Kauf eines Voyagers - sinnvoll oder Verzweiflungstat?

k-stone schrieb:
Meine Erfahrung ist, daß es bei mir persönlich nie was gebracht hat, wenn ich versucht habe, Probleme (z.B. Stress, unglücklich mit der Gesamtsituation, falscher Beruf), die ich im Job habe, durch Instrumentenkäufe zu kompensieren.

+ 1
 
Fairlight1976 schrieb:
Bei mir könnte das bedeuten: Nordrack 2x und Nordlead 4 verkaufen, noch mindestens einen Tausender draufzulegen und sich das schönste und klassischste aktuelle Gerät hinzustellen - einen Moog Voyager.

Es hieße aber auch, die unbestreitbaren Vorteile der Nords (Polyphonie, klangliche Vielseitigkeit) aufzugeben und den Fokus auf einen äußerst hochwertigen Grundsound, traumhafte Haptik und auch begehrenswerte Optik mit einem gehörigen Schuss an Liebhaberei zu setzen.
Als glücklicher Besitzer sowohl eines Moog Voyager und eines Nord Lead 2x möchte ich Dir aus meiner Warte erwidern, dass es sehr von Deiner Arbeitsweise und Deiner Musik abhängt, welche Entscheidung da richtig ist. Ich wage zu behaupten, dass der Moog Voyager nicht grundsätzlich "besser" klingt als die Nords. Er ist nur ein viel unmittelbareres Instrument. Er möchte gespielt werden wie eine Gitarre oder eine Geige. Das heißt auch: er erfordert ganz viel Zeit und aufopferungsvolle Hingabe, wenn man seinen Möglichkeiten gerecht werden will.

Fairlight1976 schrieb:
Es würde in erster Linie das machen, was zur Zeit der Nordrack macht (oder machen sollte), nämlich Klangfutter für die MPC zu liefern.
Aus meiner Sicht wäre das Perlen vor die Säue geworfen. Sorry. Entsprechende Samples kannst Du überall bekommen. Dazu brauchst Du keinen Voyager.

Fairlight1976 schrieb:
Fragen eines Menschen, der in ein kreatives Tief geraten ist ... wer kennt das auch? Wer hat es überwunden? Macht es Sinn, sich über einen wahren Traumsynth wieder anzufixen ...?
Ja, kenne ich auch - neues Equipment hilft da nicht, oder jedenfalls nur, wenn man deswegen kauft, weil man damit etwas machen kann, was mit dem bisherigen Equipment so nicht geht. Dies aber scheint mir hier nicht der Fall zu sein.

Fairlight1976 schrieb:
Die Erkenntnis kam übrigens bei einem netten Jam mit einem Kumpel zusammen. Ich habe es schon öfter an mir selbst gemerkt: der beste Weg aus dem "Ich brauche aber unbedingt - Wahn" ist es, wenn man die vorhandenen Sachen mal richtig nutzt.
Gute Entscheidung!!! :)
 
SynthUser0815 schrieb:
[Der Moog Voyager] ist nur ein viel unmittelbareres Instrument. Er möchte gespielt werden wie eine Gitarre oder eine Geige. Das heißt auch: er erfordert ganz viel Zeit und aufopferungsvolle Hingabe, wenn man seinen Möglichkeiten gerecht werden will.
Ich sehe nicht, warum dies nur für den Voyager gelten soll. Für den Old School mag das gelten, da dieser keine Speicher und keine Menüstrukturen kennt, aber mit letzteren sind ja sowohl der "normale" Voyager wie auch der Nord Lead 2x geschlagen bzw. gesegnet.

Fairlight1976 schrieb:
Ich habe es schon öfter an mir selbst gemerkt: der beste Weg aus dem "Ich brauche aber unbedingt - Wahn" ist es, wenn man die vorhandenen Sachen mal richtig nutzt.
Glückwunsch!

EDIT: Tippfehlerteufelexorzismus
 
serge schrieb:
Ich sehe nicht, warum dies nur für den Voyager gelten soll. Für den Old School mag das gelten, da dieser keine Speicher und keine Menüstrukturen kennt, aber mit letzteren sind ja sowohl der "normale" Voyager wie auch der Nord Lead 2x geschlagen bzw. gesegnet.
Dass das "nur" für den Voyager gilt, habe ich ja auch nicht behauptet. Ich glaube auch, dass Du mich ein bisschen anders verstanden hast, als ich das gemeint habe. Ich zielte darauf ab, dass für mich die besonderen Stärken des Voyager in den noch größeren unmittelbaren Spielmöglichkeiten gegenüber anderen sehr direkten Synths wie z. B. dem Nord Lead liegen. Der Voyager hat z. B. Aftertouch und das großartige X-Y-Pad, das ihn dann übrigens auch vom Old-School abhebt. Ein gut programmiertes Patch kann man am Moog Voyager mit zwei Händen und Pedal expressiver und "unmittelbarer" spielen als auf jedem anderen Synth, den ich kenne. Das erfordert aber in jedem Einzelfall lange Einarbeitungszeit, um das auch sinnvoll nutzen zu können, und diese spezielle Stärke würde m. E. ad absurdum geführt, wenn man den Moog Voyager als bloße Quelle für Samples betrachten würde.
 
Aha, da war die Formulierung unglücklich gewählt.

Da sei dann aber auch erwähnt, dass ein Nord Lead mehrere Morph-Gruppen hat, was ihn wiederum vom Voyager abhebt, aber auch Aufwand erfordert, so man's gut einsetzen will.
 


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