Nur OnTopic Künstlerisch etwas zu sagen haben

Kunst ist Kommunikation mit anderen Mitteln.

Kunst ist: was nach außen tragen, was sich nicht (vollständig) in klare Worte kleiden lässt, vor allem das Nonverbale, das, wofür die Sprache keine allgemeinverständlichen Begriffe hat.

Im Handwerk geht es ums Befolgen von Regeln. In der Kunst werden auch manche Regeln befolgt, insofern ist Kunst auch Handwerk, ergo erwartbar (komponiert hier irgendwer im indischen Srutisystem?), manche Regeln eben nicht, ob nun bewusst oder nicht, insofern ist Kunst unerforschtes Neuland, ähnlich den "There-be-Dragons"-Flächen auf alten britischen Seekarten, die den einen faszinieren, den anderen abstoßen.

Und verdammt, das ist zuweilen reiner Zufall, ob Kunst auf das richtige Publikum trifft, dem diese Kunst gefällt, das nicht sagt "so geht das nicht", das wieder hingeht, das die Fanbase vergrößert mit Freunden, die ohne Empfehlung nicht draufgekommen wären.

Das hat schon was von Zeugungsakt. Trillionen von Spermien, außer einem, haben regelmäßig das Nachsehen, möge die Kombination von väterlichen und mütterlichen Chromosomen, die es birgt, noch so genial sein. Und keines ist die Kopie vom anderen. Noch nicht.

Kunst ist das Kind von Ordnung und Chaos, ausgwählt und durch die Zeiten gerettet vom Zufall. Auch und besonders die Musik: Zwischen dem weißen Rauschen und dem Sinuston gibt es unendlich viel zu entdecken. Wer da sagt, alles kopiert, nix neues mehr, dem ist eigentlich nur alles Gute zu wünschen. Diese Haltung spricht für eine Grundauffassung der Welt, die mit Depression im Zusammenhang steht.
 
"Improvisation kann uns dazu befähigen mit vielen sozialen und ästhetischen Problemen des 21igsten Jahrhunderts umzugehen. Obwohl wir Schüler in der Diskussion über ästhetische Hybridität, kultureller Andersartigkeit, Grenzüberschreitungen (weltlich und digital) und globaler Fusion geworden sind, haben nur wenige von uns wirklich erarbeitet welche physischen und intellektuellen Praktiken uns auf diese schöne neue Welt vorbereiten ... Improvisation kann uns durch die Öffnung für alternative Erfahrungen aus unseren angewöhnten Reaktionsstrukturen führen - neue physische Sinneseindrücke und Begierden ... obwohl diese Praxis mit der Achtsamkeit für körperliche Erfahrungen beginnt, entwickelt sie auch eine geistige Flexibilität welche uns mit einer intellektuellen Landkarte ausstatten kann, welche die Zeichnung neuer Wege in der Verhandlung unangenehmer und schwieriger Kreuzungen ermöglicht."

~ ANN COOPER ALBRIGHT, TAKEN BY SURPRISE


Diese Schule ist ein Weg auf dem man seinen Erfahrungsschatz erweitern kann. Ohne einen reichen Erfahrungsschatz kann man weder ein Repertoire aufbauen aus dem man greifen kann, noch hat man Themen die überhaupt Konzepte ermöglichen. Wer seine Sinnesorgane durch fortwährende inhaltliche Gleichschaltung erschlaffen lässt, kann sowas auch nicht stemmen.
 
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Okay.
Bin der Meinung, dass ein Künstler durchaus eine Haltung haben sollte. Egal, wo man sie ideologisch verorten will. Kunst beinhaltet auch die Reibung an gesellschaftspolitischen Themen aus verschiedenen Perspektiven. Alles andere ist nur Dienstleistung zur Bedürfnisbefriedigung eines Massenpublikums. Kunst MUSS auch provozieren und Fragen aufwerfen, den Blick des Rezipienten schärfen.

Das sehe ich ähnlich, allerdings bin ich der Meinung wenn man Werke als Verpackung für Tagesaktuelle Rants nutzt, langweilt das Menschen schnell und durch den hochfrequenten Durchlauf solcher Themen im Netz und den Köpfen der Menschen, verlieren solche Werke auch schnell an Aktualität. Man muss quasi das Thema nur als Anlass nehmen um in der Analyse tiefer zu gehen, sich selbst als erstes den Spiegel vorzuhalten und dann aus der tiefen Erschütterung und dem Erschrecken Kritikfähigkeit zu erlangen und in der dann gefundenen thematischen Tiefe Stand-Festigkeit. Erst dann sollte man zu Pinsel, Wort oder Ton greifen und von sich selbst zeitlos abstrahiert berichten.

Ein Augenzeuge
 
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Aktuell ist politisch einiges so, dass man eine dualistische Haltung zu haben hat, wenn man die nicht hat ist das ggf. nicht was erwartet wird.
Ansonsten kann man aber auch eine haben, die nicht immer angenehm sein muss und Kunst muss nicht immer schön und angenehm sein und als Künstler muss man keineswegs immer lieb und ohne Widerstand sein, weil - das kann dazu führen, dass du schlicht deine Ziele nicht erreichst, weil du es nicht tust, denn du bist der einzige, der wirklich dein Konzept klar zeigt und das wird dann einfach so sein.
Wir hier sind in einer Zeit, in der manche Themen sogar schwerer zu bearbeiten sind als früher - augenscheinlich - aber meine finale Idee ist ,dass es eben besser geht als man denkt, es wagt nur nicht mehr jeder in manchen Themenbereichen.

Besonders wenns Newsthemen sind, die aber genau so schnell durch sind wie sie kamen.

Die Welt kann schon mehr als man ihr zutraut, wenn man nur so weit geht.
Manchmal wünsch ich mir sogar, dass man mehr über Dinge redet oder bestimmte Dinge einfach anbietet.

Aber man sollte die Thematik schon bearbeitet haben, irgendeine Meinung zu haben ist nicht immer hilfreich ;-)
Die Sicht auf das was man macht ist sehr individuell, da erlebe ich in einigen Richtung auch eine gewisse Schlichtheit und dafür in anderen eine so schöne Tiefe, dass ich auch sehr gut mit einer anderen Haltung klar komme. Es ist unfassbar schön das zu sehen, dass einer richtig viel eingebaut hat, wenn man sich das immer wieder mal anschaut oder damit zu tun hat. Das kann was.
 
Aktuell ist politisch einiges so, dass man eine dualistische Haltung zu haben hat, wenn man die nicht hat ist das ggf. nicht was erwartet wird.

Das ist bereits spannend und kann Konzept gebend sein. Da es hier um Ideenfindung zur Konzeptgestaltung geht, nehme ich das jetzt mal und formuliere eine Abstraktion.

Splitten wir das Ganze erstmal:

Element 1: Dualstische Haltung zu einem Thema
Element 2: Unerfüllte Erwartungen

Zu 1 nehmen wir jetzt eine Transformation zu einer physisch greifbaren Sache vor. Wir transformieren zu einer Lampe die einem Licht spendet oder dual auch bei einem Verhör ins Gesicht blendet.

Wer verhört uns? Die Öffentlichkeit. Wem verschweigen wir? Der Öffentlichkeit. Wem vertrauen wir an? Dem Papier, heimlich zu Haus unter dem schein einer Lampe.

Schreiben oder verhört werden als duales System.

Über was schreiben wir? Über unsere Träume und Erwartungen. Wer kann unsere Erwartungen nicht erfüllen, die selbe Gesellschaft die uns als Öffentlichkeit verhört und der wir verschweigen.

Und da ist schon unser Songkonzept. Ein Song über einen Schriftsteller in der DDR der von seinem Land enttäuscht wurde, inhaltlich rebelliert und jetzt von der Stasi verhört wird.

Spannender Bogen von A nach B.

Wenn es jetzt noch heftiger in Kunst Abstraktion abrutschen soll, dann wird der Track eine Sound-Collage aus Lampe ein/ausschalt Geräuschen, dem Klang von Kritzeleien auf Papier und dem Vorwurfsvoll gesprochenen Worten "Jetzt sagen sie endlich was dazu! Los Mann! Wir buchten Sie sonst ein!"
 
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Aktuell ist politisch einiges so, dass man eine dualistische Haltung zu haben hat, wenn man die nicht hat ist das ggf. nicht was erwartet wird.
Ansonsten kann man aber auch eine haben, die nicht immer angenehm sein muss und Kunst muss nicht immer schön und angenehm sein und als Künstler muss man keineswegs immer lieb und ohne Widerstand sein, weil - das kann dazu führen, dass du schlicht deine Ziele nicht erreichst, weil du es nicht tust, denn du bist der einzige, der wirklich dein Konzept klar zeigt und das wird dann einfach so sein.
Das führt aber auch dazu, das sehr viele Leute dich wegen deiner Position nicht mögen oder sogar richtig übel haten.
 


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