Lo-Fi Music

LowFreq

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Hallo Leute

Lo-Fi Music scheint sich ja seit einiger Zeit als eigenes Genre etabliert zu haben.
Mich interessiert eher der elektronische bzw. House Bereich in der Lo-Fi Ecke, was habt Ihr für Inputs bezüglich Recording Session, Tools, Mixing und Mastering (falls dies überhaupt notwendig ist) da die Tracks meistens nach Amateuraufnahmen klingen. Hier habe ich noch was interessantes zu diesem Thema gefunden:
http://lofi-stereo.de/lo-fi-musik/

Freue mich auf Eure Inputs dazu :phat:
 
da gibt es nicht viel zu diskutieren, ist ja alles amtlich festgelegt


LofiDogma
Die Zürcher Kulturstiftung Sound Development hat am 27. März 2007 unter dem Schlagwort LofiDogma ein Manifest namens Das Recording Manifest veröffentlicht,[2] in dem neun Punkte aufgeführt sind, die bei der Musikproduktion zur „Rückeroberung von Risiko und Zufall in der Produktion von Musik“ zu beachten seien.[3] Das Manifest umfasst folgende Punkte:[4]

  1. Ein Lied muss an einem Tag aufgenommen werden.
  2. Alle Musiker und Instrumente müssen sich in einem Raum aufhalten.
  3. Backline und Mikrofonierung müssen bei allen Aufnahmen identisch sein.
  4. Maximal zehn Mischpultkanäle dürfen verwendet werden.
  5. Alle Kanäle müssen während der Aufnahme auf zwei Kanäle zusammengemischt werden.
  6. Zur Klangbeeinflussung dürfen nur Equalizer und Kompressoren benutzt werden.
  7. Es darf bei der Mischung nur ein Effektgerät benutzt werden.
  8. Im Nachhinein darf nichts geschnitten, hinzugefügt oder korrigiert werden.
  9. Es muss ein Ergebnis veröffentlicht werden.
45 Bands haben in der Schweiz je ein Lied dementsprechend aufgenommen. 2012 haben fünf Bands in London, 2013 fünf im Hamburger Clouds Hill Studio Lieder aufgenommen.[2] Die Songs wurden durch Sound Development veröffentlicht.[5]

Die Veröffentlichung des Manifests erinnert an Dogma 95, ein 1995 von dänischen Filmemachern veröffentlichtes Manifest.[2]


https://lofidogma.com/app/home#/dogma
 
Lo-Fi als Genrebegriff und gezielte Herangehensweise an Musikproduktion kenne ich bestimmt schon 20 Jahre, dürfte aber deutlich älter sein. Im Indie-Bereich fallen mir da so Sachen wie die frühen Aufnahmen von Smog ein, Stevie R. Moore, Red Krayola, Trumans Water, natürlich Guided by Voices und eine unübersichtliche Anzahl von Industrial-/Drone-/Wave-/(Post)Punk-Sachen, die ja häufig nur auf Tape erschienen.
Ist halt die Frage, ab wann man bewusst bzw. "ideologisch" begründet (Lo-Fi Manifest...) so vorgegangen ist und nicht, weil man einfach keine andere Möglichkeit hatte (frühe Aufnahmen z.B. der Kinks klingen nach heutigen Massstäben z.T. auch reichlich Lo-Fi, und die waren ja keine Nischenband).
Ich vermute, dass frühe Lo-Fi-Aufnahmen in den Bereichen Acid, House usw., eher so klingen, weil man nur ein räudiges Billo-Pult und auch sonst wenig Equipment hatte, geschweige denn die notwendige Expertise für "hochwertige" Aufnahmen, dass das eigentliche Ziel aber war "amtliche" Produktionen von in die Zukunft weisender Tanzmusik zu schaffen.
Das ist heute natürlich viel einfacher, aber mancher wird den Eindruck haben, dass der Musik im Zuge der technologischen Entwicklung z.T. "Charakter" verloren gegangen ist. Da kann der Rückgriff auf veraltetes Rumpel-Rausch-Equipment als ein möglicher Ausweg erscheinen, daher wohl auch der (noch ziemlich kleine) Hype was Portastudios, Tapes usw. angeht.
Für Dub-Techno z.B. nehme ich auch ganz gern mein altes Tascam, wobei das bei der Verwendung der richtigen Tapes gar nicht so Lo-Fi klingen muss, wie das heute viele glauben. Es ist wohl mehr die Limitierung auf das Notwendigste, was mir daran Spaß macht (wobei ich die Einzeltracks anschliessend meist noch in der DAW etwas aufpoliere, bzw. das Rauschen hochkomprimiere...). Glaube aber, dass man heute im Grunde die gleichen Ergebnisse rein in der DAW erzeugen kann, mit entsprechenden VSTs (Bandsättigung, Bitcrusher usw.). Das Portastudio hat halt diesen u.U. netten Nostalgiebonus und befreit einen vorübergehend von Bildschirm und Maus.
 
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