Zu den Punkten: Ja, bis zur MS20 Sache: Das sehe ich ähnlich. Der MS20 ist aber in der Hinsicht zwischen unzulänglich und Kultcharakter. Hab auf dem G2 übrigens ein kleines MS20 Set gemacht, was das erfüllte, was ICH mit dem MS machen will, habe zwar noch einen MS20 hier (modifiziert), aber ich stimme mit dir überein, dass ich eher mit 1834783 Hilfsmitteln einen "irgendwie MS20-Patch-Himurkser" gebacken kriege als mit dem MS20 einen neutralen Sound zu bekommen, der nicht brät und sauber und klar klingt.
Docno: Ja, ich denke dein Thema aus einem alten Thread passt hier, da ich denke, dass du genau DAS damit damals meintest. Leider unglücklich vermittelt. Somit ist DoctorNo ein klarer Austauschbarkeits/Portiertungs-Musiker, der das Konzept weit klarer durchzieht als hier offenbar mit den Därmen. Das soll bitte keine Wertung darstellen, will das nur rüberbringen.
Der Standard Gearfreak macht halt meisst das Gegenteil.
Unsichtbar sein: Ja, so denke ich über Wandler und den ganzen Recordingkram ebenso. Ich will auch nicht, dass es warm oder schön klingt, ich will neutral, weshalb ich auch Standardindustriewandler bevorzuge vor den sehr teuren Dingern, die auch nur Standardwandler mit anderem drumrum sind. Denke Freund Fetz wird hier gern ansetzen, mit Recht
Megagypted sind modegemäß halt zzt Outboard, EQs und Co und ein paar sehr bekannte Synthesizer. So ist das eben.
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Abschnitt Zwo:
Tribes: Ja, pro TRACK monophon, die MX hat einen Chord OSC, der Akkorde im Stile von Chord Memory abfeuert. Sehr rudimentär. Alles very basic aber es geht ja auch um Musik. Akkorde sind in der Tat damit nicht die starke Seite dieser Systeme, dazu sollte man dann bei Lauflicht besser zum Nemo / Octopus greifen. Die haben Chord Mode und sind dafür ausgelegt, hab selbst auch ein System im Kopf, was ich im Nemo teilweise wiederfinde in meiner goldenen Top 13 der Perfect-Sequencer Forderungenliste. Aber anderes Thema. Akkorde, Pads und Co brauchen einen speziellen Modus, auch bei anderen Rec-Systemen. Aber wie schon gesagt: Die Hersteller sind ja immernoch auf dem Stand von 92, da MIDI und Steuerung halt aus Modegründen nicht beachtet wurde.
Kein Wunder, wenn es dann so Nischenteile wie den Nemo gibt.
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Performance: Ja, Arbeitsweisen SIND spannend. Das siehst du teilweise eben auch an den Studios, deshalb weise ich zzt eben auf Herrn Uwe Schmidts Musikzimmer hin oder eben auf die üblichen Gearburgen und Racksammlungen oder sowas wie Rob "Acid" Babicz, der eine sehr spezielle Mixing und Gearphilosophie fährt, die ihm damit auch ne Menge Mischärger vom Hals hält. Kann ich gern auch mal irgendwo erläutern. Das nur stellvertretend für vieles in dem Bereich: Angerissen wäre das: Robert nutzt nur Geräte, die nicht ultra bassstark sind oder sowas, also kann man mit Soft, MS20, mal nem SH101, Monomachine oder Reaktor gut rumkommen, nicht so gut mit nem Andro oder Moog. Dazu einen gezielten Superpark an einigen aber gut gewählten Geräten für Outboard und EQing und das Ergebnis kennst du vermutlich. DAS ist eben dann seine Arbeitsweise.
Ich zB nutze kein Outboard, dafür eine gute Range an eigentlich wenigen Synths, aber gut gewählt. Wenns mehr gibt, ist das Spielerei - SynMag bezogen, für Workshops, für Kunden, fürs Wohlfühlen und so weiter. Aber eben verzichtbar. Gearbeitet wird dann mit dem Core-Zeugs, was eben auch in sonen Wohncontainer passen würde oder nem Studio in men Sprinter oder sowas oder noch kleiner.
Wäre nen eigenen Thread wert, vermutlich, da freu ich mich gern auf Feedback von euch allen hier. Müsst man nur den Threadtitel so gestalten, dass man interesse finden kann, (Ja, ich find's Thema super).
Leere-Maschine-Konzept: Das geht bei den Tribes systembedingt nur so, dass du deine Samples schon eingeladen hast, denn das dauert zu lange, um das live zu machen, würde ich aber auch für andere Boxen so sagen, bestenfalls Ableton Live hat da andere Chancen.
Du kannst dir da je nach Systemstruktur natürlich Elemente vorpatchen oder Sets vorwählen, damit du eben nicht gleich mit einer doofen 909 BD auf allen Pads starten musst und Zeit sparst. Das Konzept wäre pur natürlich mit eben diesen Dingen zu kommen, den Raum anzusehen und die Leute und dann dazu etwas zu machen, was aus dir kommt. Ich arbeite da nicht ganz so rein zzt (das ist nämlich nicht festgelegt), sondern gehe nur auf den Raum und Leute bei Spielbeginn ein, da ich das idR vorher nicht schaffe (Anfahrt und so, kleine Locations etc). Es gibt ja auch die, die das wirklich vorher dann vorprogrammieren, weil ne Stunde vorher Zeit ist oder so. Das hab ich idR nicht oder kanns nicht abschätzen, weshalb ich dann in Sachen Spannungsbogen und bei Songs sowas wie eine grobe Leitlinie hätte, die ich aber eben nach Stimmung in da House anpassen kann. Ich muss ja nicht die dicken Vibes bei irgendeinem Track unterbrechen durch eine vorgegebene Stimmungslinie, wenn sie also zeigen: Das ist jetzt geil, dann mach ich das idR bisschen länger und schmück das aus, baue ein zweites Thema, wechsele und komme im Verlauf des abends wieder auf das Urthema zurück etc. Zu lang jetzt für mehr. Aber so etwa als Teilaspekt..
Ich muss dazu natürlich immer 2 Schritte voraus sein und das vorher einstellen, weshalb ich die Maschinen gewählt habe, die ich live nutze und auch gelegentlich tausche (je nach Platz und TRansport sowie Stockwerkhöhe am Zielort, weg schleppen)
Da nimmste zum fliegen halt keinen Andro mit, sondern nen Microkorg oder noch kleiner. Das ist übrigens bei mir auch rel. austauschbar: Mal G2, mal Microkorg, mal Andromeda, Jupiter 6 oder V-Synth oder.. Solang ich es da hab oder so..
Ich mache KEIN Minimal, meine Sachen sind eher etwas komplexer, siehe und höre aktuelles Album, das ist ja was live passiert. Dh: Man kann schon, allerdings gibt es zzt auch Versatzstücke oder so, ist also nicht die leere Maschine, aber ideologisch ist das quasi die Voraussetzung: Neue HH-Spur setzen, live den Beat ändern und so weiter. Das passiert eigentlich immer und daher klingt es auch immer anders, sonst langweile ich mich und die anderen.
Zu dritt (als dAdA-iNN) ist das allerdings entspannter, da geb ich dir sehr Recht, da man auch schon mal nix oder nur wenig von sich geben kann und die nächsten Dinge vorbereiten und gleichzeitig spielen kann. Das ist solo eben dann hier und da anders und sofort zu lösen: EINEN VERDAMMTEN FEHLER und du bist der Arsch!
Nein, auch bei uns war es nur semitransparent, was wer macht. Das ist das Los der Elektromusik. Nur,wenn man alles komplett per Hand ohne Seq spielt, kann man das wirklich sehen. Das wäre prima mit 3-5 Leuten - Siehe Kraftwerk Setup früher. Wollt ich auch immer mal machen, alle mit nem Nord Modular sehr stylisch und so, hab aber nie Leute gefunden dafür. Schade - Die Gründe sind hier oft verschieden, wieso das so schwer ist, sowas durchzuziehen. Von "Family Man" bis "Sein Instrument nicht unter Kontrolle". Alles das macht nämlich keinen Spaß mehr. Daher: Duo oder Trio geht noch ganz gut mit der Orga.
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Auto und Zug:
Doch, das ist egal, zumindest mit meinem Konzept, dann nimmt man halt nur 2 kleine Grooeboxen mit und lässt die Synths zuhause, weil das sonst zu viel wiegt im Fluggepäck. Dein Stagerider sagt dann: Brauche Pult und 4 Ausgäge und die Sache ist klar. Das mein ich auch mit austauschbarkeit: Darfst dich halt nicht an das big Gear gewöhnen und flexibel bleiben, dann spielte eben nicht mitm Memorymoog, sondern mit dem SH101.
Jams: Sollen auch nicht doof klingen, oder? Nur braucht man da nicht mehr als 1-2 Instrumente, da die anderen ja auch was haben und man ja nicht dudeln muss. Masterclock durchschleifen und los gehts. Da reicht auch schonmal nen G2 aus.
Ja, finde Blofeld und Co auch super, die Dinger sind nur nicht direkt Bedienwunder, was durch die Größe nicht immer entschuldbar ist. Wenn ein Teil nur 5 REgler hat und nur 10 Parameter damit steuerbar sind und der Rest nur zuhause am Rechner, find ich das idR halbgar. Das geht ja auch anders, siehe Microkorg und Blofeld, wo man zumindest an alles drankommt. Perfekt ist das freilich auch nicht, vermutlich hier oder da ne CC Box mitgenommen oder sowas. Aber ich finde den Formfaktor dieser Kompaten ok, der Performancefaktor ist aber noch optimierbar, wobei ich generell auf dem Standpunkt stehe: Lieber 100€ mehr und nicht gespart an 2-3 Tastern, die das Leben aber DEUTLICH erleichtern, aber schon Kompromisse eingehen, damit das halt passt.
Yo, sexy MoPhu
JV1010? Nujonichwirklich geil, aber Micro X: Ja, so geht das.
Polymachine kommt vielleicht ja noch. Da wäre der Polylite von http://www.sequencer.de/syns/mfb MFB / Fricke ja was gewesen, nur dann mit Reglern und das Ding wäre der HAMMER in Sachen Format, notfalls doppelt so dick, damit das Zeug reinpasst
Katzendings ist doch weit größer als so mancher Synth. Da würd ich mal sagen: Nen 3 Oktaven Synth kann man da schon ab. Rucksack hin oder her. Der Microkorg passt rein.
Soviel dazu und wieder so lang..
Kyma: siehe Magazin grade..
Das Ding ist damit noch nicht erschlagen, weiss ich. Aber damit muss und solte man sich über mind eine zusammenhängende Woche beschäftigen, sonst lohnt das nicht. Ging mit da auch nicht um Warnung, sondern um falsch Vorstellungen. Da ich das Ding kenne, weiss ich halt, was damit geht und auch was ich damit NICHT machen würde
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entschleunigt und so: Ne, das bin ich
Ich kenn ja mich leider nur gut, andere nicht immer so gut.
Die meisten sind ungeduldig und wollen alles sofort. Das ist natürlich schwer, aber das ist eben der Auftrag an die Hersteller und an die Musikanten insofern, als dass sie dann auch manche Dinge eben doch mit ein paar Minuten arbeit bezahlen müssen. Das Stück wirds aber danken..
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Ich denke, dass jeder schnell und intuitiv arbeiten kann. Ich pers. erwarte das bei Livejams zB von JEDEM, dass er seine Maschinen und seine Klänge beherrscht und in der Lage ist, nicht aus einem Preset im Evolver eine 30-Minuten-Pesudo-TD-Dauerorgie zu machen, weil er's nicht anders kann oder so. Alles schon erlebt. Das muss nicht viel sein, aber gekonnt und ohne viel Geeier klappen.
Ich denke, dass man live eben wissen sollte, was live und in Echtzeit geht und was nicht und das dann eben auch voll nutzen. Das sollte bei Elektronik aber weit über den KLangwechsel und so hinaus gehen. Dabei geht es nicht um Akrobatik, nur um eine authetische Show mit Musikalität.
Ich erwarte nicht, dass jemand seine TG77 Patches auf der Bühne entwickelt, aber wenn er einen mitbringt, muss er das bringen, was damit geht und dann erwarte ich da auch coole Sounds, die man eben damit so machen kann. Aber natürlich stets dem Song untergeordnet, nicht um des TG Willen. Klar. Also eben musikalisch Musik machen. Ganz selbstverständlich.
Dabei muss nicht alles sofort gemacht sein und auch nicht alles lang erarbeitet, es muss in sich schlüssig in der Darreichungsform, die man da bekommt gut sind: Ein Album kann 1 Jahr oder 1 Woche produktionszeit gehabt haben: Wenn das dann gut ist, habe ich kein Problem mit der Zeit.
Das Ergebnis muss eben stimmen. Da erzähl ich sicher nichts neues.
Ja, natürlich gibt es Kurse, Techniken und Hilfsmittel, um quasi einen Menschen zu erweitern: Arper, Sequencer, Modsequencer. Hebel, Controller, Computer etc. Das ist alles ok und für mich ist Musik bei Nutzung dieser Dinge nicht schlechter oder besser, vielleicht aber einfacher mit weniger Personal zu erledigen, oder sogar ohne Personal durch reines Abfahren eines 8-Spur Bandes a la Stockhausen. Das Zeug konnte er halt nicht anders als für Tonband realisieren, heute würde das viel eher klappen, da es eben mehr gibt.
Lebensraum und Arbeit trennen:
Anderes Thema, nicht relevant für Musikergebnis, eher für pers. Ansicht dazu.
Vorteile könnten sein:
-Keine Ablenkung durch Internet, Telefon, Damen, was auch immer
-Straightes Konzentrieren auf die Sache mit Zeit und optimalen Bedinungen
-Möglichkeit der Kostenteilung durch Nutzung des Studios durch X Leute und dadurch Möglichkeit für teurere große Sachen (Pult, Kyma, PA, Whirlpool, Schokobrunnen, was auch immer).
Nachteile:
-Teuer
-Ideen werden auf bestimmte Zeit und Ort begrenzt, hat man die woanders: Pech für Egon
Ich tendiere zu letzerem, ich mochte das nie, meine Synths und so woanders zu haben als da wo ich wohne. Schlaf und Studio trennen finde ich hingegen sinnvoll, wegen weniger Staub und so durch Betten und rein funktional sinnvoll.
Bin ja selbständig und superfroh hier alles machen zu können inkl Workshops, das ist mein Ding so. Kann bei dir anders sein. Gruppenworkshops oder sowas müssten natürlich woanders abgehen, ist klein hier. Aber alles ist da und man kann entspannt arbeiten und ich hab nur Vorteile, da mir Zeitmanagement und selbstständig arbeiten sehr nahe liegt. Es GIBT Leute, die können das nicht oder denen fällt das leichter anders. Also: für mich kein musikalisches, sondern ein persönliches Ding. Je nach dem, welchem Dogma man da auch verfallen sein mag. Proberaum und so find ich schaurig, mieft, schimmelt, ungesund, klein und teuer. Will ich nicht. Studio gegenüber ist leer, aber dennoch: Wieso da, wenn es hier geht?
Reize abschalten brauche ich nicht als Disziplinierungsmaßnahme durch Selbstgeißelung in Form hoher Mieten und anderen Räumen, ich kann selbst bestimmen, ob ich surfe oder arbeite oder sowas. Das ist also eine innere Frage..
Die innere Sicherheit!!
Dein Schlusssatz stimmt: Kommt auf das "Hirn" an, oder besser: Deinen Geist und die Gesamtheit deiner Persönlichkeit insgesamt als auf andere Dinge. Die V-Möglichkeiten sind nämlich IMMER da: Im Zug, zuhaus, im Studio oder auf der Alm oder im Wald.
Hängt an dir, nicht an denen. Ich zB mag nicht gern im Zug, weil das eben ein rel. unfreier Raum ist aus meiner Sicht, mit störenden Auren und potentiell "gestört fühlende" Leute. Kann man trotzdem machen, weil ausgeglichen und so, aber ich mags dennoch nicht. Ginge aber, ist nicht weniger neutral als ein Proberaum mit Leuten drin und Wochenplan. Naja, fast. Will sagen: Ich hab auch Dinge, die ich nicht will und bin nicht Maßstab, aber für mich selbst bin ich das schon