Man würde die Musik doch arg klein reden, wenn man sie auf Kommunikation oder Erzeugung von Gefühlen reduzieren würde. Viele Menschen bekommen beim Hören von Musik zwar etwas, das sie für Gefühle halten (Welche denn eigentlich?), aber das hat viel mehr mit den Menschen, als mit der Musik zu tun. Gemälde dienen auch nicht dazu, Gefühle zu kommunizieren. Skulpturen auch nicht. Und spätestens seit Kandinski wissen wir, dass Gemälde auch nicht unbedingt über reale oder überhaupt über Gegenstände kommunizieren. Besonders irreführend ist Musik, die mit Text verbunden ist (Songs, Oper, Operette), weil die Texte oft von sehr starken Gefühlen (Liebe, Hass, Angst) handeln, und die Musik quasi als Untermalung gebraucht wird. Aber das ist eigentlich bereits ein wenig "Zweckentfremdung" und Nutzbarmachung der Musik für außermusikalische Zwecke.
Musik kommuniziert schon, aber das sind doch rein musikalische Inhalte, die nicht gegenständlich-begrifflich zu erfassen sind (ansonsten sollte ich lieber einen Text schreiben, als ein Stück Musik zu fabrizieren). Mit diesen musikalischen Inhalten versuchen sich die "Regelwerke" der Musik (Harmonielehre, Kontrapunkt, Regelwerke der balinesischen Gamelanmusik, Szene-Konsens über gute IDM, usw.) zu befassen, die das aber durchwegs nur ex post tun und halt den Konsens über eine bestimmte historische und geografische Epoche beschreiben (bite hier keine "Gesetz" / "Regel" Diskussion).
Ach so, und mit Mathematik hat das - von ganz einfachen Allgemeinplätzen abgesehen - ziemlich sicher gar nichts zu tun.
Andreas