Ich habe ja in den 80ern meine Brötchen in Synthshops verdient und die Phase des 707 erlebt. Der und sein Bruder DS8 fanden Liebhaber unter Leuten, denen die Yamaha FM-Synths zu kompliziert erschienen. Die Zahl war vergleichsweise gering, denn DX Sounds gab´s zu kaufen und so war ein Einwand zum DX7 oder DX11 wenig gegeben. Das erklärt auch das geringe Angebot von 707/DS8 auf dem Gebrauchtmarkt.
Korg hatte, wie Roland beim SH201, schon öfter ein Faible für witzige Farbvarianten. So gab es den Poly800 als Reverseversion mit schwarzen Tasten anstelle der weißen und grauen anstelle der schwarzen. Das wurde auch beworben mit Bildanzeigen in Keyboards. Auch die Wavestation gab es als Graffiti-Modell, in limiterter Auflage. Der Verkauf lief aber schleppend, doch es hieß später mal seitens Michael Filgraebe dass alle verkauft worden seien und es lokale Regionen gab, wo die besonders gut abgingen. Das könnte im Falle 707 auch so gewesen sein. Aber die sagen auch, dass der G_itarrensynth Z3 gut verkauft worden wäre
Andererseits sind manche Modelle oder Varianten auch nicht besonders für den deutschen Markt gedacht und so ist es nicht selten, dass welche im japanischen Katalog oder Prospekt auftauchen, in Deutschland aber gar nicht erhältlich sind. Ich erinnere mich, dass der 707 nur kurz in verschiedenen Farben zu kriegen war, das lässt drauf schließen, dass Korg Deutschland einen Schwung in pink, weiß und blau als Extrakontingent orderte und die abverkaufte und gut war´s damit. Eine Weile arbeitete ich in einer Provinz, die auch viele Alleinunterhalter und Tanzmusiker als Kunden hatte. Besonders solche Leute kauften diese Modelle, vor allem aus Gründen der Live-Show. Den 707 kann man auch mit Batterien betreiben und mit Straps als Umhängekeyboard verwenden. Da kein MIDI-Kabel zwingend nötig ist, eine aufgeräumte Sache und in Zeiten von Modern Talking (hüstel) tatsächlich ein Thema.