen muss, ist es entweder der Konkurrenz unterlegen* oder derjenige hat ein persönliches Problem. Im ersten Fall sollte man das Produkt nicht kaufen. Im zweiten sollten man mit dem Menschen keine Geschäfte machen.

*) Es gibt halt immer wieder Leute, die sich dadurch hervortun, indem sie die Leistungen anderer schlecht machen oder diese abtun, anstatt durch ihrer eigene Leistung zu überzeugen.

Zwei Hähne auf einem Misthaufen -- John und Martin hatten schon um 1998 herum in Zusammenarbeit mit Norman Leete mit dem Gedanken gespielt, ein digitales Mellotron auf den Markt zu bringen, was aber an der technischen Machbarkeit scheiterte.

12794566_1019410381466837_6677603325205305186_n.jpg


Sieht irgendwie verdächtig nach dem Design des großen Resch 4000 Digital aus, nicht wahr?

EDITH: Auf der Facebook-Seite von Streetly wird ca. 1998 als Jahr genannt, aber ich glaube, das muß eher gewesen sein: John hatte 1996 noch mehr Haare obendrauf als untendran -- den Bart hatte er erst bei unserem zweiten oder dritten Treffen 1997 ("Who's that bearded git? John, is that you?"). Da bekommt man eine Ahnung, wie lange die Idee schon im Raum stand -- da kam Klaus gerade recht:

Ungefähr zur selben Zeit fing Klaus Hoffmann-Hoock an, seine Mellotron-Library für den Kurzweil 2500 zu digitalisieren, woraus erst eine Sampling-CDR, dann eine CD/CD-ROM für Masterbits, dann ein Set für G-Force und schließlich das Memotron entstand. Letzteres mit vollem Segen seitens der ursprünglichen Erbauer (also Streetly Electronics mit Les und John Bradley).

Da er den Kurzweil auf mein Anraten hin erwarb, unterstelle ich, daß diese Evolution ohne meinen Beitrag nicht so verlaufen wäre.

Da Resch erst später auf dem Markt in Erscheinung trat, dürfte darin auch die Ursache für seinen blinden Groll zu suchen sein. Vermutlich gab es dann noch an anderer Stelle ein paar Unregelmäßigkeiten, die Öl ins Feuer gossen... ich war nicht dabei, kann also nur spekulieren.

Ich wollte mir eigentlich das kompakte bzw. gut transportable Micro kaufen, um im Urlaub damit herumzuspielen. Bei Gefallen hätte ich mir fürs Studio eventuell auch noch die erweiterbare Rackvariante zugelegt.

Kauf Dir die Desktop-Variante des neuen Memotron 2k -- ich denke, platzmäßig bist Du genauso gut aufgestellt, und irgendwie wirkt das Memotron nicht wie ein Contergan-Keyboard.

Aber den Verkäufer kauft man bekanntlich immer mit – insbesondere bei einem Musikinstrument. Da gebe ich mein Geld lieber symphytischen Menschen wie Dieter D. oder Horst Mayer.

PS: Möglicherweise tue ich Herrn Resch auch Unrescht ;-) Ich kenne den Menschen schließlich nicht persönlich. Auf Journalisten Druck auszuüben ist für mich allerdings ein absolutes No-Go.

Zu mehr anekdotischem Wissen über Markus Resch kannst Du mal @Feinstrom befragen. Der hatte da auch mal so eine unheimliche Begegnung der vierten Art.

Stephen
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu mehr anekdotischem Wissen über Markus Resch kannst Du mal @Feinstrom befragen. Der hatte da auch mal so eine unheimliche Begegnung der vierten Art.
Ja, die hatte ich tatsächlich.
Ich war damals noch unschlüssig zwischen Memotron und Resch-Mellotron und schrieb das Herrn Resch (den ich persönlich von diversen Musikmessen kannte) auch. Daraufhin wurde ich postwendend der Umtriebe mit Produktpiraten bezichtigt, und zwei weitere Mails war klar: Memotron!

Ich benutze das Memotron allerdings wie früher wohl die meisten Original-Mellotron-Benutzer: Default-Frame mit Chor, Geige und Flöte, fertig. Natürlich abgeschmeckt mit Phaser und Fake-Tape-(Fape?)-Delay.
Das sind für mich die Mellotron-Sounds, für alles andere hab ich Synthesizer oder Rompler.
Klischee? Mag sein. Egal.

Schöne Grüße
Bert
 
Natürlich. Aber die Erfahrung zeigt, dass Herr Resch das SynMag (nicht mich persönlich) höchstwahrscheinlich in einen Rechtsstreit hineingezogen hätte. Und ein solches Risiko kann sich ein kleines Magazin wie das SynMag einfach nicht leisten, selbst obwohl wir im Recht gewesen wären. Die Entscheidung der damals Verantwortlichen war: Lassen wir den Artikel lieber sein, das ist uns zu heiß. Und das fand ich auch gut und habe es mitgetragen, da für das SynMag das Thema "Mellotron" ja ohnehin mehr ein Rand-Thema gewesen wäre, das nicht für die Mehrheit der Leser und Leserinnen so interessant gewesen wäre, dass es den Ärger gerechtfertigt hätte.

Im Grunde hat sich Herr Resch damit ins eigene Fleisch geschnitten, denn in vielen Punkten hätten seine Produkte gegenüber dem Memotron und den Software-Varianten gar nicht schlecht abgeschnitten. Es gibt durchaus gute Argumente für die Instrumente, die im Moment unter dem Namen "Mellotron" laufen. Schlecht sind sie nicht, nur der Firmeneigner ist halt ein seltsamer Mensch.

Du hättest einfach zwei Artikel daraus machen können, die gemeinsam in einer Heftausgabe erscheinen. Einer der das Wort "Mellotron" verwendet und sich nur mit dem Resch-Teil befasst, und ein weiterer, der direkt darauf folgt, die Alternativen abdeckt und dabei das Wort einfach vermeidet... ;-)
 
Es gibt eine schöne Kurzgeschichte von Andreas Eschbach, in der ein Rechtsanwalt für Osama Bin Laden das Wort "Terrorismus" und alles Zugehörige copyrightet und gegen jedes journalistische Medium vorgeht, das solche Wörter verwendet. Damit unterbindet er jegliche Berichterstattung, und der Terrorismus wird komplett obsolet und ist damit de facto abgeschafft.
"Transferleistung erbeten", würde der leider wohl abwesende Dirk sagen.

Schöne Grüße
Bert
 
Auf Journalisten Druck auszuüben ist für mich allerdings ein absolutes No-Go.
Ich bin kein Journalist. Ich bin bloß ein ganz normaler Synth-Nerd und hauptberuflich Musik- und Deutschlehrer, der ab und zu mal einen Artikel für das SynMag schreibt. Das SynMag ist ein Magazin von Nerds für Nerds - ich hoffe, dass ich das so sagen darf ... natürlich spreche ich nicht für die Redaktion oder den Verlag, sondern gebe hier nur meine persönliche Sichtweise auf das Magazin wieder.

Du hättest einfach zwei Artikel daraus machen können, die gemeinsam in einer Heftausgabe erscheinen. Einer der das Wort "Mellotron" verwendet und sich nur mit dem Resch-Teil befasst, und ein weiterer, der direkt darauf folgt, die Alternativen abdeckt und dabei das Wort einfach vermeidet... ;-)
Ja, hätte ich machen können. Ich hätte auch einen Artikel über Instrumente schreiben können, die Tonbandaufnahmen als Grundlage für die Wiedergabe akustischer Instrumente auf einem Tasteninstrument verwenden. Dabei hätte ich das Mellotron gar nicht erwähnen müssen und nur über Memotron und G-Force und Arturia schreiben können.

Beides wären seltsame Kompromisse gewesen, meinst Du nicht?

Es war schon gut und richtig, das Ganze nach dem Ärger bleiben zu lassen.

...

Lasst uns das Nebenthema jetzt bitte verlassen und zum eigentlichen Anliegen von @qwave zurückkehren, nämlich den vielfältigen Soundsets für das Manikin Memotron.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kauf Dir die Desktop-Variante des neuen Memotron 2k
Interessante Zusatzinfos. Zur Historie hatte ich mir bereits das Video von Tim Shoebridge angesehen.

Danke für den Tipp! Mir würde tatsächlich eher das m2d zusagen, da ein 61er Keyboard mit Poly-AT bereits vorhanden ist und ich demnächst mit meinem Equipment vom geräumigen Dachgeschoss ins deutlich kleinere Kinderzimmer umziehen darf, damit der junge Herr seine eigene Etage bekommt. Im Gegensatz zum Micro hat das kleine Memotron sogar einen Erweiterungs-Slot und kann drei Klänge parallel. Leider ist es derzeit aber wohl nicht lieferbar.
 


Neueste Beiträge

News

Zurück
Oben