Mehr rausholen aus Waldorf Micro Q

H

Henning

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Da ihc das Ding nicht zu einem zufriedenstellenden Preis verkauft bekomme würde ich gerne mal wissen, was ich bis dato falsch gemacht habe... ich bin nach mehreren Monaten einfach nicht warm geworden mit dem Ding, aber ich will versuchen, der Sache ne zweite Chance zu geben.

Das Problem: (aus meiner Sicht) ist der Sound, egal was ich mache immer sehr lasch, ausgelutscht und so und wenn ich auf irgendwas kein bock hab dann sind das irgendwelche pads. ich will bässe mit ordentlich druck, fette filtersweeps, nen sound wie beim neueren Tour de France von Kraftwerk und verträumte aber dennoch definierte solosounds. ich hab das wizoo buch über synthesizerprogrammierung gelesen udn ich habs bisher geschafft auf meinem synth lite 2, meinem ms 404 sowie meinem mpc die sachen rauszuholen, die ich wollte. nur beim microQ bräuchte ich mal schützenhilfe...

danke

lg henning
 
Hier solltest du checken, ob es an deinen Klangbaukünsten liegt oder ob dir der Grundsound nicht gefällt..
MACHEN kann man die TdF Soundtracks aber schon..
 
Probier mal ein paar Sounds deines Synt 2 Step by Step im Micro Q nachzubauen. Vielleicht erschliesst sich dann die Klangerzeugung des Micro Q wie von selbst und du weisst dann auch, welcher der beiden welche Sounds besser hinbekommt.
 
Ich kann dich gut verstehen, waehrend gute Analoge ueber einen grossen Parameterbereich gut klingen, muss man bei den meisten VAs erst mal die Sweetspots finden. Das ist meiner Ansicht nach mit ein Grund warum die meisten Leute trotz der Knoepfe keinen wirklichen Zugang zu den Geraeten finden...
Du kannst ja mal ein kurzes Sample eines Sounds posten den du nachbauen willst (oder Song und Zeitindex der Kraftweg LP) und welches Ergebnis du mit dem microQ erziehlt hast. Vielleicht kann man dir dann ein paar Tipps geben...
 
Der Grundsound von Waldorf ist schon eigen. Ein Tipp, sieh dir mal die modmatrix an, da geht schon einiges. du kannst mit LFO 1 z.b. die geschwindigkeit von lfo 2 moduliern und so weiter, da bekommt man schon schöne sounds hin.

der q ist aber schon ein sehr komplexer synth, finde ich.
 
Es ist schon fast 'ne Synth-User Krankheit fast alles auf den Grundsound zu schieben :P
 
Vermutlich hat jeder Synth seine Domäne oder Mikro-Domäne. Nicht umsonst suchen Leute etwas für Bässe, Pads, Leads oder FX.
 
Ein gut ausgestatteter (mit 2 parallel/seriell verschaltbaren multimode Filtern, ausreichend Oszillator Bandbreite etc.) polyfoner subtraktiver Synth sollte mindestens die Palette einfacher subtraktiver Sounds von Lead bis Pad ueber Bass bis zu perkussiven Sounds abdecken koennen, was nicht zwangsweise bedeutet dass der unbedarte Synth-User die auch alle auf die Schnelle rauskitzeln kann. Wenn das nicht klappt, ist wahrscheinlich irgendwas mit den Algorithmen und/oder dem Parameter-Design schief gelaufen oder musste z.B. wegen mangelnder Prozessor Leistung eingespart werden...
Charakter sollte sich imho eher im Grundklang und weniger in der Flexibilitaet bemerkbar machen...
 
Ich habe den MicroQ ja auch lange gehabt, ebenso wie den Q+ - und ich muss sagen, obwohl ich Summas grundsätzliche Skepsis gegenüber dem Begriff "Grundsound" als Erklärung für alles und jedes teile, bin ich beim MicroQ fast sicher, dass es tatsächlich daran scheitern kann. Offensichtlich geht es hier ja darum, tatsächlich real-analoge Klänge nachzubauen - und das können die Waldorfs einfach nicht.
 
Richtig analog klingen wird's natuerlich nicht, ist an sich ein Problem der meisten VAs und selbst einige Analoge klingen nicht typisch analog. Mit ein paar Umwegen kommt man zum Sound, aber ich muss zugeben dass ich auch erst mal 'ne Woche geflucht hab' bis ich 'nen Zugang zum mQ gefunden hatte...
 
Zugang hin, Zugang her - ich mag den Waldorf-Klang eigentlich, aber diese Synths haben wirklich einen eigenen Klang und der ist nicht wie der anderer VAs nach dem Motto: "ich will wie ein Minimoog klingen, schaffe es aber nur zu 90%" ... nein, die Waldorfs klingen eben immer nach Waldorf und das ist nicht unbedingt der Kraftwerk- und Analogsynth-mäßige Klang, der im Ausgangs-Beitrag beschrieben wurde. Außerdem schwurbeln die Waldorfs halt und das nervt letztendlich - weniger nach einer Woche als vielmehr nach Jahren, wenn Du merkst, dass Du ein bestimmtes Charakteristikum des Klanges, das Dich immer schon gestört hat, einfach nicht weg bekommst. So ist es mir jedenfalls damals gegangen.
 
und ich dacht immer wenn die leute über denn microQ schimpfen dann immer hauptsächlich wegen der matrixbedienung...

man hört eher selten leute über den Q schimpfen.
aber vielleicht weil man so viel mehr geld dann nur für was ausgibt dass man wirklich mag, verwenden kann? oder doch nur wegen der besseren bedienung der fast identischen syntheseengine ?!
 
Vielleicht hört man auch nur deshalb selten Leute über den Q schimpfen, weil so wenige einen haben im Vergleich zum MicroQ? Nein, ich möchte nicht über den MicroQ/ Q/ Q+ schimpfen. Wie schon gesagt: ich mag den Klang eigentlich. Aber man muss wissen, dass man bei Waldorf einen bestimmten, sehr digitalen, ziemlich "kalten" und "harten" Sound bekommt. Die Synths sind super, aber wenn man eigentlich real-analoge Sounds a la Doepfer, MFB bzw. Kraftwerk und andere Elektronik-Pioniere im Kopf hat ... nee, dann wird man mit Waldorf nicht glücklich.
 
Die Woche hab' ich dafuer gebraucht um den Sound weich zu bekommen, ist etwas muehsam, aber es geht. Man kann halt die Parameter nicht 1:1 von 'nem Analogen uebertragen...
 
Summa schrieb:
Die Woche hab' ich dafuer gebraucht um den Sound weich zu bekommen, ist etwas muehsam, aber es geht. Man kann halt die Parameter nicht 1:1 von 'nem Analogen uebertragen...
Dass man da nichts 1:1 übertragen kann, ist mir auch klar. Aber für mich gibt es nur drei mögliche Erklärungen dafür, dass Du eine Woche für etwas gebraucht haben willst, das ich in mehreren Jahren nicht geschafft habe:
1. Du hast einfach viel mehr Fähigkeiten im Bezug auf Klangsynthese als ich - kann gut sein, würde ich neidlos anerkennen ...
2. Wir verstehen nicht das gleiche unter "weich" und "hart" ...
3. Einer von uns sitzt auf seinen Ohren.
Wenn Du es schaffst, den MicroQ oder Q nur für ein einziges Pad oder eine einzige Bassline annährend so klingen zu lassen wie z.B. einen Juno 106, glaube ich sofort, dass 1. gilt ;-) ... nur glaube ich nicht, dass Du das kannst :).
 
Dass man da nichts 1:1 übertragen kann, ist mir auch klar.

Nein, ich meinte nicht die Skalierung der Parameter, sondern dass man komplett anders an die Sounds rangehen muss...

zu 1. Ist Uebungssache und ich mach im Moment sonst nicht viel anderes...

zu 2. Auch da bin ich mir fast sicher, weil weich bei mir eher Richtung Oberheim geht und ich mich mit dem Juno (bekanntermassen) nicht wirklich anfreunden kann. Aber du kannst ja mal ein paar Beispiele machen...

zu 3. Waere mir zu unbequem...

Wenn Du es schaffst, den MicroQ oder Q nur für ein einziges Pad oder eine einzige Bassline annährend so klingen zu lassen wie z.B. einen Juno 106, glaube ich sofort, dass 1. gilt ... nur glaube ich nicht, dass Du das kannst .

Ich sag nein zum Juno... ;-)

Weil:

Summa schrieb:
Richtig analog klingen wird's natuerlich nicht, ist an sich ein Problem der meisten VAs und selbst einige Analoge klingen nicht typisch analog.

Ich bin ja froh ihn weich zu bekommen, Emulationen sind wieder 'ne ganz andere Sache...
 
Den Grundklang ded Waldorfs finde ich ok, heute ist es ja eher ein plus wenn ein synth mal "anders" klingt. In der schwemme der digitalen synths die alle ähnlich klingen.

Der Kammfilter alleine ist schon ein hammer und man bekommt auch schöne pads hin, auf amazona.de gibt es dazu auch ein tutorial eines waldorfianers.

Mit der ModMatrix sind ja auch dinge möglich die man (ich ;-) sich gar nicht vorstellen kann.

mal mit LFO 1 durch die wavetables brausen kann schon ordentlich was hermachen.

rauschen oder externens signal in den kammfilter und modulieren ...

tja, ich hätte das Teil nicht hergeben sollen, ich vermisse ihn.
 
Yep, in der Mod-Matrix liegt der Schluessel fuer weiche Sounds, wenn's richtig weich klingen soll stackt man einfach ein paar Stimmen mit den dazugehoerigen Bandpass-Filtern, spricht sie einzeln ueber den Modifier- und Matrix-Parameter an und ordnet Frequenzen und Lautstaerken neu, bis es klingt wie man's brauch...
 
Nach nun 5 Jahren mit dem Q steuere ich einfach mal meine subjektiven Eindrücke zum Thema Grundsound bei.

Eigentlich liebe ich den Q, aber das Ding ist eine Diva, sehr zickig was das Finden des sweet Spots angeht.
Mir gelingt das zwar mittlerweile immer besser, aber dennoch ist das abhängig von der Tagesform - ich weiss nur nicht ob von meiner Tagesform oder der des Qs ;-)
Der spezielle Waldorf Q Grundsound ist Lust und Frust zugleich. Einerseits klingt der Q sehr eigenständig, andererseits neigt er dazu dieses eigene so sehr in den Vordergrund zu stellen, dass der Sound in erster Linie nach Q klingt, danach erst nach einem Pad oder einem Bass. Wenn man den Charakter etwas zähmt, dann kommen die wirklich guten Q Sounds hervor-

Beim Q sind die Wertebereiche der meisten Parameter extrem groß, da kommt es schon mal vor, dass man länger nach dem passenden Bereich suchen muss. Ich hatte am Anfang gerade bei den Hüllkurven und der Filtermodulationstiefe so meine Probleme.

Fazit:
Ich mag den Q. Schade nur, dass es kein 37 Tasten Keyboard mit Q Rack Oberfläche gibt.
 
Die Huellkurven koennen schon nerven, sind mit "rekursiven" Modulation [Envelope -> Segment-Zeit (z.B. A, D, R )] aber hinzubiegen, was leider Matrix-Slots kostet, ist beim Virus aber nicht viel anders...
 
microQ verkauft, morgen geht er auf reise. kaoss pad 3 steht jetzt hier. bin glücklich :)
 
über Q könnte ihc zwar auch schimpfen. kenne den micro nicht .aber als ich einen Q ergatert hatte, habe ich noch auf dem ST06 einen Q mir mal angehört. und muss sagen ,ich war endtäuscht. den das was ich hörte gibt mir der xt auch . und als dann mein Qrack kam, dachte ich nach dem auspacken: der hat viel zuwenig knöpfe den verkaufe ich gleich wieder.
habe mich aber anders endschieden, er steht noch noch bei mir im studio. nur seit einem jahr fast unbenutzt ,da ich andere arbeiten habe als synthsounds auszuprobieren.

mixen,mixen,mixen,mixen,mixen
 
µQ hin oder her, mindestens einen VA braucht man, und warum nicht mal einen abseits von Clavia und Access? Klingt seltener, selten = besser...

und überhaupt klingen die Wavetables spitze, zu geil ist auch der Keytrack auf den Wavetables, damit jede taste ein leicht anderes wavetable spielt, man man, die modulationen gelten alle pro stimme wenn man sie mit keytrack macht - mit der Q-serie kann man echt sehr sehr kreativ werden, was sounderstellung angeht, und das kann meiner meinung kein anderer Synth so...aber gut, ich kenne den Virus nicht, ich weiß nur dass ich seinen Sound für ausgelutscht halte...

tom
 
tomylee schrieb:
und überhaupt klingen die Wavetables spitze
Ja, die Waldorf-Syntheiszer sind spitze - bzgl. der Wavetable-Synthese und bzgl. des Pulse ... aber das VA-Konzept haben sie eben schlechter umgesetzt als Access oder Clavia.
 


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