Schöne Diskussion
Vom Sound, der Kreativität und Persönlichkeit sowie der schnellen Verfügbarkeit der Klänge - haben Hardware-Rompler und Sampler definitiv ihre Daseinsberechtigung. Mich zieht es auch immer wieder dahin zurück, weil ich durch "schönen" Einschränkungen einfach viel kreativer werde und viel "Eigenes" dabei rauskommt, als wenn ich irgendein PlugIn nehme und "etwas" am Preset rumschraube.
Ich hab überhaupt nichts gegen Presets, sondern nutze sie bei Romplern auch gerne, wenn sie in den Song passen - why auch not
Aber diese riesigen Librarys mit der meist unübersichtlichen Soundfindung und die Überforderung durch die Masse, schrecken mich auch immer mehr ab. Lange Installationen, ständige Updates, Probleme mit anderen Treibern oder neuen Betriebssystemen, etc. - das alles sind Dinge, die einem vom eigentlichen kreativen Vorgang abhalten. Weiterhin sind Sample-Librarys in der heutigen Zeit so schrecklich bekannt und verbreitet, dass einem in jedem Werbeblock und in fast jeder TV- und CD-Produktion irgendwelche bekannten Sounds in den Gehörgang fliegen, die das somit Gezeigte dann sofort uninteressant und langweilig für mich machen.
Auch mir liegt von meinen drei ABSCESS-Alben das erste am meisten am Herzen - da gibt es zwar auch Preset-Streicher und andere Standard-Sounds, die ich nicht selbst gezwirbelt habe, aber Bässe, Pads und FX sind meist Eigenkreationen und oft mit dem EMU E64 durch den Wolf gedreht.
Das Einzige Probleme der Hardware sind Kabel und das Speichern und Archivieren von Sounds - wie hier ja schon öfters angemerkt wurde. Ein SD-Kartenleser für einen EMU-Sampler wäre ideal, aber die sind ja meist schweineteuer - zumindest bei SCSI4Sampler.com oder wie sie heissen. Von der Bedienung her ist mir ein EMU und das Schrauben an echten Reglern immer noch lieber als das Klicken in Kontakt - ist einfach so - vielleicht weils nicht aus der Büchse PC, sondern aus einem echten Musikinstrument kommt
Was das durchbrowsen von Sounds, die Archivierung, etc. angeht, liegen Software-Sampler natürlich vorn - aber der leichte Weg führt halt auch nicht immer zu den schönsten Ergebnissen. "Wer schön und individuell klingen will, muss leiden" - so ist das nunmal...auch heute noch.
Ich denke, aber dass jeder für sich selbst entscheiden muss, wie er arbeitet. Wer heute einsteigt und nur die Arbeit am PC gewohnt und froh ist sich damit ausdrücken zu können, dem wird ein Hardware-Synth/Sampler wohl nicht besonders fehlen. Allerdings wird die Haptik von Hardware immer einen Reiz auf ausüben, weil damit einfach mehr und andere Sinne angesprochen werden, die uns beflügeln.
Ich bin jedenfalls schon wieder am überlegen mir einen Hardware-Sampler anzuschaffen