Ist es vernünftig für einen Laien, selber zu löten?

Mal ne andere Frage: warum sollte man sich eine lötstation zulegen, wo man die Temperatur einstellen kann? Bzw. Warum reicht nicht ein simpler lötkolben aus?
 
Ich löte mit einem simplen Lötkolben, ERSA xxx. Set Jahren. Es geht also durchaus. Vermutlich werde ich mich, wenn ich dann mal eine Lötstation habe, in den Arsch beißen, warum ich die nicht schon vor Jahren gekauft habe. Ging mir mit dem Kabel-Abisolierer genauso.
 
es wird halt von allen Seiten empfohlen, dass man sich so ein ding zulegen soll. deshalb auch die Frage warum.
 
Zeitproblem schrieb:
es wird halt von allen Seiten empfohlen, dass man sich so ein ding zulegen soll. deshalb auch die Frage warum.

Zum einen ist bei einer anständigen Station die Temperatur regelbar, was das Arbeiten mit unterschiedlichen Loten und Kupferstärken der Platinen enorm erleichtert. Zum anderen hat eine vernünftige Lötstation auch eine entsprechende Leistung, 50-80 Watt. Weniger macht das arbeiten recht mühsam.
Ich habe hier einen 16 Watt Ersa Lötkolben rumliegen, damit kann man schon arbeiten, aber eben nur begrenzt. Die Temperatur schwankt zu stark und für bleifreie Lote reicht sie gleich gar nicht. Wenn man mal mit einer anständigen Station gearbeitet hat, möchte man nicht mehr zurück.
 
Und genau deswegen werde ich mir sicher auch mal eine kaufen... :nihao:
 
Feedback schrieb:
Und genau deswegen werde ich mir sicher auch mal eine kaufen... :nihao:
Wie schon vorne weiter geschrieben, eine gebrauchte Weller WS 81 oder ähnliches ist wirklich zu empfehlen. Da bekommt man auch problemlos Ersatzteile. Meine habe ich vor ca. 5 Jahren bei eBay mit einem Satz Werkzeug gekauft. Bisher waren nur neue Spitzen angesagt. Und ich löte wirklich recht viel.
 
Es ist weniger wichtig, dass die Löttemperatur in einem wie auch immer gearteten Bereich eingestellt werden kann, als dass die Temperatur an der Lötspitze möglichst gleichmäßig ist. Normale Lötkolben heizen die Lötspitze einfach permanent mit der ihnen zur Verfügung stehenden Heizleistung auf. Frisch aufgeheizt könnte die Temperatur eventuell Bauteile verbrennen, nach mehreren größeren Lötstellen fließt das Lot vielleicht nicht mehr richtig.
Geregelte Lötstationen hingegen messen die Temperatur in der Nähe der Spitze und versuchen die Temperatur dort möglichst konstant zu halten.

Dazu braucht man übrigens keine Lötstation mit einstellbarer Temperatur. Wenn du billig an eine alte Weller-Magnastat-Station kommst, greif zu. Hier wird die Temperatur über einen kleinen temperaturabhängigen Magneten in der Spitze geregelt. Wenn du eine andere Löttemperatur brauchst (bliefrei vs. verbleit), musst du vielleicht die Spitze tauschen. Verbleites Lot mit eine 7ner (370 Grad), bleifrei mit einer 8er (425 Grad). Die Lötspitzen sind etwas teurer als die modernen für elektronisch geregelte Stationen, aber nach allem was ich gehört habe, halten sie nicht nur bei mir eine gefühlte Ewigkeit (im Vergleich zu den neuen).

Ach ja: Und Finger Weg von Lötpistolen. Heizen zwar sehr schnell, aber da fließt der Heizstrom direkt durch die Spitze und kann Bauteile zerstören.
 
Peter hates Jazz schrieb:
Ich habe seit 25 Jahren den Weller WTCP 51-LT der kann nichts, kein Regler, Temperatur ist Bimetall geregelt.
Ist auch nicht ganz billig, möchte aber nichts anderes.
https://www.reichelt.de/WELLER-Loet...index.html?ACTION=3&GROUPID=554&ARTICLE=22847

Ich wusste gar nicht, dass die noch gebaut werden.
Meine "2102199" ist von 1983 und hat kürzlich den Geist aufgegeben. Aber ich habe noch eine (bis auf den eigentlichen Lötkolben) in der Lehre selbstgebaute Station, die nicht wesentlich jünger ist und noch funktioniert.
 
Swindger schrieb:
Ich wusste gar nicht, dass die noch gebaut werden.
Meine "2102199" ist von 1983 und hat kürzlich den Geist aufgegeben. Aber ich habe noch eine (bis auf den eigentlichen Lötkolben) in der Lehre selbstgebaute Station, die nicht wesentlich jünger ist und noch funktioniert.

Die werden noch gebaut, glücklicherweise, kaputt geht nur der Lötkolben selber, das Netzteil ist nur ein Trafo... dh. neuen Ersatzkolben, und es geht wieder.
 
Swindger schrieb:
Es ist weniger wichtig, dass die Löttemperatur in einem wie auch immer gearteten Bereich eingestellt werden kann, als dass die Temperatur an der Lötspitze möglichst gleichmäßig ist. Normale Lötkolben heizen die Lötspitze einfach permanent mit der ihnen zur Verfügung stehenden Heizleistung auf. Frisch aufgeheizt könnte die Temperatur eventuell Bauteile verbrennen, nach mehreren größeren Lötstellen fließt das Lot vielleicht nicht mehr richtig.
Geregelte Lötstationen hingegen messen die Temperatur in der Nähe der Spitze und versuchen die Temperatur dort möglichst konstant zu halten.

Dazu braucht man übrigens keine Lötstation mit einstellbarer Temperatur. Wenn du billig an eine alte Weller-Magnastat-Station kommst, greif zu. Hier wird die Temperatur über einen kleinen temperaturabhängigen Magneten in der Spitze geregelt. Wenn du eine andere Löttemperatur brauchst (bliefrei vs. verbleit), musst du vielleicht die Spitze tauschen. Verbleites Lot mit eine 7ner (370 Grad), bleifrei mit einer 8er (425 Grad). Die Lötspitzen sind etwas teurer als die modernen für elektronisch geregelte Stationen, aber nach allem was ich gehört habe, halten sie nicht nur bei mir eine gefühlte Ewigkeit (im Vergleich zu den neuen).

Ach ja: Und Finger Weg von Lötpistolen. Heizen zwar sehr schnell, aber da fließt der Heizstrom direkt durch die Spitze und kann Bauteile zerstören.
Grundsätzlich ist gegen die Standard Weller Magnastat nichts zu sagen, aber sie stammt halt aus einer Zeit, als die Anwendungen vielleicht noch nicht ganz so vieleitig waren wie heute. Ich bevorzuge dann doch die bequeme Reglung an der Station, als über das Wechseln der Lötspitze. Wenn man sich zudem die Neupreise für eine WTCP 51 (216,00 EUR) gegenüber einer WS 81 (249,00 EUR)(Preise bei Reichelt) ansieht, muss ich nicht lange überlegen. Wenn ich dann noch die unterschiedlichen Spitzen dazurechne, nimmt sich das nichts. Auf dem Gebrauchtmarkt sieht es vielleicht etwas günstiger aus.
Grundsätzlich sind wir uns wohl einig, dass die Qualität und Haltbarkeit bei diesen Produkten den höheren Preis schon rechtfertigen - oder? Ich bin von Weller noch nie entäuscht worden. Und das seit der Ausbildung in den 80ern. Die Haltbarkeit der Lötspitzen hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Ich kann mich aber nicht beklagen, auch bei den geregelten Stationen.
 
Bin halt Vintage orientiert... nee.. warum soll ich den ersetzen.. beim Bekannten hat der 81er in den letzten 15 Jahren schon mehrmals Probleme mit dem Poti und der Anzeige gehabt..
Lötspitzen.. ich brauche eine.. 1mm..... für gröbere Sachen, habe ich 75/100 Watt Bratlötkolben von Conrad
Kiss Prinzip.. Keep it Simple and Smile gebraucht ist der 51 sicher billiger.. er kann ja nichts..
 
Peter hates Jazz schrieb:
Bin halt Vintage orientiert... nee.. warum soll ich den ersetzen.. beim Bekannten hat der 81er in den letzten 15 Jahren schon mehrmals Probleme mit dem Poti und der Anzeige gehabt..
Lötspitzen.. ich brauche eine.. 1mm..... für gröbere Sachen, habe ich 75/100 Watt Bratlötkolben von Conrad
Kiss Prinzip.. Keep it Simple and Smile gebraucht ist der 51 sicher billiger.. er kann ja nichts..
Nee, nee, Du sollst gar nichts ersetzen. Es ging ja grundsätzlich um die Frage von "Zeitproblem", weshalb man eine Lötstation braucht oder nicht.
Alles easy. Ich habe mit der WS 81 (ohne 7-Segmentanzeige) keine Probleme und ich kann schon behaupten, dass ich sie gewerblich nutze und entsprechend viel löte.
Das gute an der Station ist, dass man damit auch mal braten kann, z.B. wenn man bei einer Gitarre mal neue Potis einbaut und die Masse am Gehäuse anlöten muss. Da ist mit einem kleinen Lötkolben oder zu wenig Leistung auf der Station schon Ende.
 


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