Klinkenchaos: Symmetrisch, unsymmetrisch, mono, stereo...

Jan

Black Fish
Hallo zusammen,

durch die Zunahme an Miniklinkengedöns bin ich ziemlich durcheinandergeraten und hoffe hier auf fachkundige Unterstützung.

Es scheint ja symmetrische und unsymmetrische Monoklinkenbuchsen und Kabel zu geben und unsymmetrische Stereokabel bzw. Buchsen. Daraus ergeben sich ein paar Fragen:

1) Kann ich ein nicht-symmetrisches mono-Klinkenkabel mit Mono-Audiosignal (z.B. analoger Synth) sinnvoll in eine (nicht symmetrische) stereo-Klinkenbuchse reinstecken (z.B. Eingang des Elektribe-Samplers? Wenn ja, habe ich dann nur einen Kanal, oder wird das Mono-Signal auf den rechten und linken aufgeteilt? (bei dem Versuch, den Monotron-Duo in den Aux-Eingang des Ghetto-Blasters reinzustöpseln kamen übelst viele Störgeräusche)

2) Kann ich ein Stereo-Klinkekabel in eine Mono-Klinke-Buchse stecken? Kommt dann nur ein Kanal im Zielgerät an?

3) Kann ich einen Kopfhörer in einen symmetrischen Mono-Ausgang stöpseln - dann müsste ja links und rechts das gleiche Signal spiegelverkehrt anliegen also "bds. Mono" - oder kommt es im Hirn zu einer Phasenauslöschung ;-)?

4) Kann bei irgendeiner Konstellation etwas kaputtgehen durch Kurzschluß oder so?

PS:
5) Was passiert, wenn ich ein unsymmetrisches Monoklinke-Kabel in eine symmetrische Mono-Klinkenbuchse reinstöpsel? Dann müsste die Ampitude am Ziel halb so groß sein wie normal? Ist dann die Lautstärke auch halb so groß?

6) Welche Geräte haben überhaupt symmetriche Mono-Klinken-Buchsen?

PPS:
7) Nicht ganz passende Frage:
Was genau heißt "hochohmiger" Eingang (für E-Gitarre, Bass oder so)? Die gängigen Bodentreteffekte scheinen ja einen solchen zu besitzen. Was für Konsequenzen hat es, wenn ich ein Synthie-Signal da reintue? Kann das Empfängergerät Schaden nehmen? Muß ich den Synthie ganz leise machen - oder eher ganz laut? ;-)
 
Zuletzt bearbeitet:
dem Stereo-Kabel ists egal womit die Leitungen belegt werden ... wenn die Buchse symmetrisch belegt ist wird auf dieser Leitung ein Phaseninvertiertes Signal übertragen, wenn sie für Stereo ausgelegt ist, eben der 2 Kanal

daraus ergibt sich:
1. nein ganz schlechte Idee - das Ergebnis hörst du ja
2. ja genauso ist es
3. sollte zu einer Phasenauslöschung kommen - nicht erst im Hirn
4. eher nicht .. die Ströme sind alle sehr gering
5. wieso wird die Amplitude kleiner? ich meine das sollte gar nichts machen
6. steht in der Anleitung .. Elektrons haben symmetrische outs und (seit neuestem) ins - leider ist das noch nicht normal
 
Zu 5):
Ich denke, die amplitude des signals im zielgerät müsste halb so gross sein, da vom signal ja eigentlich das invertierte aus dem zweiten kanal abgezogen werden muss (und "--" "+" ergibt) weshalb sich die amplituden addieren müssten. Wenn der zweite kanal aber nicht da ist, dann müsste ja nur die einfache amplitude bleiben. Oder mache ich einen denkfehler?
 
Zu 5):
Ich denke, die amplitude des signals im zielgerät müsste halb so gross sein, da vom signal ja eigentlich das invertierte aus dem zweiten kanal abgezogen werden muss (und "--" "+" ergibt) weshalb sich die amplituden addieren müssten. Wenn der zweite kanal aber nicht da ist, dann müsste ja nur die einfache amplitude bleiben. Oder mache ich einen denkfehler?
Genau so ist es. Du machst keinen Denkfehler.
7) Nicht ganz passende Frage:
Was genau heißt "hochohmiger" Eingang (für E-Gitarre, Bass oder so)? Die gängigen Bodentreteffekte scheinen ja einen solchen zu besitzen. Was für Konsequenzen hat es, wenn ich ein Synthie-Signal da reintue? Kann das Empfängergerät Schaden nehmen? Muß ich den Synthie ganz leise machen - oder eher ganz laut?
Hochohmig heisst, dass der Eingang die Quelle nur wenig belastet, die von dort gelieferte Spannung also nicht einbricht, wenn ein zu grosser Strom fliesst. Wenn Du einen Synth anschliesst, ist das Grundsätzlich kein Problem, aber der Pegel ist i.d.R. viel zu hoch, weil eine E-Gitarre nur sehr wenig Pegel liefert. Schaden ist eher nicht zu erwarten, aber es wird typischerweise zerren und/oder brummen.
https://www.sequencer.de/synthesizer/threads/bodentreter-am-synthesizer.62023/
 
Es scheint ja symmetrische und unsymmetrische Monoklinkenbuchsen und Kabel zu geben


Symmetrische Kabel sind schon von der Funktion her immer Stereo! "Symmetrische Monoklinkenkabel" gibt es nicht.



Was passiert, wenn ich ein unsymmetrisches Monoklinke-Kabel in eine symmetrische Mono-Klinkenbuchse reinstöpsel?


Das Signal bleibt in diesem Fall komplett unsymmetrisch, da die Mono-Klinkenbuchse auch hier unsymmetrisch ist.



:nihao:
 
Vielleicht erst mal ganz allgemein:

Symetrische Signalübertragung bedeutet, dass das Signal einmal "normal" und einmal in der Phase gedreht übertragen wird. Bei einem Klinkenkabel liegt dann an der Spitze das Normale Signal an (+), am Ring das invertierte (-) und am Schaft der Schirm/Masse als Bezugspunkt. Das invertierte Signal wird beim Empfänger wieder "zurückgedreht" und mit dem positiven Signal zusammengemischt. Damit wird theoretisch der Signalpegel im Eingang verdoppelt und Störsignale, die im Kabel durch Einstreuungen hinzukamen ausgelöscht (da sie ja sowohl in + als auch im - Signal phasengleich auftraten).
Über ein solches dreipoliges Klinkenkabel kann man auch ein Stereo-Signal übertragen, dann liegt an der Spitze der linke Kanal, am Ring der rechte Kanal, Masse/Schirm wie gehabt am Schaft.
Über EIN dreipoliges Klinkenkabel kann also entweder ein symetrisches Signal übertragen werden oder ein Stereosignal, aber nie ein symetrisches Stereosignal.
Der Begriff "Symetrisches Mono-Klinkenkabel" ist etwas irreführend. Prinzipiell ist ein dreipoliges Klinkenkabel über das ein symetrisches Signal übertragen wird, ein "Mono-Klinkenkabel", das es ja ein Mono-Signal überträgt, wenn du aber im Laden ein "Mono-Klinkenkabel" verlangst, bekommst du ein zweipoliges. Verwirrung garantiert!

Wenn ich ein symetrisches Signal in einen unsymetrischen Eingang führe, wird das invertierte Signal, je nachdem wie die Buchse ausgeführt ist, ignoriert oder gegen Masse gezogen, hat also im besten Fall keine Funktion, ab und zu funktioniert es aber einfach nicht richtig. Das hängt unter Anderem mit der Position des Schaftkontakts in der Mono-Buchse zusammen, wenn der im ungünstigsten Fall den Ring des Steckers kontaktiert und nicht den Schaft, hört man garnichts. Wenn man sicher gehen will, verwendet man einen Mono-Klinkenstecker und legt dort das invertierte (-) Signal mit auf den Schaft, dann sollte es funktionieren. Die positiven Effekte der symetrischen Signalübertragung sind aber weg.

Wenn ich ein Stereo-Signal in einen Mono-Eigngang stecke, wird der rechte Kanal fehlen, da er wie oben geschrieben, entweder auf Masse gelegt oder ignoriert wird. Rest, wie oben ...

Tatsächlich müsste ein unsymetrisches Signal in einem symetrischen Eingang leiser sein, als das entsprechende Symetrische Signal. Ich kann mich jetzt hier täuschen, aber die Lautstärke müsste um 3 dB sinken, das ist für die meisten Leute so eben hörbar.
 
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