Pepe
*****
Ja, mit den Ringmodulatoren kann man echt viel anstellen, da passiert eine ganze Menge. Vor allem beeinflussen beide Synth-Parts beide Ringmodulatoren. Eine Überraschung war für mich, dass die Klangbeispiele in der englischsprachigen Anleitung von denen aus der deutschen Version abweichen. Und da ist etwas richtig spannendes dabei: der 800DV kriegt nämlich auch wie die Modelle KORG 700S und 770 (dort möglicherweise anders gelöst) "Scale Noise", also tastaturabhängig gepitchtes Rauschen, hin! Dafür muss man die obere Synth-Sektion in den Ringmodulatormodus schicken und Pink Noise auswählen, während das Ganze mit der Dreieck-Wellenform der unteren Sektion moduliert wird.Das liegt vor allem daran, daß da im Prinzip zwei komplette Stränge parallel laufen oder aufeinander einwirken, bei denen u.a. verschiedene Ringmodulatoren schon bei kleinen Veränderungen sehr unterschiedliche und nicht immer leicht vorhersehbare Obertonstrukturen liefern und das ganze auch noch stark abhängig vom Tuning der Oszillatoren
Das war mir all die Jahre nicht bewusst - man entdeckt beim 800DV immer wieder neue Tricks! Was man alleine schon mit den verschiedenen Repeat-Funktionen zaubern kann, einfach herrlich! Dass Herr Fumio Mieda meint, dass er einfach zwei 700S in ein Gehäuse gepackt hatte, verbuche ich einfach mal unter "typische übertriebene japanische Demut bei berechtigtem Lob".
Ich wiederhole mich an dieser Stelle noch einmal. Ich hatte vor ein paar Jahren mal den 800DV zu einer örtlichen Jamsession in einer Kneipe mitgenommen. Ich gehe da immer wieder hin und hatte schon meine verschiedensten KORGs am Start, wie den Mono/Poly, DW-8000 und Co. An diesem einen Abend aber habe ich die meisten und bewunderndsten Rückmeldungen bezüglich meines Synthesizers bekommen. Direkt nach einem Solo hörte ich eine Frau aus dem Publikum raunen: "DER klingt ja mal so richtig GUT!"