Nachlass digitalisieren (VHS, Dias, Kassetten, ...) generell oder via Mediafix etc, jemand Erfahrung damit?

Um den Offtopic fortzuspinnen: die Diakästen Deiner Eltern werden vermutlich einen Bruchteil der Menge an Fotos enthalten, in Bezug auf Deine 40GB. Bei einem zwei wöchigen Urlaub wurden zwei oder drei 36er Filme verknippst und dann wars gut. Mit den Digicams kommt man nach zwei Wochen mit 500 Bildern zurück...

Achja: Ihr könnt die Diakästen auch einfach unbesehen in den Müll werfen. Ist nur wenige aufwändiger als das Löschen (wobei Deine Kinder das problem haben werden, dass sie mit Deiner Steinzeithardware nicht mehr umgehen können werden. "Papa hat seine Bilder in so einer komischen flachen Kiste mit Glasplatte, keine Ahnung was das ist, kann definitiv kein Holobeam")
Nicht unbedingt. Vier/fünf Wochen Südamerika sind hier rund 500 Dias. Habe hier 35 überwiegend gefüllte 100er Kästen aus acht Urlauben Ende der 60er bis Ende 70er 🥵
 
Dias:
Ein gebrauchter Reflecta DigitDia 5000 kostet so ab 500/600 EUR aufwärts, Du musst mit der SW tricksen und dann bekommst Du recht gemächlich die Dias mit nominell 3600 DPI eingescannt. Wenn sich was verklemmt, musst Du manuell neu aufsetzen. Haben wir neulich gemacht (meine Frau hatte ein günstiges Angebot gefunden) und war soweit OK. Für High End habe ich noch einen Nikon Coolscan IV ED, damit werden die Scans deutlich besser, aber die Zufuhr ist rein Manuell. Das ist nicht geeignet.

-> bei Mediafix mal einen Probescan anfragen, so dass Du die Qualität und benötigte Auflösung einschätzen kannst. Online gibt es auch Beispiele, bei Mediafix habe ich gerade nichts passendes gefunden.

Wichtig ist auch, ob z.B. Kodachrome dabei ist. Schau Dir auch die Dias vorher nochmal an, ob die noch in Ordnung sind. Ich hatte ganz alte mit verpilzten verklebten Glasrahmen, andere hatten Newtonsche Ringe, da verglast. Einige Dias hatten chemischen Fras in der Emulsion. Probleme mit den Farben gab es bei mir nicht.

Super 8:
Hier kann ich nur von der erfolgreichen Digitalisierung unserer 16mm Filme berichten. Allerdings ist der Dienstleister vom Markt verschwunden.

Kassetten:
Das kannst Du selber machen, wenn Tape Deck und Interface vorhanden.

DATs, Minidiscs:
Wenn Abspieler noch vorhanden, wie bei Kassetten selber machen oder beauftragen, wenn Digitale Kopie gewünscht.

VHS:
Hier habe ich zwei Methoden probiert:
1. Mit Festplattenrecorder aufgenommen und dann auf DVD geschrieben. Die DVD im PC gerippt.
2. Mit Video-Grabber (so wie von Florian beschrieben) auf PC gespielt.

1. liefert bessere Ergebnisse, weil die Signalaufbereitung im Recorder besser ist. Die Farben flimmern weniger. Das lässt sich bei 2. evtl. am PC herausrechnen, Tools und Anleitungen gibt es gratis im Netz. Bisher habe ich noch keine Zeit gefunden.

Die Videos hier https://www.matrixsynth.com/2012/01/intro-to-synthesis-part-1-building.html sind mit Variante 1. digitalisiert. Oops, das ist nun auch schon wieder 10 Jahre her...

Von DVD-R als Archivmedium rate ich ab. Einige analoge Filme (von Hi8 nach Methode 1. auf DVD gebracht) lassen sich ca. 10-15 später rein gar nicht mehr lesen. Zum Glück war das nur eine Kopie für die Schwiegereltern. Das Original und der Recorder ist noch vorhanden.

Die digitalen Daten müssen entsprechend archiviert werden und immer wieder umkopiert werden auf neue Medien. Dazu gibt es Infos an jeder Ecke.
Danke für die ausführliche Antwort.

PS: Meine DATs habe ich heute bei EBay rein und eben schon das Geld vom Kauf gehabt. So aldes Zeusch ist manchmal echt gefragt ;-)
 
Für ne Vorschau wird es reichen mit dem Kollegen hier. Der Staub riecht sogar vintage 😅
 

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dann bekommst Du recht gemächlich die Dias mit nominell 3600 DPI eingescannt.
Wie gesagt: ca zwischen zwei und drei Minuten pro Bild. sein wir gnädig und sagen eine Minute. 25 Kästen zu 100 Dias = 3500 Minuten, sind 58 Stunden, wahrscheinlicher sind ca 80 Stunden. Zwei Wochen Vollzeitjob mit Dia-Scan verbringen? Hmm....
 
Für High End habe ich noch einen Nikon Coolscan IV ED, damit werden die Scans deutlich besser, aber die Zufuhr ist rein Manuell. Das ist nicht geeignet.
Das gute Stück hat mir vor 13 Jahren ein Kollege geliehen.

Damit habe ich rund 1.300 Dias meines Stiefvaters gescanned. Wann immer ich Zeit hatte, habe ich ein Dia reingeschoben & den Scan angestoßen. Ich hatte keine Ahnung von der Materie, entsprechend schlecht waren die ersten Scans. Irgendwann war ein halbes Jahr vorbei und die Arbeit getan.

Für 4.400 Fotonegative habe ich mit dem Ding zwei Jahre gebraucht.

Als Kind habe ich unsere Dia-Abende geliebt, es hätte mir in der Seele weh getan, die Dias mangels Projektor einfach wegzuschmeissen. Auf den Gedanken, Freunde mit diesen Bildern zu behelligen, wäre ich nie gekommen.

Denn wozu hat man dieses Forum? Here we go…

5702 1975 schloss tirol 1 (sandgruberhof).jpg

Ich weiß nicht, wer die Personen auf diesem Bild von 1975 sind, ich weiß nur, dass es um Schloß Tirol herum aufgenommen worden sein muss. Aber es gibt ja Google Maps:

_5702 1975 schloss tirol 1 (sandgruberhof).png

"Früher war mehr Lametta!"
 
Kassetten (MCs) kann man leicht selber machen, wenn noch ein Kassettendeck vorhanden ist. Wenn kein entsprechender Anschluss am PC vorhanden ist, von Behringer gibts günstige Interfaces (UCA irgendwas, gibt 2 verschiedene, eines für Vinyls mit Vorverstärkern und ein normales). Dann einfach bspw. mit Audacity aufnehmen und bearbeiten. Würde ich aber ggf. nur machen, wenn es Aufnahmen sind, die Du sonst nicht anderweitig in besserer Qualität bekommen kannst. Wenn Du damals ne Bravo Hits auf Kassette aufgenommen hat, lass das digitalisieren und Kauf die die CD gebraucht für 1-3 Euro bei den einschlägigen Portalen. Hast Du nen eigenen DJ Mix auf Tape aufgenommen, digitalisiere ihn.

Für VHS wurde ja schon ein entsprechender Grabber genannt, ich habe mir da mal irgendwann den Grabby von Terratec gekauft. Ist auch relativ günstig. Falls kein VHS Rekorder mehr vorhanden ist, würde ich mir günstig einen über Kleinanzeigen besorgen, und dort bei Bedarf dann später einfach auch wieder verkaufen. Kann dann ggf. auch mit dem Grabber gemacht werden, um die Kosten maximal zu minimieren.

VHS digitalisieren würde ich aber wirklich (wirklich!) nur bei eigenen privaten Aufnahmen (Urlaub, Freunde und Familie etc.), die sonst unwiderruflich verloren wären. Irgendwelche Filme etc. (egal ob damals gekauft oder vom TV aufgenommen), also alles was man mittlerweile direkt digital neu kaufen könnte, würde ich direkt entsorgen. Die VHS Bänder werden mittlerweile keine gute Qualität mehr haben, da wird auch ein Profi beim digitalisieren nur verschlimmbessern können. Da ist digitalisieren dann nur Zeit- und Geldverschwendung, vor allem weil das Ergebnis dann auch nicht wirklich zufriedenstellend sein wird. Ich hab bestimmt um die 200 original VHS Kassetten (Filme) direkt entsorgt, die Bänder waren schon zu sehr vom Zeitfraß betroffen und es waren durchgägnig Querstreifen zu sehen. Schade drum, aber das will man seinen Augen einfach nicht antun. Selbst die Privataufnahmen sind da von der Qualität schon ärgerlich genug gewesen, aber bei der Wahl diese direkt zu entsorgen und dann nicht mehr zu haben oder wenigstens in schlechter Qualität zu digitalisieren und dann noch zu haben, war die zweite Option die einzig logische bei mir.

Fotos können natürlich easy mit nem Farbscanner digitalisiert werden. Im idealfall den Scanner mit mehreren Bildern gleichzeitig bestücken und dann als 1 großes Bild scannen. Anschliessend bspw. in MS Paint (quick & dirty) die Bilder einfach ausschneiden. Das geht schneller als jedes Bild einzeln zu scannen.

Mit Dias habe ich leider keine Erfahrungen, habe ich nie gehabt. Ich meine aber im Kopf zu haben, dass es Farbscanner mit Diafunktion gibt.

Irgendwo digitalisieren lassen war mir damals einfach viel zu teuer, deswegen habe ich alles selber gemacht.
 
Konkret geht es um mehrere VHS-Kassetten
Das ist gerade bei älteren Sachen nicht ganz einfach, hab das mal mit 'nem USB Grabber gemacht. Die Silberhochzeit meine Mutter funktionierte noch recht gut, aber bei Sachen bei denen sich die Bänder schon was ausgedeht haben, weil häufiger gelaufen z.B. von 'ner Videothek etc., laufen Bild und Ton auseinander. Die Bildraten variieren, die Grabber aber fürs Bild feste Raten haben werden sich Bild und Ton verschieben. Man kann das Video dann z.B. in 'nem Editor in Blöcke aufteilen und sobald es zu auffällig wird frisch synchronisieren. Ich hatte damals afair auch irgend 'ne Freeware gehabt, die zumindest zum Teil schon ein wenig Vorarbeit bei der Synchronisierung geleistet hat, damit es nicht all zu heftig geworden ist ;-)
 
Gar nicht so leicht da was zu finden. Wollen alle nur noch Beamer

Beamer: wenn es ein Top Gerät sein soll, kommt man preislich mittlerweile schon in die Region eines günstigen 75“ Fernsehers, was ich -wenn der Beamer nicht fest installiert ist-persönlich da schon vom Handling als Alternative sehe.
 


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