mach Dir nichts draus, wie auch im Deutschen können die Leute zum Teil ihre eigne Sprache nicht und sind überfordert wenn ein Satz mal länger ist und dergleichen mehr.
Ich wette Du kannst eine Liste mit Wörtern aufschreiben die der Autor nicht mal kennt.
Da hast Du sicher recht, aber:
Die Aussage impliziert ja auch dass der Autor mindestens ebenso gut Deutsch kann und die angeblichen buchstäblichen Ausdrücke kennt und erkennt. Glauben wir das?
Es sind Passagen in dem Buch, die im Prinzip 1:1 vom Deutschen ins Englische übersetzt wurden, welche nicht in meinen finalen Fassungen der Übersetzungen drinstehen. Die sind so holprig und dem deutschen Satzbau und der deutschen Idiomatik angepaßt, daß sie einem Muttersprachler einfach nur als falsch ins Auge stechen müssen -- so drückt das selbst ein Amerikaner nicht aus, und die sind schon relativ schmerzbefreit, was deutsche Grammatik und Idiomatik in ihrer Sprache angeht.
Diese Schnitzer sind so offensichtlich, daß ich sie umgehend als Beiträge desjenigen identifizieren konnte, dessen Name als Autor auf dem Buchdeckel prangt. Weil ich dessen Stil kenne, bin ich beim Durchlesen des Buches auch sofort und unvermeidlich darüber gestolpert, und das öfter, als ich zugeben möchte.
Solche Leute gibt es was Deutsch an geht natürllich auch aber schreiben die für Sound on Sound? Eher nicht.
Nein, das nicht, aber: Der ursprüngliche Gedanke noch vor Veröffentlichung des Buches war es, die einzelnen Artikel ins Englische zu übersetzen und sie
SoS zur Veröffentlichung anzubieten. Für dieses Projekt wurde ich vom Autor des Buches damals ins Boot geholt, aber es verlief sich im Sande. Stattdessen kamen die Pläne zur Veröffentlichung des oben genannten Buches auf, im Selbstverlag, bis dem Finanzier und dem Autor der Gedanke kam, daß 1.000 Bücher auf Palette auch irgendwo eingelagert werden müssen und daß Vertriebsstrukturen und Logistik vonnöten sind.
Meine Antwort darauf: Ich betreibe seit Jahren ein Label und weiß, daß man viel Platz für Lagerhaltung braucht. Vor allem für den unverkauften Plunder. In welchem Paralleluniversum lebt ihr eigentlich?
Darum geht's nicht, jedenfalls nicht in erster Linie.
Wenn jemand wie Stephen das freiberuflich macht und (wie ich weiß) hervorragend Englisch spricht, dann grenzt es an Rufschädigung, wenn jemand eigenmächtig Passagen verändert und anderenorts Stephen dafür verantwortlich gemacht wird.
So sieht es nämlich aus. Und es grenzt nicht an Rufschädigung, sondern erfüllt
de facto den Tatbestand derselben.
Diese Arbeit kann ich in meinem Portfolio und meiner Bewerbungsmappe für zukünftige Aufträge nicht angeben, denn nichts ist peinlicher, als für anderer Leute Fehler verantwortlich gemacht zu werden -- jeder Hinweis, daß jemand an meinen Übersetzungen herumgepfuscht hat, würde nur als faule Ausrede abgetan werden. Was meine Reputation in den Augen potentieller Auftraggeber noch weiter schädigt ("kann ja noch nicht einmal zu seiner Unfähigkeit stehen, dieser Vollhonk!").
Davon einmal abgesehen, daß sämtliche Ansprüche, die ich an professionelles Arbeiten stelle für mich selbst, komplett zunichte gemacht sind.
Der nächste potenzielle Auftraggeber, der das Fuchs-Buch und die SOS-Rezi gelesen hat, wird sich schwer überlegen, Stephen zu beauftragen.
So ist das nämlich: Im Grunde genommen wurde mir für -- meiner Einschätzung nach -- hervorragende Arbeit am Ende existenzieller Schaden zugefügt. Aus welcher Motivation heraus -- Eifersucht, Eitelkeit, Dummheit, Verstrahltheit infolge exzessiven Abusus psychotroper Substanzen etc. -- kann ich nicht einschätzen, es interessiert mich aber auch nicht. Am Ende steht nur das Ergebnis, und das Ergebnis lautet, daß der Schuß für mich gründlich nach hinten losgegangen ist.
Vom Vertrauensbruch und dem Bruch von Absprachen, die ich für mich selbst als verbindlich angesehen habe, ganz zu schweigen.
Irgendwie erinnert mich diese ganze Nummer sehr an meine eigene Bandgeschichte bis 2008, wo mir auch ständig jemand meine Arbeit sabotierte, weil er wohl fürchtete, von mir abgehängt und redundant gemacht zu werden. Oder dessen eigenes böses, kleines Ego ständig Atemnot bekam, weil es seine Felle davonschwimmen sah.
Stephen