mittelklasse multimeter gesucht

RalleTec schrieb:
Moin zusammen,

wenn ich euch ein Multimeter empfehlen sollte dann gibt es eigentlich nur eine Eierlegende Wollmischsau und das ist das UNI-T UT139C.
Hier hast du eigentlich alle sinnvollen Funktionen vereint und hast zudem noch ein vollwertiges TrueRMS Multimeter wie ich es eigentlich nur von Fluke kenne.

Wenn mehr über Multimeter lesen möchte sollte hier mal schnökern.

Schönes Restwochenende euch

LG

In der Preisklasse ist es gut.
Leider soll es etwas langsam sein, selbst beim Hersteller findet man keine Angabe darüber wie oft es pro Sekunde misst.
Das kann nämlich sehr anstrengend sein, wenn man mal schnell eine pcb bestücken möchte und paar Widerstände überprüfen will und pro Messvorgang mehrere Sekunden benötigt werden bis auf dem Display ein verlässlicher Wert zum vorschein kommt, viele Billiggeräte messen nur einmal pro Sekunde und das Display braucht gefühlt 5 Sekunden.
Am besten mal ein 10Ohm Widerstand nehmen und probieren, die meisten Geräte schalten im Display dann von Mega auf Kilo und danach den Kommawert.
Wenn man als Vergleich ein höherpreisiges Gerät nimmt und dann an einen lowcost Gerät arbeitet, strengt das schon sehr an.
 
fanwander schrieb:
obgleich mein Conrad-Messgerät nur 64 Euro gekostet hat...

Meins hat damals unter 100DM gekostet, bei Conrad, und stammte von Bewa aus Holzkirchen, tut es immer noch, seit über 20 Jahren, war damals eins der ersten Digimultis, die was taugten und man auch bezahlen konnte.

Dank eins Forentips hier, wenn nicht sogar von Dir, hab ich mir dazu noch ein Hameg 203 Oszilloskop geleistet, reicht für mich völlig aus, hab damit auch schon Synths kalibriert, und ich mache damit deutlich mehr als tom f :)

Wenn man es wirklich in die Tiefe betreiben will, braucht man noch einen Logicanalyzer, vor allem für das digitale Zeug.

Die ganzen billigen Digitalmultimeter, die man heute kaufen kann, sind deutlich besser als die Billigteile von damals, und manchmal denk ich auch am Überlegen, das Bewa mal zu ersetzen. Die Batronixe sehen verdammt gut aus für den Preis, ich bin angefixt.

@swissdoc: schöne Übersicht, danke. Welches Keysight hast Du bestellt, das U1271A?
 
Genau, ich habe mir das Keysight U1271A besorgt. Das ist flott wie Lotte und beim Durchpiepsen gibt es sofort einen Pieps von sich, wenn Metall auf Metall kommt. Leider hat sich mein normales Leben noch etwas quer gestellt, so dass ich noch keine Labortage einlegen konnte...

Vor ein paar Wochen dann habe ich noch ein quasi neues Voltcraft M-4650CR bei meinem Schwiegervater im Keller gefunden. Das ist auf Papier fast genauso gut, wie das Keysight U1271A (20000 Counts beim Voltcraft vs. 30000 beim Keysight und gemäss Specs sehr ähnlich von der Genauigkeit). Es ist aber genau so langsam, wie mein altes Voltcraft M-3610D. Und wer konnte ahnen, das beim Schwiegervater so eine Schönheit schlummert.
 
Hier ging es ja um "Mittelklasse Multimeter", das Voltcraft VC175 mit 4000 Counts ist eher Einsteiger-Klasse und reicht z.B. nicht aus, um einen DAC 10V Referenzwert in einem Synth zu kalibrieren. Viele andere Sachen kann man damit schon machen. Durchpiepsen geht eigentlich immer.
 
Das Voltcraft M-4650CR ist doch das Metex mit gleicher Bezeichnung und serieller Schnittstelle? Cool.

Ich hab mir das Keysight mal angeschaut, aber das ist für mich Overkill und auch zu teuer, da ich kein analoges Gear hier habe derzeit, daher wird es wohl eher das Batronix mit 4 1/2 Stellen werden, da hab ich dann ein modernes Meßinstrument, welches mit Kapazitätsmessung, Frequenzzähler und Durchgangspiepser noch nette Zusatzoptionen bietet, die mir vor allem die extra Durchgangströte ersetzen.
 
microbug schrieb:
Das Voltcraft M-4650CR ist doch das Metex mit gleicher Bezeichnung und serieller Schnittstelle? Cool.
Korrekt. Da kennt sich einer aus :nihao: Voltcraft ist offenbar eine "Hausmarke" von Conrad, die gerne mal Metex umlabeln. Leider habe ich kein serielles Kabel. Das Voltcraft M-3610D hat diesen Anschluss auch. Seit ich dem Physik-Labor entsprungen bin, habe ich allerdings auch eher wenig Bedarf an automatischen Messreihen. Aber ich könnte, wenn ich wollte :mrgreen:
 
Ja, Voltcraft ist das Hauslabel von Conrad, wobei die ja nicht nur Metex umgelabelt haben, der EPROM-Löscher von Isert wurde auch mal unter diesem Label verkauft, wie auch Anderes.

Das serielle Kabel kann man selbst machen, die Belegung steht iirc im Handbuch.

Ich finde das mit der Schnittstelle schon fein, vor allem wenn man per Software dann auch mal irgendwelche Spannungsschwankungen festhalten kann, die man mit der normalen Digitalanzeige nicht so einfach sieht, für sowas hab ich dann doch lieber die alten Zeigerinstrumente eingesetzt.

Noch ein Argument für ein neueres Meßgerät, und am liebsten seriell, braucht wenigstens keinen Treiber, der irgendwann nimmer gepfelgt wird.

Wobei ich gerade sehe, daß das Batronix ja ein Uni-T ist, muß mal mit dem erwähnten UT-71B vergleichen, kostet ja nicht viel mehr.
 
Korrekt, Batronix vertreibt offenbar UNI-T in Deutschland, die EPROM Brenner sind aber direkt von Batronix.
Youtube hat nette Vergleiche der Geräte, wenn auch mit etwas Bias gegen alles, was nicht Fluke ist.
 
Tipp am Rande: Helmut Singer hat immer tolle Geräte, auch Multimeter (nein, ich arbeite nicht für die und ja, 80% meiner Messgeräte kommen trotzdem von dort). Mit deren Technikern kann man bei Bedarf auch mal schnacken und es passieren unerwartete Dinge, zB fand auf diesem Wege ein prima DDS-LF-Generator zu mir, weil er einen nervigen Fehler im Steuerteil hatte - war ihnen zu aufwändig zu reparieren und das Teil ging für wenig Umme an mich. Dass man immer die doppelte Frequenz am Ausgang erhält, die man vorher eingestellt hat, fiel bei mir dann irgendwann in den Bereich der Bedien-Adaption... :mrgreen:
 
Man sollte schauen daß die Geräte auf der letzten Stelle auch was vernünftiges anzeigen. Das alte Metex 4650 hatte 13 Digits abweichung. Die letzte Stelle war also nur eine Hausnummer.
Es gibt noch Philips Tischmultimeter mit 4,5-5,5 Stellen die bezahlbar sind. Die Meßgerätesparte wurde später von fluke übernommen und einige der alten Designs unter fluke Label verkloppt.
 
tulle schrieb:
Man sollte schauen daß die Geräte auf der letzten Stelle auch was vernünftiges anzeigen. Das alte Metex 4650 hatte 13 Digits abweichung. Die letzte Stelle war also nur eine Hausnummer.
Es gibt noch Philips Tischmultimeter mit 4,5-5,5 Stellen die bezahlbar sind. Die Meßgerätesparte wurde später von fluke übernommen und einige der alten Designs unter fluke Label verkloppt.
Im interessanten Bereich DC 10V ist die Genauigkeit lt. Handbuch wie folgt:

Keysight U1271A
3V 0.05% +5 digits
30V 0.05% +2 digits
http://literature.cdn.keysight.com/litw ... -90010.pdf

Metex M-4650CR
2V 0.05% +3 digits
20V 0.05% +3 digits
http://elektron.pol.lublin.pl/elekp/lab ... Manual.pdf
 
tulle schrieb:
Es gibt noch Philips Tischmultimeter mit 4,5-5,5 Stellen die bezahlbar sind. Die Meßgerätesparte wurde später von fluke übernommen und einige der alten Designs unter fluke Label verkloppt.

Ack. Habe mich vor Jahren mit Philips PM2535 und PM2519 eingedeckt. Sehr praxistauglich, robust und preislich durch Surplus quasi unschlagbar. Ein Fluke 45 kann ich aus eigener Erfahrung auch sehr empfehlen, hat ein tolles zweites Anzeigefeld; einzig das Autoranging ist grottenlahm. Mit dem auf Thread-Seite 1 erwähnten Keithley 2015 habe ich auch längere Zeit gearbeitet, das ist wirklich eine absolute Rakete, sehr geil! Kalibriert leider immer noch teuer und das Display schwächelt durchs Alter irgendwann (kann man zwar 'refurbishen', ist aber etwas Aufwand). Der durchgeknallte Australier hat es mal auseinander genommen und war auch hinreichend beeindruckt: EEVblog #478 - Keithley 2015 THD Multimeter Teardown. Da steckt u.a. ein Sharc-DSP drin, hat also fast perfekten Musikelektronik-Bezug... ;-)
 
Hm, das Fluke 45 hat ein VFD als Anzeige, hoffentlich ein Standardtyp. Die Dinger sind zwar chic, aber wie Du sicher weißt, auch nicht ganz unproblematisch, weil nicht so einfach zu ersetzen.
 
Das Keithley hat auch VFD und die meisten davon am Gebrauchtmarkt dürften wohl auch schon einigermaßen dunkel sein. Gibt Hacks, die den Strom fürs VFD hochdrehen aber wohl auch noch Ersatzdisplays von Keithley. Am Fluke hat manchmal ein leichtes Fiepsen genervt, es war aber noch strahlend hell.

Denkwürdige Konotation: Keithley, Fluke und Tektronix gehören inzwischen alle zum gleichen Laden (Danaher/Fortive). Nichts hält mehr, echt... :cry:
 
Nikolaus Riehm schrieb:
Nichts hält mehr, echt...
Tja, Hameg gehört nun zu Rohde & Schwarz, immerhin scheint Brüll und Klirr (also Brüel & Kjær) noch "echt" zu sein. Gut auch steht es um Polytec und Maxon Motor. Alles Firmen, mit denen ich im wissenschaftlichen Teil meines Physiker-Lebens zu tun hatte.

Aber schon wahr, wo man hinsieht, frisst einer den anderen... Man schaue sich mal an, was TEMS über die Jahre so durchlitten hat. Aber das ist nun wieder eine andere Baustelle...
 
Da ist schon viel Bewegung drin. Agilent zB wurde 1999 aus HP ausgegliedert, hat dann seine Medizinproduktsparte an Philips verkauft und die Meßgerätesparte ist jetzt Keysight.

Ist aber überall so. Motorolas Halbleiter sind jetzt Freescale, die Speicher-und Prozessorsparten vieler Japanischer Hersteller sind bei Renesas zusammengefaßt worden.

Harman hat ganz viele andere Audiohersteller eingesammelt und gehört jetzt Samsung, mal sehen, ob die alle Teile behalten oder nur den Automotive-Bereich und den Rest wieder abstoßen.

Im Medizinbereich isses ja noch schlimmer, da wird ständig was hin-und hergeschoben oder Namen geändert.
 


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